Désirée Nick – Wirst du verkannt?

Shownotes

Désirée ist Schauspielerin, Autorin und Entertainerin/Unterhaltungskünstlerin - eine die aneckt und polarisiert. Ich wollte von ihr wissen, wie sie gelernt hat, mit ihrer öffentlichen Wahrnehmung, Ablehnung und Klischees umzugehen.

Wir sprechen darüber, wie es war, in einem Berliner Frauenhaushalt aufzuwachsen, was es bedeutet, ein Star aus Notwehr zu sein. Außerdem über das Leben zwischen Hochkultur und Trash-TV und warum sie als Berufsbezeichnung eigentlich Göttin angemessen findet.

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MEIN GAST: http://www.desiree-nick.de/

DINGE: Désirées Buch: “Nice to meet you, Berlin!” https://bit.ly/3LOkTij

Désirées Buch: “Bockwurst & Champagner - Zu Gast bei Désirée Nick” https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1071343371

Matze und Désirées erste Begegnung: https://bit.ly/4r9fgLG

TEAM: Lukas Hambach - Produktion Annie Hofmann - Redaktion Mit Vergnügen - Vermarktung und Distribution

Hotel Matze live - https://eventim.de/artist/hotel-matze/ 18.11.2025 – Köln – Volksbühne am Rudolfplatz 06.12.2025 – Berlin – Deutsches Theater Berlin

MEIN ZEUG: Mein Fragenset LIEBE: https://beherzt.net/liebe Mein erstes Fragenset: https://beherzt.net/matze Meine Spendenaktion: https://machmit.wellfair.ngo/hotel-matze-spendenaktion-2025 Mein Newsletter: https://matzehielscher.substack.com/ YouTube: https://bit.ly/2MXRILN TikTok: https://tiktok.com/@matzehielscher Instagram: https://instagram.com/matzehielscherHotel LinkedIn: https://linkedin.com/in/matzehielscher/ Mein Buch: https://bit.ly/39FtHQy

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00:00:00: Manche reduzieren mich ja darauf, dass ich die Knallschage bin, die Dreckschleuder, die Hodenfresserin, die Zickenkriegerin.

00:00:08: Da ist sie ja wieder, die Quasselstrippe.

00:00:11: Immer nur andere beleidigen.

00:00:12: Und das ist für dieses Bild.

00:00:14: Ich glaube, dieses Spektrum ist bei mir differenzierter als nur zwei Varianten.

00:00:20: Ich glaube, ich habe hundert Persönlichkeiten.

00:00:24: Ein heutiger Gast ist Desiree Nick.

00:00:27: Desiree Nick ist Entertainerin, Schauspielerin, Reality TV-Ikone und vielleicht sogar eine Götte.

00:00:34: Ich bin eine Frau, die von Natur aus nicht sehr einladend auf Menschen wirkt, die eh nicht für mich infrage kommen.

00:00:42: Ich lerne tolle, nette Männer kennen, aber das große Drama ist ja ...

00:00:49: Was ist das Wesentliche für dich?

00:00:50: Dass ich den Kurs halte und dass ich für meine Generation in meinem hohen Alter als Rentnerin, in den Köpfen der Boomer, alles zu tiefster schüttere.

00:01:03: Es sind ja leider im Reality TV heute sehr viele Amateure.

00:01:06: Die sind alle wie Brennfahrer, die aber ... Bleintfoldet sind.

00:01:13: Fahren den Ferrari und sind völlig blind.

00:01:16: Aber haben auch keine Angst, weil sie ja nicht wissen, dass sie nichts wissen.

00:01:21: Ich bin ja Cher, ich bin ja Helen Merren, ich bin ja Glenn Close, Meryl Streep.

00:01:28: Alles in einer Person.

00:01:30: Ich bin Diana Ross.

00:01:32: Ich bin von den Supremes, die in der Mitte.

00:01:37: Wenn das alles

00:01:38: stimmt,

00:01:39: dann bin ich Janne Göttin.

00:01:44: Wie ist es für dich, wenn du neue Menschen kennenlernst?

00:01:47: Also musst du, es gibt ja, wenn man dich kennt, dann gibt es ja eine gewisse, gibt es einen Blick auf dich.

00:01:56: Jeder Mensch hat das.

00:01:57: Und dann gibt es also eine, die öffentliche Person und eine andere Person.

00:02:02: Wie trittst du jemanden gegenüber?

00:02:03: Versuchst du dem öffentlichen Bild zu entsprechen oder versuchst du eher einem anderen Bild zu entsprechen?

00:02:09: Ich glaube, diese Spektrum ist bei mir differenzierter als nur zwei Varianten.

00:02:15: Ich glaube, ich habe hundert Persönlichkeiten.

00:02:17: Manche reduzieren mich ja darauf, dass ich die Knallschage bin, die Dreckschleuder, die Hodenfresserin, die Zickenkriegerin.

00:02:26: Also ich zitiere jetzt Schlagzeilen, nicht, dass ich übertrieben hätte, durfte ich alles schon über mich lesen.

00:02:33: Und ich merke es auch auf Social Media, dass manche Leute von diesem Bild nie abgerückt sind.

00:02:41: Da ist sie ja wieder, die Quasselstrippe.

00:02:44: Da hat sie ja wieder einen abgelassen, die Zickenkriegerin, immer nur andere beleidigen.

00:02:51: Und das ist für dieses Bild.

00:02:52: Jeder hat das Recht dazu.

00:02:55: Dummheit ist ein... Privileg, was manche missbrauchen.

00:02:58: Jeder darf dumm sein.

00:03:00: Manche übertreiben das auch.

00:03:02: Und ich finde, da sollte man nicht Energie verschwenden, um die aus ihrer Blase rauszureißen.

00:03:09: Ich selber, aber bin sehr davon beeinflusst, in welchem Rahmen ich Menschen begegne.

00:03:16: Wenn ich in einer Reality-Show Menschen begegne, ist es was anderes, wenn ich in einer Privatwohnung zum Essen eingeladen bin.

00:03:24: Oder wenn ich mit Leuten spreche, die zu mir nach Hause kommen, weil sie meinen Garten machen.

00:03:30: Also, es spielt ja immer eine Rolle vor welchem Hintergrund.

00:03:34: Und mit Sicherheit verhalte ich mich vor Gericht anders als, beispielsweise bei einem Kaffeeklatsch mit Nachbarn.

00:03:42: Es gibt ein öffentliches Bild und es gibt ein persönliches Bild.

00:03:47: Verstehe es hervorragend, in ein Shopping Mall zu gehen, groß Einkauf zu machen, ohne dass mich irgendeine Sau erkennt.

00:03:55: Und das werde ich immer so beibehalten.

00:03:58: Neulich haben sie mal bei Selgros gewunken, Mensch, da ist die Frau Nick, da habe ich gesagt, sie sind aber schlau.

00:04:05: Hat der mir entgegnet, ja, wenn Kriminalhauptkommissar.

00:04:08: Ich hatte eine Mütze auf mit Schirm, eine Sonnenbrille, eine Oliacke, war ungeschminkt.

00:04:14: war auch ziemlich schlecht gelaunt, war schlechtes Wetter, ich hatte Stress und der hat mich erkannt.

00:04:21: Ich denke mal am Gang an der Größe und an der Haltung.

00:04:25: Daran erkennt man mich immer.

00:04:27: Aber Lanik, die existiert eigentlich, wenn die Wimpern angeklebt sind und die Haare hochgesteckt sind,

00:04:36: dann

00:04:36: erkennt mich jeder Sau.

00:04:38: Heute bist du landig hier.

00:04:39: Heute habe ich ihn dort und keine angeklebten Wimpern.

00:04:42: Die sind wirklich so lang.

00:04:44: Oh, sehr gut.

00:04:46: Und das heißt, du guckst vorher, was ist das für eine Bühne, auf die ich jetzt gehe.

00:04:52: Ich bin jetzt im Dschungel oder im Promi Big Brother House oder bei Selgros oder bei Matze oder bei oder privat bei jemandem.

00:05:01: Und man sagt ja, read the room.

00:05:03: Du liest vor den Raum und sagst dann, okay.

00:05:06: Welche von meinen vielen Persönlichkeiten ist heute angemessen?

00:05:09: Diese.

00:05:11: Entschuldige mal, wenn ich eine sechsstellige Gage kriege, werde ich ja wohl anders aufschlagen, als wenn die Nachbarin zum Kaffee kommt.

00:05:21: Also, das ist ja nun ganz entscheidend, ob ich gebucht bin.

00:05:25: ob ich ein Job habe und ich muss ehrlich sagen, auch wie viel die Leute zahlen.

00:05:31: Es macht einfach mehr Spaß, wenn ich besser bezahlt werde.

00:05:35: Ja

00:05:35: sicher.

00:05:36: Und ich finde,

00:05:36: das ist auch vollkommen legitim, denn in diesem Beruf muss man sowieso sehr viel immer gratis machen.

00:05:45: und in der Vergangenheit, wenn man das alles zusammen nimmt.

00:05:50: sind die gut bezahlten Jobs, sowieso die Highlights.

00:05:53: Und jetzt sind wir schon fast beim Finanzamt, weil es wird ja leider ein Handwerker, wird ja auch verwaltet, oder ein Studienrat wie ein freiberuflicher Künstler und diese sehr gut bezahlten.

00:06:07: Auftritte und Jobs sind ja immer nur perifere Highlights.

00:06:11: Ich verdiene das ja nicht dreihundertsechzig Tage im Jahr.

00:06:15: Und da werde ich ja wohl, wenn ich dann gebucht bin für ein besonderes, spektakuläres, gut bezahltes Projekt, da werde ich ja wohl mehr Input und Energie investieren, als wenn mir jemand sagt, Naja, machen Sie mal hier eine Charity für uns.

00:06:34: Und es gibt da nichts, aber es ist Promo für die Veranstaltung.

00:06:38: Dann gehe ich auch gerne beispielsweise in den Wintergarten in Berlin, nehme dort unbezahlte Teil.

00:06:45: um dann vielleicht eine längere Tourstrecke, die ich in einigen Monaten absolvieren werde, zu bewerben.

00:06:52: Also ich will nicht für alles Geld haben, aber man muss es abwägen.

00:06:57: Und man ist ja so bescheiden und demütig geworden als Künstler, dass man ja abwägen kann.

00:07:03: absolut dankbar ist, wenn mal wirklich Kohle rüberwächst.

00:07:08: Man ist ja jahrelang unbezahlt auf Tour gewesen oder hat drauf gezahlt.

00:07:15: Und das finde ich auch so schön an unserem Beruf, weil ich komme jetzt in meinem hohen Alter manchmal zu der Erkenntnis, live is fucking fair, obwohl ich oft dran gezweifelt habe.

00:07:30: Live is fair, fucking fair.

00:07:33: Das Leben ist verdammt fair, weil auf lange Sicht, man fragt sich ja immer, es ist aber gemein, wieso Gisela, warum nicht ich?

00:07:42: Oder versteht Sachen nicht.

00:07:45: Aber ich habe mir angewöhnt, in Dekaden zu denken.

00:07:49: Das heißt, im Laufe von fünf Jahren, von zehn Jahren, von zwanzig Jahren, teilt uns das Universum oftmals mit, dass die Dinge An denen man gezweifelt hat, mit denen man gehadert, hat sich im Nachhinein sogar als Glücksfall entpuppen.

00:08:09: Und das macht mich sehr zufrieden und glücklich.

00:08:14: Wenn man sieht, wie auch andere aus den Latschen kippen, oder halt doch ein Verfallsdatum von nur fünf Jahren hatten, die unfairerweise.

00:08:24: einem immer vielleicht die besten Jobs weggeschnappt haben.

00:08:27: Das waren jetzt nur zwei kleine Beispiele, aber in the long run muss ich sagen... kam es bei mir immer wieder zu Situationen, wo ich im Rückblick festgestellt habe, Gott sei Dank, dass die Sache damals schiefgegangen ist.

00:08:42: Ich stehe heute viel, viel besser da, als hätte ich das gemacht.

00:08:46: Da wäre man gebunden, man wäre in Abhängigkeiten geraten, man hätte viele andere Dinge nicht machen können, die man dann als Chance vielleicht doch aus einer Notlage heraus ergriffen hat und die da neue Türen geöffnet haben.

00:09:01: Es ist doch eine sehr beruhigende Erkenntnis.

00:09:03: und die bestätigt sich meinerseits immer wieder.

00:09:07: Wann kannst du das so sagen?

00:09:09: Also gab es ein Altersmoment, wo du gemerkt hast, ich habe mich verändert, ich bin da jetzt anders oder gab es eine bestimmte Situation, wo du gemerkt hast, das ist eigentlich gut, dass mir damals vor dreißig Jahren das passiert ist?

00:09:22: Das ist ein Prozess.

00:09:24: Das ist nicht ein Moment, an dem ich das festmachen könnte wie ein gebrochenes Bein.

00:09:29: Aber ich kann es reduzieren auf einen sehr konkreten Fall.

00:09:34: Natürlich war auch ich als Frau und Mädel.

00:09:38: sehr enttäuscht, dass der Vater meines Kindes mich mit meinem Sohn hat sitzen lassen.

00:09:44: Das war ja nicht der Plan, den ich mir aufgeschrieben habe und sich auch überhaupt nicht gekümmert hat und keinerlei Verantwortung gezeigt hat und noch dazu meinen Sohn, um sein Umgangsrecht betrogen hat.

00:10:02: So, findet man Scheiße.

00:10:05: Heute.

00:10:07: Ich kann nur sagen, Gott sei Dank.

00:10:12: Denn in eine dysfunktionale Familie eingeflochten zu sein und in Strukturen eingebunden zu werden, die unüberschaubar sind, die nicht wohltuend sind, die würdelos sind und die uns beschnitten hätten in unserer Freiheit und in unseren Entfaltungsspielräumen, Hätte ich damals in Kauf genommen, hätte ich gesagt ja dann ist es halt so.

00:10:40: macht man das halt so muss es dann halt sein.

00:10:42: und ich hätte mich niemals in diesen Zwängen erstens als Künstlerin frei entwickeln können, zweitens etablieren können und drittens mein Sohn hätte niemals diese Freiheiten, Freiräume und Unbedarftheit und Offenheit gehabt, weil es ist eine hochadelige Familie, die ist dominiert von sehr vielen Regeln, Zwingen und man macht dies und das macht man nicht und von einer Doppelmoral hochziehen.

00:11:12: All das wurde uns nie übergestülpt.

00:11:14: Ich bin heute so dankbar, dass ich allein erziehend gewesen bin, dass ich mich bei niemandem bedanken muss, dass da kein Umgang besteht.

00:11:25: Und heute wollen wir das gar nicht mehr, weil wir festgestellt haben,

00:11:31: wir sind

00:11:31: doch die Namen so noch nicht.

00:11:33: Wir sind doch diejenigen, die das Ruder und das Zepter für unser selbstbestimmtes Leben in der Hand halten.

00:11:41: Wieso sollte man das irgendjemandem überlassen?

00:11:44: Ich komme vielleicht auch deshalb drauf.

00:11:47: Ein medial oft benutzter Begriff, die starke Frau, wird ja von jungen Mädels oft angestrebt, ist ja auch so ein Lebel.

00:11:54: Ich kann nur sagen, viel Spaß.

00:11:56: Ich bin eine starke Frau, Blutschweiß und Tränen.

00:12:00: Es ist etwas, was man sich verdienen muss, was nicht.

00:12:05: immer leicht ist, was durch viele Durststrecken führt.

00:12:09: Und heute darf ich das von mir behaupten und habe, wie ich ja eingangs zu diesem Gedanken bereits gesagt habe, mit zwanzigjähriger Verspätung gemerkt, dass das vom Universum ein Glücksgriff war.

00:12:25: dass wir unabhängig geblieben sind.

00:12:27: Und ich hätte wirklich auch lieber das Traditional Housewife, Thread Housewife Modell mit einem Mann, für den ich da sein darf in einer glücklichen Familie, wie in einer Reklamewelt, angepeilt.

00:12:43: Auf jeden Fall war mein Traum.

00:12:46: Träume sind manchmal falsch.

00:12:49: So, ich glaube, dass ich den Bogen damit abschließen konnte und erläutert habe.

00:12:56: Es ist auf jeden Fall interessant, dass du, also wie du angekommen bist hier, also als wir uns draußen auf der Straße gesprochen haben, wie du hier reinläufst und wie du jetzt hier vor mir sitzt.

00:13:09: Und es ist wirklich interessant, was du für eine Verwandlung vornimmst.

00:13:15: Also das ist total verblüffend.

00:13:17: Ich merke, dass ich jetzt nochmal so, das ist wie eine andere Person.

00:13:23: Das ist auf jeden Fall korrekt, was du sagst.

00:13:25: Ich habe vielleicht schon drei Persönlichkeiten jetzt hier offeriert.

00:13:29: Nun, stell dir mal vor, was rauskommen würde, wenn ich dich anmachen würde.

00:13:33: Da geht ja wieder eine ganz andere Facette raus.

00:13:37: Und es ist keine Show.

00:13:38: Wir reden hier privat.

00:13:40: Also darf man nicht vergessen, ich spiele keine Rolle.

00:13:43: Ich bin hier nicht in irgendeiner Funktion, um etwas darzustellen.

00:13:47: Das ist ja hier kein Auftritt.

00:13:49: Es ist ganz einfach ein nettes Gespräch.

00:13:51: Aber interessant.

00:13:52: ist für mich auch aus deiner Situation als Mann.

00:13:57: Was ich dir eben gesagt habe, ich glaube, dass es vielen Frauen so gehen könnte, dass die, wenn sie dann mal geschieden sind oder wenn sie sagen, das war auch ein Fehler in die Beziehung.

00:14:06: Wie ich dir das eben so erläutert habe, diesen Prozess, ich habe ja jetzt gesprochen vor meinen letzten zwanzig, dreißig Jahren, wie wirkt das auf dich als Mann?

00:14:16: Denn es ist ja der Ursprung, von dem ja viele Mädels ausgehen und dann sind sie vielleicht durch Beziehungen enttäuscht und dann schließen sie irgendwann ab.

00:14:26: reflektieren und kommen zu einer anderen Erkenntnis und stellen fest, das war ja ein Glücksgriff, dass die Sache in der Binsen gegangen ist.

00:14:36: Kannst du mir da folgen oder findest du das einfach nur merkwürdig oder gar verstrahlt?

00:14:42: Nee, gar nicht.

00:14:42: Ich glaube, das ist so ein bisschen dieses Idealisieren von etwas.

00:14:48: Also man hat sich selber überlegt, so, das ist ein Bild, was die Gesellschaft... mein Elternhaus, ich irgendwie vorgesehen habe, ah, ich werde doch, also ich werde Mutter und da kommt ein Sohn und natürlich wünsche ich mir, dass es da ein Mann gibt und wir sind eine kleine Familie und dann ist das Sohn und Sohn.

00:15:08: Dann hat man sich so eine Zukunft idealisiert und irgendwann stellt man halt fest, nee, ist nicht.

00:15:15: Und dann muss man ja erstmal, der Schmerz ist ja glaube ich vor allen Dingen, weil dieses Idealbild überhaupt nicht hinhaut.

00:15:21: So, und das ist ja erstmal Man ist ja gescheitert, nicht nur vor sich selbst, sondern in dem Moment, so höre ich das und so kenne ich das auch aus anderen Beispielen von mir, man ist gescheitert vor sich, vor seinen Umfeld, vor einer Gesellschaft.

00:15:36: Und dann erst nach vielen, keine Ahnung, Pflastern kann man dann vielleicht sagen, nee, es war eigentlich ein doofes Idealbild, wäre vielleicht auch schön gewesen.

00:15:46: Aber viel idealer ist doch das, was ich jetzt gerade habe oder was ihr beiden, was ich so ein bisschen gelesen habe über eure Beziehungen als zwischen dir und Oscar.

00:15:55: Das sind wir.

00:15:57: Also ihr entspricht jetzt euch und nicht dem Bild.

00:16:00: So höre ich das.

00:16:01: Und das finde ich überhaupt nicht merkwürdig.

00:16:03: Aber dieses Konzept, was du eben angesprochen hast, das trifft ja nun eigentlich klassisch demografisch auf die Mehrhatzahl aller Bürger zu.

00:16:12: Also das ist ja das, was die Gesellschaft, die Familie steht unter dem besonderem Schutz des Gesetzes, ist ja wohl Artikel eins.

00:16:21: Also worauf?

00:16:23: das angelegt ist, das ganze gesellschaftliche System.

00:16:26: Also ob es Wahl ist, Politik, ob es BGB ist, Schulpflicht, geht ja alles schon mal aus.

00:16:33: Auch Familie ist ja der Urkern, die Keimzelle der Gesellschaft.

00:16:39: Ja, ja.

00:16:41: Aber auch zwei Menschen sind eine Familie, oder?

00:16:46: Behaupten es.

00:16:49: Ich meine, ich musste für alles zahlen.

00:16:52: Kommen Sie mal bitte und programmieren Sie meinen.

00:16:56: VCR-Kassettenspieler quasi das Haus wird gedreht, wenn bei mir eine Glühbirne eingeschraubt werden muss.

00:17:03: Ich kann doch nicht.

00:17:05: Aber bist du ... Ich bin ja eine Theatertroller.

00:17:07: Ich kann nur das, was ich in der Insel begab.

00:17:09: Ich mache das, was ich können muss, sehr gut.

00:17:11: Und viele Bereiche, ich möchte sagen, drei Viertel des wahren Lebens sind bei mir völliges Brachland.

00:17:18: Ach, glaub ich dir nicht, aber ...

00:17:21: Ich weiß ja kaum, wo mein Heizungskeller ist.

00:17:23: Ach,

00:17:25: das weiß du genau.

00:17:27: Nee, da täuschste dich, aber Handwerkliche Probleme.

00:17:31: Alltags, weil ich glaub's, ich kann Zaun aufstellen.

00:17:34: Aber würdest du sagen, dass

00:17:35: ... Das Elektrotor geht nicht mehr.

00:17:37: Hilfe, was mache ich?

00:17:38: Ja, vielleicht ist die Batterie leer.

00:17:40: Oh, es gibt ja so viele große, kleine.

00:17:43: Ich krieg das Ding ja gar nicht auf.

00:17:44: Ach, da rufe ich ein Handwerker.

00:17:46: Ja, du, ich kann auch kein Bild in die Wand nageln.

00:17:49: So.

00:17:51: Ist deine Familie, bist das du und Oskar?

00:17:56: Ja.

00:17:56: Leider, da ja meine Mutter im August verstorben ist.

00:18:01: Und das ist auch kein schönes Gefühl, weil wenn man dann so Großfamilien oder Familie hört, ja, wir sind zwei.

00:18:08: Also, es ist ein Minimum und das finde ich auch nicht schön.

00:18:14: Also, ich würde auch lieber sagen, wenn der Ängstekreis kommt, sind wir siebzig.

00:18:19: Ja.

00:18:19: Es ist ja bei vielen Leuten so.

00:18:21: Mit Schwagern, mit Geschwistern, Cousinage.

00:18:25: Wir sind halt zwei.

00:18:26: Weil hier anderen wollen mit uns ja auch nisch zu tun haben, die Welfen.

00:18:30: Für die sind wir ja scheiße und abschaum.

00:18:32: Eigentlich wären wir ja auch dreihundertfünfzig.

00:18:35: Aber wir wären ja geschnitten, weil wir kacke sind.

00:18:38: Hm.

00:18:39: Ich merke, da ist ... Also ...

00:18:41: Nö, weil du mich gefragt hast, wie viele wir sind.

00:18:43: Wir sind zwei.

00:18:45: Aber du hast noch nicht deinen Frieden damit gefunden.

00:18:47: Doch auf jeden Fall habe ich meinen Frieden gefunden.

00:18:50: Trotzdem sind es Tatsachen, die man ganz nüchtern betrachten muss.

00:18:54: Ich habe meinen Frieden deshalb gefunden, weil wir das besitzen.

00:18:58: Man kann uns nichts mehr wegnehmen.

00:19:01: Ich kenne eine, da hat sich alles geändert.

00:19:03: Es kann sich auch für die Frauen immer sehr schnell was ändern.

00:19:06: Uns kann man nichts wegnehmen.

00:19:09: Es gehört mir alles.

00:19:10: Es ist alles von mir geschaffen und gemacht.

00:19:12: Und mein Sohn liebt sowieso in London, ist da mit seinem ganzen Berufsumfeld völlig in der anderen Welt.

00:19:20: Und das, was wir haben, besitzen wir, das haben wir uns geschaffen, ist unantastbar.

00:19:25: Es kann keiner kommen und sagen, ne, ist strittig.

00:19:28: gehört doch eigentlich mir.

00:19:30: Und das finde ich sehr beruhigend.

00:19:31: Das ist beruhigend.

00:19:33: Und es ist ja auch in der totale Errungenschaft.

00:19:38: Das ist auch etwas, worauf man total stolz sein kann.

00:19:40: Bin ich auch.

00:19:40: Und ich hoffe, dass ich irgendwann mal viele Enkelkinder haben werde.

00:19:45: Weil da werde ich alles nachholen.

00:19:48: Da werde ich sowas von die Latte hochhängen als Oma.

00:19:54: Das kann ich dir aber sagen.

00:19:55: Da bin ich mir sicher.

00:19:56: Die

00:19:56: werden durchs Bergen und auf Rockkonzerte geschleift.

00:19:59: Ob die wollen oder nicht.

00:20:01: Da hab ich schon einen ganz festen Plan.

00:20:05: Sag mal, wann ist aus dieser Frau, die eine starke Frau spielt, wirklich eine starke Frau?

00:20:12: Nein, ich bin doch eine starke Frau.

00:20:13: Also ich würde behaupten, als du deinen Sohn bekommen hast.

00:20:18: Den bekam ich mit vierzig.

00:20:20: Also du warst vierzig.

00:20:22: Und wurdest ja... im Grunde nicht aufgenommen in die große Familie.

00:20:29: Und es ist ja was Schmerzhaftes.

00:20:30: Der edle Prinz, dass er dich nicht aufnimmt, ist eine vierzigjährige Theater-Schauspielerin, die in der Volksbühne spielt

00:20:33: in Berlin.

00:20:33: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:34: Mit

00:20:34: ungewisser Zukunft.

00:20:35: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:36: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:36: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:37: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:37: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:38: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:39: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:39: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:40: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:41: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:41: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:42: Mit ungewisser

00:20:42: Zukunft.

00:20:42: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:43: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:43: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:44: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:44: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:45: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:45: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:46: Mit ungewisser Zukunft.

00:20:47: Und die ist dann in Berlin und muss sich ja irgendwie durchschlagen.

00:20:51: Und durchschlagen heißt, ich muss stärker spielen, als ich eigentlich bin.

00:20:55: Denke ich.

00:20:57: Und es ist eine Vermutung.

00:21:00: Und deswegen habe ich meine Vermutung, wann wurde aus dieser Frau, die eine starke Frau spielt?

00:21:05: Wann wurde da wirklich eine starke Frau draus?

00:21:08: Ich kann es dir sagen, mit Anfang dreißig bin ich ans Theater gekommen.

00:21:17: Ganz bescheiden, weil ich lebte in London und als die Berliner Mauer gefallen ist, dachte ich mir, ich kann ja nicht in meiner Heimatstadt, ich bin Ur-Berlinerin, nicht anwesend sein in dieser Welt.

00:21:32: Weit, einmaligen Situation, dass eine Stadt sich neu erfinden muss.

00:21:38: Ich fand das so spannend und da bin ich einfach hierhergekommen, um zu gucken.

00:21:43: In diesen Tagen haben mich Leute kontaktiert, mit denen ich von der deutschen Oper und vom Theater her vorher schon zu tun hatte.

00:21:52: Und dann bin ich ins Zosch gegangen, in der Tuchholz-Gi-Straße.

00:21:56: Könne ich,

00:21:57: ganz kleiner Laden.

00:21:58: Und da bin ich ja aufgetreten mit den Hurengesprächen von Heinrich Zille.

00:22:03: Ein Theaterstück mit Theaterfreunden von mir.

00:22:08: Ich bin auf die Bühne gegangen mit den anderen.

00:22:11: Wir haben dort natürlich auch geprobt.

00:22:14: Und dann dachte ich, ich bin zu Hause.

00:22:18: Und das lief von Anfang an, das war ein Knüller.

00:22:22: Und dann waren es jeden Abend voll.

00:22:24: Und ich dachte ja, warum denn?

00:22:25: Vielleicht war es auch die Neugierde zu dieser Zeit.

00:22:29: Wie kann man in so einem Gewölbe die Hurengespräche von Heinrich Zille spielen?

00:22:33: Jedenfalls es gab Publikum.

00:22:35: Wobei ich aus heutiger Sicht sagen möchte, hundertzwanzig Leute kriegt man immer.

00:22:41: Also das ist auch so ein Provinz-Ding bei mir.

00:22:44: Ich denke, auch wenn man mittelmäßig hundertzwanzig Leute kriegt, man immer ist.

00:22:49: Die waren aber da, es war halt ausverkauft.

00:22:51: Und dann haben sie zu mir gesagt, machen sie doch mal eine eigene Show.

00:22:56: Und da dachte ich, warum nicht?

00:22:57: Hatte einige Musikerfreunde, insbesondere einen Pianisten, der heute der musikalische Leiter bei Barry Koski ist.

00:23:07: Also einer komischen Oper.

00:23:09: Und da hab ich meine eigene Show gemacht.

00:23:11: Eine Frau wird erst schön durch die Liebe.

00:23:14: So hieß der Titel.

00:23:15: Eine Frau wird erst schön durch die Liebe.

00:23:17: Was für ein unfassbar geiler Titel ist das.

00:23:19: Ja, der Titel war gut.

00:23:21: Eine Frau wird erst schön durch die Liebe.

00:23:24: Und stimmt es?

00:23:25: Moment, ist dann die übernächste Frage, weil ich wollte grad sagen, weil die Vorherrige noch beantworten.

00:23:32: Und dann bin ich rausgegangen und habe diesen Abend gespielt.

00:23:37: Und da wusste ich das, ich bin eine starke Frau, weil die Leute mich geliebt haben.

00:23:42: Ich wusste nicht genau warum, aber ich sehe ja nun mal körperlich auf jeder Bühne mache ich was her.

00:23:49: Ich mache was her durch die gute Figur, die gute Haltung und weil ich irgendwie ein exzentrischer eintümlicher, aber aussagekräftiger Typ bin.

00:24:01: Das dieses Gefühl, ich bin ja eine starke Frau, hatte ich schon vor meiner Geburt, weil ich dann zehn Jahre auch mit den Programmen in Berlin schnell bekannt wurde, bis ja die legendäre Show Hänge tippende Lücks im BKA-Zelt gegenüber vom Dom, da war ja ein Riesenzelt früher, lief und da war das auch ziemlich klar und stand auch in allen Zeitungen.

00:24:23: Ich habe auf Bühnen keine Angst und deshalb fühle ich mich als starke Frau.

00:24:28: Und das Gefühl habe ich aber schon besessen.

00:24:31: bevor ich Mutter wurde.

00:24:32: Ich wusste nicht, wie es weitergeht, aber ich wusste immer, dass es irgendwie weitergehen wird, egal auf welchem Niveau.

00:24:43: Ob ich Teppichhäuser eröffne oder ob ich in Oskar kriege, sage ich jetzt mal, um dieses Kala zu markieren.

00:24:51: Ich wusste immer, irgendwo ist Platz für mich.

00:24:55: Aber auch ohne jegliche Eitelkeit.

00:24:58: Also man hätte auch, ich bin ja auch in Gefängnissen aufgetreten, hab da Musikabende gemacht.

00:25:04: Seelsorge hast du gemacht.

00:25:05: Ja,

00:25:05: ja, ja.

00:25:06: Dadurch hatte ich Kontakte zur Jugendstrafanstalt Plötzensee und fünf Jahr später rief die Olle Religionslehrerin an, hat gesagt, ey, kann ich bei euch mal Berliner Lieder zum Besten geben, weil die haben ja einen Kultur-Eta, ich weiß nicht, ob es heute noch ist, so ist.

00:25:21: Aber im Strafvollzug muss man ja auch den Leuten ein bisschen was beibringen.

00:25:24: Und da gibt es ein Kulturfonds.

00:25:26: Die müssen also irgendwas liefern.

00:25:28: Und da habe ich Lesungen gemacht und meine Lieder vorgetragen.

00:25:32: Und ich finde... The Hard Way ist immer das Allerbeste.

00:25:37: Also da lernst du die Sachen, da kannst du jahrelang zur Schauspielschule gehen.

00:25:42: Ich habe ein Gespür und Antennen für Publikum entwickelt und deshalb habe ich mich dann auch, egal auf welchem Niveau sage ich ja nochmal, auch mit mir selber im Reinen empfunden.

00:25:54: Man hätte mir auch eine Serie geben können, hat ja keiner gemacht.

00:25:58: Man hätte ja, als ich noch vierzig Jahre oder dreißig Jahre jünger war, hätte man ja sagen können, Mensch, für Sie schreiben war meine schicke Rolle auf dem Traumschiff.

00:26:07: Oder bei Rosa Munde Pehl, ja, ist ja bis heute nicht passiert.

00:26:11: Also ich merke da, du hast eine unglaublich starke und irgendwie aber auch dieses Gefühl von, na ja, warum wurde ich denn hier nicht gefragt?

00:26:22: Warum ist dir das so wichtig?

00:26:23: Du hast doch ein wunderbares Leben.

00:26:26: Ja, es ist da aus Notwehr.

00:26:29: Man hätte auch sagen können, durchgehende Rolle in diesen ganzen Serien, Vorabendsserien.

00:26:37: Das liegt ja außerhalb meines Einflussbereiches.

00:26:41: Das sind ja die anderen.

00:26:42: Das muss man die Produzenten fragen.

00:26:44: Also, mit Spielend oder mit links, mein Gott, ich hätte vor zwanzig Jahren, als ich Dschungel Queen geworden bin, hätte man schon sagen können, wissen Sie was?

00:26:53: Nächste Nummer ist eine Late Night.

00:26:55: Da hätten sie nicht die ganzen Flops gehabt, die sie verbuchen mussten.

00:26:59: Mit all den anderen, die damit gescheitert sind, wurden ja immer wieder Versuche gemacht.

00:27:04: Mit mir hätte es geklappt.

00:27:06: Und so war es ja immer.

00:27:07: Aber du bist doch kein hätte-hätte-Fahrrad-Kette-Typo, oder?

00:27:09: Nee,

00:27:09: aber ich will nur sagen, das wäre auch eine Möglichkeit gewesen, die mir aber nicht angeboten worden ist.

00:27:15: Es ist ja wohl das leichteste, sich als Producer zu überlegen, dass die Nick als durchgeknallte Witwe reich ... welche Witwe auf dem Traumschiff sich ein Kerl suchen will.

00:27:26: Wäre doch eine durchgängige, lustige Rolle.

00:27:29: Oder die böse Gräfin in Rosamunde-Pilcher, die allen alles versaut und die vielleicht ihren Mann umgebracht hat.

00:27:37: Vielleicht aber auch nicht.

00:27:38: Solche Rollen könnte ich ja improvisieren.

00:27:40: Bietet mir ja keine Sau an.

00:27:42: Ich habe neuerdings seit erst drei Jahren ein wunderbaren Agenten, der mich immerhin untergebracht hat in Daheim is Daheim.

00:27:52: Da bin ich sehr stolz, da bin ich ja die Schwiegermutter, dann in aller Freundschaft und die Krankenhausserie, die jungen Ärzte.

00:28:01: Und das sind dann so wöchentliche Episoden-Hauptrollen.

00:28:04: Da dreht man dann eine Woche und taucht auf und dann ist die Geschichte auch beendet.

00:28:10: Und jedes Mal fällt den Leuten die Kinderlade runter und sagt, also, Frau Nink, das hätten wir ja nicht gedacht.

00:28:18: Sie sind ja eine richtig gute Schauspielerin.

00:28:21: Da sage ich denen immer inzwischen, ich finde super, dass sich das nach vierzig Jahren im Business mal rumspricht.

00:28:27: Ich war auch, als ich jünger war, schon genauso gut.

00:28:30: Nicht schlechter als heute.

00:28:32: Nein!

00:28:32: Die Leute wollen es nicht, es ist vielleicht too much festgenagelt, aber ich glaube gar nicht mal, dass ich da eine solche Ausnahme bin.

00:28:40: Denn es gibt großartige Talente und Schauspieler, von denen weiß keine Sau.

00:28:45: Die kommen an keinen Theater, die treten nicht in Erscheinung.

00:28:49: Genauso wie es mittelmäßige oder minderbegabte gibt, die aber die Poolposition innehalten.

00:28:59: Du musst jetzt erst mal

00:29:01: schlucken.

00:29:02: Nee, ich muss einfach ... Nein, ich ... Glaubst du, dass du zu anstrengend bist für die Menschen, die das machen?

00:29:11: Nein.

00:29:11: Das Leute bedanken sich ja immer, weil es gibt bei mir immer nur bestes Feedback.

00:29:16: Was heißt anstrengend?

00:29:18: Was heißt das jetzt?

00:29:19: Naja, ich glaube, also du bist auf jeden Fall eine raumgreifende Person, sag ich jetzt mal.

00:29:26: Wenn ich dich jetzt so erlebe, dann merke ich, da ist Dampf dahinter.

00:29:30: Meine Güte.

00:29:31: Also super.

00:29:32: Ich mag das.

00:29:33: Entschuldigung, ich denke, als Performerin und Schauspielerin sollte man nicht mit leeren Händen ankommen.

00:29:37: Hundert

00:29:38: Prozent.

00:29:39: Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es in einer, dass es Leuten vielleicht sagt, woher die ist, vielleicht zu anstrengend oder dann redet die schlecht über uns.

00:29:45: Kannste

00:29:46: Kostümfragen, Maskefragen, Dramaturgiefragen im Arbeitsbereich nie beschweren.

00:29:53: nie im Gegenteil kommen, Dankschreiben und Blumenstreuse.

00:29:56: Und oftmals noch verbunden mit dem Satz hätten wir gar nicht gedacht.

00:30:00: Wahrscheinlich spiele ich die Rollen so gut, dass die Leute denken, ich schmeiße wirklich einen ganzen Tag mit Koffern.

00:30:06: Oder nehmen das, was als mediales Bild viral gegangen ist.

00:30:12: Es ist ja nun auch so, dass Dinge ja viral gehen.

00:30:15: Und da bilden sich manche Leute aus diesen Schnipseln, aus den Momentaufnahmen viral gegangener Bilder, ihre eigene Fantasie, wie bei einer Hexe.

00:30:25: Und das finde ich toll, weil es gibt keine Hexen und trotzdem spucken sie in den Hirnen der Menschen noch heute herum wie ein Mysterium.

00:30:33: Ist das nicht interessant?

00:30:34: Das

00:30:35: ist total interessant.

00:30:36: Und glaubst du, dass du für manche Menschen Eine Hexe bis die im Gehirn rumspuckt?

00:30:40: Kann ich mir vorstellen, weil Hexe ist eine sehr interessante Metapher.

00:30:47: im Bamberg auf dem Marktplatz verbrannt.

00:30:51: Da hatte ich nämlich eine Lesung beim Literaturfestival und da habe ich mir die Stadt angeguckt.

00:30:56: Da ist auch so eine Platte im Boden, alles sehr schön dargestellt.

00:31:00: Und da dachte ich mir, Mensch ist ja noch gar nicht lange her.

00:31:03: Also auf der Menschheitskala der Geschichte sind das erst fünf Minuten.

00:31:09: Also wenn man die ganze Menschheit betrachtet, ist das ja vorgestern.

00:31:13: Und wir wissen doch, es gibt keine Hecke.

00:31:16: Und trotzdem ist es so ein Bild auch mit der Frau Hexenverbrennung und der Hexe.

00:31:21: Kleine Kinder haben schon Angst vor der Hexe.

00:31:25: Was im Hirn mystisch, vielleicht auch in Verlangen befriedigt, sich unerklärliche Dinge dann durch Spuk und Zauberei doch noch begreifbar zu machen.

00:31:39: Hm.

00:31:40: Hast du überlegt, also ... Du hast ja erst schon dargelegt, dass du verschiedene Persönlichkeiten bist und in verschiedenen Räumen, auch verschiedene Personen, wenn man so anbieten kannst, oder verschiedene Rollen.

00:31:56: Hast du dir irgendwann Gedanken gemacht, hast du gesagt, naja, gut, jetzt, also irgendwie, das, was ich gerne hätte, nämlich ein festes Engagement in einer Serie, das kriege ich nicht.

00:32:07: Aus, vielleicht denken die, ich bin eine Hexe, wie wir gerade hatten.

00:32:10: Hast du dir irgendwann mal gedacht, okay, dann, dann brav ich mich ein wenig ab, dann werde ich die spitze Zunge, so nennt man dich glaube ich, die spitze Zunge der Nation.

00:32:25: Das kann ich nicht mehr abschütteln, ich habe aber nichts dagegen.

00:32:28: Und ich runde die mal ein wenig ab, diese spitze Zunge.

00:32:31: Ich nehme mich ein bisschen zurück.

00:32:33: Hast du das als für dich eine Option gesehen?

00:32:37: Ich sehe in deinem Gesicht?

00:32:38: Nein.

00:32:39: Nein, also ich weiß es nicht.

00:32:41: Ich würde erst mal sagen, weil du noch verschiedene Persönlichkeiten angesprochen hast.

00:32:46: Ich meine, die Verwandlungskunst ist ja die Keimzelle der Schauspielerei.

00:32:51: Widely underrated, damit es die ganze Welt versteht, auf Englisch.

00:32:54: Das heißt, viele klingen sich ja ein auf eine Rolle.

00:32:57: Ich bin die Kommissarin.

00:32:59: Ich bin die Jugendliche Geliebte.

00:33:02: Ich bin die Kapitänin.

00:33:03: Ich bin die Ärztin.

00:33:06: Wie der Rhythmus in der Musik oder die Melodie ist die Verwandlungskunst, die Keimzelle der Schauspielerei.

00:33:14: Auf der Bühne.

00:33:15: Ich

00:33:15: empfinde es ganz normal oder im Film.

00:33:18: Ich empfinde es ganz normal, ein breites Spektrum von Persönlichkeiten zu haben, um sich zu adaptieren an die Rolle, die man spielt.

00:33:29: Aber ich spiele privat ja keine Rolle.

00:33:31: Ich bin einfach nur eine Facettenreiche.

00:33:35: wandlungsfähige Person, die gemäß den Situationen und Herausforderungen, die das Leben an mich herange, tragen hat, sich auch hochgradig flexibel angepasst hat.

00:33:49: Ich bin sehr, sehr anpassungsfähig.

00:33:51: Und wir wissen ja, dass in der Natur, um zu überleben, überlebt ja diesbezis nicht die Schönste.

00:34:01: Das ist völlig unerheblich in der Anthropologie, wie man aussieht im Übrigen, sondern die anpassungsfähigste.

00:34:09: Die anpassungsfähigste Spezies, die wird überleben.

00:34:13: Schönheit spielt da überhaupt gar keine Rolle, wie was aussieht.

00:34:17: Und

00:34:18: du bist anpassungsfähig?

00:34:19: Ja, ich bin sehr, sehr anpassungsfähig.

00:34:21: Ja, ich kann mich.

00:34:23: auch unglaublich bescheiden.

00:34:25: Eigentlich bin ich spartanisch und ich merke es auch jetzt, wo ich also unglaublich wohlhabend geworden bin.

00:34:33: Wie bescheiden ich im Essen bin, das finde ich manchmal richtig erschütternd.

00:34:38: Wenn ich so alleine vor mich hin wussele, da esse ich Toastbrot mit Fleischsalat und Tomaten.

00:34:47: Also ich könnte mich auch, es wäre für mich nie ein Thema, wie ist denn das Essen oder ich will besseres Essen.

00:34:53: Ich sage es nur, weil ich mich gerne auch beschränke.

00:34:57: Und wenn ich mal auch längere Zeit zu Hause bin, da gibt es halt Apple und es gibt vor allem Eier.

00:35:06: Da mache ich eine Vielzahl von Speisen und Tusbrot und da habe ich nicht das geringste Bedürfnis, dass ich denke, ich brauche mehr oder was anderes und ich könnte damit.

00:35:18: Also, ich bin damit voll zufrieden.

00:35:20: Und ich merke immer, wie ich auch Kartoffeln, dass meine Lieblingsspeise sind.

00:35:24: Wenn ich dann noch einen Sack Kartoffeln habe und Milch, da denke ich schon, oh, was geht's uns gut.

00:35:30: Also, damit will ich nur sagen, dass ich in mir, aus mir selber heraus, sehr spartanisch und bescheiden, zurechtkomme.

00:35:39: Und wahrscheinlich überträgt sich das auch.

00:35:43: Auf das, ich sprach jetzt von Nahrung, auf das allgemeine Leben im weitesten Sinne.

00:35:48: Also auch in Situationen.

00:35:50: Wenn ich in eine Garderobe komme, würde ich nie sagen, was da manche im Vertrag haben, was sie haben wollen.

00:35:56: Auf so und so viel Grad geheizt.

00:35:58: Und so muss der Spiegel sein, dies das jenes trocken, hell.

00:36:03: Kann mich auch im Stehenschminken, im Klo, na Logo brauche ich ein Spiegel.

00:36:09: Aber was dann auf dem Tüß steht, oder?

00:36:12: Manche sagen ja auch Leberwurstbrot mit Vollkorn, so was kenne ich alles nicht.

00:36:16: Ich denke immer, es verschwendete Zeit.

00:36:18: Ich denke immer, es ist Energie für völlig unwesentliche Dinge.

00:36:22: Das ist vielleicht der Schlüssel, dass die Energie fließt in völlige Nebensächlichkeiten.

00:36:28: Und das mag ich nicht.

00:36:30: Ich mag Energie bündeln auf das Wesentliche und solche Sachen, die gar keine Relevanz haben.

00:36:37: Den schenke ich auch keine große Beachtung.

00:36:40: Klaus Peimann, den kennst du?

00:36:42: Ja.

00:36:43: Der sagt, ich brauche die Illusion mit dem, was ich tue, zu Veränderungen in einem moralischen Sinne beizutragen.

00:36:52: Und jetzt sprechen wir gerade über das Wesentliche.

00:36:54: Das ist ja etwas Wesentliches für ihn gewesen.

00:36:57: Was ist das Wesentliche für dich?

00:37:00: dass ich den Kurs halte und dass ich für meine Generation in meinem hohen Alter als Rentnerin in den Köpfen der Boomer alles zutiefst erschüttere.

00:37:12: Das heißt, ich muss Nackt-Shooting für ein Playboy als Playboy Covergirl mit rein Sechzig machen.

00:37:18: Ich bekomme ja nun bald meine eigene ... im Fernsehen durch meinen großen Erfolg bei Promi Big Brother.

00:37:27: Ich weiß ja gar nicht, wie ich in diesem Leben das alles noch abarbeiten soll, was ich an Verträgen und Projekten auf dem Tisch habe.

00:37:35: Und dass ich diese festgefahrenen Bilder, was ist alter, was ist Rente, gründlich kaputt mache und auf den Kopf stelle?

00:37:48: Weil nachdem ... Racism, Sexism, LGBTQ, da darf man ja niemanden mehr ans Bein pinkeln, da verliert man ja seinen Job.

00:38:00: Aber bei Hashtag, Agism, da wird der ganze Mist ausgekübelt, den sich die Leute woanders verkneifen müssen.

00:38:10: Der Sekretärin in Pogneifen bist du weg bei einer Bank.

00:38:14: Und alles dieses ganze, du darfst nicht PC, PIPAPO.

00:38:20: darf auch nicht abfällig über bei Gender, Demisexuelle, Dyke-Fact, Gender-Binary, Heteronormativ, Pansexuell, bitte kein Kommentar in der Arbeitswelt, am besten privat auch nicht.

00:38:32: Und das alles, was ich die Leute verknifen, wird über zweiunddreißig Millionen Babyboomer ausgekübelt.

00:38:39: Da gibt es keinen Widerstand.

00:38:43: Da gibt es auch keine Repressalien.

00:38:46: Ja, die sind halt alt, da kannst du deinen Müll, deinen Frust abladen und es wird keinen großen Widerspruch geben.

00:38:52: Und das möchte ich zutiefst erschüttern, weil dieses in seinen Grundfesten erschüttern, weil dieses völlig überholte Bild und die Herangehensweise ans Alter, der Blick aufs Alter, der stammt ja aus dem Biedermeier.

00:39:08: Und ich meine, es ist ja wohl längst überfällig, das man für Alter neue Konzepte entwickelt.

00:39:15: Und das bist du, die Erschütterung fürs Alter.

00:39:18: Das bin ich.

00:39:19: Und wenn man Dinge manifestieren möchte, muss man immer übertreiben.

00:39:23: Man muss es krasser machen.

00:39:25: Also wie Andy Warhol oder Boys, da muss man halt die Fettschippe da mit den Kehrbesen hinlegen und sagen, guck mal, kostet fünfzig Millionen.

00:39:35: Ist eine Installation.

00:39:37: Und so muss es, so geht es ja immer.

00:39:39: Oder sind die Sherman, da muss man dann halt wirklich in Großaufnahme im Close-up die Haare große Vagina zeigen, damit die anderen merken, oh, hier hat sich jemand was Neues überlegt, das ist nicht die Mona Lisa.

00:39:56: So, und so muss man ein bisschen überzeichnen, um festzementierte Bilder zu zerstören.

00:40:04: Und das mache ich.

00:40:05: Das machst du dann, indem du dich mit Wie alt warst du?

00:40:09: Dreiundsechzig?

00:40:10: Vierundsechzig im Playboy ausziehst und sagst, look at me.

00:40:13: Ja, das fand ich ganz doll.

00:40:14: Weil ja die jungen Mädels heute schon mit vierzig Depressionen kriegen.

00:40:18: Hilfe, ich bin alt.

00:40:20: Also der erste Schub der Depression kommt ja auch bei Genset.

00:40:25: Kommt ja dann, wenn sie dreißig werden.

00:40:27: Also da wird ja erst mal sich verkochen ins Schneckenhaus und das ist das erste Haar dann mit der Zukunft.

00:40:35: Dann mit vierzig vielleicht noch ohne Mann und kein Kind ist der zweite Schub an Depression.

00:40:40: Na und mit fünfzig.

00:40:44: Also das ist ja die Mitte des Lebens, ist ja unerwarteter Schicksalsschlag, dass man das überhaupt erreicht hat.

00:40:52: und dann die Unsichtbarkeit ab sechzig.

00:40:56: Also das sind ja Dinge, mit denen man nie gerechnet hat.

00:41:00: Ich sage, es gibt nur eine Alternative.

00:41:03: Entweder jung sterben oder alt werden.

00:41:08: Und auch der hundertste Geburtstag ist heute keine Seltenheit mehr.

00:41:11: Die Menschen werden sehr, sehr alt aufgrund von Wissenschaft, von medizinischer Betreuung, von Informationen.

00:41:19: Auch von Lebensstil, Standard.

00:41:21: Viele sind weit gereist.

00:41:22: Man kann sich jegliche Informationen besorgen.

00:41:26: Und das ist lange überfällig, wie mit dem Alter von Frauen diskriminierend umgegangen wird.

00:41:36: Ein großer Unterschied auch, wie man Männer und Frauen betrachtet.

00:41:40: Und da möchte ich wirklich die Gallionsfigur sein, die auch jungen Menschen Symbolisiert und vor Augen hält, guck mal, so geil kann Alter sein.

00:41:52: Aber ich habe mir das nicht wie mit einem Unternehmensberater als Konzept überlegt.

00:41:57: Das hat sich so entwickelt und eingestellt.

00:42:01: Und ich habe es jetzt erkannt, was das für eine gigantische Chance ist.

00:42:06: Ein Markt, der auch von niemand anderem beackert wird, weil es will ja keiner alt sein.

00:42:13: Und ich kann denen sagen, hallo, ich bin alt seit zwanzig Jahren.

00:42:16: Eigentlich war ich schon alt, als ich Mutter wurde.

00:42:19: Als ich Dschungelqueen wurde, war ich forty-eight.

00:42:22: War mein Sohn acht Jahre alt.

00:42:24: Ich war eine sehr alte Dschungelqueen, fast fünfzig Jahre alt.

00:42:28: Und die Leute haben es aber nie so empfunden, weil mein Spirit ein anderer ist.

00:42:32: Das ist vielleicht ein Geschenk und ein Segen.

00:42:35: Ich bin von Hause aus ein anderer Mensch und nutze das natürlich, diesem Pfund, diese Quelle.

00:42:42: um das in meinem Beruf und meinen nun eingetretenen Möglichkeiten zu beackern oder auszufeilen.

00:42:51: Du sprachst gerade von der Quelle und von ihm zu Hause.

00:42:55: Und für mich, ich sage das immer am Anfang des Podcasts, da sage ich immer, ich will herausfinden, wie jemand so tickt.

00:43:00: Und ich glaube, ganz viel damit hat zu tun, wie man aufgewachsen ist.

00:43:04: Und da nickst du schon.

00:43:06: Da nickt die Nick.

00:43:09: Was würdest du sagen, war sehr prägend?

00:43:12: für die Person, die heute vor mir sitzt und die jetzt so ganz frei sagt, dafür stehe ich.

00:43:21: Prägend war ein außergewöhnlicher Weiberhaushalt mit fünf Frauen, Mutter, Oma, Tante, Uroma und ich.

00:43:35: Und dann hat sich eine Veränderung eingestellt, als ich zwölf, dreizehn war.

00:43:39: Meine Mutter hat geheiratet.

00:43:42: Meine Mutter war ja Schauspielerin, hatte auch schon keine Engagements.

00:43:46: Also, das ist bei

00:43:47: uns ... Hatte auch schon keine Engagements.

00:43:49: Ja.

00:43:49: Wobei, mal ganz kurz.

00:43:50: Ja,

00:43:50: wie bei mir.

00:43:51: Also, auch schon.

00:43:52: Immer schlecht, widely underrated.

00:43:55: Deshalb sage ich ja großes Talent, aber keine Arbeit.

00:43:58: Das gibt's bei uns in der Familie.

00:44:00: Die konnte mit dem Beruf uns ja nie ernähren.

00:44:03: war aber sehr erfolgreich, sporadisch, aber eben auch nie durchgängig.

00:44:09: Das ist ja heute noch so.

00:44:11: Man kann ja eigentlich von dem Beruf überhaupt nicht leben.

00:44:14: Egal, das war nur ein Aussperrfer.

00:44:16: Von daher war nie Geld da.

00:44:18: Ja.

00:44:19: Aber, und das ist das Fatale.

00:44:22: Sehr viel Bildung.

00:44:25: Es war kein Geld, aber gebildet.

00:44:27: Also ins Theater gerannt, Literatur.

00:44:31: Die Oma kam ja aus Weimar.

00:44:33: ganz hoher Literaturanspruch, die Uroma auch aus Weimar, alle mit Goethe verwandt, zumindest haben sie so getan.

00:44:42: und Schiller und Goethe.

00:44:43: und es war kein Geld, da musste man Leute aus der Statisterie von der deutschen Oberheit auftun, die einen dann mal vergünstigte Karten besorgt haben.

00:44:53: Es wurde immer ins Theater gegangen, wie andere zum Fußball gehen.

00:44:57: Daraus haben sich auch Gespräche ergeben und für unseren Frauenhaushalt war die Achtung, der Stolz, die Achtung der Respekt vor einem Mann, hat sich ausschließlich ergeben aus dessen Bildungsgrad.

00:45:20: Also, dass man schön mit dem sprechen kann.

00:45:23: Professorin, eine hohe Position, eine gebildete Stellung, ob der dick war, dünn, groß, klein, Vierkantschädel, alles egal.

00:45:35: Man musste reden können und der Mann musste etwas darstellen über sein Intellekt.

00:45:42: So waren die geeicht und dann hat meine Mutter doch tatsächlich.

00:45:49: bei.

00:45:50: auf der Deutschen Bank, als sie einen Überweisungsschein ausgefüllt hat von Hand, hat sie einen Philosophie-Professor von der FU kennengelernt.

00:46:03: Es wurde geheiratet.

00:46:05: Von daher hohes Bildungsniveau und kein Geld.

00:46:10: Und das ist ein sehr gutes Klima, um sich künstlerisch zu entwickeln.

00:46:16: Denn das, was eigentlich über einem schwebt, ist immer die Fantasie.

00:46:22: Sehr viel Fantasie.

00:46:25: Das Beste draus machen?

00:46:27: Ja.

00:46:28: Und auch innere und geistige Freiheit und Ruhe sitzen und lesen.

00:46:33: Also heute wie Kinder heute aufwachsen oder Jugendliche undenkbar.

00:46:37: Ich halte das auch für bedenklich, weil diese innere Reflexion dieses nach innen gehen.

00:46:44: Ich saß manchmal in der Leibnizstraße in Berlin-Charlottenburg, den halben Nachmittag auf dem Fensterbrett und habe zugeguckt, wie die Regentropfen in Spuren die Scheibe herunterinnen.

00:46:59: Das zeichnet ja immer dann so ein Kanal, so eine Spur.

00:47:03: Dann habe ich die verglichen und ich habe nur die Regentropfen beobachtet.

00:47:08: Und wenn meine Oma oder Mutter mich gefragt haben, was hast du denn heute Nachmittag gemacht?

00:47:13: Ich hatte keine Sekunde langweile.

00:47:16: Ich hätte nie gesagt... Mir war so langweilig, ich hab aus dem Fenster geguckt.

00:47:20: Nein, ich hab diese Tropfen.

00:47:22: Warum sind die so unterschiedlich?

00:47:24: Warum ist der eine langsamer, war andere schneller?

00:47:27: Ist die Scheibe dreckig, liegt es am Staub?

00:47:29: Warum suchen die sich ihren?

00:47:31: Wir gucken mal, wie die läuft.

00:47:32: Die ist ja ein Querschläger.

00:47:34: Ich hatte nicht eine Sekunde langweile.

00:47:37: Und diese Genügsamkeit, ich glaube, das ist ein Rückgrat, was mich ein Leben lang gestärkt hat und was mir auch Sicherheit.

00:47:46: gibt.

00:47:48: Also da weiß ich ja, ich kann auch mit wenig klarkommen und von daher bin ich schwer korrumpierbar.

00:47:54: Man kann mich auch schwer locken.

00:47:56: Also dass man jetzt hier mit billigen Mitteln mich blendet, das geht bei mir eigentlich

00:48:01: gar nicht.

00:48:02: Also die Quelle ist... Das

00:48:03: ist das Klima nachdem du gefragt hast.

00:48:05: Die Quelle ist kein Geld, viel Kultur und korrumpierbar, aber wenn da jemand richtige Bildung am Start hat, dann wird er angehimmelt.

00:48:15: Ja.

00:48:16: Wie schön.

00:48:18: Und

00:48:18: dann hat die Oma noch gut gekocht, aber ordentlich gut.

00:48:22: Also dann so drei, vier Gänge altdeutscher Hausmannskost vom Feinsten.

00:48:27: Und da haben sich natürlich, hat sich so jemand dann wohl gefühlt, es wurden dann auch schöne Gespräche geführt.

00:48:33: Das war auf diese Weise dann auch ein glückliches Elternhaus.

00:48:37: Vielleicht nicht unpaper, aber emotional glücklich.

00:48:42: Es gibt ja Sachen, die einen familiär prägen, wo man sagt, okay, Wenn man dann irgendwann erwachsen ist oder erwachsen, dann sagt man, okay, das war super, das nehme ich mit.

00:48:50: Und davon muss ich mich aber lösen.

00:48:52: Ja.

00:48:53: Wovon musstest du dich lösen?

00:48:55: Es wurde viel gezankt, aber das wurde immer als Unterhaltung deklariert.

00:49:00: Also es wurde auch mit Weiber, Nervenzusammenbrüchen, Zickenkriegen, unglücklicher Liebe, geschrien, gekreischt und auch gezankt, auch aus Eifersucht.

00:49:12: Und wenn ich dann gesagt

00:49:13: habe,

00:49:14: die Weiber hört doch auf euch zu streiten.

00:49:17: Wir streiten nicht, wir unterhalten uns.

00:49:21: Man könnte auch sagen, es ist schon erstaunlich, weil ich habe ja thüringisch sächsische Wurzeln von der DNA her, Mitteldeutsch in Berlin geboren.

00:49:33: Eigentlich, wenn ich dieses Bild mir vor Augen halte, eigentlich wie so eine italienische temperamentvolle Familie gekocht, geschrien, fünf Weiber in einer kleinen Küche, niemand hat die andere ausreden lassen, aber sie sind sich nicht böse, war dann auch okay.

00:49:49: Man hat halt Mitteilungsdrang gehabt, wie man heute in einem Film so eine italienische Küchenfamilie an großen Töpfen dann mit gemachten Haaren, die Weiber und Dick und Brüste und Röcke und da Kinder am... So waren die, das war das alltägliche Klima.

00:50:06: Und dann auch immer natürlich sofort versöhnt, überhaupt nicht nachtragend.

00:50:11: Nein, es waren ja Unterhaltungen.

00:50:13: Also sehr, sehr temperamentvoll.

00:50:16: Mich wundert das eigentlich, weil ich habe keinerlei mediterranes Blut.

00:50:20: Ich habe das untersuchen lassen bei so einer... mit so einer DNA-Untersuchung, wo man Haare und Speichel einschicken muss.

00:50:27: Aber es ist sehr viel von diesem Temperament da.

00:50:30: Und ich habe ja viel Temperament.

00:50:32: Und dann auch sehr interessant, weil du das gerade gefragt hast, bin ich ja auch, hat mich auch vom Sockel gehauen, dass ich ja ganz viel Osteuropäisches Blut habe.

00:50:44: Es ist natürlich die Schönheit und der Körper.

00:50:46: Es ist halt russisch-polnisch.

00:50:49: Und ich bin zu der Erkenntnis gelangt.

00:50:52: Wahrscheinlich haben die sich seit Uhrzeiten vom Urall durch die Seidenstraße durchgeschlagen.

00:50:59: Bis sie in Polen gelandet sind und über Russland, daher auch meine Ballettbegabung.

00:51:05: Und auch ein gewisser autaristokratischer Charme, der mir ja ins Gesicht geschrieben ist.

00:51:11: The Duchess, die Gräfin, die Fürstin, ne?

00:51:14: Ich denke mal, da waren viele Einflüsse, wahrscheinlich haben die Weiber von den Kerlen mitgenommen, was sie kriegen konnten, für ein Pelzmantel oder ein Dach überm Kopf.

00:51:23: Also, es ist schon sehr merkwürdig, weil es ging dann über Riga und so was.

00:51:28: Das kann man alles nachgucken.

00:51:29: Ich finde, es ist hochinteressant.

00:51:31: Aber nichts mediterranes, und da bin ich sehr enttäuscht.

00:51:34: Weil ich liebe Italien, Spanien, Frankreich, nein, kein Blut.

00:51:40: Aber Osteuropa, sehr viel Überdosis Osteuropa.

00:51:44: Ich hab dich ja gefragt, was du loswerden musstest.

00:51:47: Und dann hast du quasi diese Zickereien angesprochen.

00:51:50: Ja.

00:51:50: Und als du davon geredet hast, hab ich dich im Grunde im Reality TV gesehen.

00:51:56: Ja, ist ja auch wie zu Hause im Grunde genommen.

00:52:00: vor sich hinvegetieren und dann mit den anderen gucken, dass man schlecht oder recht klar kommt.

00:52:05: Ja, nur dass die eben heute beim Reality TV ja sich selber für ernst nehmen, alles auf die Goldwaage legen und hinterher sich noch verklagen und prozessieren und zum Anwalt rennen.

00:52:17: Also es ist ja völlig abstrus, aber

00:52:20: gut, dass

00:52:20: du diesen Bogen geknüpft hast.

00:52:23: Es sind ja leider im Reality TV heute sehr viele Amateure.

00:52:28: Und das ist so, als wenn man Das sagt auch, setzen Sie sich doch heute mal in dieser Boeing an Knüppel.

00:52:35: Sie fliegen mal heute, ne?

00:52:37: Machen Sie das mal.

00:52:38: So, und ich finde, sich dahin zu setzen und den großen Flieger über ein Teich zu steuern und diese Kompetenzüberschreitung und gar nicht mehr zu wissen, wofür man sich halten darf und die eigenen Grenzen nicht zu kennen mit dieser gigantischen Anspruchshaltung.

00:52:55: Mir gehört, die Welt ist für Entertainment tödlich.

00:52:59: Weil die sind alle wie Rennfahrer, die aber blindfoldet sind.

00:53:07: Also fahren den Ferrari und sind völlig blind.

00:53:11: Aber haben auch keine Angst, weil sie ja nicht wissen, dass sie nichts wissen.

00:53:15: Und dann scheitern sie natürlich.

00:53:17: Und es hat mit Entertainment nichts zu tun.

00:53:19: Ich bin ein Mensch, ich hab's nicht so mit Amateur an.

00:53:23: Ich finde, jeder ... Handwerker, jede Prostituierte, die ihre Sache gut macht, hat meinerseits mehr Respekt als Leute, die mit einer gigantischen amateurhaften Anspruchshaltung nichts können und sonst was von sich behaupten.

00:53:45: Das kann ich nicht leiden.

00:53:47: Und wenn mir die in die Quere kommen, kann ich das auch nicht verbergen.

00:53:56: Du hast erst gesagt, dass du das loswerden musstest, diese Zickerei.

00:54:04: Und habe ich mich gerade gesagt, bist du das denn wirklich los geworden?

00:54:07: Oder bist du eigentlich durch diese Reality TV-Sachen immer wieder in dieser Situation, in der du da auch in der Leibniz-Straße warst?

00:54:15: Na ja, so einfach ist es ja nun nicht.

00:54:17: Nee,

00:54:17: natürlich nicht.

00:54:18: Das ist vielleicht ein bisschen Küchenphilosophiererei oder Psychologie auch.

00:54:23: Wenn ich meine, zum Beispiel, die zwölf Bücher, die ich, Entschuldigung, mich versprochen habe.

00:54:29: Die zwanzig.

00:54:29: Die zwanzig Bücher, die ich geschrieben habe.

00:54:33: Viele davon Bestseller.

00:54:36: Da schweige ich und schreibe ein halbes Jahr lang Buch.

00:54:40: Also, da kannst du ja nun nicht streiten und musst auch in deinem Element sein.

00:54:45: Das ist ja als Autorin eine völlig andere Tätigkeit.

00:54:49: oder diese Wüstenlandschaft, die ich in Brandenburg erworben habe, daraus einen blühenden Garten zu machen.

00:54:56: Da kommste mit rumgezicken und Temperament auch nicht weit.

00:55:00: Aber ich bin ja in beruflichen Bereichen tätig, wo dieses Temperament oder das Gefragte ist.

00:55:08: Das ist genauso wie ein Langweiler und ein Stubenhocker.

00:55:14: Ja, aber dann ist er Urmacher.

00:55:17: Oder macht Intasien arbeiten?

00:55:19: Da kann man sagen, na gut, kanalisiert deine persönliche Neigung.

00:55:23: Ist dann der richtige Mann am richtigen Ort.

00:55:27: Die manche mögen vielleicht sagen, das ist ein Stubenhocker und ein Langweiler.

00:55:31: Ja, aber ihr macht halt Intasien arbeiten und ist Urmacher und liebt das.

00:55:37: Und so ist es bei mir.

00:55:38: Ich habe das, was ich vielleicht von Hause aus ... In mir Trage habe ich kanalisiert in einen Beruf, wo ich das einsetzen kann.

00:55:48: Und ich glaube, jeder relativ glückliche Mensch hat das geschafft, das, was ihn ausmacht, was sein Naturell ist, zu nutzen für berufliche Zwecke.

00:56:03: Macht ja eigentlich jeder.

00:56:05: Wie hast du die Abwesenheit eines Vaters kanalisiert?

00:56:08: Es hat mich überhaupt nicht interessiert.

00:56:10: Ich war froh, dass da keiner ist, der uns stört, weil ich es immer ganz furchtbar fand, wenn ich dann zu Schulfreunden, Klassenkameraden gegangen bin und halt ich fest, dort die Väter gesehen hab.

00:56:23: Ich

00:56:23: fand das immer furchtbar.

00:56:25: Ich hab meiner Mutter jedes Mal gedankt, dass wir alleine sind.

00:56:30: Sagen wir mal, in den, als Kind der Sechzigerjahre, in dieses waren dann die Siebziger so, diese Väter waren für mich nie verlockend.

00:56:43: Und wie war das für dich dann, als deine Mutter den Akademiker geheiratet hat?

00:56:47: Da hatte ich mich ja bereits geflüchtet, bereits in die deutsche Oper Berlin und habe mein Leben im Ballettsaal verbracht.

00:56:54: Du warst zwölf, da warst du schon ...

00:56:56: Nee, da war ich dann nur noch im Ballett, mit ab zwölf Jahren jeden Tag sechs bis acht Stunden trainiert.

00:57:03: Und da hat das, was nicht Ballettsaal war, hat für mich gar nicht existiert.

00:57:09: Es hat nicht existiert.

00:57:10: Es war sowas von unwesentlich.

00:57:13: Und ... Daher wesentlich war nur die deutsche Oper Berlin der Ballettsaal und meine Ausbildung und das Ballett und dann noch ein bisschen die Schule.

00:57:24: Das war wichtig.

00:57:25: Und der war dann ja immer sehr jovial und es war ja dann auch immer bei Familienfest und Weihnachten war es immer was ganz Besonderes.

00:57:34: Aber der Mann war mir nie nahe.

00:57:38: nahe oder dass ich da gar mich ins Bett gelegt hätte und gekuschelt hätte.

00:57:43: Was man ja mit Eltern und mit Familie und Vater macht, wäre mir nicht in den Sinn gekommen.

00:57:49: Und konntest du das mit deiner Mutter?

00:57:51: Ja, immer schon.

00:57:54: Aber die ist dann ja auch weggezogen.

00:57:56: Die ist ja bei dem eingezogen.

00:57:58: Und wir sind ja weiter in der Wohnung geblieben, die meine Mutter siebzig Jahre gemietet hat.

00:58:04: Das heißt, Moment, du warst zwölf.

00:58:08: Deine Mutter lernt einen neuen kennen.

00:58:10: Deine Mutter zieht zu dem neuen.

00:58:15: Und

00:58:15: du bleibst aber in der Wohnung?

00:58:16: Mit meiner Oma.

00:58:17: Mit deiner Oma.

00:58:18: Ja,

00:58:19: war sehr gemütlich und schön und tante.

00:58:22: Waren ja nur ein paar Häuser weiter.

00:58:23: Am Kudam hat der gewohnt.

00:58:25: Und wir leibten ins Eckeniebohr.

00:58:27: Sind wir immer die paar Meter gegangen.

00:58:29: Und sie hat dort geschlafen, fand ich auch besser.

00:58:33: Das muss eine unglaubliche Zeit gewesen sein.

00:58:36: Ja.

00:58:37: Also auch er, das habe ich gelesen, dass er bei den Achtendsechzigern ordentlich mitgeholfen hat.

00:58:42: Und das muss ja wahr, also in Berlin... Also, wenn man sich das ... Rewolte.

00:58:47: Rewolte.

00:58:48: Rewolte.

00:58:49: Und er hat den großen Ästisch, da wo die Commerzbank am Uliwaja-Platz ist, in diesem weißen Haus.

00:58:54: Und da kam ja immer die Studenten.

00:58:56: Und bei uns im Haus, auf derselben Etage, wie sei wie, hat gewohnt der Sohn, jeder kennt den Nachnamen, Hengstenberg Sauerkraut.

00:59:05: Sauere Gurken.

00:59:06: Hengstenberg Sauerkraut steht in jedem Supermarkt.

00:59:09: Und das war so ein richtiger Apotyp.

00:59:12: Also mit Antiorte, Ritterer, Erziehung.

00:59:15: der ersten Stunde.

00:59:16: Das heißt, die hatten Kinder, die durften mit dem Messer die Sofas aufschlitzen, um zu gucken, was drin ist.

00:59:25: Anti-autoritäre Erziehung, Nacktrumrennen, die sowas zerschlitzen, damit das Kind lernt.

00:59:31: Ja, was ist drin?

00:59:32: Neugierde, Neugierde.

00:59:34: Der Vater fand es super, dann die Wände beschmieren, die sich nackt in Farbe wälzen, sich dann über eine Leinwand wälzen.

00:59:43: Das verdenkt ganz lange Haare, bis auf die Brust so.

00:59:47: Ganz reiche schwebische Verhältnisse, aber die haben sich da ausgegeben.

00:59:51: Ich glaube, heute gibt es sowas auch im Prenzelberg.

00:59:53: Ich kenne einen.

00:59:54: Einige solcher Kinder, die dann alles auf den Kopf stellen, was zu Hause nicht gestattet war.

00:59:59: Und da bin ich zum Spielen hingegangen.

01:00:02: Es war für mich eigentlich wie Pippi Langstrumpf.

01:00:07: Habe ich ja auch gelesen.

01:00:08: Und dann dachte ich immer, ach guckt es ist Pippi Langstrumpf in Berlin.

01:00:13: Aber alles möglich.

01:00:14: Hengstenberg, stell dir das mal vor.

01:00:16: Es ist schon verrückt gewesen.

01:00:18: Ja.

01:00:20: Und die Philosophiestudenten, auch aus der politischen Bewegung, die haben damit meinem Vater da debattiert und meine Mutter mittendrin.

01:00:27: Und ich auch.

01:00:28: Aber mich hat das nicht so an mich rankommen lassen.

01:00:34: Für mich war die Deutsche Oper Berlin sehr wichtig.

01:00:37: Und dazwischen ist weit mal sehr gebildet alles.

01:00:39: Und deshalb kann ich mich auch so amüsieren, wenn manche Leute sagen, Frau Nick wäre vulgär oder obszön.

01:00:47: Das ist eine Ausdrucksfarbe, für die ich mich ganz bewusst entschieden habe.

01:00:52: Wie Jeff Kunz.

01:00:53: Wenn der sagt, ich werde aus Glas diesen gigantischen Fallos jetzt formen, dann ist das ein Projekt und den werde ich ausleuchten und an die Decke hängen.

01:01:03: Und dann hängt er im Museum of Modern Art.

01:01:06: Und wenn so was vorkommt, entscheide ich mich als Ausdrucksfarbe dafür ganz bewusst.

01:01:12: Und das alles Oma tun, wenn man sich anguckt, was auf der Bühne der Volksbühne heute Florentine Holziger macht.

01:01:22: Die könnte ja meine Tochter sein.

01:01:24: Florentino Holzinger.

01:01:25: Gerade wieder alles abgeräumt, Theaterpreise.

01:01:29: In Zukunft wird sie wahrscheinlich in Bayreuth den Ring des Nibelungen zinieren.

01:01:34: Ich kenne sie nicht.

01:01:35: Die

01:01:35: Geister, die ich rief.

01:01:37: Ich würde sie an deiner Stelle bald mal einladen.

01:01:40: Florentino Holzinger.

01:01:42: Schreibst ihr auf und google es.

01:01:44: Die könnte meine Tochter sein.

01:01:46: Die Geister, die ich rief.

01:01:48: Also ich höre da eine Begeisterung raus, habe

01:01:50: ich das richtig verstanden?

01:01:51: Okay,

01:01:52: Florentino-Holzer.

01:01:53: Weil die Expressivität in einer künstlerischen Form kommt immer aus einer aus besonderen Lebensumständen.

01:02:05: Also die stellt sich nicht aus Saterzufriedenheit ein.

01:02:09: Oder man will selbst wenn Saterzufriedenheit das Klima wäre, will man... da vielleicht das abschütteln, um noch nach etwas anderem zu suchen.

01:02:19: Ich habe es jetzt deshalb erwähnt, weil die Bequemlichkeit war eigentlich nie Maßstab für mein Handeln und auch nie in unserer Familie.

01:02:29: Also, das Bequeme ist nie eine bürgerliche Zufriedenheit, hat uns nie gelockt.

01:02:36: Du hast mal gesagt, Familie ist kein Wellnessbereich.

01:02:39: Sie ist der Ort, an dem man Haltung übt.

01:02:43: Auch so schöne Sachen habe ich gesagt.

01:02:45: Du hast

01:02:45: viele schöne Sachen gesagt.

01:02:46: Ich staun.

01:02:48: Man kann sich das gar nicht alles merken.

01:02:51: Ja, aber es stimmt ja auch.

01:02:52: Ich würde es heute noch genauso sagen.

01:02:54: Wie hast du deinen Sohn erzogen?

01:02:56: Als ich meine, du bist ja, würde ich sagen, auf der einen Seite sehr tolerant und auf der anderen Seite habe ich das Gefühl aber auch sehr streng.

01:03:07: Findest du, woran merkt man denn die Strenge?

01:03:10: Die Strenge merkt man an deiner Sprache.

01:03:13: Und wer so spricht, ist streng.

01:03:15: Wenn du das so sagst, dann kann ich das nur annehmen.

01:03:18: Ich will das auch nicht beurteilen, dem nicht widersprechen.

01:03:20: Sehr interessanter Aspekt.

01:03:23: Ja, mit dem Sprechen habe ich ja auch zu kämpfen gehabt.

01:03:27: War ja auch nicht so einfach.

01:03:28: Warum?

01:03:29: Weil ich als erste Ausdrucksform gelernt habe, gesehen zu werden, ohne gehört zu werden.

01:03:36: Das ist ja wohl der Kern des klassischen Balletts.

01:03:39: Ja.

01:03:40: Alles zu sagen, ohne gehört zu werden.

01:03:44: Also ich bin ja bis zum zwanzigsten Lebensjahr darauf trainiert gewesen, mich auszudrücken, ohne dass man mich hört.

01:03:50: Du musst ja schweben im klassischen Ballett.

01:03:54: Und darf kein Geräusch auch nicht aufkommen beim Springen.

01:03:57: Alles falsch.

01:03:59: Wie ein Geisterwesen sein.

01:04:01: Wieso hat dich das so angezogen?

01:04:03: Na ja, das ist die edelste und schönste Kunstform, die es gibt, der klassische Tanz.

01:04:08: Und auch die Nobelste, weil man ja mit dreißig alt ist.

01:04:12: Also, du gibst alles in der Ästhetik.

01:04:15: Es ist die Hochkultur der Ästhetik, es ist klassische Ballett.

01:04:19: Und mit dreißig muss man sich überlegen, was macht dann hinterher?

01:04:22: Also, das ist auch noch mal ein anderes Thema.

01:04:24: Aber weil du sagst, die Stränge, ich glaube, ist auch für Musiker oder selbst, wenn man sagen würde, man will im Sport etwas erreichen.

01:04:34: Ob das nun eine Reiterin ist oder eine Fußballerin, also alles oder ein Musiker, alles, was man doch betreibt, um sich eine gewisse Fertigkeit zu erlangen, geht doch mit Disziplin einher.

01:04:47: Man kommt ja sonst zu nichts.

01:04:49: Und da gibt es ja auch Kinder, die vom vierten Lebensjahr an jeden Tag mit der Geige sich abmühen, Stunden um Stunden.

01:04:57: Da frage ich mich auch, Wie schaffen die das?

01:04:59: Wie bringt man das heute einem Kind bei?

01:05:02: Gerade heute.

01:05:03: Ja, also, du kannst mir doch nicht erzählen, dass ein Kind das freiwillig macht, vielleicht mal, aber dann doch auch wieder nicht und so.

01:05:11: Das finde ich schon bewundernswert.

01:05:15: Das hat sich dann halt so eingestellt, weil man etwas möchte.

01:05:19: Und wenn man etwas möchte, hat man dafür eigentlich die Leidenschaft und die Passion.

01:05:24: Und mit der Leidenschaft und der Passion kommt auch die Liebe zur Sache.

01:05:28: Und ich glaube, aus der Liebe zur Sache erwächst dann die Hingabe.

01:05:32: Wie hast du deinem Sohn Durchhaltevermögen beigebracht?

01:05:36: Mein Sohn hatte die beste Kindheit, die man haben kann.

01:05:40: Er ist im Backstage-Bereich aufgewachsen.

01:05:43: In deinem?

01:05:45: Immer,

01:05:45: wo ich gearbeitet habe,

01:05:46: ob es

01:05:47: in der Kiste war, unter einem Gardrom-Tisch in Tippi und Bar jeder Vernunft und BKA oder später in Theater, in der Requisite gesessen, bei der Technik gesessen, in der Kulisse gesessen.

01:06:02: Er war ja immer dabei.

01:06:03: Ich hab gesagt, wo ich bin, ist dein Leben, da musst du da halt warten.

01:06:07: Und Zirkus-Kinder und Theater-Kinder sind die am besten Erzogensten.

01:06:11: Da wissen dreijährige wissen.

01:06:14: Jetzt ist Leise.

01:06:16: Geschweigen.

01:06:20: Leise.

01:06:21: Macht jedes Kind mit.

01:06:22: Das ist eine innere Ehrfurcht, wie vielleicht die Angst vor Dunkeln oder vor Mond.

01:06:29: Ich glaube, es ist ein Urinstinkt.

01:06:31: Kinder spüren das, wenn es darauf ankommt.

01:06:34: Wir sind hier eine große Gemeinschaft.

01:06:36: Wir alle schweigen jetzt.

01:06:37: Es ist was ganz Besonderes.

01:06:39: Das Licht geht an.

01:06:41: Der Vorhang, da sind fremde Menschen.

01:06:42: Leise.

01:06:43: Ich habe nie erlebt, dass ein Kind kreischend auf eine Bühne rennt oder das würde.

01:06:49: Und das ist sehr schön.

01:06:51: Und so kommt ein Kind ganz automatisch mit hunderten von Kulturen, Religionen, unterschiedlichsten Menschen in engeren Kontakt.

01:07:00: Es sieht die Menschen in der Probe beim Kämpfen bei der Arbeit nach der Arbeit.

01:07:05: Ganz normal stellt sich die Einschätzung ein.

01:07:08: Der macht jetzt ein Eck, der ist jetzt aufgetreten, der probt, der hadert auch mit sich.

01:07:13: Jetzt ist er privat, jetzt ist er in der Kantine.

01:07:16: und dann darf man nicht vergessen, diese Kinder werden ja von allen gehitchelt und geliebt.

01:07:21: Also das wird ja getragen und gezeigt und bei der Technik auf dem Schoß und setzt mal die Kopfhörer auf und willst du auf den Knopf drücken, drück auf den Knopf.

01:07:31: Das sind ja Wunder, Wunder, Wunder.

01:07:34: Und so ist mein Sohn aufgewachsen und mit zwölf ist er ins Internat gegangen.

01:07:38: Weil ich das, was einen zwölfjährigen interessiert, meinem Sohn nicht als alleinerziehende Mutter bieten konnte.

01:07:47: Was ist das?

01:07:48: angefangen von Motorrad, Autos, Schwimmen, Rudern, Sportarten, kann ich ja alles nicht machen.

01:08:00: Hockey, konnte ich ja alles nicht.

01:08:02: Und auch eine männliche Welt angeln, Wassersport segeln, Mama ich will segeln, soll ich mit dem Leben noch segeln gehen?

01:08:12: Wie denn?

01:08:13: Ja, zweimal mit Freunden mitgegangen.

01:08:15: Ja, ich möchte auch.

01:08:16: Warum haben wir kein Boot?

01:08:18: Und da dachte ich, weißt du was?

01:08:19: Geh aufs Internat.

01:08:21: Da gibt es alles.

01:08:21: Da kannst du dir aus dreihundertfünfzig Hobbys.

01:08:25: Kannst daraus picken, was du machen willst.

01:08:27: Fliegen kannst du auch lernen.

01:08:29: Nur Jungs, geh mal dahin.

01:08:30: Da kannst du die Überdosis an Liebe und an Weiberkram, die du mitbekommen hast, die ersten zehn Jahre schön in Balance bringen.

01:08:40: So ist es gekommen.

01:08:41: Da hat er sich seine Männerwelt zurechtgesucht.

01:08:44: Das war ein großer Segen, weil ich denke schon, dass es etwas mit einem Sohn macht.

01:08:51: Wenn kein Vater da ist, das war ja kein unmittelbares Rollenmodell.

01:08:56: Und das mit der Toleranz und mit der Liberalität, die er eh schon mitgebracht hat, konnte er wunderbar navigieren.

01:09:04: Ganz wunderbar.

01:09:06: Aber es war nicht geplant und ich habe immer gesagt, wenn es dir nicht gefällt, du bist in vier Wochen wieder da, guckst dir an.

01:09:14: Es war nie in Zwang.

01:09:16: Ich habe nie gesagt, du musst, du musst, schau es dir an.

01:09:19: Es ist ein großes Glück, dass ich das finanzieren kann und wenn du es gar nicht magst, kommst du wieder nach Hause.

01:09:27: Aber vielleicht gefällt es dir und er hat es geliebt.

01:09:30: Also wenn man so aufwächst wie du.

01:09:33: Arm, aber gebildet.

01:09:34: Es kommt auf etwas

01:09:35: an.

01:09:35: Ja, so kann man es sagen, ja.

01:09:37: Und drauf ankommen heißt ja, ich muss das lesen, ich muss wissen, Goethe, Schiller, das hast du hast erzählt, dann Ballett.

01:09:44: Da ist es ja auch alles Ordnung, was ich darüber weiß.

01:09:48: Streng, streng, streng.

01:09:51: Wenn man deine Sprache hört, wie du redest, das ist, da ist nichts Flapsiges dabei, außer wenn du es willst.

01:09:57: Was passiert, wenn du loslässt, wenn du sanft bist?

01:10:03: Wie ist die Nik, wenn sie sanft ist?

01:10:05: Da gibt es einige Leute, denen das vorbehalten ist und die das erleben dürfen.

01:10:12: Und manchmal merken die das gar nicht.

01:10:14: Da denken die wahrscheinlich, ich bin immer so.

01:10:17: Aber ich bin schon oft sanft.

01:10:19: Ja doch, bin schon oft sanft.

01:10:21: War ja auch sehr sanft, jetzt gerade wieder bei Promi Big Brother.

01:10:25: Seitdem bin ich ja die große Frauenversteherin, weil ja die arme kleine Pinar.

01:10:31: Die ist ja, hat ja schwere Depressionen, weil sie ja dreißig geworden ist, ne?

01:10:37: Nee, nee, nee, das sind's mal weg.

01:10:38: Deshalb will ich ja nur sagen, da hatte ich auch größtes Verständnis.

01:10:42: Und so hat jede die andere, die ist ja bei, ist ja OnlyFans-Modell.

01:10:47: Die hat auch Angst, wie's weitergeht.

01:10:49: Ich kann auf Weiber-Themen, egal welcher, cooleur.

01:10:53: sofort eingehen und mich rein vertiefen.

01:10:56: Also ich habe da wirklich ein sehr, sehr großes Herz und extrem viel Verständnis für diese ganzen Nuancen von Frauenproblemen.

01:11:05: Und wie ist es mit dir?

01:11:06: Also wie bist du, wenn du zu dir sanft bist?

01:11:09: Ich bin mal zu mir ja jeden Tag sanft, weil ich ja jeden Tag dann Torte, Esse und Kuchen und es Lachs angehe.

01:11:17: Ich hab jeder Latte Macchiato und immer Süßkram.

01:11:22: Und dann noch mal eine halbe Stunde im Bett bleiben.

01:11:26: Ja, ich wollte um sechs aufstehen, ich stehe aber um sieben auf.

01:11:30: Bin ich schon auch wieder sanft zu mir gewesen.

01:11:32: Und ich bin schon sehr sanft und weich zu mir selber.

01:11:37: Musstest du das üben?

01:11:39: Weil nichts ...

01:11:40: Ich musste üben, kein schlechtes Gewissen zu haben.

01:11:43: Aber ich mach's mir auch schön.

01:11:45: Und ich bin auch gerne alleine, möchte man gar nicht vermuten.

01:11:52: Ich habe ein sehr sanftes Zuhause, weil in meinem Hause gelten meine eigenen Regeln.

01:11:59: Und das ist ein sehr harmonischer Rosamunde-Pilcher-Haushalt, in dem es aussieht wie in einem englischen Schloss.

01:12:07: Ich habe das gesehen mit Pierre M. Krause, der hat dich besucht.

01:12:10: Das ist dein Haus, ne?

01:12:11: Ja,

01:12:12: das bin ich zu Hause mit.

01:12:14: Bin ich bei mir zu Hause mit Kaminfeuer, Feuerzangenbohle.

01:12:19: Eierlikörkuchen und alles so ein bisschen Landhausfee.

01:12:24: Landhausfee.

01:12:25: Da habe ich mir vielleicht einen meiner eigenen Märchenwelt gezaubert, aber sie ist real.

01:12:32: Es gibt es ja.

01:12:33: Man kann ja gar nicht sagen, es gäbe sie nicht oder es wäre ein Märchen.

01:12:38: Nein, es ist die Heimat und das Zuhause, was ich mir geschaffen habe.

01:12:43: Und es ist sehr, sehr, sehr schön.

01:12:45: Pierre M. Krause war auch begeistert und da gelten meine eigenen Regeln und Gesetze.

01:12:51: Und bei Pierre M. Krause war noch gar nicht viel zu sehen.

01:12:56: Denn richtig los geht's ja, wenn Weihnachtlicher Budenzauber ist.

01:13:00: Budenzauber kann ich ja auch ganz toll.

01:13:03: Und dann ist es eigentlich wie ein anderer Planet.

01:13:07: Und er dudelt dann auch Weihnachtsmusik.

01:13:09: Ich hab meinen eigenen Weihnachtsmakt.

01:13:11: Ich finde es schön.

01:13:12: Und da gibt's ja auch keinen Mann, der sagt, also, wann ist denn das mit dem Gedudel hier mal vorbei?

01:13:17: Also, es reicht aber mal langsam.

01:13:20: Aber

01:13:20: es sieht ... Deswegen hab ich das gesehen und dachte, super.

01:13:26: Aber es sieht eben auch so aus, als könnte sich der Prinz da wohlfühlen.

01:13:33: Mein Sohn ist ja der Prinz.

01:13:35: Und der andere, der Vater?

01:13:36: Auch

01:13:37: der spielt doch überhaupt keine Rolle.

01:13:38: Alles entsorgt, weiß kaum noch den Namen.

01:13:42: Das

01:13:42: glaub ich dir nicht.

01:13:43: Na ja, ist auch zu lang der Name.

01:13:46: Aber mein Sohn ist ja der Prinz.

01:13:49: Ja, wenn man so ... Ich habe so gedacht, also alles natürlich küchenpsychologisch und ich weiß ja auch, dass du dich auch sehr für die Psychologie und für diese Philosophie und so interessierst.

01:14:01: Deswegen auch Theologie.

01:14:03: Habe ich so gedacht, naja, ob da nicht irgendwie auch, dass du einem Bild entsprechend wolltest, um zu zeigen, guck mal, ich kann es ja auch.

01:14:13: Du wolltest mich nicht haben, lieber Prinz.

01:14:16: Du hast ein Kind gezeugt, was du nicht haben willst.

01:14:19: Und jetzt habe ich dieses Kind.

01:14:20: Und dieses Kind wird auch nach England aus Internat geschickt, damit er theoretisch auch das adelige Blut, den gerecht wird.

01:14:26: Und zu Hause sieht es auch aus ein bisschen adelig.

01:14:29: Also ich habe so gedacht, irgendwie ist auch ein bisschen, guck mal, lieber Prinz aus Hannover.

01:14:37: Ich kann auch ohne dich.

01:14:38: Auf jeden Fall.

01:14:39: Das ist nicht falsch.

01:14:41: Ich muss aber fairerweise sagen, so hat es bei uns, als ich in Armut, auf Wuchs, auch schon ausgesehen.

01:14:48: Ach ja, okay.

01:14:49: Weil die Uroma hat ja aus Weihnachten.

01:14:52: Es war ja in der DDR so, man durfte ja Uroma aus Weihnachten.

01:14:57: Entschuldigung.

01:14:58: Es war ja in der DDR so, dass die Rentner ab fünfundsechzig ausreisen dürfen.

01:15:03: Man durfte ja investen.

01:15:05: Das wusste ich gar nicht.

01:15:06: Natürlich.

01:15:07: Du konntest mit fünfundsechzig die DDR amtlich verlassen.

01:15:12: Und da, du, ich meine, heute aus heutiger Sicht, na ja, die Alten haben so auch nicht gebraucht.

01:15:16: Die haben ja im Arbeiter- und Bauernstaat auch nichts mehr beigetragen.

01:15:21: Also keine Wirtschafts- oder Arbeitsleistung gebracht.

01:15:24: Nee, aber ich höre das jetzt

01:15:25: gerade zum ersten Mal.

01:15:26: Da durfte man auf Antrag Grau-Ara.

01:15:27: Also, ja, haben Sie es so erzählt.

01:15:29: Ausreisen.

01:15:30: Und die kamen dann mit.

01:15:32: Und da hat die ja ihre Möbel und Antiquitäten mitgebracht.

01:15:36: Und daher waren ja die Antiquitäten schon mal da.

01:15:39: Wir waren immer Ästheten und Schöngeister.

01:15:44: Meine Mutter hat mit kleinem Geld immer getrödelt, gesammelt, Bilder.

01:15:50: Das war immer, hatte man mal Geld, wurden Sachen ertrödelt oder Antiquitäten merkte oder Bilder gesucht, selbst gemalt.

01:16:00: Das so sind wir.

01:16:01: Wir haben uns immer damit befasst.

01:16:04: Por Sammeltassen, Porzellan, Schnickschnack, Nippes, wenn ich das Wort Nippes höre.

01:16:10: Also ich könnte ja einen Antiquitätenladen aufmachen.

01:16:13: Und das hatten wir schon vorhin.

01:16:16: Das muss ich sagen, fairerweise, aber wir hatten kein Haus.

01:16:20: Und ich habe das, was ich dann schon geerbt habe und bekommen habe.

01:16:25: Dem habe ich den richtigen Rahmen verliehen.

01:16:28: Aber eine Rumpelbude, wie bei Willi Schwabes Rumpelkammer, war es bei uns schon immer.

01:16:35: Alles auch aufgehoben von Jagdhörner über Braut truen Sachen, die heute gar keiner mehr hat.

01:16:43: Weiße Spitzenkleider, Aussteuer, das haben die halt gehortert.

01:16:48: Fanden sie schick, fanden sie toll.

01:16:50: War auch ein richtiger Theaterfundus im Grunde.

01:16:53: Große Feder, Fächer.

01:16:55: Ich weiß gar nicht, wo sie die hatten, wahrscheinlich mal bei einer Operette abgestaubt.

01:17:00: Also sowas habe ich alles von zu Hause bekommen.

01:17:03: Aber du hast recht in dem Sinne, der richtige Hintergrund, der richtige Rahmen hat sich ergeben, dadurch, dass ich dieses Haus gekauft habe.

01:17:12: Alleine.

01:17:13: Was natürlich auch, wie du sagst, ein bisschen was von Narriturkutsche sein kann.

01:17:21: Das möchte ich gar nicht

01:17:22: abstreiten.

01:17:24: Du hast das schon erzählt, also wir haben die Bildung, die Hochkultur, Goethe, Schiller, wir haben Ballett, wir haben Theater, Zosch, Schlingensief, spielt ja auch mal eine Rolle bei dir, hier an der Volksbühne.

01:17:41: Und da ist diese alleinerziehende Mutter, die in dieser Kulturwelt in Berlin zu Hause ist.

01:17:50: und dann Schnitt, Dschungel, Australien.

01:17:56: Australien?

01:17:56: Ja.

01:17:58: Wie kann ich mir diesen... Also was ist in diesem Schnitt passiert, der ja, wenn wir es im Film sehen, ist es so?

01:18:07: Aber irgendwas dazwischen, du hast erst auch gesagt, Star aus Notwehr, fand ich einen schönen Satz.

01:18:12: Wie ist das passiert?

01:18:15: Und ich stelle mir das nicht einfach vor, weil man hat so viel Kulturrucksack.

01:18:23: Und dann ist das ja eigentlich Trash TV.

01:18:28: Wie man sagt.

01:18:29: Ich bewertet das gar nicht.

01:18:30: Aber das eine ist Hochkultur, Goethe und das andere ist Trash.

01:18:35: Wie ging das für dich?

01:18:36: Was ist in diesem Schnitt passiert, in diesen Millisekunden in einem Film?

01:18:41: Es war eine Chance.

01:18:43: Und der Tresch hat ja die Welt erobert.

01:18:45: Also Tresch ist ja auch eine Kunstform, die auch heute, jedes Staatstheater heute, Tresch ist so etwas geworden, was zitiert wird, was eine Zeit beschreibt, was ganz bewusst als Farbe eingesetzt wird.

01:19:01: Treschig ist eigentlich auch an die Stelle des Unterhaltungs- und Entertainment.

01:19:09: getreten.

01:19:10: Also wenn man sagt, früher Dior-Abendkleider, ja heute bestellen sie sich das in Polyester für dreißig Euro bei Temu und es ist ein Brautkleid.

01:19:20: Also Trash ist ja alles, was irgendetwas anderes in einer sehr billigen Form zitiert.

01:19:26: Und ich hatte damit kein Problem.

01:19:28: Ich habe es als Chance empfunden und habe mir direkt, bin ja auch sehr pragmatisch, habe ich mir gesagt, na wenn das alle scheiße wird, dann habe ich durch durch den Business Class Flug mit Lufthansa, aber jede Menge Meilen.

01:19:45: Das hast du dir gesagt?

01:19:45: Ja,

01:19:46: ich dachte, lass es doch in die Hose gehen, Mensch, dann habe ich nach... Business class mit Lufthansa habe ich in Haufen.

01:19:53: Meilen kannst du mal irgendwie abbummeln, woanders.

01:19:56: Ich hatte damit kein Problem.

01:19:58: Ich bin ja auch eine mutige Person.

01:20:00: Ich dachte, was soll passieren?

01:20:03: Moment, Moment.

01:20:04: Was soll passieren?

01:20:05: In dem Format.

01:20:06: Was soll passieren?

01:20:06: Nein, nein, nein.

01:20:07: Aber guck mal, es war noch vor wenigen Jahren, und das hat sich jetzt auch verändert, war das ein Politikum, das ein Lars Eidinger im Tatort spielt?

01:20:16: Ja.

01:20:17: der hier Schaubühne.

01:20:18: Gut,

01:20:18: dass du das sagst.

01:20:20: Und das war absolut, das ging gar nicht.

01:20:22: Ja, bei mir, das ging auch gar nicht.

01:20:24: Ich war zu der Zeit an der Volksbühne, habe Polish gespielt.

01:20:29: In Polish-Stücken auf der Bühne gestanden im Renaissance-Theater als Florence Foster Jenkins, die Opern wahnsinnige Diva, die überhaupt nicht singen konnte.

01:20:39: Und zwischendurch habe ich mal eben dieses Projekt und das Format gemacht.

01:20:45: Ich bin ein Star, hol mich hier raus.

01:20:49: Und ich habe es ganz pragmatisch betrachtet.

01:20:53: Ich dachte, ja, das sieht doch ganz Deutschland.

01:20:56: So bin ich in Berlin nur auf der Bühne zu sehen.

01:20:59: Und es war damals war das Format ja noch avant-garde.

01:21:03: Es war das erste Jahr.

01:21:05: Im Januar oder Februar hat Costa Cordales gewonnen.

01:21:09: Meine Staffel lief dann im Oktober.

01:21:12: Und... Es war für mich eigentlich so ein Moment, wo ich dachte, diese Chance muss ich ergreifen.

01:21:19: Da sieht mich doch ganz Deutschland.

01:21:21: Sonst bleibe ich immer eine lokalgröße Arbeit.

01:21:24: Das gesamte Projekt oder Format in seiner Machart war ja avant-garde.

01:21:30: Man hat sowas ja noch nie gesehen.

01:21:31: Und ich als erste deutsche Dschungel Queen fand, das war eine super Chance für mich.

01:21:37: Denn heute ist ja Reality TV, was sich sehr verändert hat, ein völlig... Abklatsch von dem, was es sein soll.

01:21:46: Immer billiger, mit einer Blase von Leuten, die sich untereinander alle kennen, wie eine Karawane, durch die Formate tingeln, meistens vom Bumsfernsehen stammend und das Ganze für kleines Geld.

01:21:59: Also das ist ja alles Vaginal-Business geworden.

01:22:02: Vaginal-Business.

01:22:04: Also

01:22:05: reden wir hier von...

01:22:06: dass man erst in die Bums-Formate geht.

01:22:08: Was

01:22:09: sind Bums-Formate?

01:22:10: Dating-Formate, also Temptation Island, Bachelor Red, wie die da alle heißen.

01:22:20: Okay, ich bin wirklich ...

01:22:22: Ja, da gibt es eine ganze Menge Love Island, Ex on the Beach.

01:22:28: Also, das sind immer exotische Locations, wo es eigentlich Umpaarungsmöglichkeiten gibt.

01:22:34: Paarungsmöglichkeiten geht und wie die sich dann so entwickeln.

01:22:38: Es sind Paarformate, Dating.

01:22:40: Sie heißen Dating Show.

01:22:42: Das

01:22:42: heißt, die gehen dahin auf diese Island und dann wird gebummst.

01:22:48: Aber das ist dann gut.

01:22:49: Das ist das Ziel, wobei die Produktionsfirma da auch keinen zwingen kann.

01:22:54: Es gibt aber Wunderbare exotische Kulissen.

01:22:57: Es gibt jede Menge Alkohol.

01:22:59: Und ich möchte mal sagen, vom Hintergrund sind die Leute auch schon so gekastet, dass eindeutig ist, dass sie dafür am besten geeignet sind.

01:23:07: Sandgestreite junge Männer mit Sixpack macht nichts, wenn der mittelmäßige IQ eher im unteren Bereich ist, ist vielleicht auch förderlich.

01:23:18: Und die Damen natürlich hochgepumpt, hochgetuned, optimiert körperlich.

01:23:23: optimiert und es geht dann um das aufeinandertreffen Partnerweil, Mann und Frau.

01:23:30: Und wenn Tatsache dann im Whirlpool mit Reichlich-Boost Tatsache gefögelt wird, umso besser.

01:23:38: Also das ist super für die Quote.

01:23:41: Und dann, wenn man dann sich hervorgetan hat als Paar.

01:23:45: kann man über Social Media große Reichweiten aufbauen und ist dann auch geeignet, um in alle anderen Formate der Reihe nach einzuziehen.

01:23:57: Das gibt bestimmt zehn bis fünf zum Formate dieser Art.

01:24:01: Und dann auch mit Tränen und mit Trennung und ein anderer.

01:24:06: Und sie hat mich betrogen und ich dachte, er liebt mich, er wollte nur vögeln.

01:24:11: Und diese ganze Palette läuft sehr gut, man muss erschrecken.

01:24:15: sagen, es ist fast das Einzige, was im Fernsehen noch wirklich läuft.

01:24:20: Moment, aber ist das alles Reality TV?

01:24:25: Stimmt das alles?

01:24:27: Na in dem Moment, wo es passiert, stimmt das ja.

01:24:30: Man kann

01:24:30: ja nicht sagen, die sind, die haben da Geschlechtsverkehr und es stimmt

01:24:34: nicht.

01:24:34: Nee, also nehm ich an, aber ich habe früher zum Beispiel mit, wie alt war ich, zwei, drei, zehn, da habe ich Wrestling geguckt.

01:24:43: ...catchen.

01:24:44: Und ich habe dann irgendwann festgestellt, das stimmt ja alles gar nicht.

01:24:46: Also das ist ja vorher alles ausgemacht.

01:24:48: Und ich finde es jetzt auch gar nicht immer noch irgendwie faszinierend, weil es ja am Ende eine Choreografie auch irgendwie ist, die auch eine Kunstform sein könnte.

01:24:59: Egal.

01:25:00: Aber ist das, was ich da, also ich gar nicht, aber andere im Fernsehen sehen, stimmt das dann?

01:25:06: oder ist das, also ist das Wissen, keine Ahnung, ich weiß gar nicht, wie die heißen, Kevin und Amira.

01:25:16: Ich weiß nicht, ob es die Namen gibt.

01:25:18: Aber Kevin und Amira... Die

01:25:20: werden schon mal sehr... Das klingt schon mal gut für diese Welt.

01:25:23: Und wenn Kevin und Amira jetzt im Burpo sind und ordentlich einen getankt haben und dann miteinander... Vögeln.

01:25:30: Ja.

01:25:31: Du sagst Bummsen, lass uns Bummsen nehmen.

01:25:33: Ist das dann vorher schon klar gewesen, dass sie das machen?

01:25:35: Das

01:25:35: glaube ich nicht.

01:25:36: Aber die Produktion kann ja mit dem Augenzweggern in die Richtung kasten.

01:25:41: Also man kann ja, wie wenn jetzt hier gewisse Bilder oder Monopolikaten wären, kann man ja sagen, ich könnte mir vorstellen und dann haben sie vielleicht auch Informationen.

01:25:50: Also.

01:25:52: Ich stehe auf Blondinen mit großen Brüsten.

01:25:55: Da würde ich natürlich auch für See mir eine Blondine mit großen Brüsten aus dem Pott schieben.

01:26:07: Natürlich ist das Casting schon in dieser Richtung, dass ich Möglichkeiten ergeben.

01:26:15: Protagonisten wissen ja auch, dass ihnen, wenn sie richtig Gas geben, dann eine weiterführende Karriere mit hohen Beträgen winkt.

01:26:26: Also ich würde das nicht, würde da nicht Leute erwarten, die intellektuelle Ansprüche haben.

01:26:33: Aber die Beträge locken zum einen.

01:26:36: Darf

01:26:36: ich fragen, was man da verdient?

01:26:38: Inzwischen haben sie die Preise lange kaputt gemacht.

01:26:41: Also es gab dafür mal gutes Geld.

01:26:45: Heute sind diese Gesellschaftsschicht, sind die Protagonisten auch so gepult, dass sie sagen, es ist egal, was ich kriege.

01:26:53: Ich hole mir hinterher das Geld ab über Social Media-Kollaborationen.

01:26:59: Also ich werde dann hinterher... Werbeverträge kriegen, für Badehosen, für Rasierkling, für Haarschampo, für Hautcreme, Sonnencreme, für meinen tollen Body, für Tonschuhe.

01:27:15: Und da holen die sich das Geld ab.

01:27:17: Ich glaube, die Vielzahl geht heute für Zehntausend Euro rein, wo zwanzig Prozent meistens ans Management gehen.

01:27:24: Zehntausend Euro.

01:27:25: Dann kommt das Finanzamt, also Viertausend haben sie am Ende.

01:27:29: Ja, aber wenn der am Band macht, lochen muss einen ganzen monat dreißig tage ist es ja doch viel geld.

01:27:37: weil die wissen ja sie bleiben nur zwei wochen und haben noch eine exotische location.

01:27:42: und das schlimmste was sie machen müssen ist vögeln.

01:27:46: na danke schön.

01:27:47: warum nicht sagt sich ja jeder koch leerling oder becker leerling aus diesem umfeld der sonst um drei aufstehen muss und acht stunden in der bekerei kneten muss.

01:27:58: Also Logo gibt es jede Menge Leute, die sagen, warum nicht.

01:28:02: Und wenn die dann gut sind und lustig sind, da gibt es auch immer so Semistars.

01:28:07: Also es gibt immer Randfiguren, die sich dann aber als tauglich entpuppen.

01:28:12: Weil sie auch Gas geben, weil sie irgendwas liefern.

01:28:15: Dann haben die ja heutzutage, das ist ja an unserer Generation, wenn ich das sagen darf, vorbei gegangen, haben die als No-Bodies mal eben vierhunderttausend Follower.

01:28:25: Und dann kommen auch Kollaborationen.

01:28:28: Für die läuft das alles super.

01:28:30: Aber du machst es nicht nur für Zehntausend Euro.

01:28:32: Nein, ich hab ganz andere Gagen.

01:28:35: Nein,

01:28:36: das wär nie in Frage gekommen.

01:28:38: Ich habe ja damals schon im Dschungel sehr gute Geile.

01:28:41: Nur sechsstellig.

01:28:42: Unter sechsstellig geht gar nix.

01:28:46: Ich

01:28:46: hab nur gelesen, dass du damit auch Teile von Oscars Ausbildung finanziert hast.

01:28:52: Auf jeden Fall.

01:28:53: Das war sehr wichtig.

01:28:53: Mhm,

01:28:55: ja, ja, ja.

01:28:56: Das habe ich selber aufgebracht, das Geld.

01:28:58: Das ist ein Vermögen.

01:29:00: Ich würde mir aber auch nie Ermessantaschen kaufen und keine Louboutin-Schuhe, die ja ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach,

01:29:14: ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach, ´Ach.

01:29:22: Bist du dann so was wie ein Vorbild für die?

01:29:24: Ich glaube, die kennen mich heute gar nicht mehr, weil wenn die Genset und die sind ja dann die woche Generation, die war ja Baby.

01:29:37: als ich Dschungelqueen wurde.

01:29:39: Und die haben es auch nicht gesehen.

01:29:40: Es ist auch nicht online nicht, weil die Rechte wurden verkauft.

01:29:44: Also das kann man online auch nicht sehen.

01:29:46: Gut, sie haben was mitgekriegt.

01:29:48: Es gab ja auch jede Menge andere Projekte, noch Promis unter Palmen und so was alles.

01:29:52: Bist du stolz darauf?

01:29:54: Ich bin stolz, dass ich Akzente setzen konnte, die TV-Geschichte geschrieben haben.

01:29:59: Denn meine Auftritte versanden nicht.

01:30:02: An meines Zähnen erinnert man sich, das ist auch im Nachgang alles viral gegangen.

01:30:08: Geflügelte Worte, Zitate, die es heute noch gibt, schluck es runter.

01:30:12: Und mit diesen Hoden, die man verspeisen musste, es ist ja alles nur noch ein Abklatsch und eine Kopie.

01:30:20: Ich war die Erste.

01:30:24: Also Vorreiterin für diese Genre.

01:30:26: Moment.

01:30:26: Ich verstehe das, aber wenn man... Also, es ist eine ganz stumpfer Blick jetzt gerade, den ich habe.

01:30:30: Und den nehme ich jetzt einfach mal ein.

01:30:32: Verzeihung, bitte.

01:30:33: Wenn man mit zehn, elf, zwölf Jahren den ganzen Tag Ballett geübt hat.

01:30:42: Richtig.

01:30:44: Und wenn man dann in England eine Ausbildung gemacht hat zur Schauspielerin.

01:30:49: Richtig.

01:30:50: Und dann am Theater gespielt hat in Berlin jeden Tag und das Kind musste immer mit.

01:30:56: Ist es nicht auch ein bisschen schmerzhaft, dass man dann... dafür bekannt ist und wird, dass man im Fernsehen Hoden gegessen hat?

01:31:04: Egal was es ist, ob das Hoden sind, das sind Kängel sind.

01:31:07: Besser ist der Inhalt davon, als die grünen Zuckerstangen und Schlangen, die an der Kasse ganz unten liegen, als Schaumküsse oder so und die heute kleine Kinder sich abholen.

01:31:21: Weißt du, was ich meine?

01:31:22: Also das sollen wir mal dahin gestellt lassen.

01:31:25: Wahrscheinlich ist dieses Ganze, was da halt so als Billig süßkram für Kinder vor der Kasse aufgetürmt wird.

01:31:33: Glotzeraugen oder so war es wesentlich gefährlicher.

01:31:37: Das ist ja Natur pur.

01:31:39: Aber um deine Frage zu beantworten, du musst dir das so vorstellen, als wenn du fünf Sterne koch oder drei Sterne koch gelernt hast.

01:31:48: Und dann gehst du abends nach Hause und sagst dir auch Curryschranke, Reimpfeifen ist aber auch geil.

01:31:54: Also, ich habe diesen Anspruch von Hochkultur und Träsch ist ganz was anderes.

01:32:00: Das kann ich ja nicht vergleichen.

01:32:02: Das ist wie wenn ein Zommelier in Neukölln sagt, heute Abend trinken wir Futschi, Weinbrand mit Cola.

01:32:08: Ich weiß es ja einzuordnen.

01:32:10: Und der Spagat zwischen Träsch und Hochkultur, der ist, was mich anbetrifft, einzigartig in Deutschland.

01:32:18: Das macht... Kein anderer.

01:32:20: Du hast eben Lars Eidinger angesprochen.

01:32:23: Das war dann auch schon ein Affront oder eine Provokation, dass er von der Schauspüle, Schausbühne her den Tatort dreht.

01:32:33: Auf einem anderen Niveau habe ich nichts anderes gemacht.

01:32:36: Ich komme vom Staatstheater und habe eben Tresch gemacht, aber das Ganze vor zwanzig Jahren.

01:32:43: Ja, also ich vergleiche es damit, dass, wie gesagt, Tim Rauhe sagt ne Curry bei Konopke ist geil, hau ich mir jetzt eine rein.

01:32:55: Ja, der ist jetzt aber, obwohl er ist ja ja lustigerweise, ist ganz schön, weil er hat das Sterne Restaurant und macht jetzt die Currywurst oben auf dem Fernsehturm auch.

01:33:03: Genau, für sieben Euro achtzig.

01:33:05: Und er hat ein Interview in meinem Buch, nice to meet you Berlin, auch gegeben.

01:33:10: Aber er macht mehr als das.

01:33:12: Es gibt da sowohl die Curry, als es natürlich auch andere

01:33:17: Sachen gibt.

01:33:17: Nein, ich finde das aber großartig, dass er das macht.

01:33:20: Also ich meine, das sind Nullwerten, sondern natürlich kenne ich ja auch.

01:33:24: Also ich finde das super, wenn da jemand richtig geil kochen kann.

01:33:29: Aber... Ey, ich liebe das irgendwie, auch mal beim Meck ist rein zu gehen.

01:33:33: Wie Volkstheater.

01:33:34: Ich hab Volkstheater immer geliebt und für mich ist das Volkstümliche etwas anderes und steht aber nicht in Konkurrenz zur Hochkultur.

01:33:44: So glaube ich, kann ich deine Frage gut beantworten.

01:33:47: Das siehst du so und wie haben das die anderen gesehen?

01:33:50: Ja, viele Menschen sind ja neidisch, eifersüchtig auf mich, niederträchtig und ich bin leider, das war schon als Kind so, ein Mensch, der sehr oft Neid, Eifersucht, Missgunst und Niedertracht hervorruft oder in anderen erweckt.

01:34:12: Ich weiß nicht warum, weil ich habe mir alles mühevoller arbeitet, mir wurde nichts geschenkt.

01:34:18: Ich habe nicht von anderen Ideen, Fertigkeiten oder monetäre Dinge gestohlen oder geklaut, völlig unabhängig.

01:34:28: Und ich glaube, meine Freiheit, meine Unabhängigkeit und vielleicht auch mein Talent erinnert gewisse Menschen an ihre eigenen Defizite.

01:34:41: Die werden an mich durch all das erinnert, was sie nicht haben.

01:34:46: und nicht besitzen werden und zu allem übel kann man mir nicht mal nach sagen die hat sich hoch geschlafen oder das ist ja die schlampe die ja mit dem und dem und dem und dann hat sie das und dreimal geschieden.

01:34:59: ha ha den hat so abgezockt geht ja alles nicht es bleibt nichts es bleibt nix, was man mir vorwerfen kann.

01:35:08: Und wenn sowohl Geher und Obsönes ist, ist es eine Farbe, die hat sie gewählt wegen einer guten Ponte oder wegen einer darstellerischen Situation oder weil es lustig findet.

01:35:17: Was bleibt?

01:35:18: Was soll man mir vorwerfen?

01:35:19: Und ich glaube, Menschen, die nicht lieben können oder die mit sich selber Probleme haben und nicht die Größe haben, zu sagen, Mensch, doll, fleißige Frau.

01:35:32: Hut ab, egal ob man sie mag oder nicht, aber ist eine Leistung, die euch die Sonderneidei versucht und Missgunst ab.

01:35:43: Hat man sehr schön auch aktuell jetzt gesehen.

01:35:47: in Promi Big Brother, gab es ja Menschen, die mich hochgradig unterschätzt haben, nicht auf mich vorbereitet waren und anstatt offen zu sein, mich hinterher noch vor Gericht zerren wollen, mit Dreck besudeln und Hetzinterviews nach Beendigung des Formates über mich geben.

01:36:15: von Stunde Null nach zehn Minuten mich raus haben wollten und abgewählt haben wollen.

01:36:20: Jeder weiß von wem ich spreche.

01:36:22: Es ist gar keine

01:36:23: Ahnung.

01:36:23: Es

01:36:24: ist auch besser so, aber Millionen Menschen werden es wissen.

01:36:27: Ich sage auch den Namen nicht, weil die ist sowieso Justizjabel unterwegs.

01:36:31: So was gibt es eben auch.

01:36:33: Personen, denen ich nie was getan habe.

01:36:36: nie sitzen da so geguckt, du musst weg raus, dich will ich, die soll gehen.

01:36:40: Ich weiß nicht, warum.

01:36:41: Und das ist mir immer

01:36:42: wieder passiert.

01:36:43: Entschuldigung, das ist dann, also ich wirklich, ich habe leider, ich kenne.

01:36:46: Von

01:36:46: Männern und von Frauen.

01:36:48: Ich kenne nur Sladko und wie ist der andere?

01:36:51: Den kenne ich schon nicht mehr.

01:36:52: Aber Sladko weiß ich noch.

01:36:54: Das habe ich geguckt und deswegen, ich schaue, ich check es einfach nicht genau.

01:37:00: Also du redest von Kandidaten.

01:37:02: mit denen man dann eingesperrt gewesen ist, gerade aktuell, letztens jetzt.

01:37:06: Es ist halt in die Mitte der Gesellschaft getragen worden und hat einen großen, großen Reichweiten.

01:37:14: Geht um eine Tiktokkerin, die halte ich fest, die hat acht Komma acht Millionen Follower und hält sich aufgrund dessen für ganz wichtig.

01:37:23: Und ich habe zu ihr gesagt, du kannst hundert Millionen Follower haben und ein Nobody sein.

01:37:28: Warum?

01:37:28: So wird es ja heute gemessen.

01:37:29: Ja, aber warum gibst du dich mit so

01:37:31: was ab?

01:37:32: Wenn ich mit denen eingesperrt bin auf engsten Raum, kann ich ja die nicht übersehen.

01:37:36: Man geht in so ein Format, das ist ein Raum so groß wie hier, und da sind zwölf Leute.

01:37:41: Warum gehst du in dieses Format?

01:37:42: Ich krieg ja Gage dafür.

01:37:44: Aber

01:37:44: brauchst du das Geld noch?

01:37:45: Ja, meine Fans wollen das.

01:37:47: Die wollen mich im Reality-TV sehen.

01:37:50: Die ganzen jungen Fans, die ich hab von Promis unter Palmen, die wollen, die lieben mich als Reality.

01:37:58: Aber du erfüllst doch nicht, was die Fans waren.

01:38:00: Du erfüllst

01:38:00: doch noch was du willst.

01:38:01: Doch, sie lieben mich ja, weil ich anders bin.

01:38:04: Sie lieben das, weil ich hänge die Latte hoch.

01:38:06: Ich definiere, was ist Reality TV.

01:38:09: Ich bin da die Ikone.

01:38:11: Ich werde nachgespielt in zahllosen Memes.

01:38:14: Ich werde von vielen anderen Reality-Stars kopiert.

01:38:18: Ich werde zitiert.

01:38:20: Es schreibt TV-Geschichte, was ich mache und tue und was ich da sage.

01:38:27: Weltweit viral.

01:38:29: Ich muss das machen.

01:38:30: Das ist meine Pflicht als Unterhaltungskünstlerin.

01:38:34: Aber musst du das noch wegen Geld machen?

01:38:37: Auch.

01:38:38: Ich muss ja der Altersarmut entgegenwirken.

01:38:41: möchte ja nicht bedürftig sein.

01:38:44: Ich meine, Altersarmut, ich bitte dich, es ist in Deutschland ein Riesenthema.

01:38:49: Und du weißt doch selber, das Finanzamt lauert, meine hohen Steuernachzahlung, denke ja immer im Voraus.

01:38:57: Gebe ja das Geld heute aus, wo ich in zwei, drei Jahren die Steuer nachzahlen muss, muss ja immer nachkommen.

01:39:04: Und nichts dagegen, das ist nicht mein Motiv.

01:39:08: Bloß ich meine besondere Position, die ich einnehme im Reality-TV-Business, muss natürlich sich auch monetär widerspiegeln.

01:39:16: Mir ist völlig klar.

01:39:17: Ich kann ja nicht sagen, ich bin die und die, aber ich krieg dafür nicht oder so viel wie die anderen.

01:39:23: Es spiegelt sich monetär wieder.

01:39:26: Und macht ihr das, wenn du da jetzt bist?

01:39:29: Macht ihr das dann Spaß?

01:39:30: Sehr viel Spaß.

01:39:32: Was genau daran macht dir Spaß?

01:39:33: Also, wenn ich jetzt, ganz wirklich, wenn ich jetzt, ich sitze hier in einem Raum mit dir jetzt zusammen und freue mich, heute Abend bin ich wieder bei meiner Familie.

01:39:44: Ja.

01:39:44: Ist das schön?

01:39:45: Ja.

01:39:45: Und du bist dann in so einem Format zwei Wochen?

01:39:48: Ja.

01:39:49: So.

01:39:49: Und dann bist du ja mit Leuten, wo ich dir in deinem Gesicht schon angemerkt habe, wenn du über eine bestimmte Person redest, ich gar nicht kenne, eigentlich keinen Bock drauf.

01:39:59: Ja.

01:40:01: Und warum tut man sich

01:40:03: das an?

01:40:03: Entschuldigung, du sagst, du bist abends bei deiner Familie.

01:40:06: Da könnte ich jetzt auch sagen, ja, es gibt aber jede Menge Berufe, die sind das eben nicht.

01:40:11: Denk an

01:40:12: einen Kapitän, beispielsweise auf dem Schiff.

01:40:15: Denk an einen Matrosen.

01:40:16: Denk an Leute, die in der humanitären Hilfe sind.

01:40:20: An Missionare.

01:40:21: Es gibt ja massenhaft Menschen, die sind abends eben nicht bei ihrer Familie.

01:40:26: Auch Leute, die auf Welttonee sind.

01:40:28: Auch Rodies, Techniker.

01:40:31: in der Ölbranche auf einer Ölplattform.

01:40:34: Es ist nicht jeder abends bei seiner Familie.

01:40:36: So und das ist Arbeit.

01:40:39: Es ist mein Job und ich sage dir eins, es gibt dabei ja auch immer.

01:40:44: angenehme Begegnungen.

01:40:45: Also ich habe jetzt zum Beispiel Harald Glöckler kennengelernt, mit dem ich privat noch nie die Gelegenheit hatte zu einem intensiven Austausch.

01:40:54: Man ist immer nur auf Events aneinander vorbeigeschrammt.

01:40:57: Also hallo und wie geht es dir?

01:40:59: Drei, vier Witzchen, Small Talk.

01:41:01: Aber... Wann im Leben hat man die Gelegenheit, vier und zwanzig Stunden, zwei Wochen auf Menschen einzugehen, sich mit denen auseinanderzusetzen, sie auch zu beobachten und sie kennenzulernen?

01:41:14: Natürlich sind daneben Figuren, Randfiguren und Leute, die überall in der Versenkung verschwinden.

01:41:22: Ich kann sie auch benennen.

01:41:24: Dieses Mal hießen sie Carina, Paco, sind nur zwei davon, Michael, Nase.

01:41:31: will ich, werde ich nie wiedersehen, wusste ich gleich, entspricht mir nicht, ist auch okay.

01:41:38: Aber dann gibt es andere, da hat sich was ergeben, eingestellt, weil ich ja auch sehr gerne intensiv mich unterhalte, auseinandersetze und da erweitert man seine Bekanntheitsgrade, lernt neue Menschen kennen und dann Hier und da und dort auch mal gute Freunde.

01:41:58: Mit Harald Glöckler hat sich eine Partnerschaft daraus ergeben, weil man beruflich und in jeglicher Hinsicht und privat viele Gemeinsamkeiten hat.

01:42:12: Das finde ich sehr wertvoll.

01:42:14: Und was tue ich denn damit, ich unterhalte Deutschland?

01:42:17: Und hinterher, wenn ich nach Hause komme, kriege ich noch die Dankschreiben über die tolle Quote und fünf neue Angebote.

01:42:24: Also, welchen Grund gibt es, mich zu beklagen?

01:42:27: Das ist, wenn man bei einem Musiker sagen würde, na, gucken Sie mal, Sie spielen hier und hier.

01:42:32: Aber haben Sie mal gesehen, wer da alles im Publikum ist?

01:42:35: Das sind ja komische Leute.

01:42:36: Nie,

01:42:37: das meine ich.

01:42:38: Ich würde eher denken, man ist in einer Band, fühlt sich das ein bisschen an und ist auf Tour.

01:42:44: Und da ist aber der Gitarist, der nervt komplett, aber schon richtig lange.

01:42:50: Und dann gibt es aber den Schlagzeuger oder den Sänger, mit dem versteht man sich gut.

01:42:55: So nämlich das grad war.

01:42:57: Aber ich habe das ja nicht gecastet.

01:42:59: Ich habe mehr die Leute ja nicht ausgesucht.

01:43:01: Und es ist natürlich auch der Zuschauer lernt dich als Person sehr gut kennen, wenn er dich in der Ausnahmesituation.

01:43:10: Wie

01:43:11: geht sie denn um mit Leuten, die sie nicht leiden können?

01:43:14: Wo ist denn bei ihr die Grenze?

01:43:16: Sie wird herausgefordert, hier wird sie provoziert.

01:43:19: Was gibt sie denn von sich preis?

01:43:21: Das ist sehr authentisch, sehr, sehr authentisch, dass man sich mit Menschen auch reiben muss.

01:43:30: die einem überhaupt nicht entsprechen.

01:43:32: Das liefert letztendlich Material, was auch von dir einen Eindruck vermittelt.

01:43:38: Und das ist für die Leute eine sehr authentische, echte Begehung.

01:43:41: Die lernen mich dadurch kennen.

01:43:43: Ist das, wenn du da reingehst?

01:43:44: Du bist ja Profi.

01:43:45: Seit ... ... wann war das schon gekämpft?

01:43:48: ... Jahr.

01:43:48: ... also seit ... ... zwanzig Jahren.

01:43:54: Du weißt ja auch ... Du weißt, wenn du hier sitzt, wenn du auf einer Bühne im Kabarett stehst oder wenn du da bist.

01:44:02: Du weißt ja, was wird hier gespielt, welche Rolle es angeht, welche Facette soll dich hier zeigen.

01:44:12: Wie berechnen bist du dann in solchen Situationen?

01:44:15: Also guckst du dich, du hast erst Namen genannt, die habe ich hier schon wieder vergessen.

01:44:18: Aber guckst du dir dann außen und denkst, okay, diese Tiktokkerin, nennen wir sie jetzt Masina.

01:44:25: Da weiß ich ganz genau, die kommt mit meiner spitzen Zunge nicht klar und das wird für Quote sorgen.

01:44:30: Und die hat viele, viele Follower.

01:44:33: Ich hab meine spitze Zunge, ich hab auch viele Follower.

01:44:38: Okay.

01:44:39: I go for this.

01:44:39: Also die meisten waren wesentlich verschlagen, ein niederträchtiger und primitiver, als ich es für möglich gehalten hätte.

01:44:47: Ich denke beim Menschen erst mal nichts Schlechtes.

01:44:50: Wenn ich dann aber merke, dass ich mich getäuscht habe und skeptisch werde, nehme ich die Lupe und schau genau hin.

01:44:57: Aber mit so viel Verschlagenheit und schlechten Charakter habe ich in meinem realen Leben keinen Umgang.

01:45:03: Aber gehst du dann bewusst, wirst du dann auch zum Show go?

01:45:05: Nein, nein, nein.

01:45:08: Aber ich verknäife mir auch viel, weil heutzutage, wenn du das alles machen würdest, musst du ja wieder abwägen mit den Shitstorms.

01:45:17: keine falschen Vokabeln wählen, dann kriegst du gleich wieder ein Shitstorm.

01:45:22: Da haben sich auch Skandale zugetragen, die konnte man gar nicht senden.

01:45:26: Also wo sich auch die Produktion dagegen entschieden hat, das zu senden aus besagten Gründen.

01:45:32: Es will ja auch kein Format runtergenommen werden vom Sender.

01:45:36: Und heute ist es ja so, es gab es auch schon bei gewissen Sendungen, da hat das Publikum über Die öffentlichen Foren und Social Media erwirkt, dass die Sendung abgesetzt werden muss.

01:45:48: Die lernen natürlich, ich spreche von Folge zwei, Promis unter Palmen beispielsweise.

01:45:55: Die lernen aber auch dazu.

01:45:58: Und das geht ja alles noch mal durch den Filter.

01:46:00: Es wird ja nicht alles gesendet.

01:46:02: Was wir sehen im Fernsehen, sind die Highlights von vierundzwanzig Stunden.

01:46:06: Und es gehört ja zur Authentizität, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist.

01:46:11: Also, es wird ja hier nicht versprochene Kreuzfahrt.

01:46:14: Und ein Tag ist schöner als der andere.

01:46:16: Authentizität ist, Menschen unterschiedlicher Couleur müssen miteinander auskommen.

01:46:22: Und ob sie das tun oder nicht, liegt sehr am Bildungsstand.

01:46:27: Und damit Bewegung reinkommt, muss der möglichst breit gefächert sein.

01:46:31: Das sind die Zutaten wie bei einem Eintopf für ein gutes Ergebnis, wenn die alle einer Meinung sind.

01:46:39: Also ich glaube mit uns beiden, das würde keine Show werden, weil das wäre zu homogen.

01:46:44: Weißt du, da müssen jetzt Querschläger rein oder Leute, die gegen alles sind oder die gar nicht mehr kennen, worüber wir reden oder die am Ende das alles reduzieren auf ein unsägliches Niveau.

01:46:58: Ja, aber das sind die Zutaten, dass daraus eine Orchestrierung wird.

01:47:01: Wenn du nur die Tuba einen ganzen Tag hörst, würdest du auch sagen, meine Güte, ich krieg ja einen Hörschaden.

01:47:08: Aber wenn du die Tuba an den richtigen Akzenten hörst in einem Orchester, dann ist es wohl temperiert und wunderschön.

01:47:16: Und so möchte ich sagen, das ist eine ausgewogene Orchesterierung dann auch.

01:47:24: So hat jeder seine Berechtigung.

01:47:26: Was bist du dann?

01:47:27: Welcher Zutat?

01:47:28: Ich gebe natürlich die Melodie.

01:47:31: Ich bin Diana Ross.

01:47:33: Ich bin von den Supremes die in der Mitte.

01:47:40: Wie schön, dass du diesen Ball wunderbar ins Tor geschossen hast.

01:47:45: Du bist die Diana Ross vom Promi-Brigbrother.

01:47:49: Ja, ich bin von den Supremes die in der Mitte.

01:47:53: Und ja, es ist TV-Geschichte und ich habe einen ganzen Markt, sage ich mal, in aller Bescheidenheit.

01:48:05: freigemacht die möglichkeiten eines ganzen marktes etabliert reality tv als lukratives model der modernen unterhaltung und ich werde es immer weiter machen weil ich habe eine besondere position und dieses business hat auch eine zukunft.

01:48:21: nicht freue mich sehr auf die bevorstehenden projekte die jetzt extra nach meinen großen erfolgen für mich kreiert werden.

01:48:29: stell dir das mal vor und das mit sieb.

01:48:33: Ich bin ja Cher, ich bin ja Helen Merren, ich bin ja Glenn Close, Meryl Streep.

01:48:41: Alles in einer Person.

01:48:43: Was soll ich denn noch machen?

01:48:46: Und du bist vereint, das dürfen wir nicht vergessen.

01:48:49: Ein bescheidener Mensch.

01:48:54: Genüksam.

01:48:56: Genüksam.

01:48:58: Also, die will mal gar nichts.

01:49:02: Sag mal, wenn du das so austeizt.

01:49:06: Diese Spitze Zunge, von der alle sprechen.

01:49:08: Wenn du austeilst gegen, keine Ahnung, mir wurde das gesagt, Claudia Oberth oder so, Oberst?

01:49:16: Drankarella nenne ich sie.

01:49:18: Egal.

01:49:18: Drankarella.

01:49:20: Also Claudia Ober, Ober, irgendwas.

01:49:23: Ist das dann, wenn du austeilst oder wem auch, kannst du auch jeden anderen nehmen?

01:49:27: Ist dieses Austeilen, ist das auch eine Form von Selbstschutz?

01:49:33: Nein.

01:49:34: Rüstung?

01:49:35: Die

01:49:35: Drankarella ist ja auf meiner Haut gewachsen wie ein Nessen des Ex-Zem.

01:49:42: Das heißt, dass ich mich mit dieser Frau überhaupt befasst habe, hat ihr ja erst eine Karriere ermöglicht.

01:49:48: Von daher ist es ja ein Ritterschlag.

01:49:50: Moment mal ganz kurz.

01:49:51: Wie heißt die?

01:49:53: Claudia Obert, Oberst?

01:49:55: Obert.

01:49:56: Obert, gut.

01:49:57: Ja.

01:49:57: Okay.

01:49:58: ist eine Amateur-Alkoholikerin, die sich ins Reality-TV verirrt hat.

01:50:02: Eigentlich hat sie ein Boutique-Laden.

01:50:05: Und die ist auf meiner Haut gewachsen wie ein Nessendes Exem, was man nicht mehr abschütteln kann.

01:50:12: Warum?

01:50:12: Weil ich ihr agieren in dem Format-Promis unter Palmen als so unangemessen störend und asozial empfunden und bewertet habe.

01:50:25: dass ich dann ihr die Bälle zurückgespielt habe.

01:50:28: Und dann wollte sie das Format verlassen, aber nicht wegen mir.

01:50:31: gemobbt wurde sie von ganz anderen.

01:50:33: Ich habe die Frau nie gemobbt.

01:50:35: Das Mobbing begann, als ich schon rausgewählt war.

01:50:38: So, da habe ich dann ihren Koffer gepackt.

01:50:41: Sie hat gesagt, sie will raus, sie will raus.

01:50:43: Und da habe ich ihr geholfen beim Kofferpacken und habe den Koffer auch die Treppe runtergeworfen.

01:50:48: Und da ist der Koffer aufgeplatzt und da lagen ihre ganze ... Klamotten.

01:50:52: Und da kamen zwei andere Amateure.

01:50:54: Sie ist ja Amateurin, dann war der Amateur Jotta und noch die Amateurin Eva Benedettatou.

01:51:01: Und die haben sorgsam die Sachen wieder in den Koffer.

01:51:04: Gepackt und den Koffer weggetragen.

01:51:07: Dabei hatte ich ja vorgehabt, dass Drankarella den Koffer findet.

01:51:11: Und dann wollte ich eigentlich, dass sie schreit.

01:51:14: Und ich wollte sie mit ihren Billigklamotten eigentlich durchs Haus prügeln.

01:51:19: Oder so tun, als würde ich das tun.

01:51:21: Haben sie mir die Nummer kaputt gemacht, weil sie nicht dramaturgisch denken können.

01:51:25: Aber so ist es halt, wenn man mit Amatüren zusammen arbeitet.

01:51:29: Und jeder, der in Reality TV geht, der weiß wohin er bestellt.

01:51:34: Das ist genau wie wenn ich sage, ich gehe nach Nepal, ich möchte auf den hohhöchsten Berg und ich sage, es ist aber kalt.

01:51:43: Ich will zur Zugspitze und ich beschwere mich schon in der Gondel, es fröstet, mir fröstet, mir wird kalt.

01:51:51: Dann bleibt zu Hause.

01:51:53: Es wird niemand gezwungen.

01:51:55: Die Leute wollen teilnehmen, sie wollen den Rahmen abschöpfen, sie wollen Fame, sie wollen Ruhm, sind Amateure, was für eine unverschämte Anspruchshaltung.

01:52:06: Und sie kalkulieren nicht ein, dass vielleicht Bergsteiger sie begleiten für diese Performance, der Dreck unter dem kleinen Fingernagel ist.

01:52:15: Und das ist es für mich.

01:52:17: Es ist der Dreck unter dem kleinen Fingernagel.

01:52:20: ich oft an Staatstheatern in zweieinhalb Stunden abenden mit berühmten Kollegen liefere.

01:52:26: Das ist das, was meine Expertise ist.

01:52:29: Ich starte dort einen Besuch ab, weil es mich selber amüsiert und weil ich hoffe, dass das Publikum hinter den Bildschirmen dieses analoge Publikum für die wir performen Spaß hat.

01:52:42: Das ist doch eigentlich eine wunderbare Sache.

01:52:45: Und ich kann mich nur wundern, wie viele Amateure sich in diesem Flieger an Knüppelwagen den Schlüssel umdrehen und sagen, ich starte mal den Flieger.

01:52:58: Ich geb einfach Gas.

01:53:00: Mal gucken, ob der Flieger abhebt.

01:53:02: Viel Spaß.

01:53:03: Und viele machen eine Bruchlandung und auch das ist unterhaltsam.

01:53:09: Lust.

01:53:11: Dazu habe ich eine Frage.

01:53:15: Und ich meine jetzt weibliche Lust.

01:53:17: Wie verändert, berühmt sein, wie du dann wurdest mit Dschungelcamp I, wie verändert das die eigene Lust?

01:53:26: Du meinst erotische

01:53:28: Lust?

01:53:28: Ja.

01:53:29: Ich habe doch gar keine Zeit für sowas.

01:53:31: Erstens mal muss ich sublimieren, ein Wort aus der Theologie.

01:53:35: Das heißt, ich muss meine kreativen Säfte und meine körper eigenen Sekrete in eine künstlerische Ausdrucksform bringen.

01:53:45: Machen ja in der katholischen Theologie beim Zölebath heißt es ja sublimieren.

01:53:50: Du sollst halt diese Energie, die bei Love Island da einfach so verschossen wird für die Quote.

01:53:59: Die sollst du für ein höheres Ziel auf ein höheres Ziel lenken.

01:54:04: Gut.

01:54:08: Ich habe doch ein Kind, muss ich dir sagen.

01:54:11: Und ich finde auch Erotik und Sexualität nur schön, wenn man jemanden liebt.

01:54:16: Also dieses mechanische Getorne, das brauche ich nicht.

01:54:20: Das gibt mir gar nichts.

01:54:21: Die persönliche Beziehung aus der Liebe zu einem anderen Menschen.

01:54:25: Das ist doch das, worum es geht bei der Liebe.

01:54:28: Und ich finde Liebe als exklusive Form und als exklusives Geschenk.

01:54:34: Menschen, die einem ans Herz gewachsen sind gegenüber.

01:54:38: Das ist doch der Zauber der Liebe.

01:54:40: Und nicht hier wie eine Sportart, sich da abzuarbeiten.

01:54:44: Das reizt mich überhaupt nicht.

01:54:45: Ich bin da sehr weiblich.

01:54:48: Und ich bin sehr glücklich zu wissen, dass ich mich durchaus noch verlieben kann.

01:54:57: In Männer finde ich ganz toll, bin nämlich sehr, sehr verliebt.

01:55:01: Wie schön.

01:55:01: Schon

01:55:01: länger, schon seit drei Jahren.

01:55:04: Und aber hast du gemerkt, dass dieser Ruhm, das war meine Frage, dass der Ruhm spielt dir eine Rolle für die Lust?

01:55:11: Weil man plötzlich, man ist berühmt.

01:55:13: Alle kennen einen.

01:55:14: Und ich habe noch alte Aufnahmen gesehen vom Dschungelcamp für die Vorbeide und hatte, Mensch, ein heißes Eisen ist die Frau Nick da.

01:55:23: Und dann kommt man wieder, man ist bekannt.

01:55:26: Und man saß da oder stand da und lag da halb, also sagen wir mal so leicht bekleidet, für viele Stunden im Fernsehen.

01:55:39: Und ich kann mir da vorstellen, dass man dann ja auch eine andere Art von Projektionsfläche ist, dass man anders angeguckt wird, dass man anders, dass die Lust plötzlich in eine andere Rolle spielt.

01:55:51: Deswegen habe ich mir das gefragt.

01:55:52: Wie das die eigene Lust verändert.

01:55:54: Wenn man, vorerst man im Theater vielleicht und dann ist man auf Bildschirm gewesen und wurde, jetzt sag ich mal, begafft vielleicht sogar.

01:56:04: Natürlich

01:56:05: gehört dazu, es ist ein visuelles Medium.

01:56:07: Also, wir schreiben sehr viele Leute, Frau Nick, was haben sie für schöne Beine?

01:56:12: Da sage ich mir aber auch, das ist ja doll, dass es den Leuten auffällt bei einer fast siebzigjährigen, nachdem ich vierzig Jahre im Show-Business bin.

01:56:19: Also, eigentlich möchte ich mal meinen, es ist das Erste, was man sieht.

01:56:22: Aber nein, die Menschheit tut es nicht.

01:56:24: Aber man hat es noch gemerkt, bevor man aus den Latschen kippt, ist doch auch eine Errungenschaft.

01:56:29: So, das ist ja alles nur ein Abklatsch.

01:56:31: Als ich jung war und wirklich schön und hot zwischen zwanzig und dreißig, hat sich keine Sau für mich.

01:56:37: wirklich nicht.

01:56:38: Keine Sau.

01:56:39: Gar keine Sau.

01:56:40: Das glaube ich

01:56:41: nicht.

01:56:41: Nein, gar keine Sau.

01:56:43: Die Männer haben sich nicht für dich interessiert zwischen zwanzig und dreißig?

01:56:46: Nö.

01:56:47: Nö, erst mal war ich im falschen Umfeld und dann war ich, weil ich ja ein gebildeter Mensch bin, ich habe ja nicht körperliche Reize zur Schau gestellt, sondern eher wie so ein Topmodel, ne?

01:56:57: Die wirklich schönen, die tragen ja Oversalzpolis aus Kashmir mit Löchern drin und irgendwelche Beckyhosen damit man bloß den Körper nicht sieht.

01:57:05: Weil ich war ja von meiner Schulung her so auf die Ästhetik geeicht, da ziehst du dir nicht die Hackenschuhe an und stöckelst im Minirock mit dem Tanktop durch die Stadt.

01:57:15: Wer macht denn das?

01:57:16: Du musst mal gucken, so richtige High-Class-Models.

01:57:20: Ja, was tragen sie denn?

01:57:21: Ja, Oversize, Kashmir-Bullies, die verbergen ihr.

01:57:26: Machen auch Tänzerinnen, weißt du?

01:57:27: Weil der Körper ist die Arbeit.

01:57:33: Es ist dein Instrument.

01:57:34: Und das führst du nicht in vordergründiger Weise permanent zur Schau, wie das Mädels aus dem Vaginalbusiness tun.

01:57:43: Macht man nicht.

01:57:44: Von daher habe ich damit auch nicht, bin damit nicht hausieren gegangen.

01:57:48: Und natürlich habe ich Freundschaften gehabt und so ein Gotteswillen.

01:57:52: Also, bitte schön.

01:57:53: Das war alles in Ordnung.

01:57:55: Nicht, dass ich mich da nicht beachtet gefühlt habe.

01:57:59: Es war nicht von medialem Interesse.

01:58:01: Und ich habe damit keine, keine, nicht ein Geschäft draus machen können.

01:58:05: oder das für mich genutzt zu sagen, ich will Mordel werden oder ich gehe zu Agenturen.

01:58:11: Nein, überhaupt nicht.

01:58:13: Das ist mir aber erhalten geblieben, bin darüber sehr froh.

01:58:18: Und was man besitzt, kann man auch nicht verlieren.

01:58:21: Und noch mal zu der Lust.

01:58:24: Menschen haben zu mir eine Distanz, dann auch im Zuge dessen, dass man früher gar nicht bekannt war und es heute ist.

01:58:31: Also es ist schon Respekt da.

01:58:33: Es ist eine Distanz da.

01:58:35: Leider wannsen sich die eher plumpen Gemüter an einen heran.

01:58:40: Ja.

01:58:40: Sehr erstaunlich, ne?

01:58:42: Also die eher ... Plumpennaturelle sind dann Forsch und Wanzensicher an.

01:58:49: Und ich glaube, ich bin eine Frau, die die von Natur aus nicht sehr einladend auf Menschen wirkt, die eh nicht für mich infrage kommen.

01:59:04: Also die natürliche aus, ich lerne tolle, nette Männer kennen und die sind auch alle toll.

01:59:10: Aber das große Drama ist ja, dass die Wenn sie Humor haben, toll sind, nett sind, vielleicht noch ganz ansehnlich und Humor haben, warum sollen die bitte schön alleine sein mit Sechzig Plus?

01:59:26: Warum?

01:59:27: Es werden wohl kaum einsame Menschen unterwegs sein, die so toll sind, dass sie mir gefallen würden.

01:59:33: Die haben auch altlastende Familie, eine Geschichte.

01:59:36: Da weiß man immer nicht, auf welchem Stand sind sie denn.

01:59:39: Gerade heutzutage ist es besonders schwierig, weil es gibt ja auch Menschen, die führen eine offene Ehe.

01:59:46: Also wenn einer sagt, der ist verheiratet, heißt ja noch lange nicht, dass da nichts möglich ist.

01:59:51: Vielleicht ist die Frau vor Jahren schon weg oder sie können sich nicht trennen, weil sie geschäftlich so verbandelt sind.

01:59:58: Oder die Ehe besteht nur auf dem Papier.

02:00:00: Es gibt ja heutzutage alle Möglichkeiten.

02:00:04: Oder ich hab die Frau seit zwanzig Jahren ... nicht mehr gesehen, habe ich alles schon erlebt.

02:00:09: Und es ist nicht einfach in dem Alter, das muss ich wirklich sagen, weil du kannst nicht erwarten, dass ein attraktiver, lustiger, netter Mann, der mir entspricht, mit dem ich Spaß haben kann, den ich toll finde.

02:00:21: Warum sollte dieser wunderbare Mensch Single sein?

02:00:25: Mit sechzig.

02:00:26: Und ich stehe nicht auf wesentlich jüngere und auch nicht auf wesentlich ältere, war immer so, meine Generation.

02:00:35: fünf

02:00:35: Jahre plus, minus, alles okay.

02:00:38: Aber ich will nicht denken, Mensch, dieser Mann hätte bei mir ja den hätte ich trockenlegen können, oder ich hätte bei dem auf dem Schuss sitzen können, als der dreißig war.

02:00:48: Funktioniert bei mir nicht.

02:00:49: Ich bin da sehr, wenn man das Wort überhaupt noch verwenden darf, normal geeicht.

02:00:55: Normal kann man auch nicht mehr sagen.

02:00:57: Aber du weißt schon, was ich meine, meine Generation.

02:01:00: Warum sollte der alleine sein?

02:01:01: Wird nicht.

02:01:02: Und umso toller der ist, der so mehr tolle Leute werden ihm auch im Umfeld den Hof machen.

02:01:07: Ist schwierig, ist schwierig.

02:01:10: Aber du hast jemanden, das ist doch gut.

02:01:12: Ja, ich habe jemanden.

02:01:15: Man stelle sich das mal vor.

02:01:18: Daran wird gesegt und gefeilt.

02:01:22: Mit

02:01:23: spitzen Fingern wird daran poliert gesegt und gefeilt.

02:01:27: Du feilst oder du wirst gefeilt?

02:01:29: Nein, nein.

02:01:30: Ich feile an dieser Beziehung, Affäre, was auch immer.

02:01:36: Der kriegt von mir das Beste, was ich zugeben habe, stell dir das mal vor.

02:01:41: Onduliert, aufgezäumt, rasiert, alles frisch gemacht.

02:01:45: Volles Programm.

02:01:47: Da reist die an und gibt in Hülle und Fülle das Beste von sich selber.

02:01:53: Und wo bleibt sie dabei?

02:01:55: Ach, ich finde es doll, dass der sich mit mir befasst, überhaupt hätte ich nie gedacht.

02:02:02: Also, das beruht auf Beidseitigkeit und ich hätte nicht gedacht, dass auf magische Weise Tatsache vom Himmel jemand fallen kann, wo alles passt.

02:02:13: Glückwunsch.

02:02:15: Also, wir haben ja noch eine Frage offen.

02:02:18: Eine Frau wird erst schön durch die Liebe.

02:02:23: Ich hab so das Gefühl, dass du verliebt bist, zumindest, wenn ich dich so angucke.

02:02:27: Also du hast ein verliebtes, also schaust so aus.

02:02:31: Und bist du als Frau schöner geworden durch dieses Verliebtsein und auch Verliebtsein empfangen?

02:02:39: Ich glaube, man fühlt sich anders und dadurch verändert sich die Aura.

02:02:45: Also es gibt ja auch Menschen, die sind unter gar keinen Umständen schön, egal, ob sie verliebt sind oder nicht.

02:02:54: Wenn es nicht mehr rauszuholen ist, da glaube ich, muss man das dann so nehmen, wie es ist.

02:03:00: Aber was heißt denn auch attraktiv und schön?

02:03:03: Das kann ja auch sehr langweilig sein.

02:03:05: Ich finde ja Menschen hochinteressant, die durch die Nähe, durch die Bekanntschaft oder durch ... ihren Habitus immer schöner werden.

02:03:14: Das gibt es ja auch bei Sängern.

02:03:16: Nehmen wir Liza Minnelli, eigentlich unvorteilhaft, aber in dem Moment, wo sie singt, maybe this time, die schönste Frau der Welt.

02:03:24: Und sie verwandelt sich vor deinen Augen geradezu in eine Göttin.

02:03:33: Und das finde ich faszinierend, wenn Menschen schöner werden, sich entfalten.

02:03:39: Und wenn du einen schönen Menschen findest in jemanden, der vielleicht äußerlich als Schablone das anfangs gar nicht vermuten ließ.

02:03:50: Das ist doch ein Faszinosum.

02:03:52: Und ich finde, das ist das Gefühl von Verliebtsein.

02:03:55: Was ist das andere?

02:03:56: Es gibt auch Leute, die sehen äußerlich Zweifels ohne erst mal als Toyboy attraktiv aus.

02:04:01: Aber sie werden langweilig und an Ende nervt es nur, weil diese Geschichte, wie man aussieht, die ist wahnsinnig schnell auserzählt.

02:04:09: Das weiß man nach drei Sekunden.

02:04:11: Sieht gut aus.

02:04:12: Danke.

02:04:12: Weiter.

02:04:13: Next.

02:04:13: Was ist next?

02:04:14: Und wenn da nichts kommt, finde ich das fast schon an Nüchtern.

02:04:18: Gerade bei Männern.

02:04:20: Es gibt ja im Film, um Theater, gibt es ja den Moment, dass man als Publikum manchmal mehr weiß, als die Person auf dem Bildschirm oder auf der Bühne durch dramaturgische Kniffe.

02:04:37: Und jetzt stellen wir uns mal vor, wir sitzen gerade im Theater und wir sehen da diese Renik auf der Bühne.

02:04:47: So wie sie jetzt ist.

02:04:49: Und manchmal will man ja dieser Person was zu rufen.

02:04:52: Man will rufen, öffne diese Tür nicht.

02:04:55: Nein, verliebt dich nicht in ihn.

02:04:56: Er ist der Falsche.

02:04:58: In die kleine Hexe.

02:04:59: Böse, Hexe, böse Hexe.

02:05:01: Im Kindertheater wird das so direkt provoziert.

02:05:04: Genau.

02:05:06: Und was würdest du dir jetzt gerade selber zu rufen, wenn du dich jetzt, wie du da auf der Bühne stehst oder sitzt, sehen würdest?

02:05:15: Entspann dich, Mädel.

02:05:19: Ja.

02:05:20: Entspann dich, Mädel.

02:05:22: Weil ich finde, die große Kunst oder das, wo man lange daran gefeilt hat, mit Leichtigkeit zu servieren und diese Kunst zu verbergen, das ist dann eigentlich die Vollendung, die Arbeit zu verbergen.

02:05:39: Und solange mich viele Leute für eine Knallschage halten, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin, das zu verbergen.

02:05:50: dass es ein Lebenswerk ist.

02:05:52: Das ist mir wichtig.

02:05:54: Was fehlt dir noch, dass du dich entspannen kannst?

02:05:56: Du rufst es ihr zu.

02:05:58: Du rufst ihr zu, entspannen dich.

02:05:59: Das heißt, die da auf der Bühne ist.

02:06:01: Ja,

02:06:01: kann ich sagen, ausverkaufte Häuser, Tickets verkaufen.

02:06:05: Auch ein Thema für sich.

02:06:06: Woher kommt das Publikum?

02:06:08: Ausverkaufte Häuser ist heute alles Marketing.

02:06:11: Es gibt perfektes Marketing, volle Seele und Scheiß-Performances.

02:06:15: Und das Publikum sagt, muss ja gut sein, sind ja tausend andere hier.

02:06:19: Das ist aber nicht der Fall.

02:06:20: Es gibt es besonders bei Comedians.

02:06:22: Und dann gibt es großartige Acts mit wenig Publikum.

02:06:25: Und da eine Balance zu finden, also ein toller Act mit viel Publikum, ist eine ganz andere Geschichte.

02:06:33: Viel mit Büchern.

02:06:34: Gute Bücher.

02:06:35: Schreiben ist was anderes als Bücher verkaufen.

02:06:38: Sehr viele Bücher verkaufen sich fabelhaft, die minderwertig sind.

02:06:44: Das ist ein Dilemma und das wünsche ich mir, dass das Publikum immer kommt, ausverkaufte Seele vorzufinden.

02:06:53: Volle Theater, das ist etwas Wunderschönes und das hat nichts mit Qualität zu tun.

02:06:59: Es gibt Vollhäuser bei minderwertiger Ware.

02:07:02: Und es gibt großartige Künstler, die leider kein Publikum haben.

02:07:07: Und ich hoffe, dass ich da eine Balance herstellen kann.

02:07:17: recht gewürdigt, weil diese Bandbreite und dieses breite Spektrum, was ich bediene, wüsste ich nicht, wer das sonst tut.

02:07:23: Von daher finde ich toll, dass ich diese Chancen bekomme, dass man sagt, bei Produktionsfirmen Reality TV, Haushalt nehmen.

02:07:30: Ich bin ja ein Haushalt nehmen.

02:07:32: Und Theater und Hochkultur, und dann Solo-Shows und Bestsellerautoren, also das finde ich eigentlich ganz toll.

02:07:42: Von daher wäre es unfair, wenn ich mich verkannt fühle.

02:07:45: Nein, nein.

02:07:46: möchte ich nicht sagen.

02:07:47: Aber ich möchte sagen, so viel mehr hätte mir noch zugestanden.

02:07:53: Aha, das ist aber was anderes.

02:07:55: Fernsehpreise,

02:07:56: ich habe nicht einen Preis gewonnen.

02:07:58: Nicht mal Nachwuchskulturpreis, Tegernseherpfändchen.

02:08:02: Hätte ich schon den Achtzehgang kriegen müssen?

02:08:04: oder neunzigern, das Tegernseherpfändchen.

02:08:08: Gibt es wirklich oder mindestens die goldene Zicker am Band?

02:08:12: Das ist ein Preis, den habe ich aber erfunden.

02:08:14: Aber es bleibt ja noch für mich das Bundesverdienstkreuz.

02:08:19: Ich bin mir sicher, dass das noch kommt.

02:08:21: Ich finde es aber wirklich total interessant, dass nach all dem, was du gemacht hast und worüber wir gesprochen haben.

02:08:27: dass dir das noch irgendwie ein Bedürfnis ist.

02:08:30: Das ist voll interessant.

02:08:31: Nee, weil ich's absurd finde und obskur und grotesk finde, dass ich nicht mal von der BZ ein Berliner Kulturpreis bekommen habe, aber tausendmal moderiert.

02:08:42: Würden Sie gerne ist gratis, aber machen Sie doch mal, wir würden uns freuen, ne Laudatio halten.

02:08:48: Aber dass mal ein Deb denkt, die Oliver war auch mal an der Reihe.

02:08:52: Passiert nicht.

02:08:53: Aber

02:08:53: ist dir das wichtig?

02:08:55: Nein, es ist nur auffällig.

02:08:56: Ja.

02:08:56: Auffällig.

02:08:58: Wenn du Jahr für Jahr Leuten was überreichst, wo du denkst, wie kommt der dazu?

02:09:05: Weil der viermal auf einer Bühne stand?

02:09:07: Oder wie?

02:09:08: Oder weil der ... Also, da weiß ich, es wird dann was hochgejubelt.

02:09:13: Oder mal One Hit, Wonder oder One Trick, Pony.

02:09:17: Und dann ... Wie kommt die dazu?

02:09:19: Die beschissene Performance, die ich von der gesehen habe, da kriegt die noch einen Preis.

02:09:24: So was gibt's ja oft.

02:09:26: Da wundere ich mich, hey, sag mal, wer machte wir?

02:09:28: Seid ihr alle Clowns oder was?

02:09:30: Ja, wahrscheinlich sind das alles Clowns.

02:09:32: Und ich bin aber in dem Zirkus dabei, dann lass sie Clowns sein.

02:09:36: Und inzwischen lege ich ja gar keinen Wert darauf, bloß ich habe es über Jahre beobachtet und man muss sich immer wieder wundern, weil wir natürlich auch in der Branche unterwegs sind, die gar nicht messbar ist.

02:09:48: Also beim Skifahren oder beim Schwimmen, weißt du ja, wer ist erster oder letzter oder Tore schießen.

02:09:54: Aber hier ist es ja in diesem Mitteil der darstellenden Kunst, es ist ja alles Verhandlungssache.

02:10:00: Alles Verhandlungssache, fast wie in der bildenden Kunst.

02:10:04: Da sind ja auch Schmierereien in brauner Farbe unter Umständen hundert Millionen wert.

02:10:11: Du bist unbezahlbar.

02:10:14: Und du bist sehr schamant.

02:10:16: Ich habe eine letzte Frage, das ist immer die letzte Frage.

02:10:19: Wir gehen zum Alexanderplatz und du darfst entscheiden, was auf einer großen Plakatwand am Alexanderplatz steht.

02:10:26: Was schreibst du drauf?

02:10:29: Da möchte ich zu meinem siebzigsten Geburtstag, wenn ich meine Show mache, im Wintergarten-Variété, meine Personality schon mehrere Wochen, möchte ich ein ganz tolles Bild haben und da soll draufstehen, the bitch is

02:10:46: back.

02:10:49: Also das ist ein ungewöhnlicher Spruch für eine Plakatware am Alexanderplatz.

02:10:54: Aber

02:10:54: jeder soll wissen, wer gemeint ist.

02:10:56: Die Hexe ist zurück.

02:10:59: Das kann auch nur jemand sagen, der sich angefreundet hat mit den ganzen Labels, die einem übergestürzt werden.

02:11:04: Ja,

02:11:04: absolut.

02:11:06: Aber welches Leben würdest du dir am liebsten ... Also, wenn das alles weg wäre und du hast ganz am Anfang so ganz viele Sachen gesagt, die über dich gesagt werden, was wäre das, was du dir selbst wünschen würdest?

02:11:19: Nicht Bitch und Rich und Zunge und was nicht alles?

02:11:25: Schauspielerin.

02:11:26: Ganz schlicht und einfach.

02:11:29: Schauspielerin, wie so viele, die in den Daily Soaps verschossen, verbraten und verbrannt werden, wo man den Namen nie kennt, wo sie dreißig Jahre als Sekretärin an dem selben Platz sitzen und nach dem Telefonhörer greifen und am Bleistift knabbern und da feste Engagements haben, seit vielen Jahrzehnten zu einem Format gehören.

02:11:55: Die sagen auch Schauspielerin sind vielleicht reingerutscht durch irgendwelche Netzwerke, durch Bekanntschaften, durch Affären und sind auch Schauspielerin.

02:12:05: Und ich bin auch Schauspielerin.

02:12:06: und Leute, die großartige Sternstunden auf der Bühne liefern an den Staatstheatern dieser Welt und das Jahrzehnte gemacht haben, deren Namen kennt man nicht mal.

02:12:16: Deren Namen kennt man nicht mal.

02:12:18: Das ist ein massives Ungleichgewicht.

02:12:21: Es sind aber alles Schauspieler.

02:12:24: Und heute, um das noch mal zu diesem Ende zu bringen, dank Social Media, wir haben das Thema mehrfach gestreift, da schreibt ja jeder, der nicht weiß, was er eigentlich macht, aber Follower hat.

02:12:37: Der schreibt neuerdings nicht mehr Model hin, sondern Künstlerin, Entertainerin, Schauspielerin.

02:12:47: Das ist heute so.

02:12:48: Es sind alles Schauspieler, es sind Entertainer und vor allem, wenn man das gar nicht mehr abgrenzen kann, schreibt man einfach Künstler.

02:12:57: Deshalb sage ich ja immer, dann geh wo hin und mach was.

02:13:01: Mach was, irgendwo.

02:13:03: Und das finde ich auch schön von Künstlern oder will ich auch Mut machen, die das wirklich sind.

02:13:08: Die werden immer Arbeit finden und wo man dann spielt, ob mit einer Kombo in einer Kneipe oder auf dem Schiff oder Irgendwo spielt überhaupt keine Rolle, wenn man das ist.

02:13:21: Macht man diesen Beruf?

02:13:23: Also ein Vogel, der fliegt, muss auch nicht schreien.

02:13:25: Ich bin ein Vogel, ich bin ein Vogel.

02:13:26: Wann macht man das?

02:13:27: Das macht nur ein Vogel, der kein Vogel ist.

02:13:30: Da muss ich doch nichts erklären.

02:13:32: Deshalb finde ich, dieses Label ist sehr fraglich geworden.

02:13:35: Dadurch, dass es sehr missbraucht wird, wie auch der Begriff Diva und Star.

02:13:39: Das ist ja heute alles nicht mehr so.

02:13:41: Jeder ist eine Diva, jeder ist ein Star, jeder ist ein Künstler.

02:13:45: Also ich kann mich nicht mehr so nennen.

02:13:48: Denn wenn das alles stimmt, Dann bin ich ja eine Göttin.

02:13:54: Ich wollte gerade noch was anderes anbieten, aber das ist jetzt also ... Ich wollte dir anbieten als Berufsbezeichnung, und das habe ich heute, glaube ich, und alle, die das gesehen und gehört haben, gemerkt.

02:14:05: Original anbieten, aber Göttin, ich würde sagen ... Original,

02:14:11: Berliner

02:14:11: Original.

02:14:12: Göttin, ich finde aber Göttin auch gut.

02:14:14: Es ist nämlich schön ...

02:14:16: Göttin und Berliner Original.

02:14:18: Das gefällt mir sehr gut.

02:14:20: Liebe Göttin, ich bin froh, dass du heute runtergekommen bist, dass du mir die Ehre erwiesen hast, dir herzukommen.

02:14:25: Vielen, vielen Dank.

02:14:26: Es war wunderschön.

02:14:27: Ich fand dich auch.

02:14:27: Danke schön.

02:14:33: Das war Désiré Nick.

02:14:34: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zuschauen und auch zuhören.

02:14:37: Was ich sehr, sehr bemerkenswert fand, ist die Verwandlung, die sich hier verzogen hat.

02:14:43: Es fühlte sich für mich zu missen so an, als würde eine Person Ja, dann für das Gespräch High Heels anziehen und war davor und danach aber barfuß unterwegs.

02:14:51: Und so war es wirklich hier.

02:14:52: Also zwar eine andere Person, als das Mikro anging und die Kameras und danach war es auch wieder anders.

02:14:57: Und dass jemand das so kann, sich so eine neue Rolle bringen, eine andere Figur, eine öffentliche Figur.

02:15:03: Und das auch über so einen langen Zeitraum, zweieinhalb Stunden, haben wir, glaube ich, gesprochen, um wieder aufrecht zu halten.

02:15:08: Da habe ich irgendwie echt Respekt vor, muss ich sagen.

02:15:11: Und ich hatte trotzdem das Gefühl, dass es authentisch war und dass ich sie kennengelernt habe.

02:15:15: Also einen großen Teil von ihr.

02:15:17: Das ist ja bei anderen auch so, dass man nicht immer alles sofort sieht hier.

02:15:21: Aber wie gesagt, ich hatte ein authentisches Empfinden.

02:15:24: Und was ich auch sehr bemerkenswert fand, ist dieses, auf der einen Seite, dieses unglaubliche Selbstbewusstsein.

02:15:31: Schaut her, wer ich bin.

02:15:32: Aber eben auch die ... irgendwie die Notwendigkeit ... so ein bisschen auch ... seht bitte wer ich bin.

02:15:41: Und ... Das fand ihr irgendwie interessant zu beobachten.

02:15:44: Ich bin sehr, sehr gespannt auf euer Feedback.

02:15:45: Schreibt das gerne wie immer in die Kommentare.

02:15:47: Bei YouTube geht es ganz, ganz einfach oder auch bei Spotify.

02:15:49: Und was ich auch interessant fand, diesen Einblick in das Reality TV-Business war für mich komplett neu.

02:15:54: Habt ihr vielleicht auch gemerkt?

02:15:55: Na ja, herzlichen Dank an Lukas Hambach und Alex Stößlein für die Produktion, an Einig Hofmann für die Redaktion und an Mitvergnügen für die Distribution und Vermarktung.

02:16:03: Wenn ihr Lust habt auf eine weitere Folge, dann möchte ich euch die Folge mit einem anderen Verwattelungskünstler empfinden.

02:16:09: Und zwar ist das Jeremy Fragrance.

02:16:11: hier vor zweieinhalb Jahren ungefähr, glaube ich, kann ich mich mal ganz genau erinnern, wann das war, aber jedenfalls war es auch da so, dass er davor und danach irgendwie ein anderer war als hier vor dem Mikro.

02:16:22: Schaut euch gerne mal rein, hört euch gerne mal rein.

02:16:24: Ich wünsche euch noch einen schönen Tag, eine gute Nacht, auf bald, war Matze.

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