Krebsforscherin Dr. Hanna Heikenwälder - Wie kann man Krebs wirklich verhindern?

Shownotes

Hanna Heikenwälder ist Molekularbiologin, Krebsforscherin und Sachbuchautorin. Sie forscht zu Krebsentstehung und Altern an der Universität Tübingen. In ihrem Buch “Krebs - Das Ende einer Angst” erklärt Hanna anhand der aktuellen Forschungsergebnisse, warum wir Krebs besser verstehen müssen, um uns davor zu schützen und wie die Zukunft der Krebsforschung und -prävention aussehen kann.

Ich wollte von Hanna wissen, warum wir Krebs bekommen, welche Rolle unsere Gene dabei spielen und warum, laut ihrem Buch, rund die Hälfte aller Krebserkrankungen heutzutage vermeidbar wäre. Wir sprechen über Krebs als Prozess, über "Prähabilitation", es geht um Wissenschaftskommunikation, “unterhaltsame Studien” und Hanna erklärt, warum Krebs keine Frage von “ob”, sondern von “wann” ist.

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MEIN GAST: https://instagram.com/dr.hannaheikenwaelder/

DINGE: Hanna Heikenwälder: Krebs - Das Ende einer Angst: https://penguin.de/autoren/hanna-heikenwaelder/758560 Hannas Reel “Muss es wirklich immer Bio sein?”: https://instagram.com/p/DM0Dv1MNomr/ Prof. Dr. Andreas Michalsen: https://prof-michalsen.de/

FAKTEN:

Krebs-Prävalenz, Risikofaktoren und Vermeidbarkeit durch Vorsorge: https://who.int/news-room/fact-sheets/detail/cancer?utm.com Verarbeitetes Fleisch als Karzinogen: https://bit.ly/42s7ZMr

(Eine Analyse der Daten aus 10 Studien ergab, dass jede täglich verzehrte Portion von 50 Gramm verarbeitetem Fleisch das Risiko für Darmkrebs um etwa 18 % erhöht.)

Alkohol als Risikofaktor für Brustkrebs: https://bit.ly/3WqRqgj HPV-Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs: https://nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1917338?utmsource=chatgpt.com Regelmäßige körperliche Aktivität schützt vor über 30 chronischen Krankheiten: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23798298/ Zuckerhaltige Getränke & Krebsrisiko: https://bmj.com/content/366/bmj.l2408?utmsource=chatgpt.com

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Transkript anzeigen

00:00:00: Etwa die Hälfte aller Krebsfälle wäre heute schon verhinderbar, wenn man nur das Wissen anwenden würde, was man heute schon hat.

00:00:09: Dr.

00:00:09: Hannah Heikenwälder ist Krebsforscherin und Autorin.

00:00:12: Ich würde sagen, dass einer meiner größten Ängste die Angst vor Krebs ist.

00:00:16: Und da man sich seinen Ängsten stellen sollte, habe ich mir Hannah eingeladen, damit sie mir Krebs erst einmal erklärt, was das genau ist und aber auch was ich dagegen tun kann.

00:00:25: Die Frage ist eigentlich gar nicht, ob man Krebs kriegt.

00:00:28: Die Frage ist vielmehr, wann man Krebs bekommt.

00:00:31: Das heißt, jeder Mensch, der jetzt zuhört, wird in seinem Leben Krebs kriegen?

00:00:39: Eigentlich ist das gesunde Leben gratis, aber es hat eigentlich den höchsten Preis, weil der höchste Preis ist ja unsere eigene Disziplin.

00:00:45: Das ist das, was uns am allerschwierigsten fällt.

00:00:48: Es gibt sinnvolle Produkte, und das sind die Produkte, die uns helfen, gewisse Nährstoffdefizite vielleicht zu decken, die wir haben.

00:00:55: Allein durch die tägliche Einnahme von Vitamin D und täglich ist wichtig und auch, wenn gar kein Mangel vorliegt.

00:01:01: Ach so, okay, krass.

00:01:02: Auch wenn kein Mangel vorliegt, die tägliche Einnahme von Vitamin D kann die Krebssterblichkeit um reduzieren in der ganzen Bevölkerung.

00:01:11: Jeder Mensch in Deutschland weiß, dass Alkohol und Rauchen nicht gesund sind.

00:01:15: Also keiner käme oft die Idee zu sagen, dass jetzt hinter richtig viel Zigaretten und richtig ordentlich Alkohol irgendwie ein gesundheitlicher Benefit steckt.

00:01:22: Und von dieser aufgeklärten Freiheit sind wir bei der Ernährung aber weit entfernt.

00:01:27: Zum Beispiel Fanta oder also Softdrinks würden wir intuitiv schlimmer einschätzen als Fruchtsaft.

00:01:34: Aber der Fruchtsaft schneidet noch schlechter ab beim Krebsrisiko.

00:01:38: Wirklich?

00:01:39: Ja.

00:01:39: Warum?

00:01:42: Ich wünsche euch viel Vergnügen im Hotel Martse mit Dr.

00:01:45: Hannah Heikenwälder.

00:01:51: Wir werden heute zwei Stunden über Krebs sprechen.

00:01:54: Für mich persönlich ist es auch ein bisschen unkomfortabel.

00:01:56: Ich glaube, dass es so eine Hemmschwelle gibt, sich mit Krebs auseinanderzusetzen, was du ja auch weißt.

00:02:01: Warum sollte man uns jetzt zwei Stunden zuhören?

00:02:04: Bei Krebs ist es immer so ... Wir sehen Krebs als eine Krankheit und man denkt immer vielleicht, vielleicht habe ich Glück, vielleicht kriege ich das ja gar nicht.

00:02:12: Also es ist immer noch so, dass man hofft, vielleicht geht das an mir vorüber.

00:02:16: Und was aber falsch ist und was man heute auch weiß, ist, dass Krebs ist anders als klassische Krankheiten.

00:02:23: Krebs ist eigentlich eher ein Prozess wie das Altern, weil die Krebsentstehung in jedem Menschen abläuft.

00:02:28: So wie wir geboren werden, so wie unsere Zellen anfangen sich zu teilen, sammeln wir Schäden an.

00:02:35: Und das läuft unser ganzes Leben.

00:02:37: Und auf einem gewissen Alter findet man bei jedem Menschen Krebs vor Stufen.

00:02:41: Es ist egal, ob das in Darmpolypen sind, Muttermale, die nicht mehr auffällig sind, Knoten in der Brust, Myome.

00:02:52: Und die Frage ist eigentlich gar nicht... Ob man Krebs kriegt?

00:02:56: Ja, es läuft in jedem Ab.

00:02:57: Die Frage ist vielmehr, wann man Krebs bekommt.

00:03:01: Obwohl man das nicht verhindern kann, dass dieser Prozess in einem Abläuft, weiß man inzwischen, dass man die Geschwindigkeit, mit der dieser Prozess abläuft, sehr stark beeinflussen kann durch die Lebensweise.

00:03:14: Und es ist so schade, dass ... Die meisten Menschen beschäftigen sich erst mit Krebs, wenn sie es haben oder wenn sie selber betroffen sind, wenn jemand im nahen Umkreis betroffen ist.

00:03:24: Und dann ist aber der Spielraum meistens gar nicht mehr so groß, sondern viel früher.

00:03:29: Wir müssten uns eigentlich dann mit Krebs beschäftigen, wenn er uns noch gar nicht interessiert, weil wir meinen, wir sind jung und das trifft uns sowieso noch nicht.

00:03:37: Und deshalb ist das Thema Krebs wirklich für jeden wichtig.

00:03:41: Krebs betrifft uns alle, das ist nicht nur so eine Floskel.

00:03:44: sondern es stimmt sogar auch im wissenschaftlichen Sinn.

00:03:47: Das

00:03:47: heißt, jeder Mensch, der jetzt zuhört, wird in seinem Leben Krebs kriegen?

00:03:54: Die Krebsdiagnose nicht.

00:03:55: Also die Diagnose bekommen wir ja erst, wenn der Krebs so weit fortgeschritten ist, dass wir eingreifen müssen, weil er sonst sofort unser Leben überleben bedroht.

00:04:06: Aber diese Vorstufen von Krebs, die findet man ab einem gewissen Alter in jedem Menschen.

00:04:12: Jeder Mensch hat Mutationen, die Krebs verursachen können in seinem Körper.

00:04:15: Das sieht man in Blutzellen, in unterschiedlichen Geweben.

00:04:19: Man weiß auch, dass die Mutationen, von denen man lange dachte, dass die für den Krebs verantwortlich sind, dass man die auch in vollkommen gesund aussehenden Geweben direkt neben dem Tumor findet.

00:04:29: Und auch Jahrzehnte, bevor überhaupt Krebs auftritt.

00:04:32: Also die Mutationen sind notwendig.

00:04:35: Aber sie sind nicht alleine ausreichend.

00:04:37: Und die findet man in jedem Menschen, von einem gewissen Alter.

00:04:40: Und wann ist es von der Vorstufe, die ja überall da ist?

00:04:44: Wann ist es ein Problem?

00:04:46: Neunzig Prozent der Krebspatienten sterben ja an den Metastasen.

00:04:52: Krebs wird dann gefährlich, wenn er seinen Ursprungsort verlässt.

00:04:57: Es gibt auch Fälle, wo Krebs ohne Metastasierung gefährlich ist, z.B.

00:05:00: im Gehirn.

00:05:01: Weil wir einfach im Schädel ein begrenztes Platzvolumen haben und wenn der Druck zu hoch wird, ist das lebensgefährlich.

00:05:07: Aber ansonsten ist es so, dass die Krebs sein irgendwann diesen Ursprungsort verlassen.

00:05:11: Sie können benachbarte Organe einwachsen.

00:05:13: Das ist natürlich besonders gefährlich, wenn das Blutgefäße sind, lebenswichtige Strukturen.

00:05:18: Aber irgendwann sind so viele Metastasen im Körper.

00:05:21: Die haben hohen Energieverbraucht, die verursachen Trombosen, die verstopfen Gefäße.

00:05:26: Also irgendwann ist eine Last erreicht, wo man mit diesen Metastasen nicht mehr leben kann.

00:05:30: Und die Metastasen sind auch deshalb so gefährlich, weil Metastasen sind dieser Absiedlungen von Krebszellen.

00:05:36: Also, wenn der Tumor weit fortgeschritten ist, dann können die Krebszellen irgendwann im Blut überleben, die können in anderen Organen überleben.

00:05:45: Und das Problem ist auch, dass die dann je nachdem, wo sie sich ansiedeln, sich auch alle anders entwickeln, also jede Metastase, jede Tumorzellansiedlung ... ist dann auch genetisch anders, die haben andere Mutation.

00:06:00: Und das ist auch der Grund, warum man dann irgendwann mit Medikamenten da nicht mehr gegen ankommt.

00:06:05: Also, bei Krebs muss man auch wissen, egal wie gut unsere Therapien werden und egal, was wir in Zukunft erfinden, es wird immer bei Krebs diesen Point of No Return geben.

00:06:16: Und wenn man Krebs wirklich besiegen will, dann wird das immer daran gekoppelt sein, ihn auch früh zu erkennen.

00:06:22: Das wird immer so sein.

00:06:23: Das wird immer so sein, weil ... Tumorzellen so unterschiedlich sind genetisch.

00:06:28: Wenn Krebszellen tausende unterschiedliche Mutationen haben, dann brauche ich irgendwann hunderte Medikamente.

00:06:34: Und all diese Medikamente werden auch irgendwann ihre Nebenwirkungen haben.

00:06:39: Also, man soll niemals nie sagen in der Forschung, es kann natürlich sein, was sehr schön wäre, dass eines Tages ein Mittel kommt, was alle Metastasen am Wachstum hindert.

00:06:48: Und diese Forschung gibt es auch.

00:06:50: Aber ich denke nicht, dass das in den nächsten Jahrzehnten der Fall sein wird.

00:06:55: viel, also etwas, was wir heute schon machen könnten und was heute möglich ist mit allem, was wir haben, der KI, unseren Fähigkeiten, der Forschung, wer Krebs früher zu erkennen und dann gezielt zu behandeln.

00:07:07: Das wäre durchaus möglich.

00:07:08: Zu den Möglichkeiten, wer wir noch kommen, wir werden noch tiefer reingehen in das Thema Krebs und was man machen kann.

00:07:16: Du sagtest ja selber, man hat selber auch mit in der Hand.

00:07:19: Warum ist es aber so paradox besetzt, dieses Thema?

00:07:22: Du beschäftigst sich ... die schon sehr lang damit, auf der einen Seite, du sagst es, im Grunde betrifft es jeden Menschen.

00:07:30: Und gleichzeitig gibt es eine große Angst.

00:07:33: Und es ist irgendwie so ein Tabuthema.

00:07:35: Es ist wie so ein bisschen selbst das Buch von dir, ne, das liegt zum Buch hier, das heißt,

00:07:40: krebs das

00:07:40: Ende einer Angst.

00:07:42: Und dann liegt das schon da, man will irgendwie, dann ist dieses Wort so da.

00:07:47: Und warum ist das so?

00:07:49: Warum gibt es diese ... Warum haben wir da so Angst vor, wo es so allgegenwärtig ist?

00:07:55: Also Krebs hat ja noch eine Besonderheit allen anderen Erkrankungen gegenüber.

00:08:00: In Umfragen kommt immer wieder raus, wenn man fragt, welche Krankheit fürchten sie am meisten, dann ist Krebs immer der Gewinner bei diesen Umfragen.

00:08:08: Wer bei mir auch so?

00:08:09: Bei dir auch?

00:08:11: Ja.

00:08:11: Trotzdem?

00:08:13: Ich sag noch kurz, warum.

00:08:14: Und der Grund ist bei Krebs, dass ... Bei Krebs fürchten wir ja nicht nur den Tod oder das Sterben.

00:08:22: Man kann ja auch an anderen Dingen sterben, um Herzinfarkt, Schlaganfall.

00:08:26: Aber bei Krebs fürchten wir im Moment auch noch die Therapie, mindestens genauso sehr wie der Erkrankung.

00:08:31: Wir haben Angst vor Chemo, vor Bestrahlung.

00:08:35: Wir haben Angst vor dem, was diese Therapien mit unserem Körper machen.

00:08:39: Und wir haben diese Ohne macht, weil wir ... In den meisten fällen ja gar nicht wissen, ob die Therapien wirken.

00:08:46: Wir behandeln heute Krebspatienten mit Medikamenten, wo wir von vornherein wissen, dass die nur bei dreißig bis vierzig Prozent der Patienten überhaupt funktionieren.

00:08:55: Und dieses Leid, was man aber trotzdem durchlaufen muss, gemischt mit dieser Angst wirkt es überhaupt.

00:09:00: Also wenn ich einen Herzinfarkt hatte und ich nehm Blutverdünner Statin und kriege ein Stent an, weiß ich auch das.

00:09:06: funktioniert gut.

00:09:07: Man hat dadurch die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen massiv gesunken in den letzten Jahrzehnten durch diese Maßnahmen.

00:09:14: Und bei Krebs ist es immer noch so, dass wir herumprobieren, wenn die erste Therapie nicht funktioniert, dann kommt die nächste.

00:09:20: Und wenn das nicht klappt, dann kommt die nächste.

00:09:23: Und diese Angst wird in Zukunft immer weniger gerechtfertigt sein, weil die Therapien gezielter werden.

00:09:30: Wir gucken vorher, was ... Also Krebs ist zwar eine häufige Erkrankung, aber jeder Tumor bei jedem Patienten ist eigentlich eine sehr seltene Erkrankung.

00:09:40: Weil die Wahrscheinlichkeit, wenn ich zehn Patienten habe, dass die alle genau die gleichen Mutationen haben, dass die Erkrankung durch die gleichen Umstände entstanden ist, die ist sehr, sehr gering.

00:09:49: Also man kann ja Darmkrebs haben, weil man eine genetische Veranlagung hat.

00:09:53: Man kann Darmkrebs haben, weil man entzündliche Darmerkrankungen hat, wie Morbuschronen oder ulzerative Colitis sind ein großer Risikofaktor.

00:10:01: Und je nach Ursache sogar auch verhalten sich diese Krebsarten anders.

00:10:05: Und das muss alles berücksichtigt werden und das wird immer mehr passieren.

00:10:10: Gleichzeitig wird die Früherkennung im Moment immer besser.

00:10:13: Und das Problem bei der Früherkennung war lange, dass es keinen Sinn macht.

00:10:19: Also es gab ja sehr viele Früherkennungskritiker, die gesagt haben, wenn wir jetzt immer früher gucken.

00:10:24: Und alles rausschneiden, dann verursachen wir am Ende mehr Schaden als Nutzen.

00:10:29: Weil wir haben über Diagnosen, wir haben über Therapien.

00:10:32: Also, man kann ja nicht jeden Brustknoten herausschneiden, wenn die meisten gutartig sind.

00:10:37: Und dieses Problem, das können wir jetzt erstmals lösen.

00:10:42: Warum?

00:10:43: Dank.

00:10:44: Das klingt jetzt auch immer so doof, weil im Moment die KI ist immer so die Antwort, die löst alles.

00:10:50: Absolut.

00:10:51: Ich bin froh,

00:10:52: dass du noch direkt hier sitzt.

00:10:53: Ja.

00:10:56: Aber gerade bei dieser Früherkennung, da stimmt es wirklich, weil was die KI gut kann, ist Muster erkennen.

00:11:03: Und man kennt vielleicht das beste Beispiel, sind diese Apps zur Früherkennung von Hautkrebs.

00:11:09: Da kann die KI inzwischen besser erkennen, ob ein Mutter mal bösartig wird als ein Hautarzt.

00:11:14: Und man ... Was man ja eigentlich macht, ist, dass man diese Muttermale aufnimmt.

00:11:18: Man trägt das in Datenbanken ein, sagt der Datenbank, wie war der Verlauf?

00:11:23: Was kam bei der Pathologie raus?

00:11:26: War der bösartig?

00:11:26: Wie ist das Verlaufen?

00:11:29: Ist der Patient geheilt?

00:11:30: Ist er verstorben?

00:11:32: Mit all diesen Informationen kann man Machine Learning machen.

00:11:35: Und das funktioniert nicht nur mit Fotos von einem Muttermal, das funktioniert auch mit einem Röntgenbild, also Mammografie bei der Brust.

00:11:44: Das funktioniert sogar bei Zufalls befunden.

00:11:49: Es gibt Publikationen, die zeigen, dass, wenn bei Menschen die Bronchitis hatten oder Lungen leiden, wurde einfach ein Röntgen-Torax gemacht.

00:11:56: Also der Oberkörper wird geröntgt.

00:11:58: dann kann die KI Maschinen-Learning sogar Pankreas-Tumore auf diesen Bildern erkennen.

00:12:03: Nebenbei.

00:12:04: Allein Bilder, die aufgenommen werden zu einem anderen Zweck, sind ausreichend für diese Programme, um so was zu erkennen.

00:12:10: Ein Arzt würde ja auf diesen Punkt gucken, worum es eigentlich geht und würde nicht alles andere angucken in solchen Fällen.

00:12:17: Und wir können es auch teilweise gar nicht sehen.

00:12:19: Die KI kann Muster und Details erkennen, die uns vielleicht gar nicht auffallen in diesen Bildern und in diesen Mengen und das verarbeiten und interpretieren.

00:12:28: Und dadurch gewinnen wir ein Werkzeug, was uns ermöglicht, sogar bei früheren Tumoren zu erkennen, wird er böse oder nicht.

00:12:37: Und somit kann man dann dieses Problem der Überbehandlungen lösen.

00:12:42: Und das ist auch der Grund, warum zum Beispiel die WHO sagt, dass das Alter für die Marmografie gesenkt werden sollte, aber nur in wohlhabenden westlichen Ländern.

00:12:52: Und der Grund dafür ist, dass nur wir in diesen wohlhabenden westlichen Ländern haben, nur in den wohlhabenden westlichen Ländern, wir haben die Mittel, um diese Forschung zu machen.

00:13:03: Und wenn wir diese Forschung machen und ein Algorithmus generieren, der Brustkrebs anhand von einem ganz normalen Mammografiebild zuverlässig klassifizieren und Diagnostizieren kann.

00:13:17: Dann kann man irgendwann diesen Algorithmus mit ganz armen Ländern teilen.

00:13:22: Die brauchen nur ein Monographiegerät und können am Ende hoch.

00:13:25: Also eine Analyse machen, wo wir heute nebenbei, wir müssen noch sequenzieren, wir machen Pathologie, aber eines Tages wird vielleicht dieser Algorithmus reichen.

00:13:32: Das heißt, es ist gar nicht, ich dachte erst, es wäre irgendwie klassistisch, aber das ist es gar nicht in dem Fall, sondern es geht einfach darum, hier ist die Möglichkeit da und wir nutzen diese Möglichkeit, damit später alle anderen auch die Möglichkeit nutzen können.

00:13:43: Also

00:13:43: wir profitieren ja auch, aber das Tolle ist eben, dass dann dieser Algorithmus sehr einfach und günstig ist, um den zu teilen.

00:13:51: Und das ist eigentlich das... Etwas, was man nicht nur auf Bilder ausweiten kann, das passiert ja im Moment.

00:13:57: Man kann das mit Blutproben machen.

00:13:59: Früher hat man immer gesagt, jetzt messen wir das und das und das.

00:14:01: Heute sagt man, nein, wir messen einfach alles.

00:14:03: Wir messen beim Krebspatienten alles, was im Blut ist.

00:14:06: Und die KI guckt dann, ob irgendwas davon korreliert mit einem schlechten Überleben, dass die Therapie nicht wirkt.

00:14:15: Ob das Blut uns irgendwas darüber verrät, welche Therapie wirkt.

00:14:18: Das Gleiche kann man mit der Darmfluora machen.

00:14:22: Es gibt eigentlich keine Grenzen für diese Vorhersage-Algorithmen und diese Präzisionsmedizin.

00:14:30: Wir sehen immer mehr, was wir alles übersehen haben.

00:14:33: Man sieht zum Beispiel, dass Tumore im Magen-Darm-Trakt enthalten Bakterien.

00:14:40: was im Darm vielleicht naheliegend ist.

00:14:42: Aber diese Bakterien sind nicht einfach nur da, sondern die beeinflussen z.B.

00:14:46: auch ob eine Therapie wirkt und wie ein Tumor sich verhält.

00:14:48: Warum?

00:14:49: Weil sie zum einen Medikamente verstoffwechseln können.

00:14:53: Die Bakterien nehmen ein Medikament auf, bevor das überhaupt in die Krebszelle gelangt.

00:14:58: Oder sie beeinflussen die Immunantwort.

00:15:01: Oder sie führen einfach zu Entzündungen, die dem Tumor das Wachstumor leichtern.

00:15:05: Also die Mechanismen sind sehr unterschiedlich.

00:15:07: Und da ist es eigentlich gar nicht so schwierig, wenn man weiß, dass jemand Mikroben im Tumor hat, die schlecht sind, dann könnte man sagen, okay, dann in dem Fall muss der Patient vielleicht vorher, bevor er die Chemo bekommt, erst mal einen Antibiotikum einnehmen.

00:15:20: Oder im umgekehrten Fall, wenn ich Bakterien identifiziere, von denen ich weiß, dass sie vielleicht vorteilhaft sind für den Verlauf.

00:15:29: dass man dann irgendwelche Mikroben zusetzt.

00:15:31: Und man kennt ja diesen Begriff Reha, also, dass man nach einer Therapiesportmacht in eine Kur geht, wo man wieder zu Kräften kommt.

00:15:42: Und da ist auch die Frage, wer ist nicht sinnvoller, eine Preha zu machen.

00:15:48: Also, bevor ich in eine Therapie gehe, erst mal die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die auch Erfolg hat.

00:15:55: Ja, du schreibst auch ein Buch über das Personalisierte ... Also, dass man alles personalisieren wird irgendwann.

00:16:01: Und das ist ein Grund, dass man sagt, du hast das, genau hier ist das.

00:16:05: Und jetzt machen wir genau das, um das.

00:16:08: Ist das der Grund?

00:16:09: Und danach musste mir sagen, warum du auch Angst hast.

00:16:11: Ist das der Grund, warum Krebs als der König aller Krankheiten bezeichnet wird?

00:16:16: Weil es ist ja so, jetzt, wenn man die schon zuhört, es gibt so viele Möglichkeiten, wie es entstehen kann und was daraus entstehen kann wiederum.

00:16:27: Und ich weiß nicht, ob das bei anderen Krankheiten auch so ist.

00:16:30: Aber ist es deswegen der König, oder die Königin, weiß so komplexes?

00:16:35: Ja, also Krebs ist deshalb der König aller Krankheiten, weil er, er betrifft ja nicht nur ein Organ.

00:16:43: Und also es gibt ja unterschiedliche Krebsarten.

00:16:46: Und dann ist es ja auch so, dass man denkt ja immer, Krebs besteht aus Krebszellen.

00:16:50: Aber Krebs besteht nicht nur aus Krebszellen, Krebs besteht aus Bindegewebszellen, Krebs besteht aus Fettzellen, aus Immunzellen.

00:16:56: Und vieles, was Krebszellen tun, tun die gar nicht, weil ihnen das jetzt direkt irgendwas bringt, sondern vieles, was sie machen oder Mutationen, die sie ansammeln, sammeln sie deshalb an, weil sie dadurch zum Beispiel das Immunsystem unterdrücken.

00:17:14: Krebszellen zum Beispiel, was viele haben ja, glaube ich, schon mal gehört, dass Krebszellen so zuckerabhängig sind und dass sie diesen Warburg Effekt machen.

00:17:22: Also, dass Krebszellen sogar normalerweise leben, unsere Zellen verwenden Sauerstoff, um Energie zu produzieren und verbrauchen etwas Glucose.

00:17:31: Sie können aber auch ohne Sauerstoff nur aus Glucose Energie machen.

00:17:34: Der Vorgang ist aber eigentlich sehr... aufwendig für Zellen und die Bilanz ist deutlich schlechter.

00:17:41: Krebszellen machen es trotzdem, auch wenn sie Sauerstoff eigentlich zur Verfügung hätten.

00:17:45: Und man hat sich immer gefragt, warum machen dann die Krebszellen das eigentlich?

00:17:49: Und eine mögliche Hypothese ist, dass ein Endprodukt von dieser Glucolyse, also von diesem Stoffwechselweg, ist Laktat.

00:18:00: Und Laktat Wenn Immunzellen in einer laktatreichen Umgebung sind, stellen sie ihre Arbeit ein.

00:18:08: Und es ist vieles, was Krebszellen machen, machen sie, um sich vom Immunsystem zu verstecken.

00:18:14: Weil das Immunsystem ist unsere stärkste Waffe gegen Krebs.

00:18:17: Und das weiß der Krebs, ja.

00:18:19: Er weiß es nicht, aber es ist so, dass die Zellen, die es nicht machen, werden eliminiert vom Immunsystem.

00:18:23: Und das ist so ein Evolutionsprozess.

00:18:25: Und es bleiben einfach nur die Krebszellen irgendwann über.

00:18:29: die durch Zufall diese Mutation haben, die diese Stoffwechselwege aktivieren, dass sie nicht erkannt werden.

00:18:35: Also das ist ein Grund, warum es so komplex ist.

00:18:37: Und dann ist Krebs auch deshalb der König aller Krankheiten, weil man denkt immer, ja, gut, man braucht jetzt einen Zellbiologen und der heilt dann Krebs.

00:18:44: Aber um wirklich Krebs in den Griff zu bekommen, es reicht nicht, wenn man nur im Labor forscht.

00:18:50: Also man braucht tatsächlich, man braucht die ... Man braucht die Früherkennung, aber auch die Aufklärung, weil man Krebs durch die Lebensweise so stark verlangsamen kann.

00:19:01: Etwa die Hälfte aller Krebsfälle.

00:19:03: Wer heute schon verhindert war, wenn man nur das Wissen anwenden würde, was man heute schon hat.

00:19:08: Also man braucht keine neue ... Teilweise sogar wird's mehr geschätzt.

00:19:13: Die WHO sagt die Hälfte, das ist relativ konservativ.

00:19:17: Ich glaube auch, dass es tatsächlich mehr ist.

00:19:20: Dafür braucht man keine neue Therapie, kein einziges neues Medikament.

00:19:24: Man müsste nur das umsetzen, was man heute schon weiß.

00:19:27: Das umsetzen, was man heute weiß, und da reden wir, wir gehen die Sachen gleich durch, aber da reden wir von dem, was ich persönlich machen kann, als Vorsorge, und da reden wir über das, was die Medizin heute schon kann.

00:19:37: Genau, das beinhaltet die Lebensweise, Ernährungssportgewohnheiten, Stress, Schlaf, all das, was man in der Hand hat.

00:19:46: Aber natürlich auch Vorsorge, Früherkennung.

00:19:50: Impfungen.

00:19:51: Und was ich auch immer so schlimm finde ist ...

00:19:53: Und auch Therapie dann auch, also die Behandlung dann?

00:19:56: Nein, nur die Vorsorge, also nur das Vermeiden.

00:19:59: Das Fünfzig Prozent ist das, was wir sozusagen, da ist auch gar keine Chemo gelaufen, nichts, sondern es ist einfach nur das, was wir selber in der Hand

00:20:06: haben.

00:20:06: Das nur das Verhindern.

00:20:07: Wow.

00:20:07: Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es so, dieser Prozess passiert sowieso.

00:20:12: Und durch diese äußeren Faktoren, wie die, die du gerade genannt hast, Alkohol, Stress, wenig Schlaf, das ist quasi, das kommt dann dazu.

00:20:20: Und durch dieses Dazukommen, dadurch breitet sich es richtig aus.

00:20:23: Genau, also die Mutation kann man sich vorstellen wie den Samen der Krebserkrankung und unsere Lebensweise ist wie der Nährboden oder wie das Substrat, in den ich diesen Samen bette.

00:20:34: Und alles, was das Krebswachstum beschleunigt, ist dann wie Dünger, kann man sagen, wie Dünger.

00:20:39: Und wenn ich gesund lebe, wenn ich Sport mache und wenn ich wenig hochverarbeitete Fleisch war, nicht so viel rotes Fleisch esse, dann kann ich diesem Samen seinen Substrat quasi entziehen.

00:20:50: Der wächst dann einfach deutlich langsamer.

00:20:53: Man braucht einen universalen Ansatz.

00:20:55: Deshalb hab ich mein Buch in drei Teile gegliedert.

00:20:58: Das Erste ist Krebs verstehen, weil das so wichtig ist, zu verstehen, dass es sich lohnt, sich damit zu beschäftigen.

00:21:04: Und gar nicht mal nur ... in Bezug auf Krebs, sondern die Maßnahmen, die mich vor Krebs schützen, ist vielleicht gar nicht der perfekte Begriff, also die Krebs verlangsamen.

00:21:18: Das sind die gleichen, viele davon sind die selben, die mich auch vor Herz-Kreislauferkrankungen schützen und sogar vor Demenz.

00:21:25: Weil ein Normalgewicht, Bewegung, das weiß man auch, im Grunde ist es ein Katalog an Risikofaktoren, der die meisten Zivilisationskrankheiten verursacht.

00:21:36: Ähnlich ist dieser Katalog an Maßnahmen, die vor diesen Krankheiten schützen.

00:21:40: Deshalb muss man sich nicht entscheiden, ob man sich vor Krebs schützen möchte.

00:21:47: Natürlich kommt die Vorsorge bei Krebs dann auch noch dazu.

00:21:51: Aber man weiß heute sogar, dass selbst bei ... Familienkrebserkrankungen, wie zum Beispiel der BRAKA-I-II-Gen-Mutation, im Fall von erblichen Brusskrebs, sogar da, die lebensweise einen großen Einfluss hat.

00:22:04: Man denkt immer, wenn ich dieses Gen bekommen habe, dann kann ich sowieso nichts tun.

00:22:11: Man fühlt sich irgendwie verdammt dazu, an dieser Krankheit zu erkranken oder zu versterben.

00:22:17: Und es gibt eine Studie, die tausend Frauen untersucht hat.

00:22:22: über das letzte Jahrhundert, die diese Genmutation tragen.

00:22:25: Diese Brustkrebs.

00:22:26: Diese Braka-Eins-Zwei-Genmutation und hat geguckt, wann sind die erkrankt und wie haben die gelebt?

00:22:32: Und da hat sich gezeigt, dass Frauen, die vor neunzehntunhundertvierzig geboren wurden, von denen sind nur ... von denen Frauen, die nach neunzehntunhundertvierzig geboren worden waren, waren es siebenundsechzig Prozent, die bis zum fünftigsten Lebensjahr erkrankt sind.

00:22:49: Und ... Wenn man geguckt hat, in der Jugend waren die normalgewichtig, haben die Sport gemacht, dann war Normalgewicht und Sport in der Jugend ausreichend, um das Erkrankungsalter massiv nach hinten zu verschieben.

00:23:02: Und da ist es ja auch so, man verschiebt es dann nicht nur nach hinten, also man vertagt es nicht nur, sondern indem man das so stark verlangsamt, leben auch viel mehr Frauen mit dieser Genmutation, die dann gar nicht mehr erkranken im Laufe des Lebens.

00:23:14: Die haben sie einfach ... und leben damit?

00:23:17: Die Genmutation macht ja alleine, auch wenn man sie geerbt hat, noch nicht Krebs.

00:23:21: Erst mal braucht man mehr als nur eine Genmutation, und dann ist es auch so bei den meisten erblichen Krebssyndrom, dass diese Mutation eigentlich wichtige Schutz- und Reparatur-Enzyme betreffen.

00:23:34: Und man hat ja auch jedes Gen doppelt, also vom Vater und von der Mutter.

00:23:39: Und damit dann zum Beispiel bei familiären Brustkrebs, Brustkrebs auftritt, muss erst mal ... Das zweite gehen auch noch mutieren.

00:23:47: Und dann müssen andere Mutationen, die zufällig entstehen, da sein, die dann nicht repariert werden können.

00:23:54: Also es muss trotzdem immer noch einiges zusammenkommen.

00:23:57: Und was sehr interessant ist im Fall von Brustkrebs ist ja auch, dass die Trägerinnen oder Träger dieser Mutationen tragen ja das kaputte Reparaturenzümen in jeder zähleres Körpers.

00:24:09: Und trotzdem erkranken die Frauen erst nach ein paar Jahrzehnten an Brustkrebs, also nur ein Eierstockkrebs, also nur in diesen zwei Organen und erst nachdem die wachstumsfördernde Wirkung des Oestrogens eingesetzt hat.

00:24:23: Ein anderes Beispiel, was das auch sehr eindrücklich zeigt, ist zum Beispiel eine Art von Augenkrebs bei Kindern, das ist das Retinoblastom.

00:24:32: Das ist immer mal in den Medien, da gibt es immer mal Fotos von Kindern, wo dann auf ein Blitzlichtfoto ein Hintergrund weiß und einer rot ist.

00:24:40: Da gab es dann immer mal Geschichten, wo Leute ein Foto gepostet haben und dann hat jemand auf Social Media gesagt, geht zum Arzt.

00:24:45: Der Augenhintergrund ist weiß, das ist gefährlich.

00:24:48: Dann war das so ein Retinoblastom, ein Augen-Tumor der Netzhaut.

00:24:52: Und der kann nur in den ersten fünf Jahren entstehen, wenn jemand diese Genmutation trägt.

00:24:58: Weil da sich die Netzhaut entwickelt.

00:25:00: Wenn man in dieser Zeit nicht erkrankt, erkranken die Kinder ... nie wieder in ihrem Leben, obwohl sie ja dieses kaputte Reparatur gehen oder Zeltzyklus gehen, in jeder Zelle ihres Körpers tragen.

00:25:11: Und das hat eigentlich gezeigt, dass sogar bei Krebs bei Kindern und bei erblichen Krebserkrankungen, wo wir immer sagen, das ist eigentlich das Argument gegen Vorsorge.

00:25:20: Also warum soll ich denn das ganze Leben gesund leben, wenn sogar Kinder, die nie was falsch gemacht haben, Krebs bekommen können und es vielleicht sowieso erblich ist, aber sogar bei diesen erblichen Erkrankungen?

00:25:31: Sehen wir heute, wie groß der Einfluss von äußeren Wachstumsförderen Faktoren ist.

00:25:37: Warum hast du Angst?

00:25:39: Ich hätte deshalb Angst, weil ich Angst habe, dass wir zu langsam sind in der Umsetzung dessen, was wir schon wissen.

00:25:49: Aber du sitzt doch an der Quelle.

00:25:51: Ja, aber wir alleine können das nicht machen.

00:25:53: Das Problem ist, wir sind im Labor und natürlich, wir schreiben Anträge und in Tübingen, wir haben das ZPM und viele Unikliniken haben die ZPMs, aber im Moment ist das ZPM, also dieses Zentrum für personalisierte Medizin, was den Tumor vorher genau anguckt, genau analysiert und dann aus einem Board von mehreren Experten auswählt, wie wird dieser Tumor behandelt?

00:26:18: Das bekommen im Moment nur ... Krebspatienten, die austherapiert sind oder für dies keine andere Heilungsmöglichkeit gibt.

00:26:25: Und das ist natürlich nicht die Idee.

00:26:29: Warum

00:26:29: ist das so?

00:26:30: Gelder?

00:26:31: Ja, es gibt jetzt die ersten Studien und auch wir in Tübingen haben das gesehen, dass man sogar bei diesen Patienten, die schon mehrere Therapien hinter sich haben, wo nichts geholfen hat, so eine personalisierte Diagnose und Therapie das Leben deutlich verbessert.

00:26:49: Und wie das immer so ist in der Wissenschaft, man muss es beweisen.

00:26:53: Also jeder würde sagen, ist ja klar, aber trotzdem ist man muss es beweisen und das ist jetzt bewiesen.

00:27:00: Und der nächste Schritt ist so schnell wie möglich, natürlich, das auf viel früheren Krebsstufen auszuweiten.

00:27:07: Weil da der Effekt viel viel größer ist, vermutlich, also auch das muss man natürlich zeigen, aber das ist einfach naheliegend.

00:27:16: Da passiert im Moment sehr viel, aber es passiert viel zu langsam.

00:27:20: Und ich finde immer, wenn in einem anderen Fachgebiet die Umsetzung langsam ist, dann ist das natürlich schade, dann behindert das vielleicht unseren Fortschritt.

00:27:32: Aber in der Krebsmedizin, da kostet das jedes Jahr, wo wir warten und das nicht umsetzen, Millionen Menschen leben.

00:27:40: und millionenfaches Leid durch ungezählte Therapien, nicht wirksame Therapien.

00:27:46: Und da hätte ich doch heute durchaus noch Angst, dass diese Umsetzung, einfach, ich habe selber vier Kinder, jeder Zweite bekommt einmal Krebs in seinem Leben.

00:27:59: Ja.

00:27:59: Dann ist das doch total, obwohl du dich so damit auseinandersetzt, obwohl du wahrscheinlich in sehr... einen guten Lifestyle hast oder einen nicht krebsfördernden Lifestyle und wahrscheinlich mittlerweile, aber er sicherlich sehr darauf achtest, dass es dann trotzdem trotzdem Wissen nicht reicht, weil es noch so lange dauert unter Umständen.

00:28:19: Aber das ist auch genau der Grund, warum ich auch schreibe und warum ich auch auf Social Media aktiv bin und weil ich irgendwann gedacht habe, Es gibt tausende Studien, die zeigen, wie der Zusammenhang zwischen Ernährung, Körpergewicht und Kreuz ist.

00:28:37: Also wirklich hunderttausende Studien.

00:28:40: Und trotzdem wird das immer noch departiert, ob das denn nun so ist und soll man denn jetzt fasten oder soll man nicht fasten und soll man jetzt wirklich kein Fleisch essen oder welches.

00:28:49: Und es kursiert so, so viel.

00:28:52: Obwohl in der Wissenschaft eigentlich ein Konsens da ist, ist dieser Konsens in der Öffentlichkeit auf Social Media, der ist überhaupt nicht da.

00:29:00: So lange man da nicht auf einen Nenner kommt, wird man auch nichts umsetzen.

00:29:05: Wenn man nicht einmal sagt, zuckerhaltige Getränke sind einfach nichts für Kinder und sollten nicht literweise getrunken werden, und das wissen wir einfach heute, dass das wirklich auch einfach so ist.

00:29:16: Und die Schulkür am Schulkürs trotzdem noch Eistee und Phanta in Unmengen fließt

00:29:20: ...

00:29:21: Es ist einfach schwierig.

00:29:22: Und deshalb, ich fand es unbefriedigend, man macht diese Forschung, so wie ihr forscht ja in meinem Mann, auch in Tübingen forscht einen an, zum Beispiel Leberkrebs, Fettleber, bedingte Lebertumore.

00:29:35: Und dann wird aber trotzdem nichts umgesetzt und es passiert einfach nicht.

00:29:41: Das

00:29:41: heißt, es gibt diese Ergebnisse?

00:29:43: Ja.

00:29:43: Ihr habt die, ihr wisst genau wie ... Nicht nur wir,

00:29:45: also ... Da hat man seit Jahrzehnten tatsächlich.

00:29:48: Und das ist

00:29:48: dann, also das heißt, ich stelle mir das so vor, ihr forscht, ihr guckt durch die Zellen an, und du erklärst das gleich nochmal ein bisschen bitte.

00:29:55: Und dann gibt es quasi die fertigen Studien, also es gibt hier so wie meine Fragen, die sind da, aber es wäre so, als, die Fragen gibt es, aber niemand stellt sie in meinem, ist das ungefähr so?

00:30:06: Oder wird zu wenig davon gestellt?

00:30:08: Ich glaube... Ein Problem ist, auch es kommen ja sehr viele Studien raus.

00:30:12: Ich hab das einmal ausgerechnet, auch in meinem Buch, jeden Tag, fünfhundert Studien zum Thema Krebs.

00:30:17: Und die meisten davon sind ... Also, ich will sagen mal, bei Studien gilt das Anna Karenina Prinzip.

00:30:25: Also, alle schlechten Studien sind so auf ihrer eigene Weise schlecht oder fehlerhaft.

00:30:30: Und alle guten Studien haben so eine Liste an Eigenschaften gemeinsam.

00:30:35: Und bei diesen schlechten Studien ... Man hat manchmal gar keine Lust, sich anzugucken.

00:30:41: Ich weiß, wenn zum Beispiel eine Studie gab es vor ein paar Jahren, die hieß, eine Tafelschokolade am Tag ist so gesund wie eine Stunde Sport.

00:30:50: Und was wurde untersucht?

00:30:51: Das war, glaube ich, der Blutdruck.

00:30:53: Und da muss man natürlich sagen, ja, das ist so eine Beobachtungsstudie.

00:30:57: Und zum Beispiel bei so einer Studie frage ich mich natürlich die Gruppe, die keine Schokolade ist.

00:31:04: Hat die dann Chips gegessen?

00:31:05: Also salziges Lebensmittel, was den Blutdruck in die Höhe treibt.

00:31:08: Und das sind alles so ... Es gibt ja diesen gewissenschaftlichen Gesamtkontext oder diesen Konsens.

00:31:16: Und wenn da eine kleine Studie kommt, die relativ mangelhaft ist, aber sich irgendwie gut ... Sie ist unterhaltsam, dann verbreitet sich so was oft viel, viel schneller als Nachrichten, die nicht so beliebt sind.

00:31:30: Und gerade bei dem Körpergewicht ... ist es ja auch sehr, sehr schwierig.

00:31:35: Weil Body-Positivity unglaublich wichtig ist in unserer Welt.

00:31:40: Also in Instagram, wir haben immer mehr ... Wir verändern unser Aussehen, wir machen Schönheits-OPs ohne Ende.

00:31:48: Und das ist ja auch irgendwie nicht gesund.

00:31:51: Wir werden ja nur noch mit unrealistischen Idealen konfrontiert.

00:31:54: Aber man darf auch da nicht blind werden für krankmachende Prozesse.

00:31:59: Und wenn man sagt, Normalgewicht schützt oder ... Ein normales Körpergewicht geht mit einem deutlich reduzierten Krebsrisiko, nicht nur Krebsrisiko, auch Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Demenz einher.

00:32:11: Dann muss man das irgendwie auch kommunizieren können.

00:32:17: Aber könntest du jetzt, wenn jemand sich auf Instagram zeigt und du siehst, diese Person ist nach deiner Empfindung übergewichtig.

00:32:27: Und die zeigt sich aber sehr body-positive.

00:32:31: Könntest du da jetzt runterschreiben, ist ja schön, dass du dich so wohlfühlst in deinem Körper, aber übrigens, zwanzig Prozent Krebsrisiko.

00:32:40: Ich

00:32:41: weiß nicht, ob es zwar zwanzig Prozent übergewählt

00:32:42: ist.

00:32:42: Also zwanzig Prozent aller Krebserkrankungen weltweit gehen auf das Konto von Übergewicht.

00:32:47: Aber müsste man das nicht theoretisch tun?

00:32:49: Also es müsste in die Vorsorge einbezogen werden.

00:32:53: Also man müsste einfach wissen, dass beispielsweise eine stark übergewichtige Frauen mit sehr viel Brustgewebe hat aus zweierlei Gründen ein erhöhtes Risiko.

00:33:01: Erstens, weil Östrogen wird im Fettgewebe produziert und wenn ich stark übergewichtig bin, habe ich einen starken Einfluss von Östrogen direkt in der Brust.

00:33:13: Und das nächste ist, dass bei Übergewicht das Immunsystem leidet, also das Immunsystem bei Übergewicht funktioniert schlechter.

00:33:20: Das wird so ein Bisschen hat man das immer gehört in Zusammenhang mit Corona.

00:33:24: Tatsächlich ist aber diese Anfälligkeit für Infektionen gar nicht eine Besonderheit von Corona, sondern eigentlich eine generelle Sache.

00:33:32: Und Übergewichtige haben erhöhte Entzündungswerte im Blut.

00:33:37: Und diese dauerhaften Entzündungen, die weiß man auch heute, sind krebsfördernd.

00:33:42: Dann geht Übergewicht mit einer veränderten Darmflora einher.

00:33:47: Übergewichtige haben eine Darmflora, die so verändert ist, dass sie weniger komplex und vielfältig ist.

00:33:55: Das sind aber alles Dinge, wo man heute gar nicht weiß, ist das so, weil die übergewichtig sind?

00:33:59: Oder sind sie übergewichtig, weil die Darmflora so ist?

00:34:03: Es ist vermutlich beides.

00:34:05: Aber es bietet auch sehr viel Möglichkeit, theoretisch da einzugreifen.

00:34:09: Das weiß man, es gibt tatsächlich ... Studien, wo man Stuhl transplantiert, das ist nicht ganz so eklig, wie es klingt, weil das in Kapseln natürlich passiert.

00:34:20: Aber wo man sieht, dass man beispielsweise übergewichtige Menschen in Kapseln den Stuhl von schlanken Menschen kriegen, die abnehmen.

00:34:27: Und also diese Studien gibt es alle.

00:34:31: Deshalb, es wäre schon wichtig zu sagen, dass Normalgewicht das Risiko senkt und gesünder ist.

00:34:39: Ich bin aber auch niemand, der jetzt, ich möchte ja niemanden zwingen.

00:34:42: Und jeder Mensch, ich finde nur, ich bin ja ein Freund von, vielleicht kann man das nennen, aufgeklärte Freiheit.

00:34:49: Also ich finde schön, dass jeder in Deutschland auch ab und zu Alkohol trinken und rauchen kann.

00:34:54: Aber jeder Mensch in Deutschland weiß, dass Alkohol und Rauchen nicht gesund sind.

00:34:59: Also keiner käme auf die Idee zu sagen, dass jetzt hinter richtig viel Zigaretten und richtig ordentlich Alkohol irgendwie ein gesundheitlicher Benefit steckt.

00:35:07: Und ... Von dieser aufgeklärten Freiheit sind wir bei der Ernährung aber weit entfernt.

00:35:13: Das betrifft Zucker natürlich, das betrifft ...

00:35:16: Hochverarbeitete Lebensmittel vor allem, hochverarbeitete Fleischwarn sind laut WHO, die haben die gleiche Evidenzlage wie Alkohol und Zigaretten, also Würstchen und Schinken.

00:35:26: Man kann fast gar nicht sagen, woran das liegt, weil das Problem bei diesen hochverarbeiteten Lebensmitteln ist.

00:35:31: Da ist so viel drin, dass man gar nicht mehr weiß am Ende, was ist schlecht.

00:35:37: Aber man weiß, dass es sogar dosisabhängig ist.

00:35:39: Also mit jedem hundert Gramm hochverarbeiteter Lebensmittel, die ein Erwachsener konsumiert, steigt das Krebsrisiko.

00:35:46: Vor allem bei Darmkrebs.

00:35:48: Das ist alles bekannt.

00:35:51: Und bei zuckerhaltigen Getränken, also die meisten Studien messen, weil es am einfachsten ist, die Menge an sugar-sweetened beverages heißt das, immer SSBs in diesen, das ist auch dann schwierig für einen Lein, das zu lesen.

00:36:05: Und da ist es sogar so, dass scheinbar gesunde Sachen noch schlechter sind als die Dinge, von denen wir wissen, dass sie oder unbekannt sind, z.B.

00:36:14: Fanta oder also Softdrinks, würden wir ... Intuitiv, schlimmer einschätzen als Fruchtsaft.

00:36:22: Aber der Fruchtsaft schneidet noch schlechter ab beim Krebsrisiko.

00:36:26: Wirklich?

00:36:27: Ja.

00:36:27: Warum?

00:36:29: Weil vielleicht die Darm ... Also, der Final ist das alles noch nicht ganz genau verstanden.

00:36:33: Aber gerade Darmzellen können diese Nahrungszucker direkt aufnehmen.

00:36:38: Und Fruktose hat möglicherweise da noch negativere Auswirkungen als Zucker.

00:36:45: Und die meisten Fruchtsäfte enthalten ja auch.

00:36:48: Ah, sie haben ja mit der ursprünglichen Frucht auch wirklich nichts zu tun.

00:36:51: Also es ist einfach kein gesundes Lebensmittel.

00:36:54: Ich würde gerne, bevor wir noch mal, wir sprechen noch über Ernährung und Zucker und so weiter.

00:37:01: Was hat dich ursprünglich dazu gebracht?

00:37:03: Also ich merke, du bist so derartig in diesem Thema drin.

00:37:07: Und gleichzeitig gibt es eine Angst, die du hast, die nicht mehr gegangen ist.

00:37:12: Und es gibt aber, also ich würde sagen, auf der einen Seite höre ich ganz viel Wissen, aber auch irgendwie eine Leidenschaft.

00:37:22: Wie, woher kommt die?

00:37:25: Also wo ist, wenn ich mit Menschen rede, reden wir ganz oft über die Kinder, über die Jugend.

00:37:30: Wo findet die sich bei dir?

00:37:32: Wo findet sich der Ursprung, dich so sehr diesem Thema verschrieben zu haben?

00:37:36: Also tatsächlich, wenn ich in meiner Familie nie mit dem Thema Krebs in Kontakt komme, Und bei mir war das ... Also, ich war schon immer sehr interessiert und halt das Mögliche.

00:37:49: Und ich hab auch lange Zeit in meiner Jugend wirklich mir damit schwergetan, dass ich ... Also, ich hab lernen immer, ich hab immer Ruhe für mich gebraucht und lesen.

00:37:59: Und wenn ich diese Stunden am Tag nicht bekommen hab, bin ich einfach richtig, richtig unglücklich geworden.

00:38:04: Und im Studium war das natürlich schön, weil dann konnte man lernen und alles.

00:38:08: Und alle sind sich aufsaugen.

00:38:12: Das Thema Krebs, da bin ich tatsächlich eher zufällig fast reingestolpert.

00:38:18: Was ich eigentlich interessant fand, war immer das Immunsystem.

00:38:21: Wie entscheidet das Immunsystem, wen es angreift und wen nicht?

00:38:25: Also warum haben zum Beispiel manche Menschen Autimunerkrankungen?

00:38:29: Wie kommt das Immunsystem dazu, das eigene Gehirn anzugreifen, Nervenzellen anzugreifen oder die Mikroben im Darm oder Allergien?

00:38:39: Und die Immunzellen, die kommunizieren über unglaublich viele Stoffe, das ist sehr, sehr komplex.

00:38:43: Und dann bin ich tatsächlich zur Doktorarbeit in eine Gruppe gegangen, die molekulare Immunologie macht, also sich damit beschäftigt, wie unterhalten sich Immunzellen, wie treffen die ihre Entscheidungen.

00:38:54: Und das war die Zeit, als ... immer mehr klar wurde, welche Rolle Entzündungen bei der Krebsentstehung spielen.

00:39:01: Also im Darm, in der Leber, also auch Hepatitis.

00:39:04: Leberentzündungen nicht nur Viren, sondern eben auch Fettleber, bedingte Leberentzündungen spielen eine große Rolle bei der Krebsentstehung.

00:39:10: Und auch viele Infektionen kennt man ja heute.

00:39:14: Und dann habe ich ein Projekt übernommen, was untersucht hat, bestimmte Signalwege in die Immunzeilen bei der Darmkrebsentstehung.

00:39:20: Und so bin ich dann eigentlich zum Thema Krebs gekommen.

00:39:23: Und dann war ich irgendwie fasziniert, weil ... Es gibt eigentlich ja nichts, was nichts mit Krebs zu tun hat, also ob das die Hormone sind, ob das die Mikroben sind, ob das die Ernährung ist, das Sportverhalten, das Immunsystem als Therapie, aber auch als Schutz.

00:39:41: Ich glaube, das hatten wir jetzt noch gar nicht im Gespräch, dass das Immunsystem das schützt uns ja nicht nur vor Viren und Bakterien, sondern eine der Hauptaufgaben vom Immunsystem besteht ja darin kaputte und alte Zellen aus unserem Körper.

00:39:54: Mhm.

00:39:55: Auszusortieren.

00:39:56: Und tragischerweise ist das Immunsystem auch das erste Organsystem oder System in unserem Körper, was altert.

00:40:03: Also der Tymus, das Immunorgan, was die meisten Menschen gar nicht kennen, das ist so ein laberiges Organ hier oberhalb vom Herzen, das schrumpft schon in der Kindheit.

00:40:12: Und wir sterben am Ende auch, weil wir keine Blutstammzellen, also keine Immunzellen mehr haben.

00:40:19: Das ist der Grund, warum wir am Ende ... Das

00:40:21: begrenzt, also die menschliche Lebensspanne ist ja dadurch, begrenzt, wie lange unsere Stammzellen leben, also wie viel Vorrat an Stammzellen wir haben.

00:40:29: Und je mehr dauerhafte Entzündungen wir haben und je mehr chronische Erkrankungen wir im Leben haben, desto schneller verbrauchen wir diesen Vorrat.

00:40:38: Also eigentlich ist dieser Vorrat an Immunzellen unsere Lebensuhe.

00:40:43: Damit gehen wir dann teilweise sehr rücksichtslos um, weil wir das gar nicht wissen.

00:40:49: Also, dass jede Entzündung, jede Gefahr, die mein Körper reparieren muss, führt dazu, dass diese Zellen schneller verbraucht werden.

00:40:56: Aber

00:40:56: wie fährst du?

00:40:56: Ich meine, du bist hergekommen in der Deutschen Bahn.

00:40:58: Du bist durch Berlin gefahren.

00:41:00: Du hast vier Kinder.

00:41:02: Du lebst in Deutschland.

00:41:04: Du sitzt dir am Tisch, der nicht vor, dass infiziert worden ist.

00:41:07: Wie lebst du mit diesem Wissen?

00:41:08: Weil du weißt, der hier ist theoretisch ... Hier kann alles ein Herz sein.

00:41:14: Ich selber habe eigentlich gar keine Angst.

00:41:17: Das klingt so doof, aber ich habe eher Angst, dass meine Kinder das irgendwann bekommen können.

00:41:23: Also bei mir ist es tatsächlich so, dass ...

00:41:25: Aber hast du sofort, wenn die jetzt husten?

00:41:27: Ja, wenn ich jetzt höre, das ist letztendlich, wie oft man irgendwie entzündet ist.

00:41:31: Aber das sind gar nicht diese akuten Kleinkrankheiten.

00:41:34: Ganz im Gegenteil, da weiß man sogar, dass viele leichte Erkrankungen in der Kindheit ... Das Krebsrisiko um späteren Leben senken, weil viele kurzzeitige Erkrankungen das Immunsystem in einem alarmierten Zustand halten.

00:41:48: Und deshalb haben zum Beispiel auch Erzieherinnen oder Großmütter auch ein geringeres Krebsrisiko, weil die ständig mit diesen Keimen in Kontakt kommen.

00:41:55: Also, das sage ich ihm an meiner Mutter, wenn diese Jammer hat, dass sie hier ständig angesteckt wird von den Kindern, dann ist es gut für dich.

00:42:03: Nein, es geht tatsächlich um die ... Dauerhaften Erkrankungen, die man hat, also dauerhafte Damen, sondern Dinge, die man über Jahrzehnte hat.

00:42:10: Es geht nicht um diese kleinen, akuten Dinge, sondern wie ein Boost fürs Immunsystem.

00:42:14: Das ist sogar gut.

00:42:15: Also, wenn ich jetzt Schnupfen habe, weil Herbst ist und so weiter, und ich dich einmal vollnieße, sagst du, vielen herzlichen Dank, Marzia.

00:42:24: Du hast mein Leben vielleicht verlängert.

00:42:26: Ja.

00:42:26: Mhm.

00:42:27: Verstehe.

00:42:28: Wie kann ich mir ... Also ich werde dich hoffentlich nicht anließen.

00:42:32: Wie kann ich mir deinen Alltag in Tübing vorstellen?

00:42:34: Also du bist an der Uni, du Forster, dein Gebiet ist im Grunde Gräbs und Altern.

00:42:41: Wenn ich das so richtig verstanden habe.

00:42:42: Ja, also ich bin ja mittlerweile, ich stehe ja nicht mehr an der Laborbank.

00:42:46: Das hat aber hauptsächlich auch mit den Kindern natürlich zu tun.

00:42:50: Ich arbeite hauptsächlich im Homeoffice schriftlich.

00:42:53: was aber sehr schön ist, weil ich arbeite genau an der Schnittstelle, wo es darum geht, was man umsetzen kann.

00:42:59: Zum Beispiel, wenn es darum geht, Anträge für die personalisierte Medizin zu bekommen.

00:43:03: Aber du bist noch ... an der Uni bist du noch?

00:43:05: An der Uni-Typing.

00:43:07: Du schreibst dann Anträge, um Geld zu kriegen.

00:43:10: Anträge, um die Dinge umzusetzen, die wir machen wollen.

00:43:13: Und das ist gar nicht nur bei Krebs.

00:43:16: Du hast es ja gerade angesprochen, auch beim ... Das ist ja auch so eine Sache, dass wenn heute zehn, siebzig-jährige ins Krankenhaus kommen, sagen wir mit der Oberschenkel-Halsbruch.

00:43:29: Dann entwickeln drei davon vielleicht eine Wuntheilungsstörung.

00:43:34: Da dauert's ein bisschen länger.

00:43:35: Einer hat vielleicht eine Komplikation, eine Infektion der Wunde.

00:43:40: Und weil zwei, die sind sofort wieder fit.

00:43:43: Und ... Es ist ja anzunehmen, es gibt ja siebzigjährige, die laufen noch Marathon, und es gibt siebzigjährige, die sitzen seit zehn, zwanzig Jahren eigentlich nur noch zu Hause, weil sie Rückenschmerzen haben, weil sie andere Erkrankungen haben.

00:43:59: Und es ist ja eigentlich anzunehmen, dass diese Lebensumstände auch andere Auswirkungen haben.

00:44:06: Also, dass jemand, der noch ganz fit ist, dass der vielleicht auch ein besseres Immunsystem hat, eine bessere Wundteilung.

00:44:12: Und dieses ... biologischer Alter, das wird überhaupt nicht berücksichtigt.

00:44:17: Wir gucken, welches Alter steht im Pass, und dann kriegt man eine Therapie.

00:44:21: Gerade bei Krebs ist das auch fatal, weil das Immunsystem nachlässt.

00:44:25: Aber bei Menschen, die sportlich aktiv sind, ist das nicht so.

00:44:28: Da bleibt diese Leistungsfähigkeit des Immunsystems viel stärker erhalten.

00:44:33: Wenn ich ein Patient hab, der auf dem Pass vielleicht sechzig-siebzig ist, aber in Wahrheit schon ... ein, zwei Jahrzehnte älter, weil er keinen Sport macht, weil er schlechte Gesundheit hat, dann müsste ich diesen Patienten anders behandeln als den anderen.

00:44:47: Ich müsste vielleicht sagen, du musst ein bisschen Sport machen, damit das Immunsystem ein bisschen aktiviert wird oder irgendwelche anderen Maßnahmen ergreifen, und das passiert auch nicht.

00:44:59: Das klingt immer so, das wird ja alles viel, viel teurer, aber die Idee ist, es soll eigentlich nicht teurer werden, sondern es soll ... eine Umverteilung sein.

00:45:07: Die Risikopatienten sollen vorher schon identifiziert werden, damit diese Dinge gar nicht passieren, die nachher Komplikation verursachen.

00:45:14: Und wenn du jetzt zu Hause sitzt in deinem Homeoffice und Anträge schreibst, geht es dann genau um solche Fälle, dass du sagst, okay, dafür folgen

00:45:21: wir.

00:45:21: Genau, also es geht darum, diese personalisierte Medizin, die man jetzt bei Krebs hat man sie ja schon, aber nur bei unheilbaren Fällen, die auszuweiten auf frühere Erkrankungsform.

00:45:33: und sie nicht nur bei Krebs zu machen, sondern auch bei allen anderen Behandlungen, weil sie bessere Ergebnisse erzielt und Ressourcen spart.

00:45:44: Also wir sparen Geld und wir behandeln trotzdem besser.

00:45:49: Und am Ende kann man das eigentlich auf alles ausweiten.

00:45:53: Und es ist fast verrückt, dass wir es nicht tun, zum Beispiel Depressionen.

00:45:58: Man weiß, dass Entzündungsstoffe ... Depressiv machen.

00:46:02: Und das weiß man schon ziemlich lange.

00:46:03: Es gibt Medikamente, Interferontherapie zum Beispiel.

00:46:07: Da ist bekannt als Nebenwirkungen, Depressionen und Suizidgedanken oder Wut.

00:46:12: Und wenn wir krank sind, fühlen wir uns schlecht.

00:46:16: Also diese Entzündungen können auch was mit uns machen.

00:46:19: Und wenn zum Beispiel ein Krebspatient depressiv ist, dann sagen wir, na ja, aber der hat ja auch Krebs.

00:46:25: Ist ja klar, dass der depressiv ist, aber vielleicht ... sagt uns sogar die Stimmung des Patienten etwas darüber, was in dem Körper vorgeht.

00:46:34: Es gab so eine Zeit, da haben wir uns immer mehr spezialisiert.

00:46:37: Also jedes Fach wurde immer spezieller, spezieller, spezieller.

00:46:41: Und ich glaube, wir haben so ein bisschen den Überblick verloren, wie das alles zusammenhängt.

00:46:46: Und da kommt jetzt so eine bisschen Gegenbewegung, dass das wieder alles viel integrativer, interdisziplinärer wird.

00:46:55: Das muss es auch.

00:46:57: Es hängt alles miteinander zusammen.

00:46:58: Man kann es immer wieder übertragen, nicht nur vom Krebs, sondern auch auf andere Krankheiten.

00:47:03: Und das ist ja auch das, was früher dann immer Heilpraktiker, Alternativmediziner ... die haben eigentlich ja diese Aufgabe übernommen, mal zuzuhören.

00:47:13: Ganzheitlich zu gucken.

00:47:15: Und die Schulmedizin hat dann auch wirklich diesen schlechten Ruf bekommen.

00:47:18: Der guckt ja gar nicht hin, der macht ja einfach irgendwas.

00:47:21: Und vielleicht ist das ja gar nicht so, also wir wissen jetzt immer mehr, ja, es lohnt sich hinzugucken und wir wissen ja eigentlich seit zweitausend Jahren, dass Sport gut ist für den Körper.

00:47:32: dass die Ernährung wichtig ist, die Psyche, auch Dinge wie Fasten, die in vielen Religionen verankert sind.

00:47:38: Wir wissen das eigentlich seit Jahrtausenden.

00:47:41: Aber wir wissen jetzt das erste Mal, warum.

00:47:44: Also, warum funktioniert das?

00:47:45: Wie funktioniert das?

00:47:46: Und wenn man weiß, wie das eigentlich funktioniert, dann kann man auch anfangen, diese Verhaltensweisen wirklich seriös in die Behandlung mit einzubeziehen.

00:47:57: Es gibt jetzt unzählige Studien, die untersuchen, wie sich ... Sporteinheiten auf den Verlauf von Krebserkrankungen auswirken.

00:48:05: Wie wirkt sich Sport auf das Rückfallrisiko aus?

00:48:11: Man weiß von Tierexperimenten mit Mäusen, dass bestimmte Ernährungsformen, Fasten oder Proteine weglassen oder je nach Tumor ganz große Wirkung haben können, nicht alleine in Kombination mit der Therapie.

00:48:27: Da wird im Moment erforscht, bei welcher Krebsart, bei welcher Mutation.

00:48:32: Aber auch da kann man heute gucken, in der Genetik, was ist mutiert, das verrät einem teilweise schon, was würde helfen.

00:48:40: Manche Tumore haben besonderes Bedürfnis nach irgendwelchen Aminosäuren, weil sie die als Energielieferanten benutzen können.

00:48:48: Oder zum Beispiel weiß man, dass die Aminosäure tryptopharen, die benutzen Krebszellen, weil die wieder die Immunzellen unterdrückt.

00:48:55: Da kann man ganz genau gucken bei jedem Patienten, was mag der Tumor?

00:49:00: Und dann enthält man ihm das vor.

00:49:02: Und ich sage gerne, was wir uns so wünschen, so eine Antikrebsernährung, das hätten wir alle so gerne.

00:49:10: Bei Herz-Kreistofer-Krankungen gibt es das ja, das ist die salzarme Diät.

00:49:16: Und so einfach wird es aber bei Krebs nicht sein, weil jeder Tumor anders ist.

00:49:21: Erklär mir noch mal, oder wirklich nicht nur mir, sondern ... meinem Sohn, der zwölf ist.

00:49:27: Ich weiß nicht, wie deine Kinder sind und allen anderen, die vielleicht jetzt schon kurz vorm Einschlafen sind und nicht mehr ganz genau alles, was passiert eigentlich bei Krebs?

00:49:37: Also das Basics von Basics.

00:49:42: Zellen erneuern sich regelmäßig, weil wir z.B.

00:49:44: Hautzellen verlieren.

00:49:46: Und die merken, hab ich Kontakt mit meinen Nachbarn.

00:49:49: Wenn nicht, ist eine Verletzung da, dann teilen sie sich weiter.

00:49:53: Und bei Krebszellen sind nach und nach diese Sachen außer Kraft gesetzt.

00:49:57: Aber das fängt eben schon an, ohne dass ich das sehe.

00:50:00: Also die Vorgeschichte ist oft, das ist ein Fachbegriff, das heißt Field, also Feldkanzerisierung nennt man das.

00:50:08: Ich habe jetzt, nehmen wir mal die Brust als Beispiel, mein Brustepithel, eine zufällige Mutation.

00:50:13: Mutation ist eine Veränderung.

00:50:15: Genau,

00:50:15: also ein Gen hat eine kleine Veränderung.

00:50:19: Normalerweise läuft alles durch.

00:50:21: Also das Wasser läuft, also die Zellen erneuert sich.

00:50:24: Es hat alles zu seinen Rhythmus.

00:50:25: Die teilen sich regelmäßig.

00:50:27: Und jetzt sagen wir mal, bei einer Teilung entsteht ein Fehler.

00:50:31: Und dieser Fehler... Fehler

00:50:32: im System ist Mutation.

00:50:33: Genau.

00:50:33: Und die meisten sind aber gar nicht schlimm.

00:50:35: Also die wenigsten Abschnitte unserer DNA tragen ja überhaupt Gene.

00:50:38: Der meiste, man nennt das immer noch Junk, aber es ist kein Junk, sondern es ist auch wichtig für bestimmte Regulierung.

00:50:44: Aber die meisten Mutationen machen gar nichts.

00:50:47: Und wir haben jeden Tag... Tausende davon in allen Zellen, die passieren ganz von alleine.

00:50:52: Das ist auch mal der Grund, warum es auch gar nicht so schlimm ist, wenn man an gebranntes Toastbrot ist oder aus versehenen Abgasen eingeatmet hat.

00:51:00: Natürlich soll man das nicht jahrzehntelang tun in hohen Dosen.

00:51:04: Aber weil die meisten Veränderungen einfach ganz von alleine entstehen, ist es viel wichtiger zu gucken, dass man das Immunsystem zum Beispiel stärkt.

00:51:15: Pech.

00:51:15: Und ich hab in einer Zelle eine Mutation, die der Zelle hilft, besser zu wachsen.

00:51:20: Dann wird diese Zelle, weil sie ja ein bisschen schneller wächst, über Jahre, sagen wir mal zehn Jahre, die Zellen in ihrer Nachbarschaft verdrängen.

00:51:30: Die normalen.

00:51:30: Die ist

00:51:31: aber noch ganz normal.

00:51:32: Die sieht normal aus, die verhält sich normal, aber sie wächst ein bisschen schneller und deshalb verdrängt sie die anderen Zellen.

00:51:40: Wenn ich jetzt ... durch irgendeinen Alkoholkonsum oder irgendeine Substanz eine noch weitere zufällige Mutation habe, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass sich eine dieser Zellen treffe, die sich schon ausgebreitet haben.

00:51:53: Dann treffen sich diese beiden, also ich habe...

00:51:55: Ist dann in einer Zelle, also weil alle Zellen haben ja schon diesen Defekt und dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass es wieder eine Zelle trifft, die schon einen Defekt hat.

00:52:04: Dann passiert das gleich noch mal, die wächst dann vielleicht, wenn ich Pech hab, ist das wieder ein Gehen, was das Wachstum erleichtert und dann breitet sich diese Zelle wieder aus.

00:52:13: Und das Ganze geht über, das passiert fünfmal und kann über dreißigvierzig-fünfzig Jahre laufen.

00:52:18: Bei Darmkrebs sagt man, etwa alle zehn Jahre gibt es eine weitere Driver-Mutation, nennt man das Driver, weil es eben die Krebsinstimmung entscheidend vorantreibt.

00:52:29: Und ... Erst nachdem, ich all diese verschiedenen Mutationen habe, die der Krebszelle helfen.

00:52:37: Wir haben ja sehr viele Schutzmechanismen vor Krebs.

00:52:40: Nicht nur das Immunsystem, sondern eine Zelle, die einen Schaden hat.

00:52:43: Die merken sogar, wenn die Zelle sich zu sehr teilt, wenn irgendwelche Krebsgene aktiviert sind, das merkt die Zelle tatsächlich, da gibt es Mechanismen.

00:52:50: Dann stirbt die ab, hört auf zu wachsen.

00:52:52: Es gibt unterschiedliche Mechanismen, und die alle müssen ausgeschaltet werden.

00:52:57: Das ist wie ein mehrschichtiges Sicherheitsnetz.

00:53:01: Die müssen erst alle reißen.

00:53:03: Und unten ist das Immunsystem, was die kranke Zelle nicht schafft, sich stumm zu schalten, dann auslöscht.

00:53:12: Dann ist die Zelle bösartig.

00:53:16: Dann kann sie den Ursprungsort verlassen.

00:53:19: Das Problem ist, wenn wir krebsdiagnostizieren in der Klinik.

00:53:24: dann ist das eigentlich die Spitze des Eisbergs.

00:53:27: Also all das, was davor abgelaufen ist in all den Jahrzehnten, das haben wir nicht gesehen.

00:53:34: Und wenn wir dann angreifen, ist der Spielraum aber gar nicht mehr so groß.

00:53:39: Und dann ist auch der Spielraum, was die Ernährung angeht, auch gar nicht mehr so groß, weil diese Zellen ja durch ihre Mutationen, schon durch ihre ganzen Veränderungen, Die sind ja vollkommen außer Rand und Band.

00:53:51: Die wachsen ja gar nicht mehr in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot.

00:53:55: Und das ist die Gefahr, das ist wie beim Rauchen.

00:53:59: Nur weil Jahrzehnte langes Rauchen Lungenkrebs macht, kann ich Lungenkrebs nicht heilen, wenn ich plötzlich aufhört zu rauchen.

00:54:06: Natürlich sollte man das trotzdem tun.

00:54:08: Aber das ist ein Fehler, der oft passiert ist, die Leute, diese Dinge, die man zur Prävention empfiehlt.

00:54:15: Und dem, was man dann als Behandlung macht, durcheinandermixen.

00:54:19: Und ich sehe das auch oft in Zeitungsartikeln, dass das oft dieses Präventionen und dann therapeutisch, dass das durcheinandergeworfen wird.

00:54:30: Und ein ganz wichtiger Punkt, das passt jetzt nicht ganz auf die Frage, aber das ist mir auch noch wichtig zu sagen, ist, wenn man dann irgendwas postet zum Körpergewicht oder zu Sport, dann kommt ganz, ganz oft ... Ich selber oder jemand anders von den Kommentatoren hatte aber Brustkrebs und ich habe aber immer Sport gemacht.

00:54:52: Ich war immer gesund und ich habe keine dieser Sachen gemacht.

00:54:56: Und davon gibt es viele und das ist auch ganz normal und das widerspricht dem auch gar nicht, weil ja Krebs in jedem abläuft.

00:55:04: Also die Krebs, deshalb können ja auch Kinder, wild lebende Tiere, sogar Pflanzen, Biokäufer, also jeder kann ja Krebs bekommen.

00:55:13: Aber die Frage ist ja gar nicht, Also, wenn jemand, der komplett gesund lebt, dann Krebs bekommt, heißt das ja nicht, dass Prävention keinen Sinn hat.

00:55:23: Die Frage ist eher, wenn diese Person, die so gesund gelebt hat, mit, sagen wir, thirty-eight Krebs bekommen hat, wann hätte die Person den Krebs bekommen, wenn sie komplett ungesund gelebt hätte und stark übergewichtig wäre?

00:55:35: Wahrscheinlich früher.

00:55:36: Und darum geht es.

00:55:37: Also, es geht um das wann.

00:55:40: Die Frage des ob, die haben wir ja schon beantwortet.

00:55:43: Also, jeder.

00:55:45: Jeder.

00:55:46: Jeder hat diesen Prozess in sich laufen und die Kategorie, in der wir denken müssen, ist das Wann.

00:55:53: Und das ist so wichtig.

00:55:54: Das

00:55:54: ist nicht die Frage.

00:55:56: Meine Angst, auch bevor ich mich mit dir auseinander gesetzt habe und den Thema war ja eigentlich, hoffentlich kriege ich keinen Krebs.

00:56:05: Und das ist ja eigentlich eine falsche Hoffnung.

00:56:07: Also weil das ist, letzten Endes kann man sagen, ja du wirst es kriegen.

00:56:11: Also, es ist die Frage, wie man es formuliert.

00:56:13: Man kann hoffen, dass man vorher an etwas Anderem stirbt.

00:56:18: Hoffentlich

00:56:19: fährt Büchenauto heute um.

00:56:20: Nein.

00:56:21: Das Ziel ist ja eigentlich, durch eine gesunde Lebensweise, dass man ... Die Lebenserwartung ist im letzten Jahrhundert stark gestiegen.

00:56:29: Die war Anfang des Jahrhunderts, bei fünfzig Jahren, noch niedriger.

00:56:33: Und das ist aber kein Trend, der ewig weitergeht.

00:56:37: Sondern man sieht seit ein paar Jahren, dass die Lebenserwartung wieder sinkt.

00:56:42: Und in dem ... Also, die Lebenserwartung ist gestiegen.

00:56:47: Aber was nicht gestiegen ist, in gleichem Maße, ist die Gesundheitsspanne.

00:56:52: Die Zeit, in der wir gesund sind.

00:56:54: Die meisten Menschen leben ab dem fünftigsten Lebensjahr, spätestens mit sechzig, mit mindestens einer chronischen Krankheit.

00:57:00: Oder mehreren.

00:57:02: Und das Ziel ist ja gar nicht, dass wir ... Versprechen, man kann hundred-achtzig oder zweihundert werden, wenn wir Krebs besiegen, weil das geht nicht, weil ja unsere Stammzellen erschöpft sind.

00:57:12: Das Ziel ist aber, dass wir diese Gesundheitsspanne verlängern.

00:57:17: Und wenn man bis hundert selbstständig leben kann, gesund ist, geistig fit ist, ist es ja was anderes, als wenn man mit sechzig schon krank ist.

00:57:24: Also gerade bei dieser Gesundheitsspanne ist der Spielraum riesig.

00:57:28: Aber noch mal einmal zu dem Beispiel eines gesund lebenden Menschen, der früh an Krebs erkrankt.

00:57:35: Das ist ja immer der Grund, das klingt so paradox, aber die Wahrheit ist, keiner ist schuld an Krebs, aber trotzdem kann jeder etwas tun.

00:57:45: Und das ist immer so schwer zu erklären, weil wenn man vor Risiken war, zum Beispiel Alkohol, ich hatte mal gepostet, dass Alkohol ein Risikofaktor für Brustkrebs ist, weil das Enzym, was Alkohol in die krebserregenden Stoffe abbaut, nicht nur in der Leber vorkommt, sondern auch in der Brust.

00:58:04: und etwa zwölf und ein halb Prozent der Brustkrebsfälle auf das Konto von Alkohol gehen.

00:58:09: Und dann kommt immer Ja, aber ich habe doch nur ab und zu getrunken und ich bin noch nicht schuld.

00:58:14: Und das ist keine Schuldzuweisung.

00:58:16: Und es geht nicht um Schuld, weil ja Krebs jeder kriegen kann.

00:58:20: Es geht darum, in Zukunft so viele Krebsfälle wie möglich zu verhindern.

00:58:25: Und es ist nicht möglich, über Risikofaktoren aufzuklären.

00:58:30: Ohne dass sich vielleicht jemand fragt, ob er irgendwas hätte anders machen können.

00:58:35: Das ist so.

00:58:35: Und das heißt aber nicht, dass er da nie erkrankt wäre.

00:58:38: Er wäre vielleicht später erkrankt.

00:58:40: Also das sind ja da spielen ja so viele andere Dinge auch noch rein.

00:58:43: Da spielt das genetische Risiko rein, da spielt das Gewicht rein.

00:58:46: Hormone spielen da rein, da spielt auch ein, ob man geraucht hat, wie man sich ernährt hat, Stress, Schlaf.

00:58:52: All das beeinflusst das Krebsrisiko.

00:58:55: Das meinst du nämlich auch mit ... Diese dreißigjährige Person, die jetzt Krebs hat, aber gesund gelebt hat, hätte sie die ganze Zeit nur Chips gegessen, hätte sie mutmaßlich schon mit achtundzwanzig Krebs bekommen.

00:59:08: Was man aber natürlich nie in einem Fall sagen kann, weil es kann ja auch sein, dass jetzt bei jemandem, der sehr früh erkrankt, man kann ja nicht ausschließen, dass vielleicht auch zwei familiäre Krebsgene vorhanden sind.

00:59:19: Man weiß es ja nie.

00:59:20: Und es geht auch bei all dieser Forschung nicht darum, irgendjemanden die Schuld zu geben oder irgendjemanden seine Verantwortung in die Schuhe zu schieben für eine Erkrankung.

00:59:31: Es geht immer darum, Krebs zu verhindern.

00:59:34: Und dann ist ja auch die Frage, dass man sagt, woher weiß man denn eigentlich, dass zwölf Prozent der Brustkrebsfälle durch Alkohol verursacht werden?

00:59:42: Also wie macht man sowas eigentlich?

00:59:44: Das ist, glaube ich, auch etwas, was sich viele fragen.

00:59:46: Und das macht man natürlich auf mehreren Wegen.

00:59:49: Das macht man nicht nur in einer Studie, sondern ... Also zum einen gibt es sehr große Studien an Menschen, wo man wirklich mit sehr großem Aufwand, also die Wissenschaftler stellen sich natürlich in guten Studien immer diese Gegenfragen.

01:00:03: Und wenn sie es nicht tun, bekommen sie die gestellt bei den Journalen.

01:00:07: Sie müssen gucken, sind die gleich alt die Leute haben, die das gleiche Körpergewicht leben, die ähnlich.

01:00:12: In wirklich aufwendiger Arbeit bei vielen hunderttausend Frauen, all diese Faktoren berücksichtigt.

01:00:19: Also, man guckt, sind die gleich alt?

01:00:21: Wie haben die gelebt?

01:00:22: Man guckt, welche Bildung haben die?

01:00:24: Welchen Lebensstandard haben die?

01:00:25: Wie viele Kinder haben die?

01:00:26: Wie viele Stillzeiten?

01:00:28: All das.

01:00:29: Welche Verwandten hatten Krebs?

01:00:31: Dann sieht man, dass in der Gruppe der Frauen, die kein Alkohol trinken, dass das Risiko geringer ist, an Krebs zu erkranken.

01:00:39: Da sieht man es zum einen.

01:00:41: Und man sieht es aber auch experimentell.

01:00:43: Man kann es nach Spielen im Labor, man kann es an den Krebszellen untersuchen.

01:00:48: Es gibt immer die experimentellen Untersuchungen, es gibt die menschlichen Studien.

01:00:52: Und das ist wirklich alles sehr gesichert.

01:00:53: Das ist nicht eine kleine Studie und das habe auch nicht ich beobachtet, sondern das sind viele internationale Forschungsgruppen.

01:01:05: Bei mir ist auch noch der Unterschied.

01:01:06: Ich glaube, dass viele, die auf Social Media, Instagram irgendwie ein Kanal haben, dann vegane Ernährung, vegetarische Ernährung, die machen diese Arbeit, weil sie merken, es tut ihnen selber gut.

01:01:19: Es ist ihre Lebensweise und sie teilen diese Lebensweise.

01:01:24: Und bei mir ist das ein bisschen anders, weil ich teile die Ergebnisse der Forschung.

01:01:31: Das heißt aber nicht, ich mach auch nicht alles davon perfekt.

01:01:35: Also ich stehe im Grunde, ich schreibe zwar das Buch und ich präsentiere die Daten, aber ich sitze eigentlich auch auf der Seite des Lesers.

01:01:42: Ja.

01:01:43: Weil ich auch nicht, also ich z.B.

01:01:44: ich esse sehr wenig Fleisch, aber ich bin nicht strikt vegan und ich trinke extrem wenig Alkohol, aber ich trinke auch mal ein Bier vorzugsweise und ich mach auch nicht alles perfekt.

01:01:56: Also dieses ... Was ideal wäre und was ich tue, das ist auch nicht eins zu eins.

01:02:01: Also ich bin nicht die Guide, also die Leitlinie der WHO.

01:02:05: Also ich lebe das nicht alles perfekt.

01:02:06: Das haben ja viele Aktivisten, Aktivisten haben ja genau das Problem, dass sie dafür angegriffen werden.

01:02:11: Wenn sie einmal fliegen, wie kannst du nur, du bist doch Louisa Neubauer.

01:02:17: Ja, und das andere ist, das... diese Ideale auch sehr abschreckend sind.

01:02:22: Also wenn man sagt, man soll jeden Tag eine Stunde Sport machen und man soll nie irgendwas Süßes essen, das ist ja auch unrealistisch.

01:02:34: Das Gehirn ist ja sehr, möchte effizient sein, aber ist auch sehr faul.

01:02:38: Und wenn dann irgendwas so klingt, dass wir denken, das schaffen wir nicht, dann lassen wir es gleich bleiben.

01:02:43: Und das ist schade.

01:02:44: Das

01:02:44: ist so.

01:02:46: Oft denkt man, wenn ich nicht schaff, vegan zu leben, dann mach ich es vielleicht nicht.

01:02:50: Nach meinem Gefühl, ich denke, ich schaff es nicht, dann fang ich gar nicht erst an.

01:02:54: Ich seh das oft so bei Zucker, bei Kindern.

01:02:57: Das ist ja fast unmöglich.

01:02:59: Es ist ja immer irgendein Geburtstag, es ist immer irgendein Kind, bringt Süßes mit, kommt Kuren, am Sommer gibts hier ein Eis.

01:03:06: Man kann ja fast gar nicht sich dagegen wehren.

01:03:09: Ich glaub, dass viele dann sagen, ach, egal.

01:03:13: Ja.

01:03:14: Und was

01:03:15: wäre dann richtig?

01:03:16: Du als Mutter von vier Kindern?

01:03:17: Also ich glaube, dass jede kleine Änderung, wir sehen ja immer die Zeit als unseren Feind, aber ich glaube, dass die Zeit unser Freund ist.

01:03:24: Es gibt so ein schönes Sprichwort, das heißt, dass jeder, der in die richtige Richtung geht, egal wie langsam, ist immer noch schneller am Ziel, als der, der orientierungslos umherirrt.

01:03:35: Und das Schöne ist, dass Walkrebs so komplex ist und weil so viele Dinge Krebs beeinflussen, man all diese Dinge kombinieren kann.

01:03:45: Also ich kann ein bisschen weniger essen.

01:03:47: Ich kann ein bisschen mehr mich bewegen.

01:03:49: Ich kann gucken, dass ich einen besseren Umgang mit Stress hab.

01:03:51: Ich kann zu Vorsorge gehen.

01:03:54: Ich kann gucken, dass ich ausreichend Schlaf bekomme.

01:03:56: Ich kann nächtliche Essenspausen einhalten, also dieses Intervallfasten machen.

01:04:01: Und all das über Jahrzehnte summiert sich dann aber zu einem sehr großen Effekt.

01:04:07: Also ich muss nicht sagen, ich mache jetzt in einer Sache Ernährung das ganz perfekt.

01:04:12: Aber dann schlafe ich immer noch schlecht und trink viel Alkohol.

01:04:17: Das bringt es ja auch nicht.

01:04:19: Und was man auch dann immer nicht vergessen darf, gerade bei der Kalorienrestriktion, dass wir Menschen in einer anderen Situation leben, als zum Beispiel Mäuse oder Labortiere, Fliegen, Erhunde, alle möglichen Tiere, an denen das gemacht wurde, weil wir nicht sterile leben.

01:04:36: Wir fahren in U-Bahn, wir sitzen in Großraumbüros.

01:04:38: Also wir ... Leben nicht steril.

01:04:42: und etwas, was stark leidet, wenn ich mich mangel ernähre, ist das Immunsystem.

01:04:47: Und das wollen wir definitiv nicht im Kampf gegen Krebs, weil das Immunsystem ja unsere stärkste Waffe gegen Krebs ist.

01:04:54: Und deshalb können wir uns nicht so stark runter hungern, weil das sieht man auch bei Magersüchtigen oder Menschen in Hungersituationen, die die Wunden heilen nicht mehr, also das Immunsystem leidet auf jeden Fall.

01:05:07: Aber wir müssen das auch gar nicht, weil wir eben Ein bisschen weniger Essen mit ein bisschen mehr Sport oder je nachdem wie viel Sport man machen möchte kombinieren kann und dann auch eine starke Wirkung erzielt.

01:05:21: Du hast schon ein paar mal heute, das wird Genetik im Mund genommen und das ist für mich eine ganz große Angst.

01:05:27: Auf großer Seite sind alle an Krebs gestorben.

01:05:30: Und in der Familie gab es dann darüber hinaus noch Krebs.

01:05:32: Und mein Ding ist die ganze Zeit, ich denke, oh fuck, das ist ja in meinem Gen drin.

01:05:36: Und jetzt habe ich bei dir gelernt, na so ein Riesending ist das gar nicht.

01:05:40: Magst du einmal sagen, wie viel Prozent der Krebserkrankung auf genetische Gründe zurückzuführen sind?

01:05:50: Etwa fünf bis zehn Prozent nur.

01:05:52: Das finde ich total

01:05:53: beruhigend.

01:05:54: Neunzig bis fünfundneunzig Prozent aller Krebserkrankungen entstehen durch Veränderungen, die wir erst im Laufe des Lebens erwerben.

01:06:01: Und weil du das sagst, denn alle Großeltern, da meinst du wahrscheinlich väterlicher, müterlicherseits, das tatsächlich ist eigentlich kein so großes Risiko, weil deine Großeltern sind ja, das sind ja zwei Linien.

01:06:15: Also sie sind ja nicht verwandt.

01:06:16: Gefährlich ist es immer, wenn du in ... einer Linie eine Häufung hast.

01:06:20: Das andere kann einfach Zufall oder Pech sein.

01:06:22: Jeder Zweite bekommt das.

01:06:24: Und die Frage ist auch, in welchem Alter?

01:06:27: Ja, also zwischen sechzig und siebzig.

01:06:30: Also bei Darmkrebs würde man sagen, wenn ein Familienangehöriger Ersten gerade betroffen war, dann fängt man etwa zehn Jahre vor diesem Erkrankungsalter würde man dann anfangen mit der Vorsorge.

01:06:43: Aber tatsächlich ist der Anteil relativ gering, aber man sollte auf jeden Fall aufmerksam sein, wenn dieselbe Krebsart gehäuft auftritt.

01:06:52: Und wenn das Erkrankungsalter sehr früh ist und das in einer Linie ist.

01:06:57: Wenn die Mutter von der Mutter und die Mutter vom Vater, die sind ja nicht verwandt.

01:07:03: Das muss kein Hinweis auf eine genetische Ursache sein.

01:07:06: Wenn wir mal Richtung Prävention gucken.

01:07:10: Können wir mich nehmen?

01:07:11: Wir können meine Frau nehmen.

01:07:12: Ich bin forty-fünf.

01:07:14: Ich bin meine Frau forty-fünf.

01:07:15: Was ich mache, ist dadurch, dass ich Darmkrebs in der Familie hatte.

01:07:19: Ich mache eine Darmspiegelung.

01:07:21: Ich lasse einmal im Jahr meinen Blut testen und ich mache einen Hautscanning.

01:07:26: Das sind die Sachen, die ich jetzt so medizinisch mache.

01:07:29: Ist das, würdest du sagen?

01:07:31: wahrscheinlich schon mal gut, aber gibt's etwas, was ich noch mehr machen sollte.

01:07:34: Jetzt nur von dem medizinischen, die Ernährungssport, da kommen wir gleich noch mal dazu.

01:07:38: Aber das, was ich jetzt, wo ich sagen kann, lieber Arzt, lieber Ärztin, können Sie sich das mal bitte anschauen.

01:07:45: Und das Gleiche gilt für meine Frau

01:07:46: auch.

01:07:46: Also wichtig ist auch, auch wenn man zu Vorsorge geht.

01:07:51: trotzdem auch selber auf sein Körper zu achten.

01:07:54: Weil sogar zum Beispiel in dem Alter bei Frauen, die zur Marmografie gehen, die meisten Brusttumore ertasten.

01:07:59: die Frauen, also Patientinnen selber.

01:08:01: Man merkt es selber.

01:08:02: Und wenn ich irgendwo einen Knoten habe oder wenn ich lange Zeit Nachtschwitze, dieser Nachtschweiß, wenn ich Fieber habe, längere Zeit und mir das nicht erklären kann, es gibt so eine ganze Liste von diesen B-Symptomen, sagt man.

01:08:18: die verdächtig sind und die man abklären sollte.

01:08:21: Und auch bei jüngeren Patienten zum Beispiel, wenn Blut im Stuhl ist, über längere Zeit.

01:08:27: Ja, natürlich sind das wahrscheinlich Hämoriden, aber diese Hoffnung, das wird schon nicht sein, das hat auch schon sehr viel in das Leben gekostet.

01:08:35: Selbst wenn ich nicht in dem Alter bin, wo die klassische Darmspiegelung als Routine durchgeführt wird, wenn ich diese Symptome habe, dann habe ich auch Anspruch auf so eine Vorsorgeuntersuchung.

01:08:47: Das sollte man schon alles machen.

01:08:49: Dann junge Frauen und Männer, natürlich auch die HPV-Impfung, ist wichtig.

01:08:54: Das macht nämlich auch nicht nur Gebärmutterheitskrebs, sondern auch im Mund- und Rachenraum.

01:09:00: Ich glaube, die meisten kennen vielleicht die Geschichte von Michael Douglas.

01:09:03: Der hatte ja Krebs eine Zunge und Rachen, und der hat das damals auch öffentlich gemacht, dass das HPV bedingt ist.

01:09:11: Da helfen auch keine Kondome, weil das Virus lebt in den Schleimhäuten.

01:09:15: Und alles, was Schleimhaut Kontakt ist und austauschen kann.

01:09:19: Da kann es Krebs verursachen.

01:09:20: Das ist auch Peniskrebs, Analkrebs.

01:09:23: Weltweit spielt das eine große Rolle.

01:09:25: Wir denken immer so in Deutschland, das ist kein Thema, weil wir auch eine sehr gute Vorsorge haben.

01:09:29: Wir haben den Pubabstrich und wir haben den HPV-Test.

01:09:33: Aber in anderen Ländern, die nicht so eine gute Versorgung haben.

01:09:37: Also Afrika, die meisten Länder Afrika, Südostasien, da sterben mehr Frauen an HPV, junge Frauen, als Männer und Frauen an Darm- und Leberkrebs zusammen.

01:09:50: Also das ist wirklich, wir sehen das dann manchmal nicht mehr, weil uns das nicht betrifft.

01:09:55: Und ich glaube auch, dass der Anteil von HPV auch bei Darmkrebs noch deutlich höher ist, als wir... weil man liest immer wieder Publikationen, die beschreiben, wie groß der Anteil, also wie viele Darmtumore, also gerade im Enddarmbereich, HPV-positiv sind.

01:10:11: Und wir haben diese Impfung ja noch gar nicht so lange, aber ich bin sehr gespannt auf die Daten, welchen Einfluss diese HPV-Impfung auch bei Männern letztendlich auf das Darmkrebsrisiko haben wird.

01:10:22: Und viele Infektionen kennt man noch gar nicht.

01:10:27: Ich glaub, bei vielen Krebsarten, man weiß es bei Magenkrebs, kennt man ja auch Helikobacter.

01:10:33: Helikobacter ist inzwischen bekannt.

01:10:36: Was ist das?

01:10:36: Das ist ein Bakterium, was in Zusammenhang mit Magenkrebs steht, was auch durch Antibiotikum behandelt wird.

01:10:43: Und Epstein-Barr-Virus, das kennt man als pfeifrisches Drüsenfieber.

01:10:48: Das steht in Zusammenhang mit Lymphomen, so Lymphdrüsenkrebs.

01:10:54: Das wird man immer besser verstehen, Gezählt aber auch zu dieser personalisierten Medizin, wo man alles misst, Machine Learning macht und guckt, das spielt eine Rolle.

01:11:04: Und irgendwann hat man dann einen Katalog, wo man weiß, vielleicht Jahrzehnte vorher.

01:11:08: Man kann ja inzwischen am Blut sehen, bei Menschen Jahrzehnte vorher, ob die an Alzheimer erkranken später.

01:11:13: Also da passiert im Moment so viel.

01:11:15: Was würdest du denn sagen, also wie gesagt, ich bin ein Vierzig, meine Frau ist ein Vierzig.

01:11:20: Was würdest du sagen, ab wann sollte man wirklich zu einer Vorsorgeuntersuchung gehen?

01:11:24: Und das ist natürlich auch ein Problem, dass erst ab einem gewissen Alter das bezahlt wird.

01:11:29: Aber was würdest du empfehlen, sagen, wenn man das jetzt hört, du bist, es gibt ja Leute, die sind zwanzig, die jetzt zuhören, es gibt Leute, die sind sechszig und vierzig auch.

01:11:37: Also die Vorsorge beginnt tatsächlich ja von Anfang an.

01:11:40: Also schon der Kinderarzt, der tastet ja die Lymphknoten ab, der leuchtet ins Auge.

01:11:46: Das niedrigste Krebsrisiko haben wir tatsächlich mit acht.

01:11:49: Weil dann dieses rasante Wachstum der Kindheit, was auch die Ursache ist, zum Beispiel dafür, dass Kinder so häufig ein Gehirntumor erkranken, da ist der Grund, dass man nie mehr so ein starkes Wachstum der Nervenzellen hat wie in den ersten Lebensmonaten.

01:12:02: Und dieses extreme Wachstum, das ebt ab, mit acht ist das Krebsrisiko am niedrigsten.

01:12:08: Und dann fangen wir an, Mutationen zu sammeln.

01:12:11: Und natürlich ist es so, dass diese ganzen Vorsorgeuntersuchungen, die die Kassen übernehmen, so ... Abgewogen sind das die ab dem Alter greifen wo.

01:12:23: Das sich ungefähr aufwiegt dass das Sinn macht.

01:12:26: also ich screen so und so viele Leute entdeckt so viel Krebsfälle.

01:12:30: Das wirkt sich positiv aus das macht Sinn und da gibt es ja im moment diesen.

01:12:37: Trend, dass die Menschen aber früher erkranken, zum Beispiel bei Darm- und Brustkrebs.

01:12:42: Das ist ein kleiner Trend, weil natürlich diese Zahlen im Vergleich zu der Krebslast mit Sechzig-Siebzig gering ist, aber gar nicht so gering.

01:12:51: Und da haben viele Länder jetzt auch nachgeregelt, also zum Beispiel Österreich, die machen Darmspiegelung schon mit Vierzig.

01:12:59: Und man hat auch gesehen, dass Viele dieser frühen Darmfälle, die meisten, sind trotzdem zwischen neununddreißig und neunundvierzig.

01:13:08: Wenn man nur fünf oder zehn Jahre nach vorne geht, kriegt man den Großteil dieser frühen Fälle.

01:13:13: Aber es wird immer Fälle geben, die man durch diese regelmäßigen Untersuchungen nicht bekommt.

01:13:20: Und das gilt leider ... gerade für diese hochaggressiven Formen.

01:13:25: Das nennt man Intervalltumore, weil die so schnell wachsen, dass sie zwischen diesen regelmäßigen Vorsorgeintervallen auftreten.

01:13:32: Und bei gerade diesen aggressiven Formen, die wir nicht erwischen, auch mit Früherkennung, also Früherkennung auch in späteren Jahren, da haben wir nur die Prävention eigentlich.

01:13:44: Was ja schon mal ganz gut ist, weil wir das wieder in der Hand haben, würde ich jetzt positiv formulieren wollen.

01:13:49: Aber bei diesen, was ich dir erzählt, diese Untersuchung, würdest du sagen, das passt oder soll ich noch eine andere Änderung machen?

01:13:56: Also jetzt einfach nur, ich gehe zu Arzt XY.

01:13:59: Also es gibt Kliniken, die ja solche Screenings anbieten.

01:14:04: Und da muss man aber wissen, wenn ich jetzt ein, es gibt ja auch auf dem Markt schon so neuartige Bluttests, die einem Krebsrisiko geben.

01:14:13: Und ich will gar nicht sagen, dass die ... Alle schlecht sind, also viele davon sind schon sehr, sehr gut.

01:14:19: Das Problem ist nur, die Ausbeut ist noch sehr schlecht.

01:14:22: Sie sind teilweise ein bisschen unpräzise.

01:14:25: Und wenn da jetzt irgendwas rauskommt, dann bin ich ja, weil ich diese Untersuchung selber in die Wege geleitet habe.

01:14:33: Sitze am Ende ja auch auf diesen Kosten.

01:14:34: Also wenn dann daraus kommt, ich hab vielleicht irgendwas, dann mach ich ein CT, dann hab ich vielleicht was, ich weiß es nicht.

01:14:41: Man findet ja immer irgendwelche gutartigen Vorläufer oder Schatten.

01:14:46: Schneide ich die dann alle raus?

01:14:48: Also ich glaub, man muss sich dann wirklich fragen, was ... Wenn man so ein Test macht, muss man wissen, die sind, wenn sie schon so gut wären, dass sie eine eindeutige ... ja, Kosten-Nutzen-Rechnung haben, dann wären sie angeboten.

01:15:02: Das wird auch passieren.

01:15:03: Also, ich würde jedem raten, der jetzt so was machen möchte, vielleicht noch ein, zwei Jahre zu warten.

01:15:08: Ich glaube, da wird sehr, sehr viel kommen.

01:15:09: Das wird im Moment alles gemacht.

01:15:12: Wenn zwei Jahre ... Also, nicht im Sinne von Alter jetzt ein, zwei Jahre zu warten.

01:15:15: Nein, bis diese Tests einfach wirklich reif sind.

01:15:17: Es ist wirklich so, dass da ganz viel passiert.

01:15:20: Nach welchen Tests müsste man dann fragen?

01:15:21: Oder wenn man das jetzt ... Nee, wir nehmen das jetzt im Jahr- und-zwanzig auf.

01:15:25: Der beste, glaube ich, im Moment, der heißt Grail Coloury.

01:15:28: Mhm.

01:15:29: Der ist sehr gut.

01:15:31: Aber man muss sich einfach fragen, möchte man die ganzen Folgeuntersuchungen dann auch auf sich nehmen?

01:15:36: Wenn man dann was ganz Frühes entdeckt, es ist ja schon so, dass nicht alle Krebsarten, nicht alle Vorläufer werden jemals böse.

01:15:44: Und das ist ja genau das Problem, was die Früherkennung hatte.

01:15:47: Weil wenn ich früher gucke, werde ich immer mehr gutartige Vorläufer erkennen, aber ich kann die nicht alle rausschneiden.

01:15:52: Das macht auch keinen Sinn medizinisch.

01:15:54: Und dafür muss man erst dieses Wissen haben, was ja die ... KI und das Maschinen-Learning, was wir ja gerade trainieren, also nicht nur wir, also die ganze Welt.

01:16:04: Das ist ja auch noch mal was ganz Besonderes, weil wir haben jetzt das erste Mal in der Krebsforschung den Punkt, wo wir eigentlich wissen, wie es funktioniert.

01:16:14: Vorher war immer die Frage, wie kann man Krebs, wie kann man ihn nur besiegen, wie kann man ihn besiegen?

01:16:18: Es gab unterschiedliche Meinungen, aber dass wir jetzt das erste Mal wissen, es geht über die personalisierte Medizin.

01:16:26: gezieltere Therapie, die das Frühere erkennen.

01:16:31: Und also dieser Ansatz, da ist Konsens, das ist schon wirklich besonders, weil es jetzt eigentlich eine Frage der Umsetzung ist.

01:16:39: Das ist wahnsinnig beruhigend irgendwie, finde ich.

01:16:42: Also auch auf dich beruhigend?

01:16:43: Ja, also ich für er, aber ich weiß aber auch, wie schwer und langsam es dann trotzdem immer noch geht.

01:16:49: Aber ich glaube schon im Moment, dass sehr, sehr viele Mittel bereitgestellt werden, um das umzusetzen?

01:16:59: Es gibt eine Frage, die ich immer wieder bekommen habe.

01:17:02: Ich habe vorher gesagt, dass du herkommst und bei meiner Instagram-Community gefragt, gibt es Fragen.

01:17:07: Und es gab eine Frage, die relativ häufig war und die hätte ich mir nie gestellt.

01:17:13: Und das war die Frage, ist es denn so, dass Mittel zurückgehalten werden?

01:17:18: Also ist es so, dass es eigentlich schon weiter ist, aber die Pharmaindustrie da eventuell was zurückhält, weil das bringt ja vielleicht, würde das weniger Geld bedeuten und so weiter.

01:17:29: Also es gab ein paar, also doch recht viele, etwas Suspicious nachfragen.

01:17:35: Ja,

01:17:35: das hört man manchmal.

01:17:36: Das Argument, dass wenn ja Krebs gehalten wäre, da hätte ja keiner Interesse dran.

01:17:43: Ich finde diese Frage tatsächlich interessant, weil man würde sich das fragen.

01:17:47: Aber da kann ich tatsächlich eine sehr berühmte Antwort geben, weil aus all diesem Wissen, was man jetzt produziert, das ist ein gigantischer Markt.

01:17:57: Also alles, was daraus kommt bei den Machine Learning, alle Marker, also angenommen, es gibt Tests, diese Tests zur Früherkennung.

01:18:04: Und daraus ergibt sich ein... ein großer Markt für die Pharmaindustrie und es gibt einen Zweig, das nennt sich Chemoprävention.

01:18:12: Das klingt kompliziert und klingt fast ein bisschen wie Chemotherapie, aber das ist wie zum Beispiel Asperin zum Vorbeugen von Herzinfarkten und Schlaganfällen.

01:18:21: Und da gibt es auch bei Krebs eine Reihe an Wirkstoffen, wo man sieht, auch sogar Asperin in diesem Fall ist ein Beispiel, weil Asperin tatsächlich das Risiko für eine Reihe von Krebsarten deutlich reduziert, selbst bei Niedrigster Dosis, pro Tag.

01:18:37: Es ist die Babyasperin, die man einnimmt.

01:18:39: Da hat man gesehen, dass Menschen, die das regelmäßig einnehmen, ein niedrigeres Krebsrisiko haben.

01:18:44: Da gibt es eine ganze Reihe von Medikamenten, wo man heute weiß, dass die wirken, z.B.

01:18:49: Thermoxyphäen, Aromatase inhibitoren, also bei Brustkrebs, Ostrogenhemmer.

01:18:56: Aber auch diese Anti-Aging-Enzyme, Entschuldigung, nicht Enzyme, Wirkstoffe, Dysrapamöcin oder Medformin, die Diabetes-Medikamente, das wird im Moment alles erforscht.

01:19:05: Und das ist natürlich auch für die Pharma-Industrie interessant.

01:19:08: Also ich glaub gar nicht, dass die Pharma abgeschafft wird, sondern sie wird sich wahrscheinlich, wenn sie klug sind, präventiver ausrichten.

01:19:17: Sie werden sich auf diese diagnostischen Tests ausrichten.

01:19:22: Potenziell bei Menschen, die schon Krebs hatten oder ein sehr hohes familiäres Risiko haben.

01:19:28: Dann sagen okay, vielleicht bei den Patienten mit sehr hohem Risiko, reicht es vielleicht nicht, nur gesund zu leben.

01:19:34: Da ... fangen wir vorher, wie mit Asperinsch vielleicht schon an, ein Medikament zu geben, dass das Risiko senkt und warten nicht erst bis der Krebs da ist.

01:19:43: Und die personalisierte Medizin braucht personalisierte Therapien.

01:19:49: Und auch da, wenn ich herausfinde in dieser personalisierten Medizin, es gibt eine Krebsart, da ist immer ein bestimmtes Gen mutiert, da gibt es noch gar kein Medikament, kommt aber häufig vor, dann ist da auch natürlich wieder ein Markt.

01:20:03: Okay, die werden sich nicht abschaffen.

01:20:05: Nein, die werden sich nicht abschaffen und mir ist auch nicht bekannt, dass irgendwas, was jetzt wunderwirken würde, zurückgehalten wird.

01:20:14: Ich denke, die werden sich sehr schnell umorientieren und anpassen.

01:20:18: Wir haben schon ein bisschen über Ernährung gesprochen.

01:20:20: Und ein paar Sachen haben wir auch schon gecheckt.

01:20:22: Zucker, zuckerhaltige Getränke, Alkohol haben wir schon gesprochen.

01:20:28: Proteine.

01:20:30: Was kannst du mir über Proteine erzählen?

01:20:32: Das ist auch wieder sehr persönlich in dem Fall.

01:20:36: Mein Muskelaufbau, da würde ich sagen, der ist sehr langsam unterwegs, wie man vielleicht sehen kann.

01:20:41: Und dann wird gesagt, ah, macht er Proteinpulver.

01:20:43: Nimm doch das, damit das ein bisschen angericht wird.

01:20:46: Was kannst du mir darüber sagen?

01:20:48: Aus deiner Sicht.

01:20:48: Also wenn ich jetzt höre alles, was man von außen rein kippt, kann ein Nährboden sein.

01:20:54: Da gucke ich jetzt natürlich mal tausendmal mehr drauf.

01:20:57: Ist das dünger oder nicht?

01:20:59: Das Problem bei Krebs ist ja leider, dass alles, was für normale Zellen gut ist, ist auch gut für Krebszellen.

01:21:08: Das sind ja auch Zellen, die wachsen wollen.

01:21:11: So eine Antikrebsdiät wird vermutlich immer darin bestehen, zu gucken, was gezielt weggelassen wird.

01:21:20: Und das Thema Proteine, das ist sehr interessant, weil Proteine waren lange ... vernachlässigt, also es gab immer Low Carb, war ein großes Thema, Keto war ein Riesenthema und Proteine hat man eigentlich gar nicht so angeguckt.

01:21:37: Dabei weiß man eigentlich, dass der Aufbau, also alles in unserem Körper, was in der DNA gespeichert ist, wird in Proteine umgesetzt.

01:21:46: Also die DNA ist die Bauanleitung für alle Proteine, auch in Züme sind ja Proteine.

01:21:51: Und deshalb ist natürlich Proteine eine sehr wichtige Bausubstanz auch für Krebszellen.

01:21:57: Und interessanterweise, also die einzige wissenschaftlich erwiesene Methode, um das Leben fast aller Tierarten zu verlängern und Krebs zu hemmen, ist ja diese Kalorienrestriktion, wie man es nennt, dass die deutlich weniger essen.

01:22:13: Und die einzige Diät, die das nachahmen kann.

01:22:17: Das ist nicht Low Carb oder Keto, sondern das ist Proteinrestriktion.

01:22:22: Und noch faszinierender ist, dass teilweise einzelne Aminosäuren auch ausreichen, um den Effekt zu erzielen.

01:22:29: Zum Beispiel Methionin, ich weiß nicht, die Biologie hatten, kennen das vielleicht als Das Startkodon hat man vielleicht schon mal gehört.

01:22:39: Jedes Protein und jedes Enzym verfasst alle.

01:22:41: Beginn mit der Aminosaurin-Methionin.

01:22:44: Das ist der Start.

01:22:45: Und wenn ich kein Methionin zu mir nehme, das ist eine essenzielle Aminosaurin, ich muss sie über die Nahrung zu mir nehmen, dann kann ich kein Protein herstellen.

01:22:54: Und da kann man dann zum Beispiel eine Ernährung haben, die nur diese eine Aminosäure nicht hat, aber dann trotzdem die Effekte nachahmen von einer Ernährung als würde ich deutlich weniger essen.

01:23:06: Und man weiß, man kann das natürlich nicht dauerhaft machen, weil es eine essentielle Aminosäure ist, aber wenn man Also, es wurde gezeigt, dass man z.B.

01:23:13: drei Wochen das machen kann.

01:23:15: Und was dann passiert ist, dass der Körper ist ja dann nicht sofort ohne jegliche Bausubstanz, sondern die Zellen fangen an, alte Proteine zu recyceln.

01:23:24: Das ist dieser Begriff Autophagie, der jetzt relativ in- und auch bekannt ist in der ganzen Anti-Aging- und Long-Gravity-Szene.

01:23:33: Sagen wir mal alle Ernährungen, was fördert die Autophagie.

01:23:37: Das Beste, um die Autophagie zu fördern, ist, fasten oder nicht zu essen.

01:23:41: Natürlich, das kurbelt das am meisten an.

01:23:44: Aber das Problem ist, je weniger man isst, desto hochwertiger muss das sein, was ich esse.

01:23:53: Weil wenn ich sehr wenig esse, dann muss ich ganz genau gucken, wie ich meinen Nährstoff und Mineralstoffbedarf decke.

01:24:01: Ich will ja nicht mein Immunsystem schwächen.

01:24:03: Ja.

01:24:04: Und ... Das ist sehr, sehr schwierig.

01:24:07: Und das schreibe ich auch in meinem Buch wahrscheinlich.

01:24:11: Ist das auch wieder ein Zweig schon fast für die Forschung?

01:24:15: Wahrscheinlich bräuchte man dann, wenn man so was wirkliche Menschen machen möchte, speziell dafür designte Nahrungsmittel.

01:24:21: Das gibt es tatsächlich inzwischen auch.

01:24:23: Es gibt ein paar Anbieter, die diese Fasting-Mimicking-Diets, dieses Scheinfasten machen.

01:24:30: Ähm, Namen soll ich jetzt wahrscheinlich nicht nennen.

01:24:33: Doch kannst du nennen.

01:24:34: Also zum Beispiel, es gibt ein Walter Longo, ein sehr bekannte Alterungsforscher, der hat die Prolong-Scheinfasten-Diät hier in Deutschland macht, dass der Professor Michaelsen bietet, ich weiß nicht, wie die Marke heißt, bietet das auch an.

01:24:48: Und da ist der Trick, dass man ist und man wird mit allen wichtigen Stoffen versorgt.

01:24:55: Aber es sind keine Stoffe enthalten, bestimmte Aminosäuren, tierische Aminosäuren.

01:25:01: die das Zellwachstum übermäßig anregen.

01:25:05: Und das ist natürlich schon toll, es ist natürlich aufwendig und noch nicht ganz so günstig, aber dieser Ansatz, ich finde das sehr interessant.

01:25:14: Also wenn jetzt mein Sporttrainer, meine Sporttrainerin sagt, Proteincheck wäre für dich gut, weil dein Muskeaufbau, der ist echt langsam, sollte ich das in Zukunft machen oder nicht?

01:25:26: Also es gibt tatsächlich keine Studie, die zeigt, dass das der Konsum von Protein, Pulver, alleine das Muskelwachstum anregt.

01:25:34: Also was das Muskelwachstum wirklich anregt, ist Sport.

01:25:38: Also ein Reiz, das erwächst.

01:25:39: Ja, das auf jeden Fall.

01:25:40: Es

01:25:41: nachgesportert

01:25:42: nicht.

01:25:42: Ich glaube, es gibt durchaus auch Menschen, die meinen, wenn im Alter sie jetzt sehr viel Protein essen und das alleine würde den Muskelschwund aufhalten, nein.

01:25:51: Und ... Dann ist es so, man braucht gar nicht so viel Protein.

01:25:54: Natürlich braucht man Proteine und natürlich braucht man essenzielle Aminosäuren.

01:25:59: Das ist gar keine Frage.

01:26:01: Aber der Bedarf ist deutlich geringer, als die meisten Menschen glauben.

01:26:04: Wenn man nicht im Leistungssport täglich tätig ist und stundenlang am Tag Sport macht, dann ist die Menge ungefähr siebzig Gramm Protein am Tag.

01:26:12: Das ist ein großes Ei.

01:26:14: Und für mich reicht also ein Shake nach dem Sport, das ist kein Problem.

01:26:17: Also man sollte immer gucken, dass man einfach die Menge nimmt, die gesund ist, also nicht den Übermaßen.

01:26:23: Also ich weiß nicht, was die Angaben sind, je nach Hersteller variiert das vielleicht.

01:26:27: Und dass das pflanzliche Proteine sind.

01:26:31: Warum eigentlich pflanzliche Proteine?

01:26:33: Also das gibt ja unterschiedliche Gründe, warum man zu pflanzlichen Proteinen greift.

01:26:37: Aber jetzt aus der Perspektive Krebs oder Anti-Aging ist es deshalb interessant.

01:26:43: weil pflanzliche Proteine enthalten weniger essenzielle Aminosäuren.

01:26:48: Also wenn ich mich pflanzlich ernähre, dann ist das eigentlich schon so eine Art Scheinfasten, weil ich täusche, ja, also ich täusche nicht vor, sondern ich habe einen Mangel an essenziellen Aminosäuren.

01:26:59: Also ich muss deutlich mehr pflanzliche Proteine essen, um diese essenziellen Aminosäuren zu decken.

01:27:05: Und diese essenziellen Aminosäuren, das weiß man, die aktivieren einen Molekül namens M-Tor.

01:27:12: Das ist ein Nährstoffsensor.

01:27:13: Wenn der signalisiert, ist das Bausubstanz da, dann gibt da ein Wachstumsignal an die Zellen.

01:27:21: Das Interessante ist, dass es gibt ein Medikament, das Ämter blockieren kann, das ist Rapamycin.

01:27:30: Man weiß auch aus Experimenten, dass wenn man Ämter zerstört, wenn das Gen kaputt ist, oder wenn man das Medikament Rapamycin gibt, was diesen Ämter blockiert.

01:27:41: Dann kann eine Kalorienrestriktion das Leben von Tieren nicht mehr verlängern.

01:27:46: Oh, okay.

01:27:46: Also diese Methode, mit der man das Leben verlängern kann, die hat keinen zusätzlichen Effekt mehr.

01:27:52: Deshalb nimmt man an, dass diese lebensverlängernde Wirkung von Kalorienrestriktion hauptsächlich über M-Tor passiert.

01:27:59: Und M-Tor kann durch Insulin, also durch Zucker, angeregt werden und durch Aminosäuren.

01:28:05: Bestimmt, manche mehr, manche weniger.

01:28:08: Und ... Deshalb ist das wirklich nicht einfach nur mehr Pflanzen und nicht so viel Fleisch, sondern es ist wirklich der Stand der wirklich seriösen Wissenschaft.

01:28:21: Also so alternatives Klingenmark.

01:28:24: Die Restriktion, ich denke natürlich sofort auch logisch, auch du an Fasten.

01:28:28: Und da gibt es ja die verschiedensten Formen.

01:28:30: Du hast es auch schon lokal und dies.

01:28:32: Und einmal im Jahr gibt es ja auch die Möglichkeit, habe ich auch schon gemacht, Intervallfasten.

01:28:39: Was würdest du empfehlen, was aus der aktuellen wissenschaftlichen Sicht da am besten ist?

01:28:44: Also, ich habe alles Mögliche schon probiert für mich.

01:28:48: Ich habe noch keine goldene Kuh für mich gefunden.

01:28:51: Also, am einfachsten und effektivsten ist es, wenn man diese nächtlichen Essenspausen einhält.

01:28:58: Also, das, was man regelmäßig macht, ist sicherlich besser, als wenn man nur irgendwie drei Tage oder vier Tage im Jahr gar nichts ist, aber den Rest ganz normal.

01:29:07: Tatsächlich ist es sogar entscheidend, wann man ist.

01:29:11: Selbst wenn man sagt, ich esse jetzt nur zwischen neun und siebzehn Uhr, dann spielt ... Also, ich esse zwischen neun und achtzehn Uhr ungefähr, weil wir früh zu Abend essen.

01:29:20: Du machst das

01:29:20: so.

01:29:21: Ja, aber auch nicht immer, wenn ich essen gehe am Wochenende.

01:29:23: Also, ich ... auch da.

01:29:25: Keine Idealisierung.

01:29:26: Genau.

01:29:27: Aber auch da, innerhalb dieses Fastenfensters, wo man ist, spielt es eine Rolle, wann man ist.

01:29:32: Es ist am besten, dass Essen ... auf den Morgen und Mittag zu legen.

01:29:36: Genau wie dieses alte Sprichwort sagt, der Frühstück wie ein Kaiser, zum Mittag wie ein König abends wie ein Bettler, das ist wahr.

01:29:41: Wenn man nämlich nur abends das alles ist, hat es eigentlich gar keinen gesundheitlichen Effekt mehr.

01:29:48: Es wird untersucht bei Diabetikern, es wird untersucht beim Abnehmen.

01:29:52: Man nimmt auch abends leicht dazu.

01:29:54: Weil die Blutzuckerkontrolle schlechter ist, wenn ich abends ess, es geht auf die Hüften, es ist begünstigt die Diabetes-Entstehung.

01:30:00: Und man sieht auch nicht die Effekte, die man eigentlich sieht durch dieses Fasten.

01:30:05: Also ich persönlich finde dieses gerade über Nacht Fasten am einfachsten umsetzbar.

01:30:09: Also frühes Abendbrot und auch nicht dann abend noch das Schnitze und den Nudelteller, sondern leichtes Abendessen.

01:30:17: Verdammt.

01:30:19: Das ist ja, wir in unserer, das ist tatsächlich wirklich ... Schlimm, ich denke mir das immer, wir waren jetzt in Italien im Urlaub.

01:30:26: Wir leben ja eigentlich in unserer Kultur genau gegen an.

01:30:29: Also dieses Tag sogar nicht so viel, weil es ja heiß ist.

01:30:32: Und dann abends stundenlang und noch ein Gläschen Rotwein.

01:30:36: Ach, Rotwein, das ist auch ein interessantes Thema.

01:30:39: Bleibt noch kurz bei den, ja, wir können noch zu Rotwein.

01:30:42: Aber das heißt, wir leben dagegen, was solltest du dazu sagen?

01:30:45: Ja, gegen diese biologische Uhr.

01:30:47: Oder gegen das, was eigentlich am besten für uns wäre.

01:30:49: Also weil wir ja gerne abends lange Essen, Alkohol trinken und dann dazu auch noch sehr inaktiv sind.

01:30:58: Wenn man aktiv ist, dann geht ja noch viel von dem Zucker aus dem Blut in die Muskeln, weil sportliche Menschen haben mehr Zuckerrezeptoren auf ihren Muskelzellen.

01:31:06: Ich habe gehört oder gelesen, dass du abends nach dem Essen Sport machst.

01:31:10: Ja.

01:31:14: Ich esse abends meine Nudel, die ich auf so ein Glas aufgemacht habe und rübergekippt habe.

01:31:20: Und dann liebe ich es, vorm Fernseher zu sitzen und noch eine Serie zu gucken.

01:31:24: Und da würdest du ja sagen, also ...

01:31:27: Matze, das kriegst du.

01:31:28: Aber das ist auch nur, das ist jetzt wieder ich als Person.

01:31:30: Das muss ja nicht jeder so machen, das ist bei mir ... Ich bin schon immer lieber so nachmittags gelaufen, auch als Student, aber dann kam es so durch die Kinder jetzt auch.

01:31:41: Nur diese Vormittagszeit, wo ich in Ruhe arbeiten kann und die Abendzeit.

01:31:46: Nachmittags versuche ich das zwar, aber man ist ständig abgelenkt und ich möchte auch Zeit mit den Kindern verbringen.

01:31:53: Deshalb arbeite ich vormittags und nachts und abends.

01:31:57: Und mir ist aufgefallen, wenn ich morgens Sport mache, erst mal verliere ich zu viel Zeit.

01:32:02: Und man hat dann auch dieses ... Defizit durch den Sport.

01:32:06: Man hat dann irgendwie den ganzen Tag Hunger und ist erschöpft.

01:32:08: Und wenn ich den Sport nach dem Abendbrot mache, ich trinke dann noch meinen letzten Kaffee um acht.

01:32:13: Da mache ich Sport.

01:32:14: Du

01:32:14: trinkst den letzten Kaffee um acht.

01:32:16: Wann gehst du denn ins Bett?

01:32:17: Um halb eins.

01:32:18: Und

01:32:19: wann stehst du auf?

01:32:20: Um sechs.

01:32:21: Aber wie gesagt, ich mach nicht das perfekt, wie es im Buche steht.

01:32:27: Ich mach das auch nicht jede Nacht.

01:32:28: Ich merke dann immer nach so ein paar Tagen, dann geh ich auch mal eine Stunde früher ins Bett und dann geht das wieder.

01:32:33: Man kann das nicht dauerhaft machen.

01:32:35: Und mir gibt das, wenn ich das abends mach, Sport einfach noch mal ein Energie-Kick.

01:32:40: Mir tut es gut, weil es ist Stressabbau und ich kann mich viel klarer konzentrieren.

01:32:45: Und du arbeitest ja dann noch weiter?

01:32:47: Ja, aber ich bin einfach komplett entspannt.

01:32:51: Und wach.

01:32:51: Es setzt mich in den perfekten Zustand.

01:32:54: Mir tut es gut.

01:32:55: Ich mach auch gar nicht so viel Sportprämie, weil ich immer dachte, ich möchte Muskeln aufbauen oder abnehmen.

01:33:01: Ich hab Sport immer gesehen als etwas ... Ich hör dabei Musik.

01:33:06: Für mich ist das, wie Tanzen gehen.

01:33:08: Vielleicht fast so eine meditatives Ritual.

01:33:12: Was machst du für Sport?

01:33:13: Am liebsten laufen.

01:33:15: Aber ich versuch, ab und zu ein paar Übungen zu machen.

01:33:18: Das mach ich gerne nebenbei.

01:33:19: Unterarmstütz, Liegestützen, Sit-Ups, versuche ich dann auch Gartenarbeit sehr viel.

01:33:26: Also ich mache, versuche sehr, sehr viel selber zu machen, weil ich das irgendwie auch schon immer sehr gerne gemacht habe.

01:33:31: Und jetzt im Herbst, das gibt es ja genug zu tun.

01:33:36: Ja, und ich finde es auch schön, wenn die Kinder sehen, dass man ... sich bewegt und die machen dann auch manchmal mit von alleine.

01:33:43: Das ist oft dann auch gar nicht eine Hilfe, sondern da wird dann der Laubhaufen auf dem Weg zum Sack fällt, hat alles runter.

01:33:48: Aber ich denke immer, wenn man jetzt sagt, nein, macht das nicht, ist es ja schön, dass sie es machen.

01:33:51: Und die fangen oft ganz von alleine an und wollen das auch machen.

01:33:56: Rotwein.

01:33:57: Rotwein.

01:33:59: Hört man ja oft Resveratol.

01:34:00: Es soll so eine starke Wirkung haben, aber ist zu wenig drin im Rotwein.

01:34:06: Es gibt Studien, die sagen, dass der Effekt gar nicht so groß ist, nur bei bestimmten Erkrankungen oder Bedingungen.

01:34:17: Und die Menge, die gezeigt wurde, dass sie vielleicht einen therapeutischen Nutzen haben könnte, die ist so hoch, dass man täglich ungefähr drei Tausend Liter Rotwein trinken müsste oder drei Tausend Kilo Schokolade essen müsste.

01:34:29: Und Rotwein hat ... Also, Wein hat sehr viel Zucker.

01:34:34: Gelagerte Rotwein enthält so Viete, die krebserregend sind.

01:34:37: Also, es spricht nichts dagegen, meinetwegen ab und zu, ein kleines bisschen Rotwein zu trinken.

01:34:44: Aber ... Zu meinen, dass man sich durch viel Rotwein-Konsum vor Krebs schützt, das würde ich nicht unterschreiben.

01:34:52: Wir haben erst schon über Übergewicht kurz

01:34:55: gesprochen.

01:34:55: Und etwas, was ja jetzt gerade sehr, zumindest in meiner Bubble, hochkommt, ist das Zauberwort Osempic.

01:35:04: Und da kann man ja sagen, okay, die Menschen sehen schlanker aus.

01:35:10: Was hältst du davon?

01:35:11: Gibt's dazwischen irgendwas?

01:35:12: Also, du hast erst schon gesagt, Übergewicht.

01:35:15: Ich meine, es waren zwanzig Prozent.

01:35:19: Und was ist denn damit?

01:35:20: Also, damit wird ja das Übergewicht zumindest das, was man sieht, zurückgenommen.

01:35:25: Ist das gut?

01:35:26: Ja.

01:35:27: Also, was man jetzt die Daten, die man hat, zeigt, dass es tatsächlich ein sehr mächtiges Mittel sein kann, um starkes Übergewicht zu bekämpfen.

01:35:38: Erst mal, weil es gibt ja oft den Fall, wenn man stark übergewichtig ist.

01:35:43: Man macht Sport, das geht gar nicht.

01:35:45: Die Knie tun weh.

01:35:47: Der ganze Stoffwechsel ist ja komplett anders.

01:35:50: Also das Übergewicht beeinflusst, die haben wir offenbar im Diabetes oder metabolisches Syndrome.

01:35:54: Es geht ja oft mit vielen anderen Stoffwechselstörungen einher.

01:35:58: Und da kann diese Abnehmenspritze erst mal helfen, dass am Anfang wirklich stark die Kilos putzeln.

01:36:05: Es wurde bisher gezeigt, dass es keine ... irgendwelchen negativen Auswirkungen hat, aber es gibt Nebenwirkungen.

01:36:13: Den meisten wird sehr schlecht davon, also es vertragen gar nicht viele.

01:36:18: Einem wird übel und als Langzeitmittel.

01:36:23: Ich weiß nicht, ob man es durchsetzen kann, aber es kann eine sehr große Hilfe sein, um erst mal von dem Übergewicht runterzukommen.

01:36:30: Also sind Starter?

01:36:31: Ich würde es als Starter betrachten.

01:36:36: Man muss ja auch immer gucken, was ist die Alternative.

01:36:37: Wenn man zum Beispiel eine Magenverkleinerung macht, dann geht es einem auch nicht gut.

01:36:43: Das ist ja auch mit einem operativen Eingriff starken Nebenwirkungen verglichen.

01:36:47: Insofern ist es schon eine sehr gute Verbesserung.

01:36:51: Du hast erst schon gesagt, verarbeitete Lebensmittel gibt es.

01:36:54: Also bei mir ist ein, ich bin ein großer Freund von den, von Rewe, von den Fertigsaußen, die es bei Rewe gibt, den Fertig-Tomatensaußen.

01:37:05: Ja, ich bin jetzt nicht so ein guter Koch und Koch auch nicht so gerne.

01:37:08: Ist das schon verarbeitetes Lebensmittel?

01:37:10: Ist es schwierig?

01:37:11: Ist die Tüte schippschwierig?

01:37:12: Ich weiß, du bist nicht ideal unterwegs, aber vor welchen?

01:37:16: Verarbeiteten Lebensmittel sollten alle in Bogen rummachen.

01:37:19: Wo würdest du sagen, ah, ja, ja, das selbst beinah ... Also, das würde ich selbst nicht essen.

01:37:27: Also, es ist ja erst mal so, dass man, wenn man sowas einmal ist oder gelegentlich auch ... nicht jetzt große panische Angst davor haben sollte.

01:37:36: Ich hab mal auch ein Reel gemacht, das heißt, muss es wirklich immer Bio sein, wo ich auch genau darauf eingehe, dass wir immer Angst haben vor Pestiziden und vieles, was wir in den Medien hören, sind irgendwelche Zusatzstoffe.

01:37:49: Aber auch da muss man sagen, es ist auch einfach die Menge.

01:37:52: Einseitig ist nie gut.

01:37:53: Es ist ja so, wenn ich mich sehr einseitig ernähre angenommen, ich würde jetzt jeden Tag immer dieses Tütengericht und irgendwas essen.

01:38:01: Dann kann ich natürlich, wenn da irgendwas Schlechtes drin ist, und das kann teilweise, es ist ja auch bei irgendwelchen Biotees oder bei irgendwelchen Tees, so dass da Pestizide drin sind.

01:38:10: Aber wenn ich nicht sonderlich einseitig irgendwas Jahrzehntelang konsumiere, ist es relativ gering, dass ich jetzt einen Stoff da anreichere.

01:38:17: Aber das Problem bei diesen hochverarbeiteten Nahrungsmitteln sind gar nicht nur all diese Quatschstoffe, die da drin sind, sie sind oft auch einfach stark gesüßt, also gezuckert.

01:38:29: Sie haben sehr viele Kalorien.

01:38:31: Sie machen nicht lange satt.

01:38:34: Und diese starken Geschmacksverstärker lösen eine starke Insolinausschüttung aus.

01:38:41: Man hat ein viel stärkeres Verlangen.

01:38:43: Sie fördern dieses Überfressen.

01:38:45: Also, man überisst sich einfach viel leichter auch daran.

01:38:48: Es kommen sehr, sehr viele unterschiedliche Gründe zusammen, warum das nicht so gut ist, wenn man davon viel ist.

01:38:56: Aber ... Es gibt ja so diese Tendenz, dass man sagt, dass dieses ganz schlechte Essen ist Schuld an der Übergewichtsepidemie, dass es Schuld daran, dass wir alle krank sind.

01:39:07: Und wir sind aber immer noch selber dafür verantwortlich, finde ich, wie viel wir davon essen, wie oft wir das essen.

01:39:14: Und was ich finde, was wichtig wäre, ist sowas für Kinder.

01:39:17: Ich sehe das ja immer an den Supermarkassen, die Süßigkeiten alle auf Augenhöhe der Kinder, würden wir das mit Alkohol und Zigaretten würden das auch nicht machen.

01:39:25: Ich sehe da sehr, sehr viel ... Verbesserungsbedarf und auch in den Schulen, Schulkiosks.

01:39:33: Ich hab zum Beispiel das Problem, ich find das wahnsinnig mühsam immer, meinen Kindern morgens all diese Brotdosen zu machen, Apfel drin, gesundes Essen drin.

01:39:39: Ich würde so gerne meinen Kindern sagen, ich geb euch hier eins, zwei Euro mit, holt euch was am Kiosk und dann ist gut.

01:39:47: Aber solange der Kiosk Twix, Dublo, Eistee und Limo verkauft, Ist das schwierig, weil ich einfach nicht weiß, was kaufen.

01:39:57: Also wenn die Kinder dann nur einen Twix gegessen haben im Vormittag und ein Eis hier hatten, dann kann ich ihnen kein Geld mitgeben.

01:40:03: Die würden

01:40:03: sich keine Apfel kaufen.

01:40:05: Wahrscheinlich nicht.

01:40:07: Vielleicht irgendwann ab und zu, wenn sie den Twix überhaben.

01:40:10: Aber das sind alles so Dinge, wo ich denke, da könnte man wirklich, das wäre Verbesserungsfähig.

01:40:18: Das Argument ist oft von den Kioskbetreibern, aber die wollen das.

01:40:21: Das andere kaufen sie nicht.

01:40:23: Aber wenn es das andere nicht gäbe, dann würden viel mehr Eltern die Kinder da einkaufen lassen.

01:40:28: Ich weiß nicht, wo man da regulativ einsetzen soll.

01:40:32: Man kann nur Vorschläge machen von Seiten der Wissenschaft.

01:40:35: Aber die WHO-Sachtkinder sollen eine Stunde Sport am Tag machen.

01:40:39: Also, meine haben zweimal die Woche forty-fünf Minuten, zwanzig davon ziehen sie sich um.

01:40:44: Warum?

01:40:45: Also, ich finde, so eine freie Bewegungsstunde, das muss ja auch gar nicht nach Noten sein.

01:40:49: Es geht nicht um Bocksprung, wo dann jeder schon Angstfeuer hat.

01:40:52: Es geht darum, dass man denen ein gesundes Ritual mit auf den Lebensweg gibt.

01:40:57: Sport schützt vor, ich glaube, über dreißig chronischen Krankheiten.

01:41:01: Das ist verrückt, auf Sport zu verzichten.

01:41:04: Und ... Ich

01:41:06: merke es bei Jungs, die sie eigentlich bewegen wollen.

01:41:10: Dann ist es dann schnell der Zappel-Philip oder was auch immer man für Begrifflichkeiten findet.

01:41:14: Und dann ist es genau das.

01:41:15: Es wird ewig umgezogen.

01:41:16: Es ist dann Bock springen und was nicht alles, aber einfach nur, dass die sich durch die Tournale jagen.

01:41:21: Das reicht doch schon im Grunde

01:41:22: aus.

01:41:22: Genau.

01:41:23: Also man bräuchte auch gar keine zusätzlichen Lehrkräfte.

01:41:26: Also man könnte ja sagen, die einen laufen ihre Bahn und die nächsten spielen Fußball.

01:41:30: Das ist nicht so, es wäre umsetzbar.

01:41:33: Ich bin davon überzeugt.

01:41:35: Man kann sagen, es gibt vielleicht Belohnungssysteme, dass man sagt, wer sich dieses Label aktive Schule oder so verdient, der kriegt eine Förderung.

01:41:43: oder es gibt zuckerfreie Schulen.

01:41:45: Das klingt auch hart, aber wenn ich überlege, wir haben ja sogar das Handyverbot an Schulen überlebt.

01:41:51: Das gibt mir große Hoffnung, dass wir vielleicht auch zuckerfreie Schulen überleben würden.

01:41:57: Weil später, wir erreichen nicht mehr jeden.

01:41:59: Es gibt viele Menschen, die sich sehr für Gesundheit interessieren.

01:42:02: Aber es gibt auch ganz viele Menschen, haben gar keine Zeit dafür, die haben ganz andere Probleme.

01:42:08: Und diese soziale Gerechtigkeit, das fängt ja schon bei den Kindern an.

01:42:13: Ich sehe das ja schon bei den Brotdosen.

01:42:14: Was meine in der Brotdose haben, was andere in der Brotdose haben.

01:42:18: Auch, das fängt im Kindergarten schon an.

01:42:21: Ja.

01:42:21: Und da kann eigentlich nur, das kann man nur lösen, indem man sagt, das Essen wird von der Kita gestellt oder das Essen.

01:42:28: Warum kriegen nicht alle Kinder in der ersten Pause ihre Tüte mit dem ... Das wird vielleicht einigen nicht gefallen, aber es wäre gerecht.

01:42:35: Es wäre gut für die Gesundheit und die Eltern werden entlastet.

01:42:38: Ja, und die reichen Kinder, die bolabenden Kinder kriegen nicht das gute Essen und so weiter.

01:42:43: Ja, auf jeden Fall.

01:42:45: Bewegung.

01:42:45: Das sind wir gerade drin.

01:42:46: Ich habe eine Sache, die ich wirklich total abgefahren fand.

01:42:50: Das ist in deinem Buch drin.

01:42:50: Und zwar, dass man an der Gangart sieht.

01:42:54: wie es um einen steht.

01:42:57: Ich lese vor, kaum etwas sagt so viel über die Gesundheitsprobleme und die Sterbewahrscheinlichkeit eines Erwachsenen aus wie sein gewohntes Schritttempo.

01:43:07: Heidenei, also erklär das kurz bitte.

01:43:11: Also die... In den Studien, die sind ja auf Englisch, das heißt Gate Speed, also das Schritttempo und das Schritttempo.

01:43:18: Das ist teilweise ein Zulassungskriterium für Studien.

01:43:22: Also man misst, weil man ja nach einer Studie nicht messen kann, oft im Menschenleben ja recht lange.

01:43:28: Wie lange lebt der Mensch oder wie hat sich die Gesundheit verbessert?

01:43:31: Hat man diese normale G-Geschwindigkeit, die korreliert in hohem Maße mit dem Risiko.

01:43:38: Man kann einer Schrittgeschwindigkeit vorhersagen, wie wann jemand an dem Enz erkranken wird, das Sterberisiko.

01:43:45: Und ich hab das in dem Kontext ... Ich hab's ein bisschen ironisch geschrieben, weil ich immer sage, wir ... Fürchten uns ständig davor irgendjemand könnte unsere Daten klauen und dann gehen wir wie wir gehen.

01:43:56: Also der, der das weiß.

01:43:58: Also wir geben eigentlich unsere intimsten Datenpreis sogar über unsere Intelligenz, über unser Demenzrisiko durch unsere normale Gegengeschwendigkeit.

01:44:07: Und ist das aber etwas, was ich beeinflussen kann?

01:44:10: Kann ich denn jetzt einfach sagen, damit du nicht siehst, wie es um mich steht, ich laufe jetzt einfach schneller?

01:44:15: Nein, natürlich nicht.

01:44:16: Das macht keinen Sinn.

01:44:17: Aber wenn man jetzt regelmäßig Sport macht, gesund lebt, dann stellt sich die von Anfang an ein.

01:44:25: Ich hab mal das gelesen in einem Studie.

01:44:28: Da musste ich auch ein bisschen schmunzeln.

01:44:30: Da stand, dass als Einmarker für das biologische Alter oder der Körperzustand ist, die Gripstrengs, also die Kraft, die ich habe, etwas festzuhalten.

01:44:40: Und dann stand da drunter, wer das trainieren möchte, kann mit so einem Handball, also die Handmuskeln trainieren.

01:44:47: Da hab ich auch gedacht, nee, das macht ja keinen Sinn.

01:44:50: Also damit betrüge ich den Test, aber damit ... Die Idee ist ja, dass man an Hand dessen misst, wie der Allgemeinzustand des Körpers ist.

01:44:59: Und natürlich ist es besser, den Ball zu kneten als gar keinen Sport zu machen, aber das ist natürlich nicht der Weg zu einem längeren Leben.

01:45:06: Aber diese Arten der Interpretationen, die ... lese ich oft.

01:45:10: Also wenn ich so über Zeitung blätter, dann ich finde das dann manchmal ganz lustig.

01:45:13: Aber ja.

01:45:16: Schlaf.

01:45:17: Du schläfst zu wenig, würde ich sagen.

01:45:20: Wenn dich deinem Buch glauben soll.

01:45:23: was ich auch gelesen habe, also es geht nicht um, also auch zu viel Schlaf ist wiederum Krebsfördernde, was mich auch total überrascht hat, weil natürlich würde man sagen, also ich denke, je länger man schläft, desto besser ist es, aber jetzt habe ich gelesen, wie viel, weißt du, die Zahl aus dem Kopf?

01:45:38: Ab neun Stunden, das ist zu viel, ja.

01:45:40: Ab neun Stunden steigt das Krebsrisiko, also Langschläfer.

01:45:43: Und

01:45:43: die Gesamtsterblichkeit auch.

01:45:45: Also

01:45:45: wenn neun Stunden im Durchschnitt schläft.

01:45:50: Stürbt früher?

01:45:50: Statistisch.

01:45:51: Es ist immer eine Statistik.

01:45:53: Es ist nicht so, dass jeder der zehn Stunden schläft auf jeden Fall früher stirbt.

01:45:56: Das ist ja immer eine Statistik.

01:45:58: Aber ja, das ist tatsächlich so.

01:45:59: Und Schlaf finde ich auch ganz interessant, weil man auch bei Schlaf weiß, was bei Schlaf wirklich interessant ist, ist die Tatsache.

01:46:08: Wenn wir nicht schlafen, sterben wir.

01:46:12: Wir wissen das irgendwie alle, aber wenn man sich mal fragt, warum eigentlich.

01:46:16: Warum stirbt man denn eigentlich, wenn man nicht schläft?

01:46:18: und man weiß das von einer Erkrankung?

01:46:21: Das ist eine familiäre genetische Erkrankung, wo man nicht schlafen kann, diese familiäre Insomnia.

01:46:27: Und die, das fängt langsam an, wird dann immer schlimmer und die sterben am Ende an einer Gehirnentzündung.

01:46:35: Also die haben eine unkontrollierte Entzündung in ihrem Körper, an der sie sterben.

01:46:41: Und ... Genau das sieht man bei uns, bei jedem Menschen im Laufe des Tages, dass wir gegen Abend hinsteigen unsere Entzündungswerte.

01:46:51: Und wenn wir schlafen, wird das Immunsystem gedrosselt, die Entzündungswerte sinken.

01:46:57: Und deshalb wachen wir auch morgens auf und sehen die Welt positiver.

01:47:00: Wir haben niedrige Entzündungswerte, das beeinflusst auch unsere Stimmung.

01:47:04: Wenn wir aufwachen, sind die Probleme von gestern gar nicht mehr so schlimm.

01:47:07: Deswegen sagt man auch, man schläft jetzt mal nach drüber.

01:47:09: Vielleicht.

01:47:10: Ja.

01:47:11: Und das Gleiche ist auch, wenn wir krank sind, sind unsere Entzündungswerte erhöht.

01:47:15: Zum Beispiel interlockin-eins-better ist so ein Stoff, der macht uns auch müde.

01:47:19: Wenn wir krank sind, sind wir müde.

01:47:20: Also dieses Ruhebedürfnis, wir legen uns dann hin, das hängt mit Entzündungen zusammen.

01:47:25: Und das erklärt, warum Schlaflebens wichtig ist.

01:47:30: ist aber jetzt auch interessant, weil es erklärt uns jetzt auch, warum zu viel Schlaf auch nicht gut ist.

01:47:34: Weil wenn wir zu viel schlafen, drosselt das unser Immunsystem.

01:47:38: Es kommt sicherlich auch dazu, dass Menschen, die sehr viel schlafen, vielleicht auch nicht sich viel bewegen oder inaktiv sind.

01:47:44: Aber diese Drosselung des Immunsystems ist schlecht, wenn man jetzt zum Beispiel an Krebs denkt, ist es nicht gut.

01:47:50: Und es gab sogar eine Publikation vor ein paar Jahren, die für sehr viel Vorurre gesorgt hat.

01:47:56: Da wurde gezeigt, dass ... Brustkrebszellen im Schlaf metastasieren.

01:48:02: Wenn man Blut abgenommen hat bei Krebspatienten oder an Mäusen wurde es auch gezeigt, dann war die Menge der Krebszellen im Schlaf, also Nacht, höher im Blut.

01:48:12: Und das sind alles so Sachen ... Ich find das beruhigend.

01:48:16: Die meisten Menschen haben Angst, dass sie zu wenig Schlaf bekommen.

01:48:21: Man braucht gar nicht so viel Schlaf.

01:48:23: In Bezug auf Krebs sind sechszeinhalb Stunden.

01:48:26: Bis sieben Stunden ist optimal.

01:48:28: In Bezug auf die Gesamtsterblichkeit ist es auch so zwischen sieben, ich glaub, bis sieben mal ein halb, maximal acht Stunden.

01:48:36: Und alles, was darüber hinausgeht, ist auch kein Problem, wenn das ab und zu mal passiert.

01:48:41: Aber man braucht nicht so viel Schlaf.

01:48:43: Man muss sein Leben nicht verschlafen.

01:48:46: Ja, das ist gut.

01:48:48: Stress und Hormone hätte ich noch.

01:48:50: Inwiefern hat also ... Das habe ich entweder hier gelesen oder auch im Podcast bin ich mir nicht sicher.

01:48:57: Positiv in die Zukunft schauen, verlängert das Leben um sieben Jahre.

01:49:02: Habe ich das richtig gelesen oder gehört?

01:49:04: Das war nicht in meinem Buch mit den sieben Jahren, aber das war vielleicht irgendwo in einer Zeitung, eine Headline.

01:49:11: Das Interessante bei Stress ist, dass man lange ... in Studien nichts gesehen hat, weil man hat geguckt, es gibt diese einschneidenden Lebensereignisse, nennt man das, also Scheidungen, Jobverlust, Tod des Ehepartners, Tod des Kindes.

01:49:26: Wenn man diese Ereignisse zählt und dann guckt, treten in der Gruppe die viele dieser schlechten Adverse-Life-Events, also nachteiligen Lebensereignisse, tritt da Krebs häufiger auf, bestimmte Krebsarten, dann kamen immer gemischte Ergebnisse raus.

01:49:43: Und dann hat man angefangen, statt diesen Live-Events die Stressresilienz zu untersuchen.

01:49:49: Also die Stressresilienz ist die Fähigkeit, sich von so Schicksalsschlägen zu erholen, also zurück zu seinem normalen Glückspegel oder zu Friedenheitspegel zu finden.

01:50:00: Und dann hat man tatsächlich was gesehen.

01:50:01: Dann hat man gesehen, dass eine schlechte Stressresilienz geht mit einem erhöhten Krebsrisiko einher.

01:50:07: Und dieses Risiko ist besonders für die geschlechts- spezifischen Krebserkrankungen.

01:50:12: Also Brust- und Prostata-Krebs ist sie besonders eindeutig.

01:50:15: Also Männer, die den Arbeitsplatz als stressreich empfinden, haben ein höheres Prostata-Krebs-Risiko.

01:50:22: Und da geht es nicht darum, wie hoch die Arbeitsbelastung tatsächlich ist.

01:50:26: Da geht es darum, wie sie empfunden würden.

01:50:28: Das

01:50:28: fand ich total interessant.

01:50:29: Es gibt ja manchmal ... Boah, du musst ja unglaublich gestresst sein.

01:50:33: Und man selber sagt, nee, eigentlich nicht.

01:50:35: Das fand ich interessant, dass es um das eigene Empfinden geht.

01:50:38: Aber das ist ja generell auch bei Burnout so.

01:50:43: Das Burnout, da denkt man ja immer an den erfolgreichen Manager, aber das ist eigentlich, in der Psychologie ist etwas umso stressiger, je weniger, also wenn wir das Gefühl haben, wir ... leisten den ganzen Tag und keiner merkt es und es bringt nichts.

01:50:59: Also dieses Gefühl ist eigentlich das Schlimmste und das höchste, also das höchste Stress empfinden.

01:51:04: Das haben nicht die Manager, die erfolgreichen, sondern tatsächlich Menschen, die pflegebedürftige Angehörige pflegen.

01:51:12: Also das ist tatsächlich immer das, was in Studien dann rangezogen wird als die höchste Stressgruppe.

01:51:17: Das sind die, die in der Kehrarbeit sind.

01:51:20: Und warum haben die wieder rum?

01:51:22: Also warum ist da, also beim Stress?

01:51:24: Das Krebsrisiko höher.

01:51:25: Ich verstehe, wenn ich jetzt gestresst bin, ein Punkt ist ja, okay, dann esse ich schnell irgendwas.

01:51:34: Ich habe keine Zeit für Sport und natürlich schlafe ich viel zu wenig.

01:51:38: Genau, also wer Stress hat, lebt oft ungesünder.

01:51:42: Das kann unterschiedliche Gründe haben.

01:51:44: Es kann sein, dass man dann zur Entspannung abends mehr trinkt.

01:51:47: kann aber auch sein, dass man keine Zeit hat, zu den Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.

01:51:51: Das sind alles Gründe, aber tatsächlich weiß man auch, was der Stress selber mit dem Körper macht.

01:51:57: Und Stress hat zwei Phasen.

01:52:00: Also die erste Phase, das ist Adrenalin, nur Adrenalin.

01:52:03: Und das aktiviert eigentlich das Immunsystem, weil es uns vorbereitet auf Gefahrensituationen.

01:52:09: Und wir haben zwar heutzutage selten jetzt irgendwie Kämpfe, wo wir irgendwie Bisswunden erleiden und uns prügeln.

01:52:16: Wir lösen Konflikte, Gott sei Dank, hauptsächlich verbal.

01:52:20: Aber trotzdem läuft das noch in unseren Körpern ab.

01:52:22: Und es wurde gezeigt, dass zum Beispiel Profispieler oder Rugby-Spieler vorn im Spiel steigen, schon die Entzündungswerte.

01:52:29: Also, wenn die sich vorbereiten auf ihr Spiel, gehen die ganzen Werte schon nach oben.

01:52:33: Und sogar Ehepartner.

01:52:36: Wenn nach Auseinandersetzung nach dem Streit haben die erhöhte Entzündungswerte.

01:52:40: Und dann nach diesem ersten Stressreiz kommt die zweite Phase, das ist das Cortisol.

01:52:46: Und Cortisol setzt später ein und hat die Funktion dieses alarmierte, überaktivierte Immunsystem wieder auf Normalzustand zu senken.

01:52:56: Cortisol ist deshalb so interessant, weil eigentlich kennen wir alle Cortisol, und zwar als Cortison.

01:53:03: Und das Medikament Cortison, das ist das einsterstärkste, gebräuchigste, entzündungshemmenden Medikamente, die wir haben.

01:53:10: Und der Grund, warum Cortisol so zögerlich verabreicht wird, ist, dass der, man seh's sehr schnell daran gewöhnt.

01:53:18: Also, wenn ich Cortisol gebe, dann wirkt das am Anfang super, aber ich brauch mit der Zeit immer mehr, um die gleiche Wirkung zu erzielen.

01:53:25: Und das, was bei uns passiert im Körper bei Stress, ist im Grunde genau das Gleiche.

01:53:29: Wenn wir dauerhaft Stress haben, also ständig auch Cortisol produziert wird, werden wir resistent dagegen und die Entzündungswerte steigen wieder.

01:53:38: Und wenn man dauerhaft Stress hat, hat man eine sehr ungünstige Situation, weil man hat hohe Cortisolwerte, man hat eine Entzündungsreaktion und das sind alles Faktoren, wo man weiß, dass sie das Krebsrisiko begünstigen.

01:53:51: Und man ist, habe ich das richtig verstanden, so ein bisschen süchtig danach?

01:53:55: Ist das das?

01:53:57: Also, man muss einfach unterscheiden.

01:53:59: Ein kurzer Stressreiz kann sogar vorteilhaft sein, weil das Immunsystem aktiviert.

01:54:04: Man weiß sogar, dass Stressreize die Wirkung oder die Antikörperproduktion von Impfungen verbessern können.

01:54:11: Und ich hab mir auch gedacht, es wär ja interessant, wenn man vielleicht eines Tages, die eine Infektion oder eine Impfung verbessern kann, wenn man dabei ein Thriller liest.

01:54:20: Ich frag mich, wenn man gleich so sehr interessant kann, kann man da irgendwie was draus machen?

01:54:24: Die neuen Fizik einfach lesen.

01:54:25: Genau.

01:54:26: Also solche Ideen, wer, also mich interessiert immer sowas.

01:54:30: Also wenn ich sowas lese, dann stelle ich mir immer gleich diese Fragen.

01:54:33: Aber es ist, um jetzt Krebs zu vermeiden, zeigt, man muss nicht Angst haben vor kurzzeitigen Stress.

01:54:41: Also man muss sich nicht in Watte packen.

01:54:44: Man muss aber lernen mit Dingen, gerade die, die man nicht ändern kann.

01:54:48: Also man kann ja nicht viele Stressreize ... sind einfach da.

01:54:52: Man sucht es sich ja nicht aus, ob man krank wird, ob man jemand verliert.

01:54:56: Aber man hat immer in der Hand, ob man versucht, das irgendwie in irgendwas Positives zu verwandeln, ob man irgendwie man damit umgeht, das kann man beeinflussen.

01:55:07: Dass das dann auch einen Effekt hat, den man tatsächlich messen kann, das ist eigentlich eine sehr, sehr positive Nachricht, denke ich.

01:55:13: Das heißt auch diesen ... diesen Punkt sich immer wieder anguckt, das ist ja Social Media auch, sich immer wieder auch Stress auszusetzen oder Nachrichten zu sehen, was da passiert.

01:55:23: Das ist ja, also das sorgt für Angst, sorgt für Stress und das ist ja eigentlich dann auch, also eigentlich, Nachrichten tun uns nicht gut.

01:55:31: Also ich merke das bei mir auch, das macht mich... Aber ich bin da vielleicht auch sehr empfindlich, auch wenn ich Fernsehe oder so mit ... Ich muss abends lesen, sonst kann ich gar nicht schlafen.

01:55:42: Ich bin da sehr empfindsam, ich merke das schon.

01:55:46: Ich sehe es auch an meinen Kindern.

01:55:48: Was das mein Sohn hat, ein Handy bekommen zum Wechsel aufs Gymnasium.

01:55:52: Was ist das für eine Sucht?

01:55:54: Man sieht das bei den Kindern, wenn man denen das nicht einteilt, wie ... Kinder zeigen das ja noch viel mehr.

01:56:01: Die sagen immer, ich möchte mein Handy.

01:56:03: Alle anderen sind an ihrem Handy.

01:56:06: Dann gibt's die Mütter, die sagen, das ist ja gar nicht gefährlich.

01:56:09: Du kannst einstellen, wenn gefährliche Wörter kommen, dann passiert nichts.

01:56:13: Dann denk ich, darum geht es gar nicht.

01:56:14: Darum geht's mir gar nicht.

01:56:15: Die können sich alles Mögliche schreiben, worum es mir geht.

01:56:20: Die können sich nie wieder konzentrieren.

01:56:22: Also diese Phase, dass man ... Versunken in irgendwas eintaucht ist.

01:56:26: Ich hab früher manchmal drei Stunden gemalt oder gelesen.

01:56:30: Das kriegen die ja gar nicht mehr.

01:56:32: Die kommen ja nie mehr in diesen Flow rein.

01:56:34: Und da, das finde ich hochgradig gefährlich.

01:56:36: Und deshalb kriegt er das Handy nachmittags nicht.

01:56:38: Nicht, weil er irgendwie ein Wort schreiben könnte, was die dann lustig finden und worüber sie lachen.

01:56:44: Das heißt, das Handy ... Deines Kindes wird dann weggeschlafen am Nachmittag?

01:56:47: Nein, er hat eine Zeit, wo er es nutzen darf und wir sind jetzt alle, ich hab das mit ein paar Freundinnen so abgesprochen, dass die Kinder jetzt das Handy haben, wo sie es benutzen dürfen, wo sie dann auch zusammen irgendwie interagieren oder online was spielen, aber ich versuche es kurz zu halten.

01:57:02: Ansonsten ist das wie wirklich, die können sich auf nichts mehr einlassen, also hab ich's so beobachtet.

01:57:08: Und wie viel Zeit hast du dann, gibst du dann frei?

01:57:10: Halbe Stunde.

01:57:11: Halbe Stunde am Tag.

01:57:12: Ja.

01:57:13: Und er hat es mit in der Schule darf es ja aber nicht anhaben für einen Notfall.

01:57:16: Ja, halbe Stunde am Tag und dann in dieser halben Stunde darf er machen, was er will.

01:57:21: Ja, also was heißt machen, was er will?

01:57:22: Also ich habe natürlich bestimmte Websites, also Altersbeschränkungen und alles, das habe ich eingegeben.

01:57:27: Aber ja.

01:57:28: Er darf dann YouTube gucken, Minecraft spielen.

01:57:31: Ne, Minecraft spielen die nicht.

01:57:34: Aber ich guck immer bei den Verlauf, kann ich angucken.

01:57:36: Wir haben auch im Wohnzimmer ein Rechner stehen.

01:57:38: Da hat jedes Kind sein Account mit seinem Namen.

01:57:41: Und meistens gucken wir sich irgendwie ... Google Earth ist toll für Kinder.

01:57:45: Oft gucken sie sich auf Google Earth an ein Institut oder wo mein Mann gerade ist.

01:57:50: Das machen sie ganz gerne.

01:57:52: Und natürlich gucken sie auch YouTube, Katzenvideos, Kugelbahnen.

01:57:57: Sie sind blödsinn, aber ...

01:57:59: Ja.

01:57:59: Okay, das ist doch auch schon mal interessant bei uns.

01:58:02: Das ist eine Stunde, aber du machst nur eine halbe Stunde.

01:58:05: Ja,

01:58:05: wir tasten uns, aber auch wie gesagt, der hat jetzt seit drei, vier Wochen, tasten wir uns da ran.

01:58:11: Ja.

01:58:13: Zuletzt würde ich gerne noch, ich weiß nicht, ob gern, das Thema Hormone.

01:58:17: Da ist, also meine Frau ist in der Präminopause und da spielt Hormone natürlich eine große Rolle.

01:58:23: Und da gibt es natürlich auch verschiedenste Sachen, die man dazu lesen kann.

01:58:27: Und die dann auch wiederum verwirrend sind, wo man sagt, okay, was ist das jetzt davon?

01:58:31: Nee, jetzt muss ich mal gucken, wo ich meine Sachen dazustehe.

01:58:34: Aber vielleicht kannst du auch dazu schon was sagen.

01:58:37: Was weiß man über Hormonzufuhr in Bezug auf Krebsförderung?

01:58:42: Ja, das ist wieder eine von den Antworten, was so schwierig ist, oft in diesen Reels oder Zeitungsartikeln zu erklären.

01:58:52: Hormone spielen eine Rolle bei der Krebsinstimmung.

01:58:55: östrogen.

01:58:55: Ja.

01:58:56: Und trotzdem muss man aber vor den Hormonersatztherapien nach den Wechseljahren keine panische Angst haben.

01:59:04: Und das hat die Gründe, weil die Hormonmenge, die das Krebsrisiko beeinflusst, ist hauptsächlich die Hormonmenge, die wir in unserem Leben produzieren.

01:59:15: Also wenn wir zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig sind in dieser Zeit.

01:59:19: Weil Krebs über viele Jahrzehnte entsteht.

01:59:25: Während wir dreißig sind, während wir vierzig sind, da wird diese Ostrogenmenge in unserem Körper, die Ostrogen ist ein Wachstumsstimulator für Brustepithelzellen.

01:59:36: Und der Ostrogen ist dafür verantwortlich, dass all dieses Gewebe entsteht und wächst in der Frau.

01:59:43: Das können wir hauptsächlich durch unser Körpergewicht, unsere Sportgewohnheiten beeinflussen, Alkohol spielt eine Rolle, Stress, Schlaf, all diese Faktoren.

01:59:54: Wenn wir dann mit fünfzig darunter leiden, unter der Menopause und zu den Hormonersatztherapien greifen, dann muss man zwei Dinge wissen, dass erst mal diese Menge ... in diesem Zeitpunkt des Lebens natürlich das beeinflussen kann, aber der Einfluss ist gering.

02:00:18: Und das liegt auch daran, ob das gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage, dass in diesem Alter fast, ich glaube, mehr Prozent der Frauen übergewichtig sind.

02:00:29: Das heißt, nach der Menopause, wo das Oestrogen nicht mehr in den Eierstöcken produziert wird, ist das Fettgewebe der Haupt-Oestrogen-Produktionsort.

02:00:38: Und was Studien gezeigt haben, es gab sehr viele Studien, es gab auch sehr viele schlechte Studien, die auch zurecht kritisiert wurden, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung.

02:00:47: Aber es gab auch sehr gute Studien und die haben gezeigt, dass je höher das Körpergewicht der Frau ist, desto kleiner ist der Einfluss von diesen Hormontherapien.

02:00:58: Und das ist natürlich kein präventiver Ansatz, wenn man sagt, dann ist es auch schon egal.

02:01:04: Aber es zeigt einfach, dass dieses Verhältnis zu dem Zeitpunkt nicht so.

02:01:08: Wichtig ist.

02:01:36: Und ... Man muss keine Angst davor haben, wenn man keinen Krebs hat.

02:01:41: Aber es ist auch bedenklich, dass es dann teilweise so, als jeder sollte es nehmen.

02:01:46: Es hat nur gute Effekte, liest man auch manchmal.

02:01:49: Und dann schreiben mir Krebspatientinnen, soll ich meinen Tamoxifen absetzen?

02:01:54: Ist, wenn das ja so gut ist?

02:01:56: Und das darf es natürlich auch nicht sein.

02:01:59: Es spielt eine Rolle, aber zum Beispiel, wenn man eigentlich ... gar keine Probleme hat und sich eigentlich gut fühlt.

02:02:05: Und dann sagt aber, es ist doch gut für die Knochendichte und es schützt mich doch hier und da.

02:02:09: Also, was auf jeden Fall gut ist für die Knochendichte ist Sport.

02:02:12: Und Sport kann ich machen und das erhöht nicht.

02:02:15: Mein Krebsrisikorsport verbessert auch meine Stimmung.

02:02:18: Wenn es mir aber in der Medienopause schlecht geht, ich antriebslos bin, depressiv werde und so sehr leide, dass ich mich ... zu nichts aufraffen kann, ist es natürlich besser, wenn ich dann diese Symptome behandle, weil es mir dann besser geht, dann kann ich Sport machen und aktiv sein.

02:02:35: Und das Nächste, was man wissen muss, ist ja auch, wenn ich jetzt angenommen, ich bin jetzt sehr, sehr schlank, also für mich wäre jetzt das Fettgewebe nicht relevant, sondern nur diese Hormonmenge.

02:02:46: Da muss man aber wissen, wenn ich wirklich mein ganzes Leben schlank war und mein ganzes Leben Sport gemacht hab, gesund gelebt hab, hab ich aber generell ein geringes Risiko.

02:02:53: Und wenn dann die Studie vielleicht zeigt, dass da ein höheres ist, ist aber in dieser Gruppe dennoch, je nach Lifestyle das Risiko ... Es ist ja immer nur der Vergleich zwischen die, das nehmen, die, das nicht nehmen, aber nach BMI.

02:03:06: Aber wenn ich den niedrigeren Bodymassindex hab, hab ich ja das niedrige Risiko als die in der hohen Gruppe.

02:03:12: Also, es ist sehr ... Das Thema ist komplex.

02:03:15: Man darf, Oestrogen spielt eine Rolle.

02:03:18: Was schade ist, man hört dann auf das.

02:03:20: Ärzte sagen sogar Frauenärzte, Oestrogen macht kein Krebs.

02:03:24: Nein, wenn ich die Eierstöcke entferne, die das Oestrogen machen, kriegt eine Frau kein Brustkrebs mehr.

02:03:29: Doch Oestrogen macht es, aber trotzdem muss man keine Angst vor der Hormonersatztherapie haben.

02:03:36: Deshalb ist es immer so schwierig, das so in einem Satz zu beantworten.

02:03:42: Also ... große Schwierigkeiten merke ich die ganze Zeit auch während unseres Gesprächs ist jetzt herausfinden was stimmt jetzt eigentlich und was nicht und wenn man sich und so manche Sachen halten sicher total hartnäckig.

02:03:52: also natürlich also allein was wir erst über Rotwein dann ist so hey das ist super so.

02:03:57: und das und auch hier an der Stelle das ist das oder das ist das nicht mit der Therapie mit der Hormontherapie woran kann man denn?

02:04:05: also ich der jetzt nicht an einem Institut arbeite oder Uni und der auch nicht jeden jeden Bericht lesen kann woran kann man sich denn eigentlich orientieren?

02:04:13: Das ist wirklich schwierig.

02:04:15: Also ich sehe, dass es schwierig ist, weil ich sogar sehe, dass Leute, die es eigentlich wissen sollten, sich teilweise, weil sie nicht selber nachdenken.

02:04:21: Oft werden dann die Studien wiedergegeben.

02:04:23: Ein gutes Beispiel ist auch, dass es dann heißt, ja, aber bioidentische Peptide sind ja ganz anders als die alten Hormone.

02:04:30: Genau, ich habe gelesen, bioidentisch und synthetisch.

02:04:33: Die machen ja gar nichts.

02:04:35: Da muss man aber wissen, die sind viel neuer.

02:04:37: Da gibt es Langzeitstudien, also drei, vier, fünf Jahre sind bei Krebs keine Langzeitstudie, weil ja Krebs Jahrzehnte dauert.

02:04:44: Und es ist ja auch geradezu absurd, wenn man sagt, das wirkt genauso wie Oestrogen, aber dann soll es nicht so wirken wie Oestrogen.

02:04:52: Also wenn es entweder es wirkt wie Oestrogen oder es wirkt nicht wie Oestrogen, wenn es wie Oestrogen wirkt, aktiviert es auch die Wachstumswege, die Oestrogen aktiviert.

02:05:00: Und wenn die Mengen geringer sind, liegt es daran, dass die Bioverfügbarkeit viel höher ist.

02:05:04: Also ich erreiche die gleiche Wirkung mit weniger, weil es vielleicht besser ankommt, länger im Blut bleibt und so weiter.

02:05:11: Aber wenn die Wirkung von Oestrogen da ist, dann ist es im Grunde egal, ob ich jetzt den Rezeptor mit dem Antikörper stimuliere, ob das Oestrogen aus Pferden gewonnen wird, wie das früher wäre, ob das bioidentisch ist.

02:05:27: Es geht ja um die Wirkung, die unterhalb dieses Rezept-Jaws liegt.

02:05:32: Und deshalb ... Ja, ich weiß nicht, dass es ... Man muss, wie gesagt, wenn man ansonsten gesund gelebt hat, keine Angst haben.

02:05:41: Wenn man es nicht gemacht hat, kann man sich denken, es ist auch schon egal.

02:05:45: Aber ich find immer, das wichtigste Argument ist eigentlich das.

02:05:50: Wenn man sich mal ... Es gibt Studien an Menschen, die besonders alt werden.

02:05:54: Es gibt ja diese Super-Sentenarians, Menschen, die über hundertfünfzehn Jahre alt werden.

02:06:01: Und diese Alterungsforschung hat wahnsinnig geboomt in den letzten Jahren.

02:06:06: In den letzten zehn, zwanzig Jahren sind mehr Studien übers Alteren erschienen als in den ganzen Hundert Jahren davor.

02:06:11: Egal, ob es Tiere sind, ob es Menschen sind, ob es die Leute in Okinawa sind, alle langlebigen Menschen, ultralanglebigen Menschen haben niedrige Hormonlevel, niedrige Sexualhormone, niedrige Insulinlevel, niedrige Wachstumshormone.

02:06:29: Es gibt ultralanglebige Menschen, sind nicht übergewichtig, haben nicht hohe Sexualhormonwerte und machen keine Hyprotein-Diäten.

02:06:39: Das ist einfach so.

02:06:40: Das sehen wir auf der ganzen Welt.

02:06:42: Manchmal ist das so offensichtlich, dass es nahezu ... Ja, dann absurd ist, man guckt dann in die Studien, wo man das selbe sieht, aber man hat's ja vor der Nase.

02:06:53: Wie schaust du auf diese ganze longevity?

02:06:56: Das spielt ja eine Riesenrolle.

02:06:58: Genau das, was du gerade sagst.

02:06:59: Da gibt's ja jetzt ganz viele neue Mittelchen und dies und jenes.

02:07:03: Und natürlich möchte man, ne?

02:07:06: Man möchte gesund altern, ist auch klar.

02:07:07: Wie schaust du darauf?

02:07:09: Ich glaube, es gibt ein großes Potenzial wirklich in dieser ... Alterungsmedizin und zwar dahingehend, dass Eltern und Krebs ja sehr viel gemeinsam hat.

02:07:22: Also, Zellen, wir finden das ja immer so lästig, dass Zellen irgendwann aufhören zu wachsen.

02:07:27: Aber in Wahrheit ist das ja ein Schutz vor Krebs.

02:07:30: Also, wenn Zellen ewig wachsen, also wenn sie nicht irgendwann aufhören würden, würden wir Krebs bekommen.

02:07:35: Und deshalb haben wir diese doofen Telemere, die schrumpfen und deshalb haben wir diese doofen Zellen, die sind eszent werden.

02:07:41: Und ... Eine Sache schützt uns aber vor Beidem, und das ist das Immunsystem, weil wenn wir jung sind, eliminiert das Immunsystem diese seneszenten Zellen, alte und kaputte Zellen.

02:07:52: Und wenn wir älter werden, haben wir immer mehr von diesen alten und kaputten Zellen, und das Immunsystem wird immer schlechter.

02:07:58: Also wir haben auf der einen Seite so einen Anstieg von diesen kaputten Zellen und seneszenten Zellen, und das Immunsystem geht aber so runter.

02:08:07: Und dann gibt es so dieser Punkt, wo sich das schneidet, Und da kommt man in eine Phase, die nennt man Inflammaging, weil dann dieses Alter durch Entzündung getrieben wird.

02:08:18: Und es gibt ganz interessante Studien beim Mäusen, dass wenn man diese senizenten Zellen eliminiert mit Antikörpern auf unterschiedliche Weisen, dann leben die länger, kriegen auch keine grauen Haare, haben weniger Krebs.

02:08:30: Sowas ist interessant, es gibt das bisher nicht, aber es gibt viele Forschungsgruppen, die an sowas arbeiten, hat meiner Meinung nach ein sehr hohes Risiko.

02:08:40: Weil wenn ich Zellen von mir selber zerstöre, dann sollte ich tunlichst dafür sorgen, dass ich auch wirklich nur diese Zellen erwische.

02:08:47: Also die Gefahr ist einfach sehr hoch, dass man da irgendwas in Gang setzt, was dann nach hinten losgeht.

02:08:53: Aber wir müssen das eigentlich auch alles gar nicht abwarten, weil wir wissen ja, wie wir das Immunsystem verhalten können.

02:09:01: Und das ... Die Immunsysteme, der Tymus schrumpft und die Immunzellen im Tymus werden ab der Jugend durch Fett ersetzt.

02:09:09: Und man weiß sogar, dass, wenn man übergewichtig ist, dass dem Alterungsprozess gleicht im Tymus, weil die Immunzellen stärker abnehmen, der Tymus schneller Fett einlagert und man das alles durch Fasten und Kalorienrestriktion rückgängig machen kann.

02:09:23: Und auch Sport.

02:09:25: Wer regelmäßig Sport macht, ist es.

02:09:27: Es gibt so viele Studien, dass dann die Immunzellen stärker aktiv sind, dass wenn ich nur zehn Minuten leichte, errobe Bewegung mache, die Menge an Immunzellen im Blut, die Krebs bekämpfen kann, steigt.

02:09:39: Ich kann das im Tumor nachweisen.

02:09:42: Also, man weiß das alles, man braucht eigentlich gar nicht diese ... Die werden möglicherweise kommen, die Medikamente, aber wir müssen gar nicht darauf warten.

02:09:50: Wenn ich das richtig verstanden habe bei diesen ganzen Anti-Aging-Longevity, bei all diesen Trends, die es gibt mit all den Mitteln, die es gibt, eigentlich sagst du, wenn ich das richtig verstanden habe, na, es ist ja alles da.

02:10:02: Beziehungsweise das, was weg soll, das hast du ja auch in gewisser Weise im Griff.

02:10:06: Also wenn du dich gesund ernährst, wenn du darauf achtest, dass du nicht übergewichtig bist, wenn du dich genügend bewegst.

02:10:14: dann hast du sozusagen in dir schon das was du was anti-aging longevity verspricht und du brauchst nicht noch das und das und das.

02:10:23: also ich höre eher so eine art du musst dich noch was dazu packen

02:10:29: ja

02:10:30: sondern guck einfach das bestimmte sachen die nicht gut tun dass du das lässt oder davon weniger machst.

02:10:37: das ist aber immer so weil eine gesundheit die ich mir kaufen kann ist natürlich auch viel einfacher zu vermarkten.

02:10:42: und Ich sag mal, eigentlich ist das gesunde Leben gratis, aber es hat eigentlich den höchsten Preis, weil der höchste Preis ist unsere eigene Disziplin.

02:10:52: Das ist das, was uns am allerschwierigsten fällt.

02:10:56: Es gibt sinnvolle Produkte, und das sind die Produkte, die uns helfen, gewisse Nährstoffdefizite vielleicht zu decken, die wir haben.

02:11:04: Welche werden das?

02:11:06: Das ist aber auch die Frage, weil Kombi-Präparate wurde immer wieder gezeigt, dass wo alles drin ist, ist nicht gut.

02:11:13: Das geht mit dem erhöhten Sterbik und Krebsrisiko einher.

02:11:16: Und es gibt ganz, ganz wenige Substanzen, die man vorbehaltlos empfehlen kann.

02:11:22: Das sind wenige.

02:11:22: Und alles andere muss eigentlich personalisiert.

02:11:26: Also auf die in einzelnen Menschen zugeschnitten verabreicht werden.

02:11:32: Welche sind das?

02:11:33: Vitamin D. Allein, das hat jetzt das DKFZ gezeigt in einer großen Studie.

02:11:39: Das ist auch schon, glaube ich, zwei Jahre oder so her.

02:11:41: Das allein durch die tägliche Einnahme von Vitamin D und täglich ist wichtig und auch wenn gar kein Mangel vorliegt.

02:11:47: Ach so, okay, krass.

02:11:48: Auch

02:11:48: wenn kein Mangel vorliegt.

02:11:49: Die tägliche Einnahme von Vitamin D kann die Krebssterblichkeit um zwölf, fünf Prozent reduzieren in der ganzen Bevölkerung.

02:11:56: Wow.

02:11:57: Das andere ist Magnesium, also zum einen, weil man es nicht überdosieren kann.

02:12:01: Wenn man zu viel nimmt, wirkt es abführend.

02:12:04: Aber Magnesium hat einen ... Schützt ist immer doof in diesen korrelativen ... Also, es gibt einen Zusammenhang mit einem niedrigeren Darmkrebsrisiko.

02:12:14: Vielleicht ... Aber das ist meine Überlegung.

02:12:17: durch diese abführende Wirkung, weil alles, was die Darmmotilität anregt, wirkt sich positiv auf das Darmkrebsrisiko aus.

02:12:25: Und senkt ja auch den Blutdruck.

02:12:27: Also, Magnesium hat sehr viele gute Wirkungen.

02:12:31: Omega-III, Ballaststoffe.

02:12:36: Schreib alles mit dir gerade, hörst du schon, ne?

02:12:38: Ballaststoffe und dann geht's so in den Feinschliff.

02:12:42: Dann kommt natürlich, dann gibt's ja noch diese ganzen, sag mal, Mikroben.

02:12:45: Das ist jetzt auch sehr in das Mikrobiom.

02:12:48: Da ist es aber auch so, dass man eigentlich nur bei wenigen so fermentierte Laktobacillus und so, das weiß man inzwischen auch.

02:12:55: Aber auch da weiß ich nicht, ob da jedes Präparat wirklich funktioniert, weil man muss ja immer bedenken, wenn ich jetzt nur diese Bakterien nehme, die leben ja aber von irgendwas.

02:13:05: Also wenn ich jetzt nur das Bakterium zu mir nehme, aber gar nicht das Produkt, wovon es eigentlich lebt, dann ist das vielleicht auch verschwendetes Geld.

02:13:12: Und deshalb würde ich gerade bei solchen Nahrungsergänzungsmitteln immer gucken, dass das auch wirklich professionell ist, dass die, die diese Kapseln machen, dass da nicht Mist drin ist, dass die Kapseln nicht irgendwie selber schädlich sind, wenn ich das jahrelang Jahrzehnte nehme.

02:13:27: Und dass die auch vielleicht irgendwie mit Forschung was machen und auch gucken hat, kommt das überhaupt an, überleben die.

02:13:35: Und im Idealfall hat man natürlich neben diesen Mikroben dann auch noch irgendwie die ... irgendwelche Fasern drin, wovon die leben.

02:13:44: Und was ja ganz interessant ist, es gab eine sehr gute wissenschaftliche Publikation, die gezeigt hat, dass, wenn Menschen keine Ballaststoffe essen, dass dann die Darmbakterien ... die das brauchen, anfangen, die Darmschleimhaut, also den Schleim, der den Darm vor dem Stuhlinhalt schützt, verdauen.

02:14:04: Und das führt zu Darmenzündungen.

02:14:06: Das ist so komplex, wir denken ja immer bei dem, was wir essen an uns.

02:14:10: Wir denken immer, ist das, was ich esse, für mich gut.

02:14:13: Aber ganz viel, was gut ist für uns, ist gar nicht gut, weil es uns direkt was bringt, sondern es ist gut, weil es ... Die Bakterien füttert in unserem Darm, die dann irgendwas daraus machen, was dann vielleicht für uns gut ist.

02:14:28: Und auch diese komplexen Ketten, das verstehen wir auch alles jetzt immer besser.

02:14:34: Erst haben wir gesehen, die Mikroben sind wichtig.

02:14:37: Und jetzt fangen wir an zu verstehen, was machen die eigentlich?

02:14:40: Und wie funktioniert das?

02:14:41: Und nur wenn ich das weiß, kann ich anfangen, ein Produkt daraus zu machen.

02:14:45: Und es ist oft so, gerade in dieser Nahrungsergänzungsindustrie, dass man so wie irgendein Artikel erscheint, das vermarkten will.

02:14:55: Und das ist ganz stark in der Anti-Aging-Industrie so, weil während z.B.

02:15:00: die Krebsforschung immer um Gelder kämpfen muss, ist wirklich, wenn irgendwas rauskommt zu Anti-Aging, dann fließen die Milliarden.

02:15:08: Und das ist aber meistens vollkommen verfrüht und das Geld ist im Sand.

02:15:11: Also das ist einfach dann ... Weil das

02:15:13: viel Geld dahinter ist?

02:15:14: Ja, weil so viele sind natürlich gerne dieses Patent oder dieses Rezept der ewigen Jugend sichern möchten.

02:15:22: Und weil viele sagen, die jetzt alt sind, ich möchte da ja noch von profitieren, die vielleicht selber dann investieren.

02:15:28: Und da gab es große Skandale in der Vergangenheit, die sind wie ein Krimi.

02:15:35: Deshalb, alles, was dann immer sofort kommt, das ist ... Die meisten Sachen sind ja harmlos.

02:15:42: Ich glaube, wenn man Brokkoli ist, um sich epigenetisch zu verjüngen, dann wird man sich nichts damit antun.

02:15:48: Aber man darf sich dann alleine durch so einen ... Wenn man meint, dass man Brokkoli-Kapseln herstellt und in Unmengen ist, dann ... Das alleine, wenn man sonst nichts tut, wird auch nichts bringen.

02:15:59: Ich glaube, man kommt um das Selber-Tun nicht herum.

02:16:02: Das zeigen auch diese Rappamycin und Metformin, auch diese Anti-Aging-Wirkstoffe, die gehypt werden, haben auch Nebenwirkungen.

02:16:09: Also es gibt Studien, die zeigen, dass wenn man mit Formien einnimmt, dass die positiven Wirkungen von Sport wieder zu Nichte macht.

02:16:15: Und es ist einfach komplex.

02:16:17: Und die sicherste Methode ist ja immer der gesunde Lebensstil.

02:16:21: Das klingt immer so, dass wir dazu raten, weil wir noch keinen Medikament haben, was uns das abnimmt.

02:16:28: Aber wir raten dazu, weil wir wissen, dass es einfach kein besseres Mittel gibt.

02:16:33: Als den gesunden Lebensstil.

02:16:34: Ja, oder wie Sport.

02:16:35: Weil durch Sport kann ich so viele ... Dinge beeinflussen, ohne ein Fehler reinzubringen in dieses komplexe System.

02:16:44: Jetzt haben wir über zwei Stunden gesprochen und ich kann mir vorstellen, da sind jetzt viele Informationen auch gewesen.

02:16:49: Man muss viel verarbeiten und ich bin jemand, der sagt, okay, was machen wir jetzt an?

02:16:54: Was brauchen wir jetzt?

02:16:56: Omega-III muss ich, okay, Vitamin II, DII, Magnesium, sechsundhalb Stunden schlafen und so weiter.

02:17:04: Also, da gibt es ja ganz viele Sachen, die man jetzt machen kann.

02:17:06: Was sind zwei Sachen, die man ... wo du sagen würdest, okay, jetzt vielleicht bist du schon kurz vorm Einschlafen, aber morgen früh dann oder du bist gerade unterwegs in der U-Bahn in Berlin oder Typing oder wo auch immer.

02:17:20: Was sind so zwei Sachen, die man so nach der einen Prozentmethode, die du auch gut findest, die man machen könnte, wo man sagt, okay, da ist zumindest der erste Schritt gemacht.

02:17:29: Vielleicht unterschiedlich zwischen Männern und Frauen.

02:17:31: Ja, ich glaub, das hängt auch immer.

02:17:32: Also, wenn jetzt jemand einen stark rauchender Alkohol trinkt, also, wir gehen jetzt mal aus von einer Person, die jetzt keine sehr bekannten Offen, also kein Nichtraucher, der nicht sonderlich viel Alkohol trinkt.

02:17:46: Das normale Körpergewicht und die Bewegung an erster Stelle.

02:17:50: Also, wenn der U-Bahn fährt, sollte er vielleicht Fahrrad fahren.

02:17:52: Okay.

02:17:53: Vielleicht, ähm, ja.

02:17:56: Also, ich glaube, die Maßnahmen sind simpel und deshalb klingen sie vielleicht auch langweilig.

02:18:01: Aber auch da gibt es ja sehr viele Unterschiede, einfach in dem ... Ich krieg oft die Frage, was soll ich für Sport machen?

02:18:09: Was ist denn die beste Sportart?

02:18:11: Und das find ich auch mal lustig, weil diese Frage ist relevant im Fitnessstudio.

02:18:16: Also, je nachdem, was möchte ich denn?

02:18:19: Möchte ich abnehmen, möchte ich Muskeln aufbauen, hab ich Rückenschmerzen.

02:18:24: Das sind alles interessante Fragen, aber in Bezug auf Krebs ist es ganz einfach, weil es heißt einfach nur, jede Bewegung ist besser als sitzen.

02:18:32: Weil alles, was mein Herz dazu bringt, schneller zu pumpen, mobilisiert Immunzellen ins Blut und verbessert die Überwachung in meinem Körper auf Krebszellen.

02:18:43: Und deshalb ist es da, Dieser Teil mit wie viel V-Max und wie viel was, das kann ja auch eine gewisse Hürde aufbauen.

02:18:53: Wenn ich mir eine Puls kaufen muss, um in irgendeiner Zone zu trainieren, das gibt dann Sport, den Touch, dass Sport die gefährliche, überwachungswürdige Tätigkeit wäre.

02:19:04: Aber das ist nicht der Sport, das Sitzen ist die gefährliche Tätigkeit.

02:19:07: Da bin ich irgendwie so für eine Art Bürokratieabbau beim Sport.

02:19:12: Es darf ja auch nicht so kompliziert werden.

02:19:15: Ich liebe Sport, aber ich hab noch nie auf eine Pulsur geguckt.

02:19:18: Ich hab jetzt natürlich auch nichts.

02:19:19: Das Erste,

02:19:20: was ich geguckt hab heute, ob du ... Welche

02:19:23: Variables

02:19:24: du hast.

02:19:24: Nein,

02:19:26: nein.

02:19:27: Tatsächlich nicht.

02:19:28: Also, ich mache das, weil es mir auch gut tut.

02:19:31: Ich merke, dass es mir gut tut.

02:19:33: Das ist auch noch ein interessanter Punkt.

02:19:34: Es ist oft ein Argument, dass Menschen sagen, aber wenn ich jetzt mein ganzes Leben, mein Essen einschränke und mich zum Sport zwinge, obwohl ich gar keine Lust hab und dann stehe ich jetzt noch früher auf und nur dafür, dass ich dann mit neunzig oder achtzig drei Jahre länger lebe, was soll das?

02:19:53: Das ist aber der Denkfehler.

02:19:54: Weil diese Lebensweise, die verschafft mir ja nicht erst mit achtzig oder neunzig, zwei, drei Jahre länger, sondern mir geht's sofort besser.

02:20:03: Es ist verbessert, ja sofort mein Wohlbefinden.

02:20:06: Das ist ein Trugschluss.

02:20:07: Ich tue nicht etwas jetzt, damit ich am Ende vom Leben vielleicht ein bisschen mehr hab.

02:20:12: Sondern ich hab sofort was davon.

02:20:14: Das ging mir beim Alkohol so.

02:20:16: Ich trink seit sechs, sieben Jahren kein Alkohol mehr so.

02:20:20: Und das ist natürlich erst mal doof, so vielleicht an dem Abend, weil man irgendwie, keine Ahnung, so ein bisschen socially awkward unterwegs ist.

02:20:27: Aber es gibt halt ... keinen verkarterten Sonntag mehr, wo man einfach denkt, ich würde doch jetzt doch lieber schon sterben wollen.

02:20:37: Gibt's nicht mehr.

02:20:38: So geht es mir auch.

02:20:39: Ich wach so oft auf morgens und denke mir, was gibt es Schöneres, als morgens frisch, gesund, schmerzfrei aufzustehen?

02:20:48: Das ist das höchste Gut.

02:20:51: Ich hab in meinem Buch geschrieben, es gibt zwei Typen von Genuss, finde ich.

02:20:54: Ich hab einen Abschnitt, der heißt, wo bleibt der Genuss?

02:20:57: Es gibt diesen Typ eins, das ist so dieser schnelle, ich gehe an einer imbisbude Currywurststand vorbei und kauf mir eine Currywurst.

02:21:04: Und danach hat man eigentlich schon sofort der schlechte Gewissen, weil eigentlich hatte ich ja noch Essen im Kühlschrank, also das ist finanziell doof, macht nicht lange satt.

02:21:12: und dann gibt es diesen Typ zwei, der ein bisschen länger dauert und da habe ich als Beispiel zum Beispiel eine Ausbildung.

02:21:20: Also wenn ich ein Studium mache zum Beispiel, dann kann ich vielleicht nicht auf jede Studentenparty gehen.

02:21:24: Also ich muss hier und da was absagen.

02:21:26: Aber hab nachher vielleicht einen tollen Job, kann mir ein schönes Haus leisten, hab einen gesicherten Beruf.

02:21:32: Und das ist so ein Typ zwei.

02:21:34: Aber ich finde, der höchste Genuss Typ zwei ist das Leben in einem gesunden und schmerzfreien Körper.

02:21:39: Und eigentlich ist es ja merkwürdig, dass wir bei Genuss immer nur an Alkohol und Essen denken, oder?

02:21:45: Also mir fallen noch eine ganze Menge andere Dinge ein und das geht alles besser, wenn ich keine Schmerzen hab.

02:21:51: Spätestens, wenn wir krank sind, wissen wir das ja auch.

02:21:55: Was

02:21:55: bereitet dir Genuss?

02:21:56: Sportliche Aktivität, eine erfüllte Partnerschaft, dass man sein Leben so gestalten kann, wie man möchte.

02:22:03: Wenn ich krank bin, so wie man krank ist, versteht jeder, dass alles andere ja wertlos ist.

02:22:09: Man sagt ja immer, gesunde Menschen haben viele Wünsche, kranke Menschen haben nur einen.

02:22:16: Ja, also mir fällt es nicht schwer.

02:22:19: Also nicht jeden Abend nur Tüte Chips zu essen oder Schokolade.

02:22:21: Ich trink dann Tee oder Kaffee.

02:22:23: Das ist so wunderbar.

02:22:25: Das sehe ich dir an.

02:22:26: Also ich würde sagen, dass wenn man diesen Podcast jetzt gehört hat und sitzt, dann ist das Erste, was man machen kann, aufstehen eigentlich schon und sich ein bisschen bewegen und spazieren zu gehen.

02:22:39: Ich habe noch eine letzte Frage.

02:22:40: Das ist immer die letzte Frage.

02:22:41: Ich habe eine große Plakatwand am Alexanderplatz.

02:22:43: Da kann man dann hinlaufen.

02:22:46: Und du darfst entscheiden, was auf dieser Plakatwand steht.

02:22:48: Was schreibst du drauf?

02:22:51: Niemand ist schuld an einer Krebserkrankung und trotzdem kann jeder etwas tun.

02:22:56: Super.

02:22:58: Ja, ich glaub, das trifft es ganz gut.

02:23:01: Niemand ist schuld an Krebs und trotzdem kann jeder etwas tun.

02:23:04: Ja, das stimmt.

02:23:05: Das merkt man auch, wenn man sich mit dir auseinandersetzt.

02:23:08: Weil dieser Angst hat doch immer was mit einer Schuld zu tun.

02:23:11: Man ist ... Man hat schlechtes Gewissen und dann hat man Angst.

02:23:16: Aber man hat so Angst vor der Angst und all das.

02:23:21: Das ist auch ein Grund, warum wir mit der Prävention nicht vorankommen.

02:23:26: Weil wir, solange wir Krebspatienten stigmatisieren, dass die irgendwas haben, was wir nicht haben, das ist absurd.

02:23:34: Wenn ab einem Alter von ... mehr als sechzig Prozent der Männer Prostatakrebs vorstufen haben, dann ist das ja die Norm und nicht die Ausnahme und trotzdem schämen sich Männer darüber zu reden.

02:23:49: Ja.

02:23:49: Das ist doch das Verrückte, finde ich.

02:23:51: Und deshalb muss man dieser Punkt, dass Krebs wirklich in jedem ablaufen kann, der würde nicht dazu führen, dass wir sagen, okay, das ist normal, wir tun nichts mehr, ganz im Gegenteil, sondern dann würden wir endlich diese Stiegmenunterbuß in einem lauten Knall zerbrechen und dann wären wir endlich alle wach.

02:24:09: Hm, das stimmt ja.

02:24:11: Vielen, vielen herzlichen Dank für dein Besuch, dass du es kleinlässt, dass du drüber sprichst, dass du das so zugänglich machst.

02:24:17: Das ist wirklich großartig.

02:24:18: Vielen, vielen herzlichen Dank.

02:24:19: Danke für die Einladung.

02:24:20: Dankeschön.

02:24:26: Das war Dr.

02:24:27: Hannah Heikenweider.

02:24:28: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zuschauen und auch zu hören.

02:24:31: Ich muss sagen, mir total gut getan, mich meine Angst zu nähern.

02:24:36: Krebs jetzt besser zu verstehen, den Prozess nicht die Krankheit und auch zu wissen, was ich tun kann, um dieses Wann nach hinten zu schieben, bestenfalls.

02:24:47: Bewegen auf jeden Fall nicht so viel sitzen, nicht so viel schlafen, nicht so viel scheiß essen und zur Vorsorge gehen.

02:24:55: Und ich freue mich hier besonders, wenn ihr diese Folge auch teilt, denn ich kann mir vorstellen, dass es einige Menschen gibt, die diese Angst haben und denen es gut tut, ein paar Sachen daraus zu hören.

02:25:05: Ich kann euch das Buch Krebs, das Ende einer Angst.

02:25:08: Sie empfehlen, den Link dazu findet ihr die Shownutz, wie auch alle anderen Sachen auch.

02:25:11: Ich möchte mich herzlich bedanken bei Lukas Hambach für die Produktion, bei Lena Raul für die Redaktion und bei Mitvergnügen für die Distribution und Vermarktung.

02:25:18: Und wenn ihr Lust habt auf eine weitere Folge, dann möchte ich euch die Folge mit der Trauma-Expertin, würde ich sagen, Berina König empfehlen.

02:25:26: Die habe ich hier am Anfang des Jahres getroffen und hat mir ganz viel über Trauma erklärt.

02:25:31: Auch etwas, was man, wenn man sich näher damit beschäftigt, besser versteht und auch besser integrieren kann.

02:25:36: Schaut dann gerne mal rein.

02:25:38: Ich freue mich, wenn wir uns hier bald wiedersehen.

02:25:39: Ich wünsche euch einen schönen Tag.

02:25:41: Eine gute Nacht.

02:25:41: Auf bald.

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