Thilo Mischke (2025) - Was ist deine Verantwortung?

Shownotes

Mit seiner ProSieben-Reihe „Uncovered“ reist er in Konflikt- und Grenzräume, spricht mit Akteur*innen in abgeschotteten Milieus und macht komplexe Themen zugänglich. Ich spreche mit ihm über die Wochen intensiver Kritik, als er Moderator von „Titel, Thesen, Temperamente“ werden sollte: Was ist passiert und welche Verantwortung trägt er? Was an der Debatte war berechtigt, was unfair? Wir reden über die Krisenkommunikation der ARD, über die heikle Grenze zwischen Aktivismus und Recherche und darüber, wie sich Entschuldigung, Distanzierung und eine faire Prüfung wirklich anfühlen.

Inhaltshinweis: Es geht um Suizidgedanken. Wenn es dir gerade nicht gut geht: TelefonSeelsorge 0800 111 0 111 / 0800 111 0 222 oder 116 123 (kostenlos, 24/7, anonym). Bei akuter Gefahr wähle 112.

WERBEPARTNER & RABATTE: https://linktr.ee/hotelmatze

MEIN GAST: https://www.instagram.com/thilomischke/

Lukas Hambach - Produktion Mit Vergnügen - Vermarktung und Distribution

Hotel Matze live - https://eventim.de/artist/hotel-matze/ 17.11.2025 – Stuttgart – Liederhalle Mozartsaal 18.11.2025 – Köln – Volksbühne am Rudolfplatz 06.12.2025 – Berlin – Deutsches Theater Berlin

MEIN ZEUG: Mein Fragenset LIEBE: https://beherzt.net/liebe Mein erstes Fragenset: https://beherzt.net/matze Meine Spendenaktion: https://machmit.wellfair.ngo/hotel-matze-spendenaktion-2025 Mein Newsletter: https://matzehielscher.substack.com/ YouTube: https://bit.ly/2MXRILN TikTok: https://tiktok.com/@matzehielscher Instagram: https://instagram.com/matzehielscherHotel LinkedIn: https://linkedin.com/in/matzehielscher/ Mein Buch: https://bit.ly/39FtHQy

Transkript anzeigen

00:00:09:

00:00:14: Wird eine Tradition, würde ich sagen?

00:00:16: Ich hoffe.

00:00:17: Es wird eine Tradition.

00:00:18: Ich hoffe sehr, dass es eine Tradition

00:00:19: wird.

00:00:20: Ich habe Geburtstag und habe mir gewünscht, dass wir heute eine Folge aufnehmen, so wie letztes Jahr.

00:00:24: Und ich konnte diesem Wunsch folgen und es dir schenken.

00:00:27: Es ist einfach das Geschenk, was man dir machen kann.

00:00:29: Aber ich habe noch ein richtiges Geschenk.

00:00:31: Also ein richtiges Geschenkschenk, also was man eben schenkt zu einem Geburtstag.

00:00:34: Und willst du mir das jetzt vielleicht, also ich liebe Geschenke, wie du weißt.

00:00:38: Letztes Jahr habe ich dir einen Besuch auf dem Fernsehturm geschenkt, die Sache, die man, wenn man in Berlin ist, nicht macht, aber ich gehe einmal im Jahr, ich versuche zumindest einmal im Jahr auf dem Fernsehturm zum Gehen und falls ich das einen sehr schönen Ort finde.

00:00:51: Und wir haben das gemacht.

00:00:52: Darüber reden wir, glaube ich, auch gleich noch ein bisschen, wie dieser Abend ablief.

00:00:55: Oh, dieser Abend war wirklich

00:00:57: sehr besonders.

00:00:57: Ja.

00:00:58: Sehr besonders.

00:00:59: Und dieses Jahr möchte ich dir ein weiteres Berlin-Geschenk schenken.

00:01:04: Ja, gehen wir wieder auf den Fernseh-Tipp?

00:01:05: Nein, das machen wir einfach so.

00:01:08: Und zwar, ich sollte ja letztes Jahr Moderator einer Fernseh-Sendung werden.

00:01:12: Titelte sind Temperamente.

00:01:14: Und dieses Jahr?

00:01:15: Dieses Jahr, genau.

00:01:16: Letztes Jahr war die Bekanntgabe, dieses Jahr hätte ich das dann machen sollen.

00:01:19: Und im Zuge dessen habe ich mich also vorbereitet auf diese Sendung und es gibt so Bereiche in der Kultur, in denen ich mich ganz mau auskenne.

00:01:29: Das ist Theater.

00:01:30: Und ich bin nicht ins Theater gegangen, weil meine Großmutter kommt aus dem Theaterbereich, aber das hatte ich hier auch mal schon mal erzählt und wurde bis sechzehn in alle Berliner Theater gesteppt.

00:01:40: Wollte ich nicht mehr, hab aufgehört.

00:01:41: Aber ich wusste, wenn ich TTT moderiere, muss ich mich auch in Theater auskennen.

00:01:46: Und es gibt ... Eine Berliner Familie, also wirklich, es gibt den Fernsehtom und die menschliche Entsprechung des Berliner Fernsehtoms ist, und ich übertreibe natürlich maßlos, aber möchte, das sind die Brassens, die Familie Brasch.

00:01:58: Die Brasches.

00:01:59: Marion Brasch, alle Männer aus der Familie und Lena Brasch.

00:02:04: Und Lena Brasch ist ja Regisseurin und ich schenke dir jemals zum Geburtstag ein Theaterbesuch in Jury's Stanbuchs neues Theaterstück, ein Musical, das, ich glaube, nächstes Jahr beginnt oder ich glaube, dieses Jahr, Bald ist Premiere und wir gehen nächstes Jahr mit Lena gemeinsam in diese Stück, für das sie die Regie gemacht hat.

00:02:24: Und wir reden über Berlin und Theater machen und warum Theater cool ist und Theater nervt.

00:02:27: Und wir sitzen zu Drip dann da, gucken uns das an.

00:02:31: Toll.

00:02:32: Und da haben

00:02:33: wir richtig eine kleine Gänsehaut gerade.

00:02:34: Das finde ich auch richtig schön.

00:02:36: Und jetzt ist das Wichtige.

00:02:37: Meine Verachtung fürs Theater bzw.

00:02:39: mein Desinteresse.

00:02:40: Verachtung ist zu hart.

00:02:40: Mein Desinteresse an Theater.

00:02:42: Lena hat es weggemacht.

00:02:43: Weil sie ist dann mit mir als Übung sozusagen auch für diese Sendung.

00:02:46: Komm, guck dir mal das Stück an.

00:02:47: Komm, wir gucken mir das.

00:02:48: Komm, guck dir das mal an.

00:02:49: Deswegen ist Theater cool, deswegen nicht.

00:02:51: Und es hat funktioniert.

00:02:51: Ich gehe ja seitdem gerne ins Theater.

00:02:54: Und das möchte ich auch noch sagen mit meiner besten Freundin Yeti, auch mein Diopa.

00:02:59: Ich muss sagen, ich weiß auch nicht, warum das Theater bei mir irgendwie auch so einen schlechten Ruf hat.

00:03:04: Ich war ein paar Mal da.

00:03:06: habe dann heiße Füße gekriegt.

00:03:09: Ich habe leider wirklich die große Schlingsiefzeit verpennt.

00:03:13: Ich habe eigentlich auch, muss man danach natürlich auch sagen, die große Volksbühnenzeit von dem verstorbenen Regisseur.

00:03:19: Wie heißt da gleich noch?

00:03:21: Renni Paulisch.

00:03:22: Auch irgendwie ein bisschen was gesehen mit Fabian Hinrichs.

00:03:25: Aber dieses, man sitzt in einem Raum und auf der Bühne schreien sich so Menschen an, obwohl sie sich so gegenüberstehen.

00:03:33: Ich mag... schreien einfach nicht.

00:03:35: Deswegen ist dieser Sound, den es dann am Theater gibt, irgendwie nicht so.

00:03:39: meine, aber... Ich glaube, es braucht sowas, was du jetzt anhattest.

00:03:43: Hey, Normalität.

00:03:44: Das ist das, was du brauchst.

00:03:45: Und Themen,

00:03:45: der dich so einführt, der so zeigt, guck mal, das sind Sachen, die dir gefallen können, das mit Musik genauso.

00:03:50: Also, ich habe früher auch Leute gehabt, die mal sagen, okay, das ist cool, das ist nicht so gut, ein guter Plattenhänder, ein guter Kurator, eine Kuratorin, das braucht man.

00:03:57: Und das ist wahrscheinlich dann, dann dener für dich.

00:03:59: Genau,

00:03:59: und das soll sie auch für dich sein, weil das cool, wenn man neben ihr sitzt und sie dann so flüstert so, ja, das finde ich auch gerade richtig lang.

00:04:07: Dann ist man so beruhigt, weil man sich ja selbst so doof vorkommt.

00:04:10: Muss ich das jetzt gut finden?

00:04:11: Muss ich das jetzt in den Hörstuhl plötzlich so ein Theaterprofi sagen?

00:04:15: Nee, ist bescheuert.

00:04:16: Und das ist dann irgendwie beruhigt.

00:04:18: Das braucht man.

00:04:20: Wenn man was Neues macht, dass man sich ja dann auch ein bisschen doof fühlt.

00:04:24: Und man denkt ja, dieses doof fühlen hat damit zu tun, ich kapiere es nicht.

00:04:28: Hier sitzen ja nur Leute, die, ich hab das jahrelang gehabt, sich zu doof fühlen für irgendwas.

00:04:35: Und dann denkt man ja, na gut, ich kapiere es einfach nicht.

00:04:38: Und manche Sachen sind aber einfach auch nicht gut.

00:04:41: Das heißt aber nicht, oder manche Sachen berühren mich einfach nicht.

00:04:44: Oder ich verstehe sie wirklich nicht und sie sind auch kompliziert ausgedrückt.

00:04:47: Manche Bücher schlage ich auf, nee, ich kapiere es einfach nicht.

00:04:50: Und da sind wir gleich beim Thema Kultur.

00:04:52: Das ist ja genau... Und das ist ja... Entweder eine Schwachstelle oder eine Stärke der Kultur, dass sie eben so exklusiv sein kann.

00:04:59: Für mich ist es eben eine Schwachstelle.

00:05:00: Ich finde, dass Kultur inklusiv sein sollte, dass so viele Menschen wie möglich erreicht werden sollte und dass es keinen Dünkel geben darf oder geben sollte und sagen, dieses Buch, dieses Theaterstück, dieser Film, diese Musik ist extra nur für Leute mit Abitur oder Leute, die studiert haben.

00:05:17: Wir machen das nur für eine ganz bestimmte Klasse.

00:05:19: Und das finde ich doof.

00:05:21: Und ich finde, wir sollten uns davon freimachen und jeder sollte alles konsumieren dürfen und können und auch doof und schlecht finden oder nicht die richtigen Worte haben.

00:05:28: Das ist ja so wichtig.

00:05:30: Wir sozusagen Kultur beschreiben nicht mit einem Habitus und nicht mit bestimmten Worten, die verwendet werden müssen, um Kultur zu beschreiben.

00:05:37: Sondern sag was du willst, sag was du denkst über diese Kultur, über dieses Kulturprodukt.

00:05:43: Und

00:05:43: sollte der Künstler, die Künstlerin auch sagen, was sie denkt?

00:05:46: Natürlich, ja.

00:05:47: Ja,

00:05:48: also sozusagen auch als Reaktion auf die Kritik oder die Zustimmung zu diesem Werk, was da gemacht wurde.

00:05:53: Ich finde, wir sollten aufhören, Menschen auszuschließen in ihrer Bewertung von Kultur, wenn sie nicht die richtigen Worte hat.

00:06:02: Ich finde das falsch.

00:06:03: Ich wurde aber auch so erzogen.

00:06:04: Ich muss das betonen an der stelle, dass ich mit einem kulturbegriff erzogen wurde der

00:06:09: unter komplexes.

00:06:10: der unter komplexes ich jetzt kann ich habe ich ja die möglichkeit das mal zu erklären ein unter komplexer kulturbegriff ist ja kein schlechter kulturbegriff.

00:06:15: also zu behaupten oder zu sagen wenn man sagt man hat ein unter komplexen begriff ist es was dummes was schlechtes ist doch genauso wieder so exklusiv so.

00:06:23: wir wollen doch menschen inkludieren.

00:06:25: wir wollen zum beispiel dich und mich, die nicht gerne ins Theater gehen.

00:06:28: Wie kriegt man Menschen wie dich und mich dazu begeistert, ins Theater zu gehen, indem man eben auch mal einfacher über das Theater spricht.

00:06:35: Und zwar nicht abweisend, zum Beispiel irgendwie naiv oder irgendwie verdoft, damit wir das verstehen, sondern einfach unterkomplex.

00:06:45: Ich krieg dich doch nicht ins Theater, wenn ich sage, du, ich schenk dir zum Geburtstag, vierundzwanzig Bände Theatergeschichte, danach gehen wir ins Theater.

00:06:52: Nee, ich schenk dir zum Geburtstag, das ist natürlich auch ganz schön privilegiert.

00:06:54: Ich schenk dir zum Geburtstag, Lena Brasch und du und ich gehen ins Theater und reden darüber.

00:06:58: Und zwar so, wie wir darüber reden.

00:07:01: Und das ist doch toll.

00:07:02: Dann sind zwei Menschen, die eigentlich nicht ins Theater gehen, du und ich, plötzlich im Theater.

00:07:06: Und das meinte eigentlich dieses Unterkomplex.

00:07:09: Einfach

00:07:09: inklusiv für alle.

00:07:11: Wobei ich auch denke, dass ein Künstler Künstlerinnen oder Häuser auch nicht unbedingt immer sagen, wir machen hier was für alle, sondern

00:07:20: ist aber mir als Konsument scheißegal.

00:07:22: Ja, genau.

00:07:23: Es ist eigentlich zu sagen, wir machen hier das, was wir machen wollen und einfach weiß, aus uns herauskommt.

00:07:29: Also das ist dann es für mich Kunst und natürlich auch Kultur am allerbesten, wenn es irgendwie, wenn ich merke, da erzählt jemand etwas aus sich heraus und ob ich das jetzt gut finde oder nicht.

00:07:41: Interessiert die Person nicht, ob das jetzt zu schlau, zu dumm oder was auch immer.

00:07:45: Interessiert die Person nicht, aber das kommt jetzt irgendwie raus.

00:07:48: Und dann kann ich sagen, ich lass mich berühren davon oder auch nicht.

00:07:52: Und es gibt ja auch unterschiedliche Zeiten jetzt irgendwie mit ... ... forty-six jetzt.

00:07:58: Zwei Jahre älter als ich.

00:07:59: Habe ich letztmal auch festgestellt.

00:08:01: Wahrscheinlich.

00:08:02: Ja,

00:08:02: offensichtlich.

00:08:03: Also, wir sind forty-four.

00:08:04: Ja, dann bin ich zwei Jahre alt.

00:08:06: Aber man merkt ja dann auch, also ich habe heute festgestellt beim Frühstück meiner Frau, ich bin jetzt so alt, wie ich bin.

00:08:14: Und vor ein paar Jahren habe ich mich nicht so alt gefühlt, wie ich bin, habe ich gedacht, ich bin doch eigentlich auch dreißig.

00:08:21: Ich bin doch auch noch irgendwie mega cooler Dude irgendwie.

00:08:25: Und ich hab jetzt aber viel mehr so ein ... Nee, das mag ich, das mag ich nicht.

00:08:29: Ich kann viel mehr zu den Sachen ... Ich find jetzt nicht mehr Sachen cool, weil die andere cool finden und man die cool finden muss.

00:08:36: Sondern ich find's etwas cool, weil ich's cool finde oder eben auch nicht.

00:08:40: Was war das Letzte, was du dachtest, dass du cool finden musst, damit du cool bist?

00:08:45: Autotune-Rap.

00:08:47: Das ist aber auch schon länger her jetzt, ne?

00:08:49: Ja, aber so diesen ... Da hab ich so gedacht, das muss man jetzt ... Das muss man jetzt cool finden.

00:08:54: Ich hab zum Beispiel, doch in diesem Jahr gab es auch noch mal den Moment, dass ich Iki mehr gehört habe.

00:08:59: Und

00:08:59: dann hab ich so gedacht, ja, ich als fünfundvierzigjähriger, ich muss das irgendwie auch noch cool finden.

00:09:03: So.

00:09:05: Ich hab's gehört und dachte irgendwie, das spricht mich nicht an.

00:09:08: Ich find's irgendwie interessant.

00:09:09: Ich würde auch gerne mal interviewen, aber mich, also ich... Ich kann da nicht mehr andocken, aber ich hab so am Anfang gesagt, das muss ich jetzt cool finden.

00:09:17: Ich hab über Ikemel dieses Jahr tatsächlich auch nachgedacht und diese Musik, die mich nicht erreicht, weil wir sie gerade auch auf einer Drehreise in den USA gehört haben und einer jungen Kollegin war mit dabei und dann haben wir so Musik gehört von dieser jungen Kollegin, weil ich immer nur so traurige isländische Ambientmusik anmache auf diesen achtzehnstündigen Fahrten durch die USA.

00:09:34: Nee, wir hören jetzt mal das, was wir hören,

00:09:35: unsere

00:09:35: Generation.

00:09:37: Und dann hab ich irgendwie ... Über Ichimel nachgedacht und über Ski-Ago.

00:09:41: Ski-Ago, diese Dämmer der Brille.

00:09:42: Ich

00:09:43: kenne den.

00:09:44: Der ist mega cool.

00:09:45: Dann

00:09:45: habe ich darüber nachgedacht, dass ich sie um ein Gefühl beneide.

00:09:49: Und zwar um das Gefühl, dass beide jetzt haben werden, dass es endlos sein wird, wo sie gerade sind.

00:09:55: Das hört nie auf.

00:09:56: Ich werde immer an der Spitze dieses Gefühl stehen, dass Ichimel diesen Sommer auf den Bühnen hat oder Ski-Ago letztes Jahr oder dieses Jahr auf den Festivalbühnen.

00:10:03: Und

00:10:04: dieses Gefühl,

00:10:05: dann darunter zu kommen und zu sagen,

00:10:07: wow.

00:10:09: in zehn Jahren auch noch.

00:10:10: Und die Wirklichkeit ist ja eine andere.

00:10:12: Aber man hat dann dieses Gefühl.

00:10:14: Und für dieses Gefühl habe ich sie beneidet.

00:10:15: Total.

00:10:16: Und man kann den Menschen natürlich tausendmal sagen, genieße es, weil es wird nicht immer so bleiben.

00:10:22: Und das sind aber Erfahrungen, die man wirklich selber gemacht haben muss.

00:10:26: Wir haben ja alle Weisheiten sowieso schon irgendwo stehen.

00:10:29: Und dann denkt man, ja, ja.

00:10:31: Aber die muss man alle selber gemacht haben.

00:10:33: Man versteht das nicht mehr.

00:10:34: Und kann tausend Leute können jetzt so irgendwie gehen und sagen, ja, wahrscheinlich wird es zehn Jahren, weiß ich nicht, genug.

00:10:40: Vielleicht ist es auch andere Geschichten.

00:10:43: Aber im Blick dieser Musikerin liegt dieses Wissen, etwas erreicht zu haben.

00:10:49: Und diese Euphorie und die Endorphine tragen sie.

00:10:53: Und das sehe ich gerne.

00:10:55: Das

00:10:55: finde ich großartig.

00:10:56: Das fühle

00:10:56: ich gerne, weil ich dieses Gefühl auch hatte.

00:10:59: Und es als eines der schönsten Gefühle beschreiben würde.

00:11:02: Und das muss ja nicht mal ... öffentlicher Erfolg sein, sondern das kann auch sein, können ganz kleine Sachen sein.

00:11:07: Irgendwie, wenn man sich was bestellt hat und da dieses Buch, was man lange gesucht hat, dann ist es gekommen.

00:11:11: und dann weiß man so, ich hatte hier mal erzählt, dass ich ein Katz und Maus Günter Grass original unterschriebenes Buch habe und ich an dieses Buch ganz oft denke und das Gefühl, was ich hatte, zu wissen, dass der Mann das da mal reingeschrieben

00:11:21: hat.

00:11:22: Das weiß ich nicht mehr.

00:11:22: Und

00:11:22: dass es kitzelt.

00:11:24: Und das ist ja einmalig.

00:11:25: Ja.

00:11:25: Und das ist ja wie so eine ganz kleine... Kleine Welle, auf der man reitet der Euphorie.

00:11:29: Und das hat sie die ganze Zeit, das finde ich toll.

00:11:30: Ja, also dieses erste, man hat etwas zum

00:11:33: ersten

00:11:34: Mal.

00:11:34: Und es fühlt sich endlos an.

00:11:36: Aber alle von außen können sagen, naja, ne, ist leider nicht endlos, sorry.

00:11:40: So wie dieses erste Verliebtsein, die ersten Tage.

00:11:44: Man denkt, ja, man denkt schon, naja klar, sicher jetzt.

00:11:47: Wir sprechen uns mal wieder.

00:11:49: Aber das ist ja auch für Sie, glaube ich, ich weiß es nicht, wie professionell Sie das alles nimmt.

00:11:53: Aber das ist ja so...

00:11:54: Ich glaube sehr, aber das ist ja auch das Coole daran.

00:11:56: Das ist so dieses, so viele Dinge öffnen sich, so viele Möglichkeiten, so viele Ereignisse, die einfach ganz exklusiv für Sie sind.

00:12:04: Ich glaube, das ist cool.

00:12:07: Ich würde gerne, bevor wir weiter reden, einmal kurz einen Hallöchen allerseits, die da da sind und zugucken.

00:12:11: Ein Experiment.

00:12:12: Wir machen das das erste Mal, dass wir live direkt auf YouTube senden.

00:12:16: Vor allen Dingen auch mit dir das erste Mal.

00:12:18: Hab mir das einfach gewünscht und du konntest nicht nein sagen.

00:12:20: Und das ist für dich gut.

00:12:23: Wir werden es jetzt so machen.

00:12:24: Ich glaube, es wird zu neunzig Minuten insgesamt gehen.

00:12:26: Wir werden... Es gibt die ein oder anderen Sachen zu besprechen heute.

00:12:30: Und ihr könnt gerne in den Chat schreiben.

00:12:33: Zumindest habe ich das bei anderen YouTubern gesehen, dass das da gemacht wird.

00:12:37: Und Lina wird am Ende so drei, vier Fragen hier reinbringen.

00:12:41: Und die werde ich dann vorlesen.

00:12:43: Und du wirst sie vielleicht beantworten.

00:12:45: So machen wir das.

00:12:47: Fernsehturm letztes Jahr, weil das hast du mir geschenkt.

00:12:51: Ich hab mich tierisch drauf gefreut.

00:12:54: Ich mich auch.

00:12:55: Und es war tragisch und da war doch jetzt schon, also muss man irgendwie sagen, also da so erinnert, also zumindest für mich, es hat was Totaltragisches gehabt, dieser Fernsehturmbesuch, aber irgendwie auch was total Schönes.

00:13:09: Ist es bei dir auch schon so, dass es irgendwie etwas gibt, wo du sagst, in dieser Erinnerung ist nicht nur ... absolute Horror, sondern es hat auch was, es gibt auch Momente, die jetzt hart sind.

00:13:21: Ja,

00:13:21: also so natürlich, also wir reden hier über die Zeit des Shitstorms, die Zeit der Debatte um Titeltiesen-Temperamente und ich will an dieser Einstelle noch einmal ganz kurz betonen, wenn wir darüber sprechen, dann gibt es immer zwei Perspektiven, wie man darüber sprechen kann.

00:13:33: Einmal sehr persönlich, also wie das mich und mein Umfeld betrifft und natürlich einmal im Rahmen der Debatte und das können wir gerne auch besprechen.

00:13:40: Habt ihr überhaupt keine Scheu, also man muss das immer voneinander trennen an dieser Stelle und wenn ich zum Beispiel für mir persönlich ... spreche, ... ... stilisiere ich mich nicht zum Opfer an der Stelle, sondern will einfach teilen, ... ... wie sich so etwas anfühlt, was das mit einem Macht so ein Shitstorm.

00:13:54: Interessant,

00:13:56: ja?

00:13:56: Ja, ja.

00:13:56: Und was diese andere Perspektive betrifft, ... ... also diese professionelle Perspektive um das Buch und die Aussagen, ... ... natürlich stelle ich mich dieser Kritik und muss mich der auch stellen ... ... oder auch Verantwortung übernehmen.

00:14:05: Also es steht außer Frage.

00:14:06: Aber ich will das einmal an der Stelle betonen, ... ... damit man das auch klar bekommt, dass alle Zuhörenden das auch verstehen, ... ... dass es jetzt nicht um eine Flucht oder sowas geht, sondern ... ... dass es um so eine ... Um aufteilung geht.

00:14:17: aber deine frage war bezüglich

00:14:18: wie moment und lass uns einmal da ganz kurz.

00:14:20: Ja und es ist

00:14:21: auch das klammer sage ich.

00:14:22: Es

00:14:22: ist wirklich ein klammer und der ist auch gut und wir haben auch in den also seitdem das passiert ist immer wieder drüber geredet machen wir eine folge oder nicht.

00:14:31: Und es war so es fühlte sich noch nicht richtig an weil du auch noch wackelig warst.

00:14:36: Wir hatten auch überlegt das mit anderen zusammen zu machen.

00:14:40: Und es war immer so ein bisschen so wackelig und ich finde man muss sich hier so begegnen können dass man nicht.

00:14:44: wackelig ist.

00:14:45: Ich bin stabiler.

00:14:46: Ja, genau.

00:14:46: Das ist jetzt die richtige Zeit und ich habe es mir einfach zum Geburtstag gewünscht.

00:14:50: Das Beste ist einfach immer, es ist mein Geburtstagswunsch, kannst du nix machen?

00:14:54: Und wir reden über deinen Shitstorn.

00:14:57: Deswegen genau und es gibt keine... Deswegen fand ich es auch gut, dass wir es live machen, weil es gibt, man kann es nicht schneiden.

00:15:04: Es ist so, wie wir sprechen, was wir sprechen.

00:15:06: Und es gibt auch keine Absprachen oder irgendwas, sondern ich frage, was ich fragen will.

00:15:10: Und wir sind sowieso, natürlich sind wir befreundet und haben auch sowieso über viele Sachen schon gesprochen.

00:15:15: Deswegen kann es auch sein, dass manche Sachen hier runterfallen, deswegen gibt es ja auch den Chat.

00:15:19: Also, Fernsehtum.

00:15:24: Also der Zustand, in dem wir uns getroffen haben auf dem Fernseh... Also nee, erst mal müssen wir diese Stimmung beschreiben.

00:15:28: Das war ziemlich krass, weil wir waren eigentlich ziemlich alleine auf diesem Fernseh.

00:15:31: Es war so, der Drei-Zwanzter-Dezember, wirklich... ...einundzwanzig Uhr?

00:15:35: Am... ...neinzehn

00:15:36: Uhr.

00:15:36: Also so.

00:15:37: Eigentlich sind alle, die nicht in Berlin sind, sind schon zu Hause bei ihren Familien und irgendwie paar zerstreute Touristen, die am Drei-Zwanzigsten eben auf diesem Fernsehturm sind.

00:15:45: Und du, meine Partnerin und ich.

00:15:47: Ja.

00:15:48: Meine Partnerin und ich gerade aus Syrien wiedergekommen am Zwei-Zwanzigsten-Dezember in Berlin gelandet.

00:15:53: zu tiefst traumatisiert von dem, was wir dort erlebt haben.

00:15:56: Also wirklich, ich hab das schon öfter gesagt auch, ich weiß immer nicht, ob es öffentlich oder privat ist, aber wir kamen von dieser Reise wieder und wir haben gemeinsam schon schlimme Dinge erlebt auf dieser Welt, die uns dazu schüßen liegt, die wir reisen können, über die wir berichten können.

00:16:10: Aber das, was wir in Syrien erlebt haben, war unvergleichlich.

00:16:14: Weil, wir haben es dann immer im Nachhinein so diskutiert, auch im Team, weil auch das Team sehr gelitten hat darunter, das ist so wie ... So müssen sich die amerikanischen Soldaten nach den befreiten Konzentrationslagern geführt haben.

00:16:26: Die ersten Reporter, die durch Deutschland gereist sind, du kommst an Orte, die vorgestern noch Orte des Grauens waren und alles ist noch da.

00:16:34: Jede Spur, die Menschen, das ist unbeschreiblich.

00:16:38: Dann kamen wir nach Berlin.

00:16:41: In der Hoffnung, dass man sich wieder sicher fühlt und zurückziehen kann, konnten wir aber nicht durch diese Debatte, die sehr intensiv geführt wurde und ich glaube noch nicht mal ihren Höhepunkt am Dreiundzwanzigsten hatten.

00:16:50: Aber wir waren eben so, wir waren wie Geister.

00:16:53: Wir waren wirklich so, ich glaube, wir waren völlig falsch angezogen.

00:16:56: Wir standen da mit dir vor diesem Fernsehtum.

00:16:57: Wir waren ja auch verabredet.

00:16:58: Ist ja auch dein Geburtstagsgeschenk gewesen, musste ja auch erledigt werden.

00:17:01: Wir wollten es aber auch tatsächlich erledigen, weil es war wie so eine ... Ach, jetzt mal ganz kurz Normalität leben.

00:17:08: Und ... Ich glaube, was sich richtig eingebrannt hat, war, wie wir zu dritter saßen, neben uns die Pressefrau vom Fernsehtom, die überhaupt nicht wusste, wie sie mit der Situation umgehen sollte, weil sie das ja auch alles mitbekommen hat.

00:17:19: Und Syrien wusste, weil sie eben mir auf Instagram, also der Fernsehtom folgt mir auf Instagram.

00:17:25: Und du dann irgendwann gesagt hast, so, jetzt löscht mal eure Apps.

00:17:31: Und das war dann wie so ein, man hat die ganze Zeit die Luft angehalten.

00:17:34: Also Instagram.

00:17:35: Genau, löscht jetzt mal eure Apps.

00:17:37: Und dann reden wir mal über was ganz anderes.

00:17:38: Und dann haben wir Brot gegessen, haben uns irgendwie, dass da jetzt dabei ein neuer Koch ist.

00:17:43: Tim Rauhe.

00:17:43: Tim Rauhe haben über so was geredet.

00:17:45: Und das war, äh, vierzehn Tage oder zwölf Tage Syrien.

00:17:50: Dann die Debatte, das war das erste Mal Normalität nach zwölf Tagen.

00:17:55: Tim Rauhe macht hier bald Currywurst.

00:17:56: Ja.

00:17:56: Dafür war ich dir, ähm, so dankbar.

00:18:01: Das kannst du dir gar nicht vorstellen.

00:18:03: Das war, ähm, auch die Autofahrt nach Hause.

00:18:06: Als wir dich nach Hause gefahren haben danach, das war so endlich ... Normale Normalität.

00:18:13: Und das war wirklich nur, Tim Raum macht eine Currywurst.

00:18:15: Und mein Wetter ist ja auch wieder richtig kacke hier in Berlin.

00:18:18: Burger

00:18:18: King waren wir.

00:18:19: Burger

00:18:19: King, also so.

00:18:21: Und das war danach auch der letzte Moment.

00:18:24: Also auch danach waren, wenn man will, eigentlich für Beteiligte, also ich betone an der Stelle nochmal, ich erzähle aus meiner Perspektive, das hat nichts mit dem ab.

00:18:34: Ich möchte die Kritik an dem Buch und so nicht kleinreden.

00:18:38: Bis Mitte März war das, glaub ich, der letzte wirkliche normale Moment.

00:18:42: Krass.

00:18:42: Das ist mir nicht bewusst gewesen.

00:18:46: Du kommst ja von einer Situation in die nächste.

00:18:49: Du kommst ja, dann gab's diese Debatte, dann gab's die Verhandlung mit der ARD, dann gab's den Kontaktabbruch der ARD, mir ging über, dann gab's, kommst du, beginntes Jahr, dann hast du dieses Jahr sehr geplant gewesen.

00:19:00: Es war ja so, okay, ich mach jetzt TTT.

00:19:02: So plötzlich ist da so ein Lehrfeld wie ... Was mache ich denn jetzt?

00:19:07: Wir machen Filme.

00:19:10: Wie kommen wir an Protagonisten?

00:19:12: Wie reagieren Interviewpartner und Partnerin?

00:19:14: Was ist mit meinem Podcast?

00:19:15: Wen frage ich an?

00:19:16: Wie frage ich an?

00:19:17: Was stellen wir um?

00:19:18: Wie geht mein Leben überhaupt weiter?

00:19:19: Und all diese Fragen stellst du dir natürlich und nicht nur ich, auch meine Firma.

00:19:23: Die Angestellten, die für uns alle Mitarbeiter hatten diese Fragen.

00:19:28: Ich habe die Buchhandlung meiner Mutter letztes Jahr übernommen.

00:19:31: Vollstopp.

00:19:31: Meine Mutter ist aus der Rente wiedergekommen.

00:19:33: Weil ich so ein alter Scheuerlappen war emotional.

00:19:40: Aber auch irgendwie, ich wusste überhaupt nicht, wohin, was passiert als Nächstes.

00:19:43: Also Mutter aus der Rente wieder, Mutter wie deiner Buchhandlung.

00:19:46: Alle Lesungen, die ich dieses Jahr in der Buchhandlung machen wollte, so als Revitalisierungsprogramm, kann ich alles nicht machen, geht nicht.

00:19:51: Wie soll ich das machen?

00:19:54: Und all das verhandelst du mit dir selbst plus, also auf dem Fundament einer ... Komplett kaputten Seele, die einfach schon vor der Debatte wirklich im Arsch war.

00:20:06: durch das, was ich erlebt habe, durch das, was ich gemacht habe.

00:20:07: Ich habe im Sommer letzten Jahres, im Frühjahr letzten Jahres mit einer Therapie angefangen wegen posttraumatischer Belastungsstörung und daraus resultierend Depression.

00:20:14: Dann kommt dieses Syrien-Drama, was einen noch kaputter gemacht hat.

00:20:18: Man kann sich das nicht vorstellen.

00:20:21: Und für mich war es schlimm, aber ich kann das noch mal betonen.

00:20:25: Für das Umfeld ist es noch so viel schlimmer.

00:20:27: für Menschen, die einen lieben, die dann mich beobachtet haben.

00:20:32: Und also meine Mutter, meine Mutter ist kaputt.

00:20:38: Immer noch?

00:20:39: Immer noch.

00:20:39: Die ist nicht repariert, weil ich hab meine Mutter gesagt, Mutti, du musst zur Therapie.

00:20:43: Das kann keine Mutter.

00:20:44: Keine Mutter kann ertragen.

00:20:46: Wenn ihr geliebtes Kind so leidet, das verarbeitest du nicht.

00:20:52: Möglicherweise verarbeitest du es als Mutter, wenn ich nach Hause komme und erzähle, auf dem Schulhof wurde ich gemobbt.

00:20:56: Das kriegst du vielleicht hin.

00:20:57: Wenn ich dir erzähle, auf der Arbeit läuft Scheiße, das kriegst du hin.

00:20:59: Aber wenn es eine öffentliche Debatte zu deinem Kind

00:21:02: gibt,

00:21:03: dass du ja kennst, du weißt, was die Werte deines Kindes sind, du weißt, wo dein Kind steht, du weißt, wie dein Kind über Feminismus, über Frauen, über LGBTQ denkt, du weißt, wo es steht und es gibt, du hast das Gefühl, das kann doch alles nicht sein.

00:21:18: Das ist doch nicht mein Kind.

00:21:21: Und diesen Schmerz, der es übertrifft, den eigenen Schmerz, Da gibt es keine Zahl für.

00:21:26: Und ich sehe im Dezember, in meinem Gesicht, meine Mutter.

00:21:32: Und meine Mutter fängt an zu weinen.

00:21:35: Jeden Monat.

00:21:37: Ich komme in die Buchhandlung und meine Mutter beginnt zu weinen.

00:21:39: Und das ist der größte Schmerz.

00:21:42: Das ist das Schlimmste an dieser ganzen Debatte.

00:21:46: Meine Mutter, die jetzt irgendwie, nehmt, der ist jetzt irgendwie, nehmt, der ist jetzt irgendwie, nehmt, der ist jetzt irgendwie, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt, der ist jetzt, nehmt

00:21:58: Nichts.

00:21:59: Und meine Mutter wird das für immer in sich tragen, den Schmerz, das eigene Kind dabei zu beobachten, wie es sich vielleicht umbringen will, weil es die Welt nicht mehr erträgt.

00:22:11: Und das ist das Schlimmste.

00:22:13: Alles andere ist mir egal.

00:22:14: Es ist mir scheißegal, ob ich irgendwie TTT moderieren kann oder nicht.

00:22:17: Es ist mir völlig egal.

00:22:18: Ich stehe gerade für dieses Buch.

00:22:19: Seit fünfzehn Jahren.

00:22:20: Ich stehe gerade für jeden beschissenen... Saloppensatz, den ich gesagt habe, die dumm sind, die wirklich zugegebenermaßen wirklich.

00:22:28: Ich habe so viel gelernt auch darüber und ich bin ein Mensch, der immer angesprochen werden kann, der sich jeder Debatte stellt.

00:22:35: Aber das, was diese singuläre Person am Ende, meine Mutter, das Leid, das sie erträgt, es gibt keine Worte dafür.

00:22:44: Ich schreibe gerade ein neues Buch, ich versuch das alles aufzuschreiben.

00:22:47: Zum ersten Mal weiß ich nicht, wie ich es aufschreiben soll.

00:22:49: Ich weiß nicht, wie ich erklären soll, was dort ... im Wesen in der Seele meiner Mutter passiert.

00:22:55: Kann ich nicht.

00:22:59: Du hast dir Geburtstag, du

00:23:00: hast es

00:23:02: dir gewünscht.

00:23:03: Den habe ich nicht kommen sehen, Tilo.

00:23:06: Boah,

00:23:07: krass.

00:23:08: Ich habe mich gefragt, also es gab ... ... und ich glaube, das ist auch der Grund gewesen, warum ich dich dann eingeladen habe.

00:23:13: Jetzt, vor ein paar Wochen, gab es ... ... in Essen ... ... in Berlin und du hast gesagt, du möchtest dich bei ein paar Menschen, die dir beistanden ... ... bedanken, hast zu einem Essen einen Abend eingeladen.

00:23:27: Und ich war, war auch da und ich fand es ein total unfassbar schön Abend.

00:23:34: Weil es warmherzig war, weil es eine sehr, sehr bunte Truppe an Leuten war.

00:23:39: Und ich kannte auch viele nicht.

00:23:41: Und hat einen kurzen Eitelkeitsmoment, weil ich natürlich dachte, ich war einer der wenigen, die ihm geholfen haben.

00:23:48: Und dann waren da irgendwie dreißig Leute da, es mussten Tische reingebracht werden.

00:23:51: Ich saß da daneben, eine Journalistin, die ich nicht kannte.

00:23:54: Und wir beide waren so, ich dachte, wir sind ...

00:23:56: Wir haben

00:23:57: Follower riskiert für ihn.

00:23:59: Und das war irgendwie auch witzig, diese Helvereitelkeit da mal so kennenzulernen.

00:24:03: Und ich habe mich aber auch gefragt an dem Abend, warum seine Eltern nicht da.

00:24:07: Das ist ganz doof.

00:24:07: Mein Vater ist großer Fährschiff-Fan und hat die jährlich vorbereitete Fährschifffahrt.

00:24:13: Mein Vater fährt kein Auto.

00:24:14: Meine Mutter musste ihn einfach nach... Irgendwann in so ein Ostseeort fahren, wo so Fährschiffe abfahren, damit er dieses Fährschiff nehmen kann.

00:24:20: Und meine Mutter wäre sehr, sehr gerne

00:24:21: gekommen.

00:24:22: Okay, ich dachte, sie kann es nicht ertragen.

00:24:24: Das wäre auch, ich habe auch zu meiner Mutter gesagt, komm doch einfach abends wieder.

00:24:27: Du musst es dauern drei Stunden, dann bist du da abends.

00:24:28: Es wäre so wichtig zu sehen, dass da Menschen sind, die dein Kind lieben, die fürsorglich, die genauso fürsorglich.

00:24:35: Also meine Mutter war ja auch in der Zeit total stark und war da.

00:24:37: Und ich glaube zu sehen, da sind Leute, die fürsorglich sind.

00:24:42: weil das ist ja nicht, ihr habt ja nicht geholfen, weißte, helfen kann man, dann hilf mir mal den Pfand wegbringen.

00:24:46: Hilf mir mal beim Aufräumen und guck mal zu, damit ich wirklich das Bücherregal sauber mache.

00:24:50: Ihr habt aufgepasst, deswegen wart ihr da.

00:24:54: Und genau, um meiner Mutter zu zeigen, da sind diese Menschen, sie hat auch geschrieben, ich hab dann auch geschrieben, währenddessen ist es ganz toll und ganz harmonisch und ganz warm und eben fürsorglich.

00:25:06: Aber sie wär sehr gerne gekommen.

00:25:07: Ja,

00:25:07: es war sehr, sehr ... für sorglich.

00:25:09: Also das ist interessant und das hatte irgendwie, für mich war auch, also ich weiß gar nicht, warum mich das so krass berührt hat.

00:25:17: Ich glaube, zweilei Gründe.

00:25:19: Natürlich einerseits, dass es dir passiert ist in einem Freund und man so feststellt, boah, da wird etwas, da wird etwas diskutiert, was man diskutieren muss.

00:25:31: Mit mir.

00:25:32: Unbedingt.

00:25:32: Ja, ich bin

00:25:33: dabei, sofort.

00:25:34: Ja.

00:25:34: So und aber das wird nicht getan, sondern es wird einfach Nicht mit dem Menschengerät, sondern einfach nur über.

00:25:40: Und das in einer Extremität, die ich so noch nicht erlebt habe.

00:25:45: Und dadurch, das ist also...

00:25:47: Lass mich dich unterbrechen, weil auch diese Extremität total legitim, das ist sozusagen Teil dieser Gesellschaft, wenn wir das möchten, wenn das es darf und muss existieren, dass es eben auch eine extremer Art darüber zu sprechen.

00:25:58: Ich finde das total okay.

00:26:00: Aber lasst uns an wirklich die Grundlagen der Debatte ist, miteinander diese Debatten zu führen.

00:26:06: So, das ist das Einzige.

00:26:07: Der Ton kann total scharf sein, spielt überhaupt keine Rolle.

00:26:10: Das muss manchmal sogar sehr scharf sein.

00:26:12: Aber miteinander konfrontiert die Personen, über die ihr diskutiert, über die Haltung und Meinungen diskutiert.

00:26:20: Das ist einfach generell ein Aufruf, das jetzt nicht an alle, sondern tatsächlich doch an alle.

00:26:25: Wenn es einen Grund gibt, etwas zu diskutieren.

00:26:28: dann bezieht das Thema mit ein und nicht einfach die ganze Zeit darüber, also ich wiederhole den Punkt, den du gerade gemacht hast.

00:26:34: Und ich glaube, was es bei mir aber auch noch war, ist, wenn es dich so treffen kann, dann kannst du mich natürlich auch treffen.

00:26:41: Also diese Angst davor, ich sende seit neun Jahren jede Woche zwei, drei Stunden und bestimmt sind Saloppersätze hier gefallen, also garantiert die Doof fahren, bestimmt ist irgendwann mal in meinem Tourleben mit der Band wie kacke passiert.

00:26:57: oder wo man sagt habe ich war ich immer war das alles immer war man immer nett zu allen Leuten hat man nicht Leute auf die Füße getreten.

00:27:04: also auch diese Angst die habe ich auch vielen anderen wahrgenommen.

00:27:07: so boah nicht dass man wüsste dass da irgendwas ist aber also so dass irgendwie so eine komische es fühlt sich eine Als Person in irgendeiner Form in der Öffentlichkeit zu stehen, fühlte sich in dem Moment so unsicher an wie noch nie.

00:27:23: Das Interessante ist, dass ich über diesen Zeitraum, also es gab ja auch professionelle Beschützer meiner Person, also Therapie, wirklich auch am vierzehnsten Dezember und wirklich immer wieder und darüber reden.

00:27:35: Ich habe gelernt, in dem Moment auch über eine Person, die mich professionell betreut hat in der Zeit, dass eigentlich zur Öffentlichkeit dazugehört die Gefahr des Shitstorms.

00:27:47: zu ertragen.

00:27:47: Also wer sich entscheidet, ob Journalist, Journalistin, Musikerin, Musiker, wer sich für Öffentlichkeit entscheidet, muss damit rechnen, dass es einen Shitstorm gibt und man sollte diese Personen, die sich dafür entscheiden, in die Öffentlichkeit zu treten, darauf vorbereiten.

00:28:01: Und man muss es lernen, was es heißt, damit umzugehen.

00:28:04: Also scharfe Trennlinien machen zwischen persönlich, also privat.

00:28:09: und öffentlichen Leben.

00:28:10: Ich bin eine Person, die so ist, wie sie ist, öffentlich wie privat.

00:28:14: Ich hab mich immer lustig gemacht über diese Leute, die zwei Identitäten haben, die so eine öffentliche Person sind und eine private.

00:28:20: Jetzt weiß ich, warum.

00:28:21: Du kannst dich zurückziehen.

00:28:24: Aber eine Sache, die man ja schon fragen kann, ist, du bist eine Person, so nehm ich dich auf jeden Fall war, als Freund professionell ... Wir haben noch nie miteinander gearbeitet in dem Sinne.

00:28:41: Also

00:28:41: ich war Gast früher in den Clubs, in denen du gearbeitet hast.

00:28:44: Genau.

00:28:45: Aber also du selbst hast die Erzählung von dir und so nämlich dich auch wahr, da gibt es keinen Unterschied, dass man mit dir reden kann.

00:28:53: Na klar.

00:28:54: Und dass du jemand bist, der debattiert ist, der reflektiert ist und der auch zu Fehlern stehen kann.

00:29:01: Die Wahrnehmung hat es aber überhaupt nicht... geschafft nach draußen zu gelangen.

00:29:07: also

00:29:08: das ist normal habe ich gelernt.

00:29:09: also du hast ein buch geschrieben in achtzig frauen um die welt.

00:29:15: warum ist fünfzehn jahre später also wenn du jemand bist der sich distanziert der offen ist zu fehl anstehen kann sich weiterentwickelt warum es fünfzehn jahre später das nicht angekommen?

00:29:29: Es ist eine interessante Frage, weil man selbst ja dachte, gut, ich rede jetzt seit fünfzehn Jahren über dieses Buch und entschuldige mich dafür.

00:29:35: Bei

00:29:35: wem hast du dich entschuldigt?

00:29:36: Überall,

00:29:37: immer wieder.

00:29:37: Es gibt eine interessante Anekdote, die mir im Rahmen dieses Schützdoms auch erzählt wurde, die mir nie bewusst war.

00:29:44: Tatsächlich eine Freundin von mir, Koko Meurer, von Literaturen, so eine Buchhändlerin, erzählte mir, meldete sich, als der Schützdom losging und sagte so zu mir, hä?

00:29:56: Das Erste, was du zu mir gesagt hast, als du in die Buchhandlung gekommen bist und wir erst miteinander geredet waren, war das allererste, bevor du guten Tag gesagt hast, war, hallo, ich bin Tilo, ich habe dieses beschissene, sexistische Buch geschrieben, das tut mir wirklich leid.

00:30:08: Tagkoko.

00:30:10: Und das hat ihr damals imponiert.

00:30:11: Sie meinte, cool, dass er sozusagen dazu steht, erkannt hat, offensichtlich, dass mich das stören könnte oder dass das dieser Teil seines Lebenslaufs ein Problem darstellt.

00:30:21: Und dann haben wir auch über dieses Buch gesprochen.

00:30:23: Und in meiner eigenen Wahrnehmung dachte ich auch immer, ich weiß ja mittlerweile Bescheid, aber das liegt nur daran, weil ich das ja immer tue.

00:30:31: Das heißt aber nicht für Menschen, die das anstößig finden könnten, die das dann sehen zum ersten Mal oder die zum ersten Mal einen Podcast oder einen Artikel darüber lesen.

00:30:40: Bei denen habe ich mich ja nicht entschuldigt.

00:30:41: Und deswegen kannst du das auch nie, du kannst dich nie vollumfänglich für eine Sache, für einen Fehler entschuldigen, weil du ja nie alle mit dieser Entschuldigung erreichst.

00:30:51: Deswegen weiß ich auch seitdem, Es gibt kein Ende dieser Entschuldigung.

00:30:56: Ich muss gerade stehen für dieses Buch, was ich geschrieben habe.

00:30:58: Und ich werde das immer wieder tun und werde auch immer wieder gerade stehen und sagen, war beschissen, war ein Produkt seiner Zeit, was keine Rechtfertigung ist, auf gar keinen Fall.

00:31:07: Und ich habe ja zum Beispiel auch immer gehofft, dass so die fünfzehn Jahre danach diese Ernsthaftigkeit, die ich in meinem Leben gemacht habe, die Themen, die ich bearbeitet habe, dass das irgendwie wie so eine Art Entschuldigung wirkt oder so ist der ja nicht mehr.

00:31:22: Und der war ja auch nie so, sondern das war irgendwie so.

00:31:24: dieses Produkt, dieses Ergebnis strukturellen Sexismus, dass so ein Buch möglich war.

00:31:29: Ist ja ein Produkt strukturellen Sexismus, den wir ja überwunden haben oder mit dem wir besser umgehen können, der geringer geworden ist.

00:31:35: Das ist ja, das Buch ist ja erschienen, hat damals kein Schützdom ausgelöst, das ist auch keine Rechtfertigung für heute, aber es war halt einfach normal so ein Buch zu schreiben.

00:31:41: Keine Rechtfertigung betone ich an der Stelle.

00:31:45: Aber es ist da, es ist Teil meines Lebens.

00:31:49: Und ich werde wirklich für immer mich dafür erklären und auch gerne dafür erklären.

00:31:55: Und ich werde jetzt erzählen, so was war früher möglich?

00:31:57: und ich bin froh, dass heute so was nicht mehr möglich ist.

00:31:59: So ein Buch würde ich ja heute nicht mehr schreiben.

00:32:00: Nie wieder.

00:32:01: Wahrscheinlich hätte ich so ein Buch ein Jahr später schon nicht mehr schreiben wollen, weil ich mich erinnere, dass ich mich bei den ersten öffentlichen Auftritten, wirklich ... Wann kann das rauskommen?

00:32:09: ... wirklich bei den ersten öffentlichen Auftritten schon gesagt habe, beschissener Titel war nicht meine Idee.

00:32:15: So und das ist dann graduell wurde dann sozusagen der Kreis, dass was alles beschissen an diesem Buch ist größer.

00:32:21: Weil einfach der Bedarf auch größer war, die Debatten detaillierter wurden.

00:32:24: Und das werde ich auch in Zukunft machen.

00:32:27: Warum?

00:32:28: Also es gab ja eine, ich sage jetzt mal so, eine so genannte investigative Recherche aus dem Podcast Feminist Chef Control.

00:32:39: Und die haben sich ja alles mögliche angeguckt, was du gemacht hast.

00:32:44: und haben eben keine Entschuldigung gefunden, keine Distanzierung des Ganzen.

00:32:54: Also das ist ja das, was der große Vorwurf war.

00:32:57: Wir haben es eben, wir haben geguckt und die haben ja wirklich ganz viel ausgegraben.

00:33:02: Ganz viel aber auch nicht, muss man auch sagen.

00:33:05: Und warum ist das nicht auffindbar oder nicht sichtbar gewesen, glaubst du?

00:33:10: Das weiß ich nicht.

00:33:12: Die Frage kann ich dir nicht beantworten, weil sie ja ... Also, ich kann dir die Frage tatsächlich nicht beantworten, weil es gibt auch im Spiegel, gab es ein Porträt über mich, wo es drin stand.

00:33:22: Es gibt Podcasts, es gibt Tara, die Literaturwissenschaftlerin, die jetzt auch ein Buch, glaub ich, geschrieben hat, ein neues, mit der hab ich in meinem Podcast zum achten März, also Frauentag internationaler, haben wir über dieses Buch gesprochen.

00:33:35: Also, es gibt ... es gibt unzählige Belege.

00:33:38: So, deswegen kann ich dir diese Frage wirklich nicht beantworten.

00:33:41: Okay.

00:33:45: Oder einfach mich fragen.

00:33:48: Ja.

00:33:48: Einfach mich fragen.

00:33:50: So.

00:33:51: Was ich wahrgenommen habe in dieser Zeit, ist also natürlich, dass du ein... Also, wie scheiß es dir ging.

00:34:00: Punkt.

00:34:02: Ich

00:34:02: glaube, da geht es jedem scheiße.

00:34:03: Da geht

00:34:03: es jedem scheiße.

00:34:04: Genau.

00:34:07: Was ich... oft dann gesagt hab, wenn Freunde nachfragten, und wie geht's dem, was ist so schlimm daran für ihn?

00:34:13: Und hab ich gesagt, naja, das Schlimme ist, glaub ich, dass es nicht gefragt worden zu sein, in dieser ... Was anderes.

00:34:21: Ja?

00:34:22: Dass ich als sozialdemokratisch geprägter Antifaschist und Humanist zu einem Menschen in der Öffentlichkeit gemacht wurde, der ich nie sein wollte.

00:34:40: Zu einem ... Homophoben, ableistischen, frauenfeindlichen, gewaltverherrlichendem Mann.

00:34:49: Und Ostdeutscher.

00:34:49: Moritz von Ussel hat betont, dass ich Ostdeutsch bin.

00:34:53: Bis auf das Ostdeutsche wollte ich nichts davon je sein.

00:34:57: Mit großer Abscheu betrachte ich all das.

00:34:59: Und das ist das Schlimme gewesen, das ist das Schmerzhafte.

00:35:03: Das ist meine Arbeit.

00:35:05: meine öffentlichen Äußerungen bei dir in Podcasts, wenn ich Artikel schreibe, wenn ich Filme mache, wenn ich Bücher schreibe.

00:35:12: Ich alles sozusagen aufwände darauf, mich als Humanisten und Antifaschisten zu erklären und zu zeigen, this is the way.

00:35:21: Nur so, wir müssen zusammen humanistisch und antifaschistisch agieren.

00:35:25: Dann wird die Welt vielleicht irgendwann mal ne bessere.

00:35:28: So.

00:35:30: Und innerhalb von vierundzwanzig Stunden.

00:35:33: existierte ein Bild in der Öffentlichkeit, das genau das Gegenteil davon war.

00:35:37: Und das war das, was so schmerzhaft war.

00:35:39: Und ich keine Möglichkeit hatte, das war so entfesselt.

00:35:42: Ich hatte keine Möglichkeit, das ein Korrektiv zu machen, so davon.

00:35:46: Weil in dieser Zeit sind über fünfhundert Artikel erschienen.

00:35:52: Und alle haben immer das Gleiche wiedergeschrieben.

00:35:54: Und es gab eben drei oder vier Anfragen.

00:35:56: So, wer ist denn dieser Mischke eigentlich wirklich?

00:35:58: Jetzt kommt auf die andere Seite, am sechsten, zwanzendessen Dezember habe ich versucht, mich umzubringen.

00:36:01: Da gibst du keine Interviews mehr.

00:36:04: Du kannst, du bist, ich wollte sterben, um diese Situation zu entfliehen.

00:36:11: Ich muss diese drastischen Worte wählen, damit man versteht.

00:36:14: Weil ja auch oft gesagt wird, jetzt Tilo, du auch, sag doch mal was, mach doch ein Statement.

00:36:18: Du kannst nicht, das geht nicht.

00:36:21: Das Leben ist vorbei.

00:36:22: in dem Moment, insbesondere, wenn du mit so einem Wertekompass aufgewachsen bist.

00:36:26: Ich hab auch in deinem Podcast oft über diesen Wertekompass, wie meine Eltern mich geprägt haben, wo ich stehe.

00:36:32: was mir wichtig ist.

00:36:33: Und plötzlich ... Du bist es nicht.

00:36:36: Du hast dann dieses ... Da existiert dieses Bild plötzlicherweise, was natürlich aufgrund des Podcasts und der Berichterstattung nachvollziehbar ist.

00:36:45: Hätte ich den gehört, hätte ich mich auch richtig eklig gefunden.

00:36:47: Ohne Zweifel.

00:36:49: Aber ... Das kann man so schwer schreiben.

00:36:55: Es ist einfach wirklich schwer zu beschreiben.

00:36:57: Ich kann das ... Also, ja, ich hätte nicht gedacht, auch.

00:36:59: Also, das da ... Ja.

00:37:01: So.

00:37:02: Aber warum wurdest du nicht gefragt?

00:37:04: Das weiß ich auch nicht.

00:37:06: Ich weiß es nicht, weil das ist für mich die journalistische Perspektive.

00:37:11: Ey, Leute, wir reißen uns alle den Arsch auf, um den Ruf des Journalismus hochzuhalten, dass man uns ernst nimmt, dass man uns nicht vergisst.

00:37:18: Wir Journalisten haben so einen wichtigen Beruf und sich dann so häufig gegen journalistische Grundwerte, wie zum Beispiel man konfrontiert.

00:37:28: Wenn man behauptet, musst du konfrontieren.

00:37:34: Also du merkst diese Fassungslosigkeit bei mir.

00:37:36: Seit zwanzig Jahren, seit ich fünfzehn bin, bezeichne ich mich als Journalisten.

00:37:39: Seit Schülerzeitung fühle ich mich als Journalist.

00:37:42: Seit der Schülerzeitung halte ich mich an diese Regeln.

00:37:45: Und dann bist du im Zentrum dieser Berichterstattung und plötzlich hast du das Gefühl, der Spiegel hat mich nicht gefragt.

00:37:51: Die Tats hat mich nicht angefragt.

00:37:53: Es sind einfach Meinungsstücke und Behauptungsstücke.

00:37:56: Und viele andere Medien, wirklich unzählige Medien.

00:38:00: Unabhängig davon, dass ich nicht hätte reagieren können, wenn fünfhundert Anfragen gekommen wären.

00:38:04: Aber das ist so wichtig, dass wir uns an diese Grundregeln halten.

00:38:09: Weil irgendwann bringt sich jemand um.

00:38:13: Irgendwann hält jemand das nicht aus.

00:38:15: Irgendwann hat jemand nicht die Privilegien, am vierzehnten Dezember eine zweistündige Therapiestunde zu haben und dann nochmal am fünfundzwanzigsten und dann nochmal am sechsenzwanzigsten.

00:38:22: Irgendwann ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist, das ist.

00:38:29: Als Journalisten und die müssen wir und ich hab jetzt wirklich gemerkt, was es bedeutet, wenn wir diese Verantwortung nicht gerecht werden.

00:38:34: Schon ist es eigentlich doof, dass es ja alles live ist, weil ich hätte eigentlich

00:38:38: gerne ... Jetzt hättest du gerne

00:38:39: einen Schnitt.

00:38:39: Nee, ich hätte keinen Schnitt, aber sozusagen, weil es ist so ... Brauchst

00:38:43: du einen Kaffee?

00:38:43: Nee, bloß nicht.

00:38:44: Ich hab einen ganz heißen Wangen.

00:38:45: Ich trinke ein Schuck Wasser.

00:38:46: Ja, aber das ist ... Deswegen wollte ich das auch, dass wir das gerne live machen, weil es dann ist es so.

00:38:54: Und ich finde auch, wir müssen an den Punkt kommen, dass wir sagen so, ey, also man, natürlich, jetzt sitzen zwei Männer hier, Bro-Culture.

00:39:03: Und das verstehe ich auch nicht, kann auch, ich will auch, also bei all dem es gibt, und dann lass uns bitte auch darüber kurz reden oder lang, wie auch immer.

00:39:12: Ich verstehe auch diesen Schmerz, weil es immer noch eine große Ungleichheit gibt.

00:39:18: Und wenn man das so verkürzt, wie das auch bei dir passiert ist, dann kann ich das eben auch nachvollziehen.

00:39:23: Ich kann verstehen, also was mich total berührt hat, waren Nicht die Artikel, weil die fand ich unappetitlich.

00:39:30: Und auch den Podcast fand ich widerlich wieder, aber muss ich wirklich sagen.

00:39:36: Da haben Journalistinnen komplett... Sie sagen am Anfang, das ist auch mein Take und ich ist nicht dein Take.

00:39:44: Sie nennen es am Anfang investikative Recherche und haben dich nicht einbezogen, haben die fünfzehn Jahre dazwischen nicht einbezogen, sondern einfach nur gesucht, was man gegen einen Mann finden kann und das in zwei Stunden vorgetragen.

00:39:58: Das war für mich damals kaum anzuhören.

00:39:59: Ich habe es jetzt nochmal gehört und das macht man nicht.

00:40:05: So, das geht nicht.

00:40:06: Gleichzeitig gibt es ganz viele Kommentare darunter.

00:40:10: Und wo man wirklich sieht, wie schmerzhaft die Erfahrung für viele Frauen ist in diesen patriarchalen Systemen.

00:40:18: Und man möchte natürlich auch sagen, so ja, also unbedingt lass uns mal gucken, wie wir irgendwie diese Schieflage, wie wir das wieder gerade biegen können und wie schaffen wir es, dass wir miteinander reden.

00:40:29: Also wie schaffen wir es?

00:40:30: Also ich verstehe auch, dass manche einfach sagen, ich will mich nicht mit dem an einen Tisch schätzen und ich will nicht mit dem reden und das müssen sie auch

00:40:35: nicht.

00:40:36: Gut, aber so klärt man nix.

00:40:37: Das hat ja nix.

00:40:37: Also klar, kannst du das immer wollen, ich will mich mit dem nicht unterhalten.

00:40:40: Ich möchte mich mit Neonazis eigentlich nicht unterhalten.

00:40:42: Ich möchte mich mit Mördern eigentlich nicht unterhalten.

00:40:44: Ich habe kein großes Interesse daran, im Norden von Nigeria mit einem Boko Haram General zu sprechen.

00:40:49: Aber wir müssen es machen, damit wir verstehen, was die Leute bewegt.

00:40:54: Das ist nun mal unsere Aufgabe, besonders als Journalistinnen, ist, unsere Aufgabe, mit Leuten zu reden und nicht zu spekulieren, was sie bewegt.

00:41:02: Da muss man dazu gar nicht sagen.

00:41:04: Insbesondere, wenn du als Absender ein Journalistin bist, dann musst du dich mit dem auseinandersetzen.

00:41:13: Du musst mit der Person sprechen, musst sie konfrontieren.

00:41:17: Das ist einfach Handwerk.

00:41:22: Gibt es, also an diesem Punkt, dass die Verletzung, also es gibt, also du wurdest ja, würde ich sagen, wie macht man das als eine Projektionsfläche.

00:41:36: So, so, was davon würdest du sagen, ist wirklich in deiner Verantwortung gewesen.

00:41:43: Also wo würdest du sagen, da, also es passiert, das haben wir auch damals gehabt, Es passiert ja nicht ohne Grund.

00:41:53: Die Verantwortung ist, die ich wirklich trage ist, wenn ich zum Beispiel in einem Podcast über Vergewaltigung spreche und wir dieses Thema diskutieren, es gibt keine Saloppersprache.

00:42:05: Bei so einem Thema darf man sich nicht salopp äußern, geht einfach nicht.

00:42:09: Was meinst du?

00:42:10: Es geht über die Verantwortung, die du grade fragst.

00:42:13: Der Shitstorm bzw.

00:42:14: die Debatte drehte sich ja oben.

00:42:18: dieses Zitat aus einem Podcast von mir und dieses Buch und aus Ausschnitten aus dem Buch.

00:42:22: Und ja, dafür muss ich Verantwortung übernehmen.

00:42:26: Über diese Lobbesprache?

00:42:27: Über diese Lobbesprache?

00:42:29: Also, dass ich jetzt sage, ja, war kacke.

00:42:32: So kann man nicht über dieses Thema sprechen.

00:42:34: Das hätte ich aber auch damals gesagt.

00:42:36: Das ist so ... Es ist einfach in diesem Podcast, der sechs Jahre ist, der glaub ich her, das war so eine von vielen Themen, was besprochen wurde.

00:42:47: Es ist die Folge mit Caroline Rosales.

00:42:49: Genau.

00:42:50: Und da haben wir, es ging um Feminismus und es ging um irgendwie, wo auf der Welt wie Feminismus wahrgenommen wird, was ist wichtig.

00:42:58: Und da haben wir das diskutiert.

00:43:00: Und ich weiß gar nicht mehr ganz genau, wie wir auf dieses Thema kamen.

00:43:04: Und aber ... im Rahmen des Shitstomps war es ja dann eben auch so, da hab ich mich damit ausnahm, sehr krass geht nicht, kannst du nicht machen, kannst du nicht sagen, kannst du einfach so nicht sagen, Punkt,

00:43:14: so.

00:43:16: Und eben auch Verantwortung übernehmen für dieses Buch, dass ich eben vor siebzehn Jahren, weil dieses Buch hat eine Vorgeschichte, eben hätte damals sagen müssen und erkennen müssen.

00:43:28: Nee, mach ich nicht.

00:43:30: So, ist einfach, mach ich nicht, ist keine gute Idee.

00:43:35: Mein erstes Buch sollte ein anderes sein.

00:43:38: Aber die Entscheidung ... Also, es ist nun mal so.

00:43:41: Und ich muss und will damit leben.

00:43:44: Weil ich meine, es ist auch wirklich ... Man kann es auch nutzen, eben in Debatten und sagen, wie ich vorhin schon gesagt habe so, dieses Buch ist ein Indiz, wie normal es war, so etwas mal zu schreiben.

00:43:54: Und heute, diese Debatte, die wir führen, ist ein tolles Indiz dafür, wie wir uns als Gesellschaft endlich weiterentwickelt haben.

00:44:01: Und welchen Beitrag hab ich daran geleistet?

00:44:04: Scheiße gebaut habe und versucht habe, diese Scheiße wieder gerade zu biegen, indem ich irgendwie sage, ich mache Filme dazu, ich schreibe Artikel dazu, ich gebe irgendwie Leuten Raum, die sonst keinen Raum bekommen in meinem Podcast, weil ich das einfach will, weil ich auch so einen Schuldgefühl, weißt du?

00:44:18: Ich möchte das besser jetzt machen.

00:44:19: Ich möchte das einfach besser machen.

00:44:22: Und das ist irgendwie total wichtig.

00:44:23: Und ich finde, wir sollten bei allen Debatten, und das ist, glaube ich, der Grundsatz, wir sollten bei allen Debatten, die wir führen, gerecht bleiben.

00:44:29: Ja.

00:44:31: Ja.

00:44:31: Man kann Ungerechtigkeiten nicht ... durch Ungerechtigkeit bekämpfen.

00:44:38: Da

00:44:40: kommt Schmerz und keine Lösung und kein Fortschritt, keine Weiterentwicklung.

00:44:46: Weil dann haben wir irgendwann, dann sind wir diese Onkels auf Partys, nicht wir beide, dann sind wir diese, man darf ja gar nichts mehr sagen, weil die sich ungerecht behandelt fühlen.

00:44:53: Aber das ist doch scheiße, wollen wir doch nicht.

00:44:55: Wir wollen nicht, wollen wir nicht.

00:44:57: Ja, man hat so ein Bild, also das ist eine große Gefahr, die es da auch immer wieder gibt.

00:45:01: Die ist, dass man die Ecke wird, in die man gestellt wird.

00:45:06: Ja, das ist lustig.

00:45:07: Das war ganz interessant, weil ich wurde relativ häufig dann gefragt, später dann so April, danach die Monate, ob ich jetzt rechts werde und ich dann sage, hey, wieso denn?

00:45:20: Na ja, du hast jetzt, wurdest du jetzt da so angegriffen und jetzt gehst du jetzt zu den anderen, gehst du jetzt zu News und ich dann so auf gar keinen Fall, sozusagen meine Haltung hat sich doch nicht verändert.

00:45:29: Aber das

00:45:30: ist interessant, weil das ist so ein Kollege von mir, der ist sozusagen immer konservativ, aber der wurde eben durch ein Shitstorm, den er erfahren hat, wahnsinnig radikalisiert.

00:45:39: Und da muss man wirklich aufpassen.

00:45:40: Also man muss dann

00:45:42: auf jeden Fall auf gar keinen Fall.

00:45:43: sozusagen sich radikalisieren zu lassen ist eine Eigenverantwortung.

00:45:45: Das hat nichts mit den Schützen zu tun, sondern einfach so.

00:45:47: Natürlich, also es ist immer eine Eigenverantwortung, aber natürlich ist es auch.

00:45:53: Also unbedingt, das ist ja niemand, sind ja nicht die anderen Schuld, wenn du Bockmiss gebaut hast, dass du dann dich radikalisierst.

00:45:59: Es ist, glaube ich, weil manche Menschen sehen kann, anderen Ausweg für sich selbst.

00:46:04: Manche denken an Suizid und andere denken, okay, dann.

00:46:07: hier bin ich nicht mehr willkommen in dieser Gruppe, dann muss ich in eine andere Richtung gehen und vielleicht mich werde dadurch noch radikaler.

00:46:13: Das ist

00:46:14: die Therapeutin, die aufgepasst hat, ganz interessante Sachen gesagt.

00:46:17: Sie hat immer versucht zu erklären, warum sich das so anfühlt, wie sie es gerade anfühlt.

00:46:20: Und sie sagt immer so, wir sind so, das kam bestimmt schon x-Gäste hier bei dir auch erzählt, aber dieses Tribes, mir war das gar nicht so bewusst, man gehört irgendwo dazu.

00:46:28: Und im Moment des Ausgestoßenwerdens ist die Einsamkeit unerträglich und da spürt man sie auch zum ersten Mal, wenn man nicht mehr Teil seines Tribes ist.

00:46:35: So.

00:46:36: Und mein Tribe, die Humanisten, die Antifaschisten, hat mich ausgestoßen.

00:46:41: Und diese Einsamkeit ist, glaube ich, das, was eben dazu führen kann, dass man sich radikalisiert und man möchte ja irgendwo dazugehören.

00:46:47: Also wählt man einen anderen Tribe, zu dem man dazugehört?

00:46:50: Oder man arbeitet an sich und sagt, okay, vielleicht habe ich Fehler gemacht, muss ich eingesehen.

00:46:55: Und wie gesagt, das habe ich jetzt nicht erst durch die Debatte entstanden, dass ich sage, das Buch hätte ich mal vielleicht nicht machen sollen.

00:47:01: Was

00:47:02: machst du oder ihr auch als firma in dein eurer arbeit jetzt anders durch die erfahrung wo?

00:47:09: Wo setzt der andere maßstäbe an?

00:47:11: also du hast schon gesagt okay du darfst wenn es um Vergewaltigung die darfst nicht so ein salopp einfach in die tese in raum stellen.

00:47:16: Was macht jetzt anders oder was du jetzt anders

00:47:20: ist ganz interessant.

00:47:21: es hat uns auf.

00:47:22: also erst mal War es auch für alle mitarbeitenden in der firma.

00:47:26: auch die brauchten eine gewisse betreuung weil die natürlich dann plötzlich auf der silvesterfeier angefragt für den arbeitest du Also, den mussten auch betreut werden danach.

00:47:36: Also, wir hatten jetzt vor Kurzem eine Schulung, zum Beispiel, der rassistische Blick, wie man diesen Blick eben nicht mehr macht, wenn man Reporter ist, wie man auf bestimmte Themen guckt, dass man eben nicht irgendwie von oben herab und unten herab, also wir schulen uns weiter.

00:47:48: Wir wollen auch da gerechter werden, was die Berichterstattung betrifft.

00:47:56: Die Firma läuft weiter jetzt.

00:47:58: Also, die ist wieder, das ist so holbrig.

00:48:02: Aber sozusagen die Mechanismen, wie wir arbeiten, das funktioniert weiter.

00:48:06: Bei mir ist es so, dass ich... Ich glaube nicht mehr so naiv bin.

00:48:15: Ich glaube, ich laufe nicht mehr so durch diese Welt mit, so will ich mal rauskriegen, will ich mal gucken, will ich mir mal angucken, will ich anfassen mit eigenen Händen, um zu verstehen, was da passiert.

00:48:22: Ich glaube, ich bin vorsichtiger geworden und... Und auch bis Mitte des Jahres, bis noch vor Kurzem, einfach auch mit... Also es arbeitet sich einfach sehr schwer, wenn man sehr traurig ist.

00:48:37: Also deine Gesprächspartner in den Spüren des Jahr, wenn du da irgendwie so ein kleines Elend bist und irgendwie in den USA verhandeln musst, irgendwie wie die Demokratie überlebt.

00:48:47: So geht auch nicht, wenn man dann in den Gedenkt irgendwie überlebe ich eigentlich.

00:48:53: Und gibt es aber in diesen... Also gibt es Themen, die du jetzt nicht mehr... ...besprechen würdest?

00:48:58: Nein, es gibt's nicht.

00:48:59: Wird's immer noch nicht geben.

00:49:01: Also so ... Weil dann hat mein Leben keinen Zweck mehr.

00:49:06: Dafür bin ich hier.

00:49:07: Das ist das, was mir alles gibt.

00:49:09: So Dinge verstehen.

00:49:11: Und um sie zu verstehen, muss ich mit den Menschen reden.

00:49:14: Egal wem, egal wer, egal wo.

00:49:17: Und ... Das ist ... Warum das Universum entschieden hat, du bist hier.

00:49:23: Für mich.

00:49:25: So, und wenn ich das nicht mehr machen darf, dann ... Was soll ich denn tun?

00:49:28: Obwohl, es gab auch Phasen dieses Jahr, wo ich dachte, ich werde Gurkenzüchter oder irgendwas.

00:49:32: Ich höre es auf.

00:49:32: Gurkenzüchter.

00:49:34: In Spreewald.

00:49:34: Ja,

00:49:35: so Spreewalter Gurke oder irgendwie so.

00:49:36: Oder ich werde was ganz anderes.

00:49:38: Es gab wirklich so, es gab einen Beruf, wo ich dachte, den mache ich jetzt.

00:49:43: Das war Rettungsanitäter.

00:49:46: Es war ernsthaft, ich hab so überlegt, okay, was werde ich jetzt?

00:49:51: Und dann hab ich überlegt, so was ... ist wahrscheinlich ein Beruf, der vergleichbar ist mit dem, was ich erlebe und wie ich bin und wo ich stehe.

00:49:59: Und das ist dann der Rettungssanitäter.

00:50:01: So, man ist da, man kann Menschen helfen, man hat dieses Team.

00:50:06: Das ist

00:50:07: mir total wichtig, diese Gruppe von Menschen, mit denen man immer wieder zusammenarbeitet, mit denen man durch schwierige Situationen kommt, um Situationen für andere zu verändern.

00:50:14: Und da bin ich über Rettungssanitäter hingeblieben.

00:50:18: Altenpfleger oder Rettungssanitäter.

00:50:20: Oder Male Nurse.

00:50:23: Krankenpfleger.

00:50:25: Das waren so die Berufe.

00:50:26: Kann ich mir bei dir auch gut vorstellen.

00:50:28: Ich wäre gerne Arzt geworden.

00:50:30: Ich glaube, dieses Arztbedürfnis hätte ich befriedigen können damit.

00:50:33: Ach, ich finde es gut, dass du schon alles bleibst.

00:50:37: Lass uns eine Schleife noch drehen, die ich in der, was ich nicht nachvollziehen kann.

00:50:43: Und ich glaube, du auch nicht.

00:50:45: Und vielleicht, also letztendlich ist das ja hier auch ein Rumdoktern.

00:50:49: Also es gibt ja auch keine, es gibt ja keinen Regelwerk, wie man da mit umgeht, wie man das bearbeitet, wie man es versteht, überhaupt nicht.

00:50:56: Weil wenn es das gäbe, würde es meiner Mutter besser gehen.

00:50:57: Ja.

00:50:59: Warum hat die ARD, also warum ghosted die dich?

00:51:07: Das ist mein, also meine Wahrnehmung ist, da gibt es irgendwann, gab es einen Kontaktabbruch.

00:51:10: Ja, ist vollkommen richtig.

00:51:12: Relativ schnell, Anfang Januar.

00:51:13: Und das ist ja ghosting.

00:51:15: Ja.

00:51:18: Warum?

00:51:18: Es gab dann danach irgendwann eine Pressemitteilung, wo es ist, das Ganze wird aufgearbeitet werden.

00:51:24: Und dann gab es irgendwann eine oder ein Statement, wo es ist, nee, doch nicht, weil es könnte ja jemand zu Schaden kommen dabei.

00:51:32: Habe ich nicht verstanden, das Statement.

00:51:33: Es ist interessant, weil es gab ja auch eine interne Aufarbeitung.

00:51:36: Ich freu mich auch zu dieser interne Aufarbeitung, liebe Fracht.

00:51:37: Es ist wirklich interessant, dass du eine Aufarbeitung leistest, ohne den Betroffenen mit einzubeziehen.

00:51:43: Sagen wir mal, Tilo.

00:51:45: Wie haben wir in deiner Meinung nach agiert?

00:51:47: Könnte man intern, könnte man wunderbar so ein zweitägiges Brainstorm beim Hessischen Rundfunk mit halben Käsebrötchen und Filterkaffe.

00:51:55: Hätte man wunderbar machen können, auch wirklich ohne Schmerz.

00:51:57: Weil es ja auch total wichtig ist, dass eine Institution wie die öffentlich-rechtlichen, wie die ARD mit so einer Situation umgehen kann.

00:52:03: Weil ich bin nicht die letzte Person, die in der Öffentlichkeit steht, die so etwas erlebt.

00:52:09: Und die ARD muss eben reagieren und muss reagieren lernen auf sowas.

00:52:14: Aber ich wurde ihm nicht anbezogen.

00:52:15: Was der Grund dafür ist, weiß ich nicht.

00:52:17: Kann ich dir wirklich nicht sagen, ich versteh's auch nicht, um ehrlich zu sein?

00:52:21: Weil es gab ja keinen Konflikt zwischen der AD und mir.

00:52:26: Sondern es gab eine schlecht gelöste Situation zwischen der AD und mir.

00:52:30: Aber es gab ja keine Animositäten zwischen ... Also keine Abneigung, sondern so, ey, es war nicht gut gemacht währenddessen.

00:52:39: Aber ... Also, was soll ich da ... Also, ich kann dir nicht sagen ... Warum diese ARD so agiert, wie sie agiert?

00:52:46: Für mich ist das alles ... Ich kann nur meine Einschätzung geben.

00:52:49: Für mich ist das alles, was ich dort erlebt habe, eigentlich von Anfang an ein ... Musterbeispiel für Opportunismus.

00:53:01: Es geht letztendlich darum, sich selbst zu schützen.

00:53:06: Das ist meine Erklärung, warum so agiert wurde.

00:53:08: Meinst du die eigene Position?

00:53:09: Die eigene Position ... dieses bloß nicht sich selbst gefährden in der Situation.

00:53:14: Es sind aber alles Spekulationen und Mussmaßnahmen, weil ich mir das auch nicht erklären kann, weil es wurde ja nicht mal ein Mindestmaß an Menschlichkeit bewiesen.

00:53:20: Also so regelmäßig wurde die ARD darüber informiert, dass ich nicht in der Lage bin, Verhandlungen zu führen, weil ich einfach psychisch extrem angeschlagen bin.

00:53:30: Ich habe das betont, es gab ein Gespräch, das lief folgendermaßen ab.

00:53:33: Ich meinte zu einer Person, eine leitende Funktion bei der ARD, meinte ich so,

00:53:37: ey,

00:53:38: würde ich jetzt im Krankenhaus liegen.

00:53:40: mit gebrochenem Bein.

00:53:40: Ihr würdet euch auch nicht an meinen Krankenbett ranstellen und das alles verhandeln wollen, sondern ihr würdet auch bestimmt sagen, werett erst mal gesund und dann reden wir weiter.

00:53:46: Und dann hat die Person gesagt, ne, wir würden ins Krankenhaus kommen und an den Bett rangehen und wirklich debattieren.

00:53:51: Und das ist halt das Maß, das ist sozusagen dieses, das ist das, was mich am meisten verblüfft hat, das sozusagen das Fehlens von Menschlichkeit in der Debatte, intern, wirklich.

00:54:03: Also gab ganz wenige Ausnahmen wirklich an einer Hand, eigentlich an der Hand von einem Tischler, wo schon zwei Finger fehlen.

00:54:09: konnte ich abzählen, wie viele Menschen mal gefragt haben, wenn sie angerufen haben, wie geht's dir eigentlich?

00:54:16: Also

00:54:17: in dieser Zeit.

00:54:17: In dieser Zeit.

00:54:18: Wir reden aber jetzt von öffentlich-rechtlichem.

00:54:20: Bis zum vierten, genau bis zum vierten, also nur die öffentlich-rechtlichen.

00:54:23: Einfach mal einer so, wie geht's denn dir?

00:54:26: Ich glaube also, lass es drei Leute gewesen sein, von zu vormundzwanzig Beteiligten, dreißig Beteiligten.

00:54:32: Und das ist schon, wurde so denkst, Hey, okay, wir haben ein Problem, das Problem muss gelöst werden, aber wir sind immer noch Menschen.

00:54:40: Und das ist auch, wir reden ja von TTT.

00:54:43: Ich bin gerade aus Syrien wiedergekommen.

00:54:45: Wir müssen ja auch mal wirklich die Probleme der Welt, wir müssen da mal so ein Maßstab erzeugen, wir müssen da mal verstehen, worum geht's hier eigentlich gerade?

00:54:53: Wie gesagt, Debatte ist wichtig, wir müssen das Problem klären.

00:54:55: Wie können wir mit so einer Vergangenheit, wie können wir mit so einer Debatte umgehen?

00:54:58: Ich hatte dann auch vorgeschlagen, das ist doch die geilste erste TTT Sendung, die wir machen können.

00:55:03: Wie funktioniert das?

00:55:05: Wie funktioniert Schuld?

00:55:06: Wie funktioniert aufarbeiten?

00:55:08: Wie funktioniert irgendwie struktureller Sexismus und Rassismus?

00:55:11: Wie funktioniert das alles?

00:55:12: Das kann man so wunderbar, hätte man das erklären können.

00:55:15: Aber nee, das ging eigentlich hauptsächlich darum, die Beteiligten der AD zu schützen oder die AD.

00:55:23: Und auch das verstehe ich ja irgendwie.

00:55:24: Ich meine es ist ja, wenn du die AD als Konzern verstehst, verstehe ich irgendwie auch, dass die sich natürlich auch schützen wollen.

00:55:29: Aber trotzdem mal fragen, geht es dir gut?

00:55:32: Ja, auch nicht.

00:55:32: Kann man machen und vor allen Dingen, wenn es hier auch wieder um ein journalistisches Produkt geht.

00:55:36: Und ich will an dieser Stelle nochmal betonen.

00:55:38: Ich möchte mich hier nicht als Opfer inszenieren.

00:55:40: Auf gar keinen Fall.

00:55:41: Aber es ist eben so, wie es persönlich wahrgenommen habe.

00:55:43: Ich möchte das einfach immer wieder betonen, weil es, weil solche Gespräche sich auch daran zu neigen, dass andere dann irgendwie das dann gesagt, jetzt macht er sich zum Opfer.

00:55:50: Nee!

00:55:51: Ich mach mich zum Menschen an der Stelle.

00:55:54: Ja.

00:55:55: Ja.

00:55:57: Gibt es... ...ne Perspektive ...

00:55:59: ...beut' mir nicht eigentlich nur zehn Minuten darüber reden.

00:56:01: Ja, ich hab' mich schon, ich hab' schon ... Okay, gibt es eine Perspektive, die du jetzt verstehst, die du vorher nicht verstanden hast?

00:56:06: Also, wenn wir jetzt auch mal in das strukturelle ... ...gucken.

00:56:09: Also, wenn's weggeht, wirklich von dir persönlich ... ...und den strukturellen ... ...Sexismus.

00:56:18: Ähm ... ...ne.

00:56:24: Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass über ... ...ich glaube, dass die meisten Menschen, die sowohl ... den Podcast gehört haben, die sich mit dem Shitstorm auseinandergesetzt haben, sehr wenig über strukturellen Sexismus und Rassismus gelernt haben, über Ableismus und LGBTQ Plus-Feindlichkeit, aber sehr viel darüber gelernt haben, wie Shitstorms funktionieren und die öffentlich-rechtlichen.

00:56:41: Ich glaube, dass es für die Debatte unserer Gesellschaft, für das Miteinander, für das Zusammenleben sehr wenig gebracht hat.

00:56:52: Weil du auch keine, also du selber auch keine neuen Perspektiven gekriegt hast?

00:56:56: Na, ich kann dir das zurückfragen.

00:56:58: Also, wo sind denn ... Also, dass es Bro-Culture gibt.

00:57:01: Das ist ... äh ... äh ... äh ... äh ... Das ist all das ... Also, es wurde ja nichts bewiesen oder belegt oder neu gezeigt.

00:57:11: So, es wurde ja nur gemutmast.

00:57:13: Also, zum Beispiel, dass ich diesen Beruf, dieses Casting durch Bro-Culture gekommen habe.

00:57:18: Ich kannte niemanden bei der ARD-Feuer.

00:57:21: Ich war ganz normal bei einem Casting.

00:57:22: Ich kannte wirklich niemanden.

00:57:25: Was ich neu gelernt habe, oder noch mal so deutlich geworden ist, was ich erst schon sagte, innerhalb der Kommentare, habe ich gesehen dieser Schmerz über diese Ungerechtigkeit im patriarchalen System.

00:57:43: Dieser Schmerz ist krass.

00:57:47: Und das geht mir bei allen.

00:57:49: Also ich glaube, man kann nie als Außenstehender in jeglicher Gruppe, man kann nie nachvollziehen.

00:57:56: ganz genau nachvollziehen.

00:57:57: Was ist das?

00:57:58: Wie geht's dieser Person?

00:57:59: Ich kann das nicht.

00:58:01: Ich hab das schon mit so vielen...

00:58:02: Aber das war ja alles.

00:58:03: Das war ja eben nicht das.

00:58:04: Es ging ja nicht um patriarchale Systeme.

00:58:06: Sondern wie gesagt, es ging darum, dass er... Ich war alles in den ersten vier Wochen.

00:58:13: Es ging nicht um Feminismus.

00:58:14: Es ging auch um Feminismus.

00:58:15: Es ging um Sexismus, Rassismus.

00:58:17: Es ging alle möglichen Vorwürfe, die man machen konnte, wurden gemacht.

00:58:20: Ich war Nazi.

00:58:22: Da haben Leute gesagt, das ist ein Rechtsextremer.

00:58:23: Da stand in den Kommentaren, der kommt ja aus dem Osten, muss ja Nazi sein.

00:58:28: Und das liest du.

00:58:30: Und dann denkst du so, was ist, also...

00:58:34: Was ist los?

00:58:34: Was ist los, Leute?

00:58:37: Ja, das ist, äh, ich glaube, das Schmer, also das habe ich heute auch noch mal wirklich verstanden, das Schmerzhafte ist dieses nicht, äh, nicht einbeziehen und das jemand, der eigentlich sich so und so verortet, zu etwas gemacht ist.

00:58:49: Und wie gesagt, es ist ja keine Geheimnisse.

00:58:50: Wenn etwas herausbekommen wurde, wenn etwas recherchiert worden wäre, war es ja nicht.

00:58:55: Alles da, fünfzehn Jahre offen, hab dieses Buch ja auch vor mehreren Jahren vom Markt nehmen lassen, weil ich mein, es gehört nicht mehr hierhin.

00:59:03: Es ist vorbei, Schluss.

00:59:06: Hab darüber öffentlich geredet.

00:59:08: Das ist ja das, was ich so schwer verständlich fand, es wurde so getan.

00:59:13: Es gab auch sehr viele Gespräche vor der Idee, es ist nichts Geheimes.

00:59:20: Das ist doch alles da.

00:59:24: Und deswegen kann man nur noch mal wiederholen, bleibt gerecht bei Debatten.

00:59:31: Egal mit wem und worüber.

00:59:33: Gibt es etwas, was du dir wünschen würdest, wenn diese Folge wird viel gehört werden?

00:59:42: Ja, also auch in dieser ... Ich fände es ja wirklich, also dann fange ich mal mit dem Wunsch an.

00:59:50: Ich würde wirklich gerne hier auch an einem Tisch schützen, jemand von der ARD hier, du hier und jemand aus diesem Podcast Feminist-Chef-Kontroll oder aus dieser Ecke.

01:00:03: Fände ich interessant, weil, und es muss auch nicht mal unbedingt mit Kamera sein.

01:00:06: Gar nicht.

01:00:07: Also einfach nur hier ist der Raum und weil es total richtig, niemand weiß, wie man jetzt genau damit umgeht.

01:00:14: Was ist das richtige Maß an?

01:00:16: Und aber man kann doch im kleinen Anfang zu gucken, okay, jetzt sind alle Beteiligten irgendwie... Willst du

01:00:21: versöhnen?

01:00:22: Soll es eine Versöhnung sein?

01:00:23: Nee, es ist eigentlich nicht eine Versöhnung, sondern es geht eigentlich darum, okay, wenn man... Das sind jetzt...

01:00:30: Können wir meine Mutter noch mit deinen Tisch holen?

01:00:32: Deine Mutter können wir auf jeden Fall auch an den Tisch holen.

01:00:34: Sehr gerne.

01:00:35: Es geht nicht um Versöhnung, sondern es geht eigentlich darum zu sagen, also weil das ist passiert und das ist kacke gelaufen.

01:00:41: So.

01:00:42: Und jeder hat einen Teil an diesem Kackehaufen... dazu beigetragen.

01:00:45: Du hast denen beigetragen, die ARD, viele Journalisten, Journalisten in das Landes und so weiter.

01:00:52: Und wenn wir weiter wollen, wenn wir gesellschaftlichen Fortschritt wollen, wenn wir irgendwie besser miteinander leben wollen, dann müssen wir gucken, okay, wie gehen wir jetzt damit um?

01:01:02: Was ist ein richtiger, also wenn, nehmen wir jetzt mal an, Titeltesen-Temperamente.

01:01:11: Da soll ein neuer Moderator ja irgendwie jetzt immer noch gesucht werden.

01:01:14: Klar.

01:01:14: So.

01:01:15: Und dann gibt es eine Konferenz.

01:01:17: Ich habe im Übrigen noch nicht nie gesagt, ne?

01:01:21: Mich braucht doch gar nicht erst Fragen.

01:01:24: Und da gibt es einen Raum und da sitzen jetzt dreißig Menschen.

01:01:28: Und da sitzt der Programmverantwortliche mit oder die Programmverantwortliche.

01:01:33: Und da sagt eine Person, die Volentärin, sagt, ey, ich fühle mich irgendwie bei dieser Person unsicher.

01:01:43: Weil da gab es dieses Buch, da gab es oder irgendwas, was es auch immer ist.

01:01:48: Und dass diese Person dann auch in diesem Moment gehört wird und das dann nicht so getan wird, ja, ja, nee, das wissen wir schon und so weiter.

01:01:54: Also das ist ja, glaube ich, warum ist eine, warum müssen Menschen so laut und auch manchmal radikal werden, weil sie das Gefühl haben, sie werden anders gar nicht mehr gehört.

01:02:04: Und dieses, dass man in Raum kreiert, in dem wirklich gehört wird und man sagt, okay, ich nehme das ernst, du bist zwar.

01:02:11: ... in Anführungsstrichen nur eine ... ... Voluntärin.

01:02:15: Aber du hast ja ... ... dann gucken wir uns das mal an und besprechen das.

01:02:18: Ja.

01:02:19: Und das würde ich mir ... ... also das wäre ein Outcome, den ich

01:02:21: gut finde.

01:02:21: Finde ich auch toll.

01:02:22: Finde ich zu zeigen.

01:02:23: Finde ich total gut.

01:02:24: Und ... ... aber auch sozusagen in dem Punkt, wo man sagt, ... ... ey, hier gibt es ein Artikel ... ... über die Sache.

01:02:32: Chefredakteur, Chefredakteurin.

01:02:34: Gucken wir uns noch mal an.

01:02:35: Okay, müssen wir vielleicht noch mal deutlich machen, ... ... das ist ein Meinungsartikel.

01:02:39: müssen wir ihn vielleicht nochmal deutlich machen.

01:02:41: Wie gehört diese Person, die das jetzt gerade schreibt, zu den anderen Leuten?

01:02:45: Also welche Verbindung gibt es da?

01:02:46: Wir haben gleich gesagt heute, wir sind Freunde.

01:02:50: Ich habe das auch in dieser Berichterstattung darüber.

01:02:56: Also ich fand das teilweise wirklich bizarr, dass man sagt, okay, das ist jetzt Bro-Culture, wenn ein Freund sagt, ey, so sollte man nicht miteinander umgehen.

01:03:03: Aber wenn Journalistinnen sich kennen gegenseitig, Und das nachvollziehbar ist, weil die sich gegenseitig auf Instagram folgen.

01:03:10: Und dann sagt die eine Journalistin das in einem Podcast und dann schreibt der andere, der Freund, der Journalistin, schreibt dann vielleicht für ein großes Magazin und so weiter.

01:03:19: Und da erkenne ich eine irgendeine Art verbundene Culture.

01:03:24: Und ich finde, so etwas kann man doch, da kann man doch zu stehen und kann sagen, guck mal, ich bin übrigens der Freund von und deswegen schreibe ich, also, dass man da so ein bisschen, ja.

01:03:34: Ich sag, ich war gerade fünf Wochen in den USA.

01:03:39: Während ich uns beiden hier zuhöre und höre, was für kleinteilige Debatten wir führen, die wichtig sind, ohne Zweifel.

01:03:47: Aber wenn der Blick in die USA hat, hat mich jetzt auch noch mal wahnsinnig geschärft und hat gesagt, okay, da ist einfach schon so viel weiter in dem, was möglicherweise passieren kann.

01:03:56: Du warst zweimal dies Jahr da, ne?

01:03:57: Ich war jetzt am Stück fünf Wochen und einmal kurz dreite oder vier Tage in Berlin dazwischen für zwei verschiedene Recherchen, für ProSieben.

01:04:04: Und da habe ich eine extrem verunsicherte, liberale, linke, normale Mittelschicht erlebt, die sich darauf vorbereitet, verfolgt zu werden.

01:04:18: Und zwar als weiße Zisspersonen und nicht als Minderheit in diesem Land.

01:04:24: Und habe beobachten können, wie Menschen jeder Hautfarbe einfach festgenommen werden ohne Grund.

01:04:30: Einfach nur, weil sie nicht weiß, nicht cis sind.

01:04:35: Und hab gedacht, fuck, um das zu verhindern, wenn das bei uns passiert in Deutschland, in Europa, müssen wir näher beieinander stehen.

01:04:45: Müssen wir als humanistische, antifaschistische Gesellschaft, davon meine ich den rechten Rand der CSU, bis zum linken Rand der Linken, müssen wir uns an die Hand fassen, unsere Probleme überwinden, unsere Gräben überwinden.

01:05:03: und verdammt noch mal zusammenarbeiten.

01:05:05: Weil sonst ist es zu spät.

01:05:08: Und das ist das, was ich mir wünsche.

01:05:12: Eigentlich ist es so lustig, auch so ein Kinderwunsch.

01:05:14: Wir müssen uns alle vertragen.

01:05:15: Aber es ist Zeit.

01:05:18: Bei der Blick in die USA, der Zustand der USA ... der Zustand von Freiheit in der USA, der Zustand von freier Meinungsäußerung in den USA, ist so bedrohlich gewesen.

01:05:27: Die Menschen, die dort Mager-Anhänger sind, die sich als White Supremacist bezeichnen, sind so selbstbewusst, dass sie mir Interviews geben.

01:05:36: Und das hat mir gezeigt, okay, jetzt wird's gefährlich.

01:05:39: Wenn ich irgendwie mit Proud Boys reden kann, wenn ich mit Nazis reden kann, wenn ich mit Mager-Anhängern reden kann, wenn sie alle mit einem liberalen Journalisten sprechen, heißt es, sie sind selbstbewusst.

01:05:47: Und wenn das bei uns passiert, wenn ... sozusagen nicht, wenn die Demokratie durch solchen Extremismus gefährdet ist, dann haben wir uns in vielen, vielen, vielen kleinteiligen Debatten aufgehalten, aber nicht den Faschismus aufgehalten.

01:06:02: Und das müssen wir uns dann vorwerfen und da müssen wir alle die Verantwortung für übernehmen.

01:06:05: Das wünsche ich mir.

01:06:06: Nur was Kleines.

01:06:07: Du, also ich habe ja heute Geburtstag, also erzähl mal kurz noch, also wir haben ja so zehn Minuten, lass uns noch zehn Minuten reden und dann kann uns Lina ja nochmal ein paar Fragen rein geben, wenn die Lina das möchte.

01:06:21: Wo warst du in Amerika?

01:06:23: Ich war Westküste und Ostküste und habe einen Mann Film darüber gemacht, wie so das Land sich verändert hat nach einem Jahr Trump.

01:06:28: Also das ist für nächstes Jahr und ich habe einen Film, der jetzt im November, November, Dezember auf ProSieben kommt, recherchiert, zu der Frage, warum totalitäre Systeme gerade so aufwuchs sind.

01:06:38: Also warum die Menschen so einen Bedürfnis haben, diese Systeme zu wollen.

01:06:43: Und dafür war ich in den USA, in El Salvador und den Ungarn um dieses Playbook.

01:06:47: Das ist ein Playbook, was diese drei Länder.

01:06:50: verwendet haben, mir mal anzugucken.

01:06:53: Und ja, als jemand, der wirklich brutal antifaschistisch erzogen wurde, war das erschreckend.

01:07:00: Und ich habe meinen Vater davon jetzt vor drei oder vier Tagen erzählt.

01:07:03: Mein Vater hat geweint.

01:07:04: Mein Vater hat auf der Couch gesessen und angefangen zu weinen, als ich davon erzählt habe, wie Menschen in fensterlosen Gebäuden abgeführt werden, weil sie aus China kommen.

01:07:13: oder weil sie aus Spanisch, Spanischsprachigen Ländern in Südamerika und Mittelamerika war.

01:07:16: Warum

01:07:17: werden die?

01:07:18: Was ich jetzt kriege, ist sozusagen eine viel härtere Einwanderer-Politik.

01:07:25: Die war schon immer hart, das habe ich auch gelernt.

01:07:27: Und

01:07:28: gerade gegenüber Journalisten auch nicht einfach.

01:07:30: Es ist jetzt völlig entfesselt.

01:07:31: Man muss ja das so vorstellen, ich komme echt bald in New York, es gibt so ein Federal Plaza, das ist ein Gebäude, wo da sind Gerichte, und in diesen Gerichten wird entschieden, du darfst hierbleiben, du darfst nicht hierbleiben.

01:07:40: Und wenn du nicht hierbleiben darfst, stehen vor der Tür, dreißig gefühlt vier Meter große Männer und Frauen mit Gesichtsmasken, die, sobald du den Raum verlässt, sofort in Handschellen legen und dich in einen anderen fensterlosen Raum führen.

01:07:54: Und völlig ... Und das ist so ... Das ist eben, wenn jemand in Deutschland sagt, unser Stadtbild ist versaut.

01:08:02: Ist das Ende davon das?

01:08:04: Es fängt an mit, unser Stadtbild stimmt nicht mehr, wir müssen hier ausweisen.

01:08:07: Das ist das, was Friedrich Merz im Groben sagt.

01:08:11: Und das Ende davon ist, dass Menschen abgeführt werden, in Räume geführt werden.

01:08:15: Über tausend, zweihundert Menschen sind mittlerweile verschwunden.

01:08:17: Keiner weiß, wo die sind, sind nicht mehr im System.

01:08:20: Und das ist das Ende vom Anfang.

01:08:23: Boah.

01:08:23: Anfang vom Ende.

01:08:24: Anfang vom Ende.

01:08:25: Also dieses Mal zu sehen, was rassistische Äußerungen von Politikerinnen und Politikerinnen leitenden Funktionen ... Was das Endgame davon ist.

01:08:34: Das wirklich mit eigenen Augen zu sehen.

01:08:36: Und das nicht in Nordkorea zu sehen.

01:08:38: sondern in den USA, in New York, in der freisten Stadt der Welt gefühlt.

01:08:45: Das heißt, es werden einfach Menschen, die nicht amerikanisch...

01:08:50: die keine offizielle Einreiseerlaubnis haben, die... da gibt es... irgendwie ist illegal über die Grenze gekommen, bis hin zu Studentenvisum ist abgelaufen und will nicht zurück nach China, die Person.

01:09:02: Also, das Spektrum ist komplett... breit oder auch ich als Journalist, der wie Grenzen überschreitet.

01:09:07: Das war dann zum Beispiel so, dass ich in diesem Flur stand und mehrere, besonders einen ICE Agent, also einer von der Customs, also von der Zollbehörde und Einwanderungsbehörde, hat sich immer ganz nah vor mich gestellt.

01:09:18: Also hat mir immer ganz nahe in die, also so richtig in so einer Drogebärde, so ganz nah ran und dann mir in die Augen geguckt.

01:09:22: Und ich hab mich immer gefragt, was soll denn das?

01:09:24: Und ist das dann einer von diesen Vermumpen?

01:09:26: Von den Vermumpen.

01:09:27: Also

01:09:27: das heißt, du siehst nur seine

01:09:28: Augen?

01:09:28: Nur die Augen.

01:09:29: Da steht so wirklich drei Zentimeter, der kann diesen Leberfleck, den ich am Auge bekommen habe, den kann der sehen.

01:09:33: So nah steht er bei mir am Auge.

01:09:36: Und später kam eine Journalistin zu mir und flüsterte im Flüsterton und hat gesagt, der will, dass du

01:09:43: den teckelst, dann kann er dich festnehmen.

01:09:46: Du musst den immer recht geben.

01:09:48: Du darfst den nie widersprechen.

01:09:50: Und dann dachte ich so, weil ich bin ja in diesen Raum reingegangen, ich bin Journalist, ich klasse mich ja jetzt hier nicht von der Polizei oder von Agenten wie Einschüchtern.

01:09:56: Dann waren um mich rum, aber lauter eingeschüchterte Journalisten.

01:09:59: Du darfst, ey, wenn du noch mal, ey, ihr müsst ruhiger sein, weil wenn irgendwann verbieten sie uns hier zu sein.

01:10:04: Das ist der Zustand in einer offiziellen Behörde in den USA, in New York.

01:10:09: So, und dann habe ich mich natürlich trotzdem mit dem angelegt, weil ich das da sehr krass, ich wüsste also, was ist eine Unverschämtheit, so habe ich so agiert.

01:10:16: Da kam irgendwann diese Journalistin, als wir dann gegangen sind, auf mich zu und meinte sozusagen ...

01:10:21: Aber die ist nichts passiert.

01:10:22: Mir

01:10:22: ist nichts passiert.

01:10:23: Sie meinte, sag deinen Kollegen aus dem Ausland, wenn sie herkommen.

01:10:26: Sie müssen sich an die Regeln halten, weil die warten nur darauf, dass ihr besonders ihr ausländische Journalisten Fehler macht, damit sie euch ausweisen, damit keiner mehr herkommt.

01:10:38: Ich merke das gerade selber beim Erzählen.

01:10:39: Das klingt so wie die Schichte.

01:10:43: Aber ...

01:10:43: Das ist ein bisschen das, was ich erst sagte.

01:10:45: Mit dem, man kann Sachen, man liest die, und man kann sie nicht nachvollziehen.

01:10:50: Also, man kann den Schmerz von Gruppen, man kann empathisch sein, wie man will, aber man kann nur das verstehen.

01:10:57: Also, deine Mutter kann nur deine Mutter verstehen, so richtig.

01:11:01: Und das, was du gerade aus Amerika erzählt hast, denke ich auch so ein bisschen.

01:11:05: Ich sehe das so filmisch vor mir.

01:11:07: Das ist

01:11:07: wie ein Film, das ist das Problem.

01:11:08: Genau, und dann denke ich, ja krass, aber ich denke auch, Krasser Film gestern Abend, den wir geguckt haben.

01:11:16: Lass es mich noch ein Beispiel versuchen, eine Bandiga zu machen.

01:11:19: Meine Kolleginnen, die bei uns dabei waren, so Volontären, die auf dem Dreh mit dabei, die spricht chinesisch und hat dann diese extrem verunsicherte chinesische Frau gesehen, die sich nicht in diesen Gerichtssaal getraut hat.

01:11:29: Weil sie wusste, wenn das Urteil kommt, sie darf nicht in diesem Land, dann wird sie abgeführt werden von diesen Männern in einen Raum, den sie nicht kennt, weg von ihrer Familie.

01:11:36: Sie weiß nirgendwo hin, sie weiß nicht, was passiert.

01:11:38: Monate verschwunden in diesem System danach.

01:11:41: Sie weiß es nicht.

01:11:42: Sie hat solche Angst, dass sie sich nicht traut, in diesen Gerichtssaal zu gehen, dass sie in den Fahrstuhl steigt, wieder nach unten geht.

01:11:49: Aber es gibt keinen Ausweg.

01:11:50: Und was passiert, ist, meine Kolleginnen, die Volontärin von uns, geht zu ihr hin und sagt, ich drück dir alle Daumen.

01:11:56: Daraufin fängt sie an zu weinen und die Kollegen zu weinen.

01:11:58: Das Problem ist real.

01:12:00: Es ist kein Film, es sind echte Menschen, die in dieser Bürokratie abgeführt werden.

01:12:05: Und es ist eben das Vorbild für alle anderen Autokratien, die es auch ... die errichtet werden sollen im Rest der Welt.

01:12:13: Es ist das Vorbild für die AfD.

01:12:15: Es ist das Vorbild, wenn Menschen von Remigration sprechen, deportieren, nicht remigrieren.

01:12:21: So, und das zu sehen mit den eigenen Augen, das hat eben nochmal verdeutlicht.

01:12:27: Leute, von ganz rechts außen CSU, bis ganz nach links linke, wir müssen zusammenstehen.

01:12:34: Wirklich, wirklich, wirklich, ich kann das wirklich auch nur wie so ein Kind sagen, wir müssen zusammenstehen.

01:12:38: Sonst ist es vorbei.

01:12:40: Sonst gewinnt der Opportunismus.

01:12:44: Da lacht er gerade, ne?

01:12:50: Ich hab's mehr gewünscht, ich hab's mehr gewünscht.

01:12:57: Lina, willst du uns ein paar Fragen reinbringen?

01:13:00: Was für schöne Fragen.

01:13:03: Nein, bitte.

01:13:03: Ich frag mich gerade so.

01:13:06: Wie ist heiß geworden?

01:13:07: jetzt gerade?

01:13:08: Okay.

01:13:12: Was machst du dann an deinem Geburtstag, reden wir doch mal über deinen Geburtstag.

01:13:13: Hast du was Schönes bekommen?

01:13:15: Also außer natürlich ein Theaterbesuch.

01:13:16: Also ich habe ein Theaterbesuch bekommen heute.

01:13:20: Ich habe bekommen eine Reise.

01:13:24: Wohin?

01:13:24: Nach Wachschau.

01:13:25: Sehr schön.

01:13:26: Weil ich auch feststelle, dass ich so viel Westen gesehen habe und dass auch hier in Berlin lebend die Himmelsrichtung ist immer... Frankreich, Italien, Österreich und ab und zu fährt man dann nochmal nach Japan, aber irgendwie, ich kenne ganz wenig in Polen und deswegen hat mir meine Frau heute eine Reise nach Warschau geschenkt, was ich total super fand.

01:13:50: Und immer noch finde, dann, was habe ich nachbekommen, ich habe eine Thermosflasche bekommen, so kleine Thermoskanne.

01:13:56: Ich habe ganz viele davon benutzt, drei Mal, weil ich dann denke, ich bin jetzt in meiner Thermosphase.

01:14:01: Ich bin in meiner Thermosphase.

01:14:03: Aber da bin ich

01:14:03: nie.

01:14:04: Du bist nicht in deiner Thermosphase.

01:14:06: Nee, ich will auch immer diese drei Liter Wasser am Tag trinken.

01:14:08: Das bin ich dann immer so zwei Wochen.

01:14:09: Nicht mal.

01:14:09: Eine Woche und dann ist es wieder vorbei.

01:14:11: Ich hab eine große Thermoskanadie, die nehme ich selten mit.

01:14:14: Aber eine kleine finde ich jetzt wirklich gut.

01:14:15: Also gerade so, ich bin ja so ein ... ... ja, ein forty-jähriger Mann, der gerne spazieren geht.

01:14:23: Also wir spazieren ja auch gerne mal.

01:14:24: Aber ich find das, also ich hör ja ganz viel Hörbücher, Vorbereitung für die Podcasts, ist so im ... immer wieder irgendwo lang laufen und gerade in der Winterzeit etwas zu haben, ich habe so eine kleine Thermoskarte jetzt bekommen, das finde ich so, also die werde ich sehr häufig nutzen.

01:14:41: Ja, ich habe noch eine andere im Garten und die nutze ich auch wahnsinnig oft.

01:14:46: Ich habe neulich schon die nach Hause genommen, damit ich die auch zu Hause nutzen kann und weiß schon, wie das

01:14:51: ist.

01:14:51: Mir fällt gerade auf Bevor du die Frage stellst, darf ich mir noch etwas egoistisches wünschen?

01:14:54: Ja.

01:14:55: Ich wünsche mir auch noch, nicht nur, dass wir Schulter an Schulter stehen, sondern ich wünsche mir auch, ich will einfach wieder meine Arbeit machen.

01:15:00: Das ist so, was ich mir aufwünsche einfach wieder richtig arbeiten und gerade ausgucken

01:15:04: und arbeiten.

01:15:06: So ein richtiger Wunsch.

01:15:06: Das ist so das jetzt hinter sich lassen.

01:15:09: Haken,

01:15:09: arbeiten.

01:15:10: Aber das geht nicht.

01:15:11: Ich weiß.

01:15:12: Nee, das ist also das ist jetzt deine.

01:15:13: Also da würde ich dir auch also da würde ich dir jetzt sanft und freundschaftlich widersprechen wollen.

01:15:19: Mach.

01:15:22: Weil letzten Endes kannst du jetzt nur das Vorbild sein.

01:15:27: Und offensichtlich, und das hab ich dir im privaten auch schon gesagt, offensichtlich hast du dich noch nicht genug davon distanziert.

01:15:35: Ich hab

01:15:36: dich

01:15:36: auch nicht.

01:15:37: Genau, und deswegen ist halt, und letzten Endes geht's auch nicht, ich find da auch, das ist natürlich schwierig, dass man sagt irgendwie, also was, man erwartet ja Worte.

01:15:48: Man erwartet, dass der, nehm ich an.

01:15:51: Ich weiß nicht, was man erwartet.

01:15:52: Man erwartet Worte, dass er irgendwas sagt und so.

01:15:57: Weil die Taten, all die Filme, all die Arbeiten, die haben ja irgendwie noch nicht offensichtlich nicht genügend gezeigt, die dazwischen war.

01:16:05: Also irgendwas scheint es ja noch offen.

01:16:07: Ist ja auch noch nicht lange her.

01:16:08: Ist

01:16:08: auch nicht lange her.

01:16:09: Und ich glaube, diese Offenheit zu reden und sich nicht auch immer klein zu machen, also was du erst über die Koko erzählt hast.

01:16:20: Das ist für mich ein bisschen so, da macht man sich so ein bisschen... Bisschen klein auch.

01:16:23: Wirklich?

01:16:24: Ja, ja, ja.

01:16:24: Ich finde, ich finde auch... Aber du

01:16:26: hast ja früher auch schon... Du kennst ja diesen Satz von mir zu dem Buch.

01:16:28: Du kennst es ja auch.

01:16:30: Ich kenne das auch.

01:16:30: Ich kenne das sehr deutlich.

01:16:32: Ja.

01:16:34: Wir können darüber reden.

01:16:35: Aber du, ich...

01:16:39: Los, lass uns die Frage gehen.

01:16:40: Ja.

01:16:40: Also, ich glaube, dass deine Aufgabe... Also, ich würde mir wünschen, dass du das journalistisch alles aufarbeitest.

01:16:47: Da, was da passiert ist.

01:16:48: Und ich sehe in deinem Gesicht, dass da gar kein Bock drauf.

01:16:52: Und wenn halt, so wie du es mit den anderen Filmen ja auch machst, wenn die einen Protagonistinnen nicht mit dir sprechen wollen oder die ARD auch nicht mit dir sprechen, dann findet Leute, die mit dir sprechen wollen.

01:17:02: Also da auch das Regelwerk des Journalismus, ich selbst kann das ja gar nicht aufarbeiten.

01:17:05: Ich bin ja viel zu befangen.

01:17:06: Ja.

01:17:07: Das

01:17:07: geht gar nicht.

01:17:08: Ich kann ja nicht über mich selbst berichten.

01:17:09: Ja.

01:17:10: Dann müssen wir andere finden, die das mit dir machen.

01:17:14: Ich

01:17:14: glaube grundsätzlich auch über dieses Phänomen, das gegenwärtige Phänomen dieser Art der Debattenführung, kann man wunderbar, glaube ich, einen Film auch machen, ohne oder großen Artikel schreiben.

01:17:23: Ich glaube, es gibt unzählige Bücher mittlerweile zu dieser Art der Debattenführung im XXI.

01:17:28: Jahrhundert.

01:17:28: Aber ich glaube, es

01:17:29: gibt... Es gibt recht hat und sehr ruhig, das finde ich, geschrieben dazu.

01:17:31: Also, habe ich auch gemerkt, wie krass der Angriff fast ist dadurch.

01:17:35: Also, dass sich das so... so verhärtet hat und so erbarmungslos ist und alles.

01:17:42: Also geht es in den Buch, geht es auch um dich kurz.

01:17:45: Und in dieses, das irgendwie vergessen wird, was dazwischen passiert.

01:17:47: Das ist einfach so, der hat ein Buch geschrieben und hat einen Satz in dem Podcast gesagt.

01:17:51: Es wird immer vom Schlimmsten ausgegangen.

01:17:52: Es wird immer, also bei jedem, nicht nur bei meiner Debatte, sondern es ist immer so, der ist so.

01:17:56: Punkt.

01:17:57: Der ist das.

01:17:57: Der ist das.

01:17:58: Der ist dieser eine Satz.

01:18:00: Und niemand ist nur eine Sache.

01:18:02: Ja, so wir haben darüber auch schon viel gesprochen bei dieses schwarz-weiße und vorherigen Gespräch.

01:18:06: So niemand ist schwarz, niemand ist weiß.

01:18:08: Es gibt es nicht.

01:18:09: Es existiert nicht in dieser Welt.

01:18:11: Ich lese mal diese Frage kurz durch, ob das so, Frank.

01:18:15: Du

01:18:15: reichst ja nochmal für einen einen und nochmal neunzig Minuten sehe ich gerade hier.

01:18:18: Hast du Schadensersatzansprüche erhalten?

01:18:22: Hat jemand gefragt.

01:18:24: Warte mal.

01:18:25: Hat er wegen TTT Schadensersatzansprüche erhalten?

01:18:28: Dass alle rechtlichen Mittel wurden und werden geprüft.

01:18:31: Kann ich darauf professionell... Oh, wow!

01:18:33: Das war die professionellste Antwort, die ich je aus deinem Mund gehört habe.

01:18:38: Egal.

01:18:39: Wie kann... Oh, das ist eine schöne Frage.

01:18:40: Wie kann Journalismus in einer immer moralischeren, überzogenen Welt mit all den Lügen, Hetze und Polemik ein qualitativer Journalismus sein, der auch wahrgenommen wird und eine Wirkung hat?

01:18:52: Fantastische Frage.

01:18:56: Das ist die große Frage des Journalismus, die er sich gerade stellt.

01:18:59: So wie können wir genau das hinbekommen?

01:19:02: ähm, dass ... Weil Journalismus hat ja so viele neue Facetten dazu bekommen.

01:19:07: Also, Insta-Accounts, die von Demos berichten oder ... äh, kleine Nachrichtenzusammenfassungen machen.

01:19:14: Also, Journalismus ist so vielfältig geworden, was ja eigentlich sehr schön ist.

01:19:17: Ich glaube, am Ende ist es eine Bildungsfrage.

01:19:21: Wir müssen sozusagen ... Man muss in der Schule schon Medien geschult werden.

01:19:26: Wie funktioniert Journalismus?

01:19:27: Was sind die Grundregeln des Journalismus?

01:19:29: Ich glaube, wir haben die erste ... dass das erste Scheitern, wie Journalismus und Internet funktioniert, während der Corona-Pandemie erlebt.

01:19:36: Da wurde ja plötzlich alles zu Journalismus, alles wurde zu wahr.

01:19:40: Und es war ja so schwer zu erkennen, was es jetzt war, was es nicht war.

01:19:43: Man musste so ganz viel prüfen.

01:19:45: Und ... ich glaube, dass es wirklich ... also, dass Journalismus selbst nicht ... es schaffen wird, sich wieder so zu ordnen.

01:19:55: Es muss früher beginnen, nämlich in der schulischen Bildung.

01:19:58: So funktioniert Journalismus.

01:20:00: Das ist Journalismus, das sind die Regeln des Journalismus.

01:20:02: Und wer sich nicht an die Regeln hält, der macht dann eben Meinungsstück oder ein persönliches Stück.

01:20:06: Oder es ist eben ein Teilaspekt des Journalismus.

01:20:10: Also Journalismus ist ja nicht eine Sache, sondern ganz viele verschiedene Darstellungsformen gibt es ja schon immer.

01:20:15: Und ich glaube, die müssen wir lernen, die müssen wir verstehen, dass nicht alles eins ist.

01:20:19: Ja, aber ich würde, also Schule ja, aber ich glaube auch wir auch.

01:20:24: Ja, natürlich.

01:20:24: Also letztendlich wir auch, aber es ist so schwer wachsenden.

01:20:27: Bildung.

01:20:28: Nee, ich denke, dass bei den auch für mich im Podcast immer wieder, dass ich denke, dass ich glaube, es gibt ja ein gewisses Erwartungs, je man guckt, ein Podcast oder hört ihn aus aus dem Grund.

01:20:41: Und wenn es Politiker sind, dann merke ich das am meisten, dann gibt es immer wieder, du hättest den kritischer befragen müssen, du hättest den stellen müssen und so weiter.

01:20:49: Da haben wir ja auch schon x-mal drüber geredet.

01:20:51: Und ich glaube, die Aufgabe ist es dann von mir zu sagen, Moment, das Hier geht es um folgendes.

01:20:57: Aber das entschuldigt es auch nicht.

01:20:59: Nein, das entschuldigt es auch nicht.

01:21:01: Man muss aber glaube ich immer wieder eine Form auch erklären.

01:21:03: Man muss erklären, okay, das ist jetzt hier.

01:21:05: Hier unterhalten sich jetzt zwei Freunde.

01:21:07: So, ich bin absolut befangen.

01:21:09: Ich kann dich nicht total kritisch befragen, weil ich dich kenne.

01:21:13: Aber

01:21:14: ich finde, du hast mich gar nicht mal so unkritisch befragt.

01:21:16: Das hätte ich mir bei anderen Gästen, die du hier gehabt hättest, auch gewünscht, um ehrlich zu sein.

01:21:22: So.

01:21:24: Schade, dass du da bist.

01:21:28: Nicht immer noch eine andere Frage an dieser Stelle.

01:21:32: Ich nehme einen Kommentar.

01:21:36: Es gibt keine Frage, aber das ist kritisch.

01:21:41: Naja, ist richtig.

01:21:46: Ich kann es nicht nachvollziehen, dass er sich so ungerecht behandelt fühlt.

01:21:50: Man muss doch sagen dürfen, wie Menschenverachtung wie Menschen verachten, manche Äußerungen auf einen wirken.

01:21:57: Total interessant.

01:21:58: Ich bin sehr dankbar für dieses Kommentar.

01:21:59: Ich hab mehrere Male in diesem Gespräch, was wir beide geführt haben, betont, dass ich auf gar keinen Fall die Verantwortung für das, was gesagt wurde, nicht übernehmen möchte.

01:22:08: Und dass es vollkommen richtig ist.

01:22:09: Natürlich darf man das sagen.

01:22:10: Wir haben mehrere Male in diesem Gespräch gesagt, aber es ist auch total wichtig, die Person zu inkludieren in dieser Debatte.

01:22:17: Das darf man sagen.

01:22:18: Aber frag doch mal die Person, warum sie das gesagt hat.

01:22:20: Oder wie ist das entstanden?

01:22:22: Und das ist ja eben ... Ganz wichtig, dass wir genau das so führen.

01:22:25: Und ich hab auch an keiner Stelle, glaub ich, in diesem Gespräch gesagt, man soll sowas nicht mehr sagen.

01:22:31: Oder irre ich mich?

01:22:32: Nee, ich glaube, da ist auch diese Erklärfrage immer wieder, also

01:22:38: wo

01:22:40: ist eine Grenze überschritten?

01:22:41: Also wo darf ich sagen, also ich finde das ein sexistischen Dreck, den du da geschrieben hast.

01:22:47: Ja, dem stimme ich auch zu.

01:22:48: Genau.

01:22:51: Und ab wann fängt an, ab wann wird es wirklich ungerecht und darf man sich auch ungerecht behandelt fühlen.

01:22:57: Und das ist ja auch, das hat über jedem was anderem.

01:22:59: Also das kann ja auch wirklich sein.

01:23:02: Also ich fühle mich, ich will das auch nochmal wirklich betonen an der Stelle.

01:23:05: Ich fühle mich nicht durch die Debatte ungerecht behandelt.

01:23:10: Also ist dieses Buch, das darf ein Mann, der so ein Buch geschrieben hat, TTT moderieren.

01:23:14: Der so etwas geschrieben hat, darf der das, der so etwas gesagt hat, wenn man darf, überhaupt nicht ungerecht.

01:23:18: Das finde ich total richtig, diese Debatte zu führen.

01:23:23: Aber es ist keine Debatte, wenn der Mann nicht einbezogen wird.

01:23:27: Ja.

01:23:27: So.

01:23:28: Das ist das Einzige, was ich sage.

01:23:30: Ich empfinde keine Ungerechtigkeit bei dem, was gesagt wurde.

01:23:33: Ich empfinde keine, das überhaupt nicht.

01:23:36: Ich empfinde nicht mal eine Ungerechtigkeit, um ehrlich zu sein, dass mich nicht mit einbezogen wurde.

01:23:39: Weil ich weiß ja nicht mal den Grund, warum ich nicht mit einbezogen wurde.

01:23:42: Weil ich bin ja erreichbar.

01:23:43: Ich bin ja da, also viele Beteiligte an dieser Debatte kennen mich persönlich.

01:23:47: haben sogar meine Handynummer, würde ich sagen.

01:23:48: Also hätten sich wirklich einfach melden können.

01:23:52: Deswegen ist es total interessant, dass dieser Kommentar kommt.

01:23:54: Weil ich ja nun wirklich dieses ... wie sagt man, Handrails in dieses Gespräch eingebaut habe, dass ich in dieser Spur bleibe, eben zu erklären, nee, es geht nicht um den Inhalt dieser Debatte, es geht darum, was es mit einem macht.

01:24:09: Ganz wichtig war mit das zu sagen.

01:24:11: Und trotzdem kommt die Frage, find ich total interessant.

01:24:14: Egal, wie man es versucht zu erklären, Man kommt immer trotzdem dann, aber warum fühlt er sich ungerecht behandelt?

01:24:19: Und ich will an der Stelle nochmal sagen, ich fühle mich nicht ungerecht behandelt.

01:24:23: Ja.

01:24:26: Und darf ein Mann, also wenn wir diese Debatte, kurz diese Frage, diese Debattenfrage, die du aufgestellt hast, darf dieser Mann mit diesem Buch, mit den pflapsigen Setzen im Podcast, darf der nach heutigen Wissenstand Titelthesen Tempermente moderieren?

01:24:44: Ist auch eine gute Frage.

01:24:47: Manche sagen ja, manche sagen nein.

01:24:48: Was sagst

01:24:49: du?

01:24:50: Naja, ich habe ja beim Casting mitgemacht.

01:24:53: Und ich bin sozusagen davon ausgegangen, ich bin fehlerhaft davon ausgegangen, so ich gehe immer offen mit diesem Buch um.

01:24:59: Ich bin immer offen damit umgegangen, ich bin immer offen mit dem fiktionalen Teil umgegangen.

01:25:03: oder was ist die Geschichte dieses Buchs.

01:25:06: War aber natürlich auch besorgt, habe diese Besorgnis der AD gegenüber auch geäußert.

01:25:12: Und ja, also ich hätte glaube ich nicht an dem Casting teilgenommen, wenn ich... Davon überzeugt gewesen wäre, ich hätte das nicht machen dürfen oder sollen.

01:25:21: Für mich war das ja auch um ehrlich zu sein, wie ich anfangs in diesem Gespräch erzählt habe.

01:25:27: Die Welt hat mich einfach krank gemacht.

01:25:28: Und ich brauchte auch langsam eine Exit-Strategie aus diesen Katastrophen dieser Welt.

01:25:35: Und für mich war, als Mensch, der mit Kultur aufgewachsen ist.

01:25:40: in einer kulturell sehr interessierten Familie aufgewachsen ist.

01:25:44: Ich hab mich im Studium damit beschäftigt.

01:25:45: Es spielte immer eine Rolle in meinem Leben.

01:25:48: Und dachte so, ach, eine Kultursendung machen ist irgendwie schön.

01:25:52: Ich kann mir gut vorstellen, ich weiß nicht, wann Max Mohr angefangen hat, diese Sendung zu moderieren.

01:25:58: Und dann so

01:25:59: Scherz.

01:26:01: Also sehr lange hat er das gemacht.

01:26:03: Und das klang für mich sowieso ein Ort, an dem man wachsen kann.

01:26:07: Ja, und auch rauskommt aus Syrien.

01:26:10: Ja,

01:26:11: das waren diese Mehrbeweggründe, hab ich da gar nicht gesehen.

01:26:15: Wo sieht er den Weg raus?

01:26:17: Also, was geht nicht?

01:26:18: Was ist Scheiße?

01:26:19: Sondern was denkt er, könnte ein Weg sein?

01:26:22: Versteh ich nicht.

01:26:24: Also, den Weg für dich raus aus dieser ... Du hast ja eigentlich den Wunsch geäußert, eigentlich willst du wieder arbeiten.

01:26:32: Ich glaub, der Weg raus aus dem Schmerz ist ... Meine Mutter macht endlich eine Therapie.

01:26:37: Das wäre mir sehr wichtig.

01:26:38: Das sage ich auch noch mal hier an dieser Stelle, liebe Mutter.

01:26:42: Und ...

01:26:43: Mutti.

01:26:44: Mutter, nicht Mutti.

01:26:47: Und ja, arbeiten.

01:26:48: Ich glaube dann doch noch weiter zeigen, wie ungerecht diese Welt ist auf der ganzen Welt und dass wir zusammenarbeiten und zusammenhalten müssen, um aus der Welt einen Ort zu machen, an dem wir leben wollen.

01:26:59: Schöne Frage, was heißt gerecht?

01:27:02: Also wirklich ... Auf Augenhöhe.

01:27:08: Punkt.

01:27:08: Ja.

01:27:10: So, jetzt hat es noch eine, würde ich sagen.

01:27:21: Wann kommt die Doku über Syrien?

01:27:22: Aha.

01:27:24: Und wann kommt die Reportage über die drei Länder raus?

01:27:31: Die Doku über die drei Länder kommt am ersten Dezember.

01:27:36: Das weiß ich schon.

01:27:37: Und die Doku über Syrien... Mist.

01:27:41: Sie kommt jetzt auf jeden Fall im November.

01:27:42: Ja, also...

01:27:43: Ich glaube, ich bekomme...

01:27:45: Also jetzt irgendwann?

01:27:46: Ja, ich

01:27:46: glaube, der Montag in zwei Wochen ist es, glaube ich.

01:27:50: Ja.

01:27:52: Gut?

01:27:52: Ja.

01:27:53: Ich würde sagen, Tilo, wir haben die neunzig Minuten.

01:27:58: Oh,

01:27:59: ja gut.

01:28:00: Das ist ganz traurig.

01:28:02: Und dann ruft er dir wahrscheinlich... Ja,

01:28:04: ja, ja.

01:28:05: Also du hast beim ersten Mal, als du hier warst, und ich frag dich nach der Plakatwand, am Alexanderplatz, was du draufschreiben würdest, hast du geantwortet, ruft öfters eure Omas an.

01:28:16: Und da lebte deine Oma noch.

01:28:17: Ja.

01:28:20: Ich weiß jetzt, wo sie begraben ist.

01:28:24: Was würdest du heute draufschreiben?

01:28:41: Lass uns Schulter an Schulter stehen.

01:28:44: Ja.

01:28:46: Den nehmen wir.

01:28:46: Gut, wenn es die wieder gibt.

01:28:49: Ey, vielen Dank, dass wir es gemacht haben.

01:28:50: Ich habe auch noch eine Frage.

01:28:51: Lassen wir es online oder löschen wir die Folge?

01:28:54: Löschen.

01:28:57: Nein, ich finde es schöner, dass es, weißt du, dann ist es wie früher, die Sendung, die wir einmal am Fernsehen.

01:29:01: Du

01:29:01: willst jetzt, dass wir das löschen danach?

01:29:03: Das kommt ja als Podcast noch mal raus, oder?

01:29:05: Ja.

01:29:06: Irgendwie ja.

01:29:07: Wer jetzt dabei war, ich finde das auch als Konzept gut.

01:29:09: Also wer Freitag um zwölf Zeit hat.

01:29:13: Ich

01:29:13: darf jetzt nicht weiter veräffern.

01:29:14: Das habe ich jetzt nicht.

01:29:17: Als jemand, der fürs Fernsehen arbeitet, ist diese Einmaligkeit, ist es auch ein tolles Gefühl.

01:29:20: Also dieses Reportagen früher machen.

01:29:23: Drei Jahre recherchiert und sie kommt einmal.

01:29:26: Ich versuch dich ein Jahr hierher reinzukriegen.

01:29:27: Du sagst danach löschen.

01:29:28: Nee, die Frage zieht zurück.

01:29:29: Okay, da dachte ich mir fast.

01:29:31: Die Frage zieht jetzt doch zurück.

01:29:35: Vielen herzlichen Dank.

01:29:36: Vielen Dank, dass ich hier sein durfte.

01:29:38: Und das machen wir nächstes Jahr wieder bitte.

01:29:40: Ich

01:29:41: freue mich auf den Theaterbesuch.

01:29:42: Danke und danke euch fürs zugucken.

01:29:52: Tschüss!

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