Daniel Schreiber (2025) – Wie retten wir die Liebe in Zeiten des Hasses?
Shownotes
Daniel ist Autor und Essayist. Er hat über Zuhause, Nüchternheit und das Alleinsein geschrieben – und jetzt über die Liebe als politischen Akt. Wir haben das Gespräch live vor Publikum in Leipzig geführt. Ich wollte von ihm wissen, warum er seit einigen Jahren eine immer stärker werdende Welle des Hasses wahrnimmt und wieso er ausgerechnet in der Liebe eine politische Antwort darauf sieht. Wir sprechen darüber, wie sich seine eigene Angst und Retraumatisierung aus den 90ern anfühlt und warum Schweigen und Wegschauen für ihn keine Option mehr sind. Es geht um radikale Freundlichkeit, Nächstenliebe, über die Idee einer großen Allianz gegen rechtsextreme und neoliberale Eliten und die Frage, wie man mit Menschen spricht, die völlig andere politische Positionen haben.
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Transkript anzeigen
00:00:01: Also wie viele andere auch, nehme ich seit fünfzehn Jahren einen immer stärker werdenden Hassbar.
00:00:09: Ein Hass, der bewusst produziert wird.
00:00:13: Ein Hass auf die schwächsten Menschen der Gesellschaft.
00:00:17: Ein Hass auf alle möglichen Minderheiten oder ausgegrenzten Gruppen.
00:00:22: Und dieser Hass wird mehr und mehr zu einer Selbstdefinition für viele Menschen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und Amerika.
00:00:30: Und ich glaube, um dieser Welle des Hasses zu begegnen, muss man auf Konzept in der Liebe zurückgreifen.
00:00:37: Warum ist Hass stärker als Liebe?
00:00:39: Es ist schwer, darüber ein Gespräch zu führen, weil wir alle das Bedürfnis haben, nicht genau hinzugucken.
00:00:44: Und ich glaube, dass das, was gerade passiert in unserer Gesellschaft, unter anderem darauf beruht, dass wir uns irgendwie in Sicherheit wegen, dass wir irgendwie glauben, dass unser Schweigen uns beschützen wird, dass unser Wegschauen uns beschützen wird.
00:00:57: Und das wird es nicht.
00:00:59: Ich lerne heute einen neuen Daniel kennen, so kenne ich dich gar nicht.
00:01:06: Ich bin Matsuhi, schon ich treffe mich hier mit Menschen, die mich interessieren und versuche herauszufinden, wie die so ticken.
00:01:12: Mein heutiger Gast ist Daniel Schreiber.
00:01:14: Daniel Schreiber ist Autor und einer der wenigen Autoren, vor dem ich wirklich alle Bücher gelesen habe.
00:01:20: Er hat ein Buch über das Zuhause geschrieben, nicht als Ort, sondern als Gefühl.
00:01:24: Er hat über Nüchternheit geschrieben, nicht als Verzicht, sondern als Entscheidung.
00:01:29: Eines meiner Lieblingsbücher ist sein Buch übers Alleinsein, aber nicht als Mangel, sondern als Möglichkeit.
00:01:36: Aktuell hat er ein Buch über Liebe geschrieben und hier aber nicht als Kitsch, sondern als einen politischen Akt.
00:01:43: Ihr merkt schon, Danny hat immer einen sehr, sehr eigenen Blick.
00:01:46: Wir haben uns live vor Publikum in Leipzig unterhalten.
00:01:49: Er war zum dritten Mal im Muttermatze.
00:01:51: Es war ein Gespräch über die Notwendigkeit einer neuen politischen Form eines neuen politischen Umgangs und am Ende wehte sogar ein
00:01:59: Hauch
00:02:00: von Revolution durch Leipzig.
00:02:02: Ich wünsche euch viel Vergnügen im Hotelmatze mit Daniel Schreiber.
00:02:18: Schönen guten Abend.
00:02:19: Ich freue mich, total euch zu sehen.
00:02:22: Ich muss erst mal gucken, sorry.
00:02:25: Ich muss erst mal gucken, wer denn hier so da ist.
00:02:27: Ist meine Kusine da?
00:02:30: Meine Kusine ist da.
00:02:31: Ja, sehr gut, das ist wichtig.
00:02:33: Hallo Anja.
00:02:35: Es ist wirklich für mich total ... Ich merke das gerade richtig, das ist ganz komisch, ich will es ganz offen sagen.
00:02:41: Ich mache das seit neun Jahren in diesem Podcast, sitze im Prenzlauer Berg und kriege eigentlich nicht so richtig mit, dass das Leute hören.
00:02:49: Also ich kriege es schon mit, aber nicht richtig.
00:02:52: Und dann jetzt habe ich in solchen Momenten merke ich, es sind ja wirklich Menschen.
00:02:55: Es sind nicht nur Leute so mit ganz kleinem Profilbild oder komischen Namen, wo man denkt, warum gibt man sich den Namen?
00:03:03: Und deswegen muss ich so gucken, sorry.
00:03:06: Hi.
00:03:09: Also ich glaube es ist tatsächlich so, das ist eine komische Nachricht vielleicht, aber dass ihr Vereinigen dafür bezahlt habt, dass ich euch sehen kann, merke ich gerade.
00:03:18: Müssen wir beim anderen mal irgendwie anders klären mit dem Geld, aber super.
00:03:22: Ich freue mich total, dass ihr da seid.
00:03:23: Also der erste Grund ist, dass ich euch sehen kann.
00:03:27: Und der zweite Grund ist, dass ich Daniel sehen kann.
00:03:30: Denn bei uns ist es tatsächlich so, wir müssen uns irgendwie beruflich verabreden, damit wir uns sehen.
00:03:36: Sonst sehen wir uns eigentlich nicht.
00:03:38: Wir haben beide so viel zu tun haben.
00:03:40: Wir haben beide so viel zu tun.
00:03:41: Du schreibst wahnsinnig viel.
00:03:42: Ich muss ganz viel podcasten.
00:03:43: Das heißt entweder wir treffen uns im Podcast oder wir sehen uns einfach nicht.
00:03:48: Und deswegen freue ich mich total, dass du heute hier bist.
00:03:50: Danke für die Einladung.
00:03:52: Wir werden heute und es ist, glaube ich, Gut, dass wir das machen.
00:03:57: Wir werden heute über die Liebe sprechen.
00:03:58: Ich hoffe, das ist für euch in Ordnung.
00:04:00: Ihr könntet auch sonst noch mal ein anderes Thema vorschlagen, aber es wäre für mich doof, weil ich habe nichts anderes vorbereitet.
00:04:06: Daniel, du hast ein Buch über Liebe geschrieben und wir haben uns auch schon mal das eine oder andere mal ein bisschen über Liebe unterhalten, aber nie ganz konkret, sondern immer nur so ein bisschen privater.
00:04:17: Und ich würde mal eine ganz große Frage aufmachen wollen am Anfang.
00:04:21: Was ist eigentlich Liebe?
00:04:23: Das ist natürlich eine wahnsinnig schwierige Frage und es kommt darauf an, wie man fragt.
00:04:28: Also seit tausenden von Jahren machen sich Menschen darüber Gedanken.
00:04:34: Angefangen mit Saphoblato, Aristotelis.
00:04:38: In der Tora finden sich sehr wichtige Gebote zur nächsten Liebe und zur Feindesliebe.
00:04:44: Das neue Testament hat eine sehr... beeindruckende und berührende Liebe ist Theorie.
00:04:51: Ihr Mittelalter, die Mittelalterteologie hat viel über Liebe nachgedacht, die gesamte Philosophie.
00:04:57: Und dementsprechend unterscheiden sich die Definitionen.
00:05:03: Aber ich glaube, ein Grundkehren, all dieser Definitionen und völlig unabhängig, ob es sich um romantische Liebe, um familiäre Liebe oder auch um Liebe zu einer Gemeinschaft handelt, ist das Ja, das Grundkonzept ist eine Sorge um jemand anderen, um eine Sorge um jemand, der außerhalb deiner selbst existiert.
00:05:30: Und ich habe jetzt sehr viel über Konzepte der Liebe gelesen und habe sehr viele berührende und wirklich wichtige Konzeptionen gefunden.
00:05:40: und aber eigentlich meine Lieblings- Definition ist die von Erich Fromm, der Liebe eben auch als eine Form der Sorge, als eine Form der Fürsorge definiert und der sie vor allem als eine Aktivität.
00:05:56: definiert, als etwas, das man tut, als eine Praxis.
00:05:59: Und wir sind natürlich meistens damit aufgewachsen, es wird glauben, Liebe ist etwas, das über uns kommt, das passiert.
00:06:07: Und es ist so ein bisschen dieses jüdisch-christliche Erbe, weil wir glauben, dass die Liebe wie die Gottesliebe über uns kommt.
00:06:15: Aber von, das wird politisch eben auch sehr wichtig, definiert Liebe als eine Praxis, als eine Praxis der Sorge um jemand anderem.
00:06:24: Das heißt, Jetzt ist mal die gute Nachricht für direkt am Anfang.
00:06:28: Wir können es alle lernen.
00:06:30: Definitiv.
00:06:31: Und ich glaube, wir tun es alle auch.
00:06:34: Vielleicht definieren wir unsere Praxis der nächsten Liebe oder der Fürsorge nicht als Liebe.
00:06:41: Aber es ist trotzdem eine Art von Liebe.
00:06:44: Ich glaube, es ist schon alles etwas, was wir tun und was wir tun können und was wir tagtäglich machen.
00:06:51: Wenn ich jetzt so daran denke, dass letzte Mal, dass ich mich verliebt habe, ist, Siebzehn Jahre her.
00:07:00: Ach, ich weiß es nicht ganz genau.
00:07:03: Aber es ist was her.
00:07:04: Und da habe ich nicht das Gefühl gehabt, es war eine Praxis, sondern habe ich wirklich das Gefühl, aha, wer bist du denn?
00:07:12: Und irgendwie schon eher, dass da irgendwie was zugeflattert kam.
00:07:15: Und da wusste ich noch gar nicht, dass ich mich um diese Person so sorgen werde.
00:07:21: Aber es war erst mal wie so ein Ja, so eine, keine Ahnung, so eine kleine Kerze, die so angezündet wird erst mal und dann hat es lichterloh gebrannt.
00:07:30: Also das hatte ich, also ich habe es noch nie so wirklich als eine Praxis wahrgenommen.
00:07:36: Ist das für dich die Praxis, weil du dich jetzt damit auseinander gesetzt hast, rein intellektuell, oder würdest du auch selber, wenn du dich verliebst, das, also ist das, also fühlt sich das für dich auch so an, dass du sagst, hui, jetzt bin ich aber lümerrand.
00:07:52: Ja, und ich rede natürlich nicht vom Verliebetsein.
00:07:54: Ich glaube, das ist was anderes als Liebe oder die Praxis der Liebe.
00:07:58: Ich kenne deine Familien-Situation relativ gut und bin mir daher sehr sicher, dass du eine taktikliche Praxis der Liebe hast.
00:08:07: Und ich habe sie auch schon mehrmals sehen können, also in Action sehen können.
00:08:14: Also...
00:08:15: Nicht so.
00:08:18: Im Rahmen der Möglichkeiten.
00:08:24: Und es ist interessant, weil natürlich, wenn wir über Liebe reden, dann denken wir alle zuerst an die romantische Liebe.
00:08:31: Und das ist ein kulturhistorisch relativ neues Konzept.
00:08:35: Also das kommt ungefähr aus dem achtzehnten Jahrhundert.
00:08:41: romantische Liebe, dass die Schiffre für Liebe überhaupt ist.
00:08:46: Vorher war Liebe sehr viel mehr.
00:08:48: Vorher war Liebe Gottesliebe, Nächstenliebe, Feindesliebe, die Liebe für ein Land, die Liebe für eine Gemeinschaft, die Liebe für eine Kultur.
00:08:58: Und all das sind auch Formen der Liebe.
00:09:00: Und all diese Formen finden sich auch an der romantischen oder der familiären oder der freundschaftlichen Liebe.
00:09:07: Und all diese Formen der romantischen Freundschaft, ich in der familiären Liebe, finden sich auch in den anderen Formen der Liebe.
00:09:14: Und für dieses Buch, was ich geschrieben habe, war es mir sehr wichtig, auf die politischen Aspekte der Liebe zu gucken, weil ich den Eindruck habe, dass das uns gerade fehlt, dass die Grundideen einer übergeordneten Liebeskonzeption, also Grundideen wie Empathie, Fürsorge, Mitgefühl aufeinander zugehen, dass die unserer Gesellschaft komplett abhandengekommen sind und dass wir, wie wir unseren alltäglichen politischen Kurs führen, wie wir einander auf der medialen und der politischen Bühne begegnen, diese ganzen Dinge überhaupt nicht mehr hat.
00:10:00: Und wie viele andere auch, nehme ich seit fünfzehn Jahren ungefähr ein immer stärker werdenden Hass war.
00:10:10: Ein Hass, der bewusst produziert wird.
00:10:14: Ein Hass auf die schwächsten Menschen der Gesellschaft.
00:10:18: Ein Hass auf alle möglichen Minderheiten oder ausgegrenzten Gruppen.
00:10:24: Und dieser Hass wird mehr und mehr zu einer Selbstdefinition für viele Menschen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und Amerika.
00:10:32: Und ich glaube, um dieser Welle des Hasses zu begegnen, muss man auf Konzepte der Liebe zurückgreifen.
00:10:41: Wie erklärst du dir und uns das?
00:10:44: Also ich meine, das Allerschönste ist ja wirklich, sich zu verlieben, etwas lieben, irgendwie durch Leipzig zu laufen und denken, ach Scheiß Wetter, aber es ist doch eine schöne Stadt.
00:10:56: Menschen zu treffen, Freunde zu treffen.
00:10:57: Das ist ja ein Smalltalk zu führen.
00:11:00: Das ist ja das Schönste und das ist ja irgendwie etwas ganz, ein kleiner Akt der Liebe, aber der fühlt sich ja, also keiner geht ja aus dem Bäcker raus und sagt, ich habe mich jetzt, das war jetzt schön, weil ich sie gehasst habe, die Bäckerin, sondern weil es schön war.
00:11:14: Warum ist der Hass?
00:11:16: Und ich nehme das auch so wahr.
00:11:17: Man guckt ja irgendwie kaum noch irgendwas an, ohne dass da sich Leute ankäifen.
00:11:24: Warum ist der Hass, hat er sich so durchgesetzt?
00:11:27: Warum ist Hass stärker als Liebe?
00:11:30: Ja, das ist eine Debatte, ob der Hass stärker ist als der Liebe.
00:11:32: Er ist in jedem Fall einfacher zu mobilisieren.
00:11:35: Es ist so, dass sich Gruppenidentitäten viel einfacher formen lassen, wenn man diesen Gruppen eine andere Gruppe gibt, die sie hassen können.
00:11:45: eine Gruppe, von denen sie sich absetzen können, eine Gruppe, die sie als Sündenböcke benutzen können, eine Gruppe, auf die sie alles negative projizieren können, während sie auf sich als Gruppe und als Mitglieder dieser Gruppe alles positive projizieren.
00:12:03: Und das ist eine psychosoziale Dynamik, die relativ gut erforscht ist und die ja politisch sehr gut einsetzbar ist.
00:12:15: Es ist natürlich so, dass viele andere Mittel, um eine gewisse Gruppenidentität zu formen, Mittel wie ein funktionierendes Sozialsystem zu haben.
00:12:32: Mittel wie eine funktionierende Kommunikationskultur zu haben, Mittel wie sich um die Schwächsten der Gesellschaft zu kümmern, Mittel wie sich darum zu kümmern, dass sich viele Menschen in unserer Gesellschaft entfalten können, dass diese Mittel extrem teuer sind.
00:12:49: Und es ist sehr viel politisch, sehr viel einfacher und sehr viel preiswerter, auf Dinge wie Hass als Mobilisierung von Wählenden zu setzen.
00:12:58: Also Hass ist günstiger als Liebe.
00:13:00: Definitiv.
00:13:01: Wow!
00:13:03: Ich glaube nicht langfristig, aber kurzfristig.
00:13:05: in dem Wahlzyklus ist das in jedem Fall die preiswertere Variante und die einfachere und die Variante, die uns von sehr vielen drängenden Problemen ablenkt, die dafür sorgt, dass wir uns Dinge nicht angucken, die wir uns angucken müssten.
00:13:26: Wie unterscheidest du... Also das ist ja jetzt was sehr gesellschaftspolitisches.
00:13:32: Wie unterscheidest du das zum Privaten?
00:13:34: Also du hast erst schon gesagt, es gibt einen Unterschied zwischen Liebe und Verliebtsein.
00:13:39: Merkst du, dass bei dir, wenn es draußen gespaltener ist und die Leute, wenn man das Gefühl hat, man lebt in einer eher in einer Zeit des Hasses als in der Liebe?
00:13:51: Ich würde nicht sagen, es ist die Zeit des Hasses, sondern eher vielleicht, zumindest was das politische betrifft.
00:13:57: Merkst du, dass es bei dir auch ins Private übergeht?
00:14:00: Ich merke in jedem Fall, ein Bedürfnis in mir, mich zurückzuziehen.
00:14:04: Und häufig wird dieses Bedürfnis ja negativ bewertet und mit der Idee im Hinterkopf, dass wir alle auf die Straße gehen müssten, dass wir alle politisch aktiv werden müssten.
00:14:14: Und ich glaube, das müssten wir auch.
00:14:16: Aber ich glaube auch, dass für den Rückzug vieles spricht, weil wir uns nie allein zurückziehen.
00:14:22: Wir ziehen uns immer mit Freundinnen, mit Freunden, mit Familien zurück.
00:14:27: Wir sehen uns
00:14:28: ...
00:14:29: in sichere Orte zurück, wo wir zu Kräften kommen können, wo wir auch vielleicht bestimmte Haltung entwickeln können, bestimmte Haltung pflegen können.
00:14:41: Und das heißt, dieser Rückzug ist nicht unbedingt etwas Negatives, aber irgendwann muss dieser Rückzug auch aufhören und irgendwann muss diese Arbeit, die wir an uns selbst leisten, um mit der Zeit umzugehen.
00:14:57: und den Herausforderungen der Zeit, um zu gehen, auch in eine Form von Gemeinschaft übergehen.
00:15:02: Das heißt, wir alleine können im Rückzug diese Welt und diese Gesellschaft nicht besser machen.
00:15:10: Und wir müssen das.
00:15:11: Aber wenn wir vielleicht genug Kräfte gesammelt haben, dann kann es uns gelingen, gemeinsam diese Welt besser zu machen.
00:15:20: Bist du gerade in einem Rückzug?
00:15:23: Also fühlst du dich als jemand, der gerade sagt, ich bin Und du hast.
00:15:27: das erste Buch, was ich von dir gelesen habe, heißt Alleine.
00:15:30: Und wie dein Name vielleicht vermuten lässt, ging es da auch den Rückzug von dir auch.
00:15:36: Und es war aber auch eine Zeit, du hast über Corona damals geschrieben.
00:15:39: Genau.
00:15:40: Und da haben wir das ja, glaube ich, alle erlebt, dass wir irgendwie zu Hause sein mussten, dass wir uns zurückgezogen haben.
00:15:45: Und ich habe aber dann das Gefühl gehabt, irgendwann wurden die Türen wieder aufgemacht und man sieht es jetzt, wenn man irgendwie an einem Bahnhof ist am Flughafen.
00:15:54: Also eigentlich sind alle Menschen draußen, also viel mehr wieder draußen, was ja sehr schön ist und lebendig ist.
00:15:59: Aber ich nehme auch einen Rückzug.
00:16:02: Ja, ich würde es auch sagen, dass es viel mehr auch private Sachen jetzt gibt.
00:16:06: Wie nimmtst du das bei dir persönlich wahr?
00:16:08: Bist du nach Corona auch raus und jetzt wieder zurück?
00:16:10: Oder wie kann ich mir deine Bewegung vorstellen?
00:16:14: Ich habe natürlich ein sehr lustiges Leben, weil ich die ganze Zeit unterwegs bin.
00:16:20: viele Veranstaltungen und Lesungen habe.
00:16:23: Ich gebe Workshops und das heißt, ich bin sehr viel in Kontakt mit Menschen.
00:16:28: Aber ich habe auch also ein großes Bedürfnis nach Rückzug und einen Buch zu schreiben wie dieses Buch, was ich gerade fertig geschrieben habe und worüber ich heute zum ersten Mal rede, was völlig irre ist für mich.
00:16:44: heißt natürlich immer Rückzug.
00:16:46: Und das heißt ganz konkret, dass ich in den vergangenen Monaten, also neben den Veranstaltungen und Workshops, kaum etwas anderes gemacht habe, als zu Hause zu sitzen und zu lesen und zu schreiben und mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
00:17:03: Und das ist für mich eine wichtige Form von Rückzug.
00:17:12: Das Buch ist aus einem Bedürfnis heraus entstanden, eine politische Stimme wiederzufinden.
00:17:18: Meine eigene?
00:17:18: Meine eigene.
00:17:19: Von welchen Eindruck hatte ich?
00:17:20: Ich habe sie völlig verloren.
00:17:22: Ich hatte den Eindruck, ich kam mit dieser Zeit und mit dieser Welt, in der wir leben, überhaupt nicht mehr zurecht.
00:17:29: Ich lese sehr viel Nachrichten.
00:17:31: Ich habe aufgehört, abends Nachrichten zu lesen.
00:17:35: Ich habe mich aus vielen Diskussionen zurückgezogen.
00:17:39: aufgehört, selbst mit Freunden und Freunden mehr Politik zu reden, was für mich lange etwas Wichtiges war und auch etwas, woran ich glaube, das festeren Glaube, dass es wichtig ist.
00:17:53: Und ja, und ich hatte das Gefühl, mich hat eine so grundlegende Unmacht und eine so grundlegende Lehmung erreicht, wie ich sie schon lange nicht mehr hatte.
00:18:07: Und ich wusste, dass in dieser Idee von Liebe etwas steckt, was mich und vielleicht auch andere Menschen aus dieser Art von Ohnmacht herausbringen kann.
00:18:19: Und deswegen wollte ich dieses Buch schreiben und deswegen musste, ich musste dieses Buch tatsächlich schreiben.
00:18:24: Wie kann ich mir diesen Rückzug bei dir vorstellen?
00:18:26: Also ist der, also ich weiß, du kochst gern.
00:18:31: Ich weiß, du bist aber auch gern in der Natur.
00:18:35: Und hat sich aber dieser Rückzug mit einer Lehmung, also ich kenne die auch und wahrscheinlich kennen die viele von euch, dass man sagt, boah, ich kann mir den Wahnsinn abends nicht mehr angucken, kurz vom Schlafengehen noch, wie die alle über was auch immer besprechen, ich will das nicht mehr.
00:18:50: Also gings mir auf jeden Fall.
00:18:53: Wie hat er sich unterschieden?
00:18:54: Also wie ist das Alleinsein, was du ja auch schon kennst, mit einer politischen Lehmung?
00:19:03: Also das Alleinsein ist... sehr häufig etwas, was ich sehr genieße.
00:19:08: Und in dieser Form von Lehmung oder in dieser Ohnmacht ist mir jetzt immer schwerer gefallen, das zu genießen.
00:19:15: Das heißt, ich konnte mich immer weniger konzentrieren.
00:19:17: Ich konnte immer weniger genießen zu lesen oder Filme zu gucken, Musik zu hören.
00:19:26: Und weil sich eben diese, ja, diese sehr düsteren mitunter fast schon dystopischen Szenarien, in denen wir heute leben, immer mehr aufgedrängt haben.
00:19:41: Und ja, und ich habe gleichzeitig auch das Bedürfnis gespürt, mich natürlich davon zu dissoziieren, davon Abstand zu nehmen, die Dinge wegzudrängen.
00:19:54: Und das ist eine sehr adäquate Reaktion auf die Welt, in der wir leben.
00:19:59: Aber zudem ist es eine Reaktion, die Grenzen hat.
00:20:03: die auch zu bestimmten Bedeiterscheinungen für die schmerzhaft sind, unter anderem, dass man Dinge nicht mehr genießen kann, die man normalerweise genießt, eben weil man die emotionale und geistige Freiheit dazu nicht mehr hat.
00:20:22: Hast du in deinem Freundeskreis, also bei uns gab es ab und zu dann wirklich den Politikverbot.
00:20:26: Also bei uns, ich erinnere mich an Feiern, da gab es bei der ersten Feier waren es noch fünf Euro, die man zahlen musste, wenn man über Corona spricht oder Politik.
00:20:36: Und bei der nächsten Feier waren es dann aber schon fünfzig.
00:20:39: weil es natürlich ein paar gab, die gesagt haben, ja, fünf Euro und jetzt geht's los.
00:20:44: Und ich fand aber diese fünfzig Euro, das hat dann wirklich, also dann war dann auch Ruhe, das war dann auch niemand.
00:20:50: Hast du das auch erlebt, dass man sich Themen wirklich ausgespart hat, weil man auch die Angst hatte?
00:20:57: Also ich kannte, also bei mir ging das bei Corona so richtig los, dass ich das, also ich hatte nie das Problem wirklich, dass Menschen in meinem Umfeld sind, die sagen, ich lasse mich nicht impfen.
00:21:07: Für mich war das okay, das ist dein Entscheidung meines anderen, sind wir hier alle gesund okay.
00:21:11: Aber ich habe das mitbekommen, dass viele Freundeskreise auseinander gegangen sind, weil sie sich das gegenseitig nicht erlaubt haben.
00:21:19: Und dann eben Diskussionen zu heiß wurden.
00:21:23: Und deswegen sind manche Freundschaften einfach wirklich oder Freundeskreise kaputt gegangen.
00:21:28: Oder eben es gab die fünfzig Euro Lösungen.
00:21:32: Wie hast du das erfahren, auch in deinem Freundeskreis?
00:21:37: Ich habe weniger sowas Konkretes erfahren, sowohl während der Corona-Zeit als auch in den Jahren danach, dass man vereinbaren musste, über bestimmte Themen nicht zu reden.
00:21:48: Aber was ich sehr gut kenne, ist ein unterschwelliges, ein halbbewusstes Wissen, dass man über bestimmte Sachen besser nicht redet.
00:22:00: Und eine ... Unabgesprochene Vereinbarung, dass wir bestimmte Themen aussparen.
00:22:09: Und manchmal beruht diese Vereinbarung auf einer falschen Fantasie, einer falschen Vorstellung, die man sich macht.
00:22:18: Aber häufig ist es auch sinnvoll, sich an diese unausgesprochene Vereinbarung zu halten.
00:22:24: Und ich glaube, es kennen auch viele Leute aus Familienkontexten, also vielleicht gerade aus Familienkontexten, wo bestimmte Leute anfangen, völlig andere politische Kontexte zu betreten, einen Weltbild teilen, dass man nicht teilen kann, was nicht mehr auf einer gemeinsamen, auf eine überprüfbaren Realität zu basieren scheint.
00:22:56: Und häufig ist es auch keine schlechte Lösung, sich an diese Vereinbarung zu halten.
00:23:03: Wir sind beide in der ehemaligen DDR aufgewachsen.
00:23:08: Das kenne ich auch.
00:23:09: Das ist in der DDR und natürlich auch danach, weil man so geprägt ist.
00:23:14: Über manche Themen spricht man nicht.
00:23:16: Das ist nichts für euch Kinderohren.
00:23:21: Mich hat das manchmal auch gerade diese Corona-Zeit.
00:23:24: Das ist ja heute immer noch so.
00:23:26: Es gibt auch im Privaten ... Also selbst in dem Raum, in den Räumen, wo man denkt, es hört ja hier auch keiner mit.
00:23:33: Also ich verstehe, dass man nicht auf einer Bühne mehr alles... Ist auch gut, dass man nicht mehr alles sagt sowieso.
00:23:37: Aber dass im Privaten so eine Vorsicht eingesetzt hat.
00:23:40: Also auch vor Streit, vor Eskalation.
00:23:45: Und mich hat das manchmal schon auch an so... Ich hatte so Post-DDR-Vibes manchmal.
00:23:53: Ich bin mir nicht sicher, ob ich das beobachte in meinem Freundinnen- und Freundeskreis.
00:23:58: Aber... Was ich beobachte im Moment ist eine sehr tiefgehende Retraumatisierung, die seit, also spätestens, seit den wahlen in den Vereinigten Staaten für mich eingesetzt hat und zwar die darauf beruht, dass Also mich diese Zeit gerade wie eine, also sehr an die neunziger Jahre erinnert und mir in vieler Hinsicht wie eine Wiederkehr dieser neunziger Jahre vorkommt oder das Verdrängten dieser neunziger Jahre.
00:24:31: Also ich bin in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Land aufgewachsen.
00:24:34: Es war völlig normal vor Neonazis wegzurennen.
00:24:40: Es war überlebenswichtig zu wissen, welche Orte man nicht aufsucht, welche Orte.
00:24:47: man zu bestimmten Zeiten besser nicht aufsucht, von welchen Menschen man sich fernhält.
00:24:55: Man wusste, dass einem nicht geholfen werden würde, wenn man nicht vorsichtig genug war, wenn man von diesen Skinheads verprügelt wird, von diesen Schlägertrupps.
00:25:12: dass auch von der Polizei keine Hilfe zu erwarten war, weil die das schon nicht gut fanden, aber dass insgesamt die rechtsextremen Schläger besser verstehen konnten als dich.
00:25:30: Und mich erinnert das extrem an diese Zeit.
00:25:35: Und ich hab den Eindruck, dass wir gerade am Ende einer Ja, vielleicht zwanzigjährigen, fünfundzwanzigjährigen Ära angekommen sind, in der es für viele von uns ungeahnte Freiheiten gab, in der es der viele von uns ein normales, ein selbstverständliches Leben aufbauen konnten, das für uns davor nicht möglich war und dass diese Zeit an ein Ende kommt.
00:26:06: Es ist wieder normal geworden, dass solche rechten Schlegertrupps Pride-Paraden angreifen, dass sie die Wahlkampfbüros von demokratischen Parteien angreifen.
00:26:20: Es ist wieder normal geworden, dass sich ein Mitglied der deutschen Regierung vor die Presse setzt und mit ernsthaften Gesicht behauptet, dass die... Gefahr durch rechtsextreme Gewalt, genauso groß ist wie die Gefahr der linksextreme Gewalt, obwohl das in dem Bericht, der da vorgestellt wurde, eben nicht steht, sondern das genaue Gegenteil davon steht in diesem Bericht.
00:26:53: Und diese Zeit... wird für mich gerade immer bedrohlicher.
00:26:59: Nicht nur für mich als Schulermann, nicht nur für mich und für meine queeren Freunde, nicht nur für mich und meine schwarzen Freundinnen und Freunde, sondern für sehr viele Menschen.
00:27:12: Und das erinnert mich sehr an die neunziger Jahre.
00:27:15: Es erinnert mich weniger an die Jahre der DDR als an die neunziger Jahre.
00:27:21: Was mich aber noch an die DDR erinnert, ist tatsächlich auch ein Gefühl, in einem System zu leben, was für viele Menschen nicht mehr wirklich funktioniert.
00:27:30: Einen System zu leben, das immer wieder dieselben Antworten für Probleme hat, die durch diese Antworten mitverursacht wurden, dass die Präzik immer formelhafter wird und immer die gleichen ... quasi ideologischen Wahrheiten behauptet werden, obwohl schon längst erwiesen ist, dass diese Wahrheiten nicht mehr stimmen, dass wir in anderen Zeiten leben.
00:28:02: Das findet der Lösung der Politik eben nicht mehr funktionieren, sondern genau zum Gegenteil der Lösung von Problemen geführt haben.
00:28:11: Ich habe jetzt sehr viel geredet, aber du, das kommt bei dir so, deine Fragen.
00:28:18: Also, jetzt muss ich überlegen, wie ich weiter mache.
00:28:20: Jetzt hast du mich aus meinem Zuhören rausgebracht.
00:28:23: Ähm, also...
00:28:25: Aber vielleicht muss ich auch sagen, es ist so interessant, gerade darüber zu reden.
00:28:28: Nein, weil... Es ist das erste Mal, dass ich über das Thema rede und werde jetzt mit dir sitzen, habe ich das Gefühl, ich habe zum einen das Gefühl, also ich muss darüber reden, es ist mir wichtig darüber zu reden, es ist mir wichtig, dass auch andere Menschen darüber reden, dass Gespräche angestoßen werden, dass wir politisch aktiv werden.
00:28:49: Und so gleich habe ich aber auch das Gefühl, es wäre so viel schöner, nicht darüber reden zu müssen.
00:28:56: Und ich habe auch das Bedürfnis, ja, Also ins Hotel zu gehen und eine Serie hier zu schauen.
00:29:04: Der
00:29:04: Dresdner Tatort kommt heute.
00:29:06: Der Dresdner Tatort, okay.
00:29:09: Und ...
00:29:10: Ich merk schon, das zieht dich nicht ins Hotel jetzt, ne?
00:29:15: Ich glaub, ich hab erst zwei Tatorte in meinem Leben geguckt.
00:29:19: Und bin mir auch nicht sicher, warum nur Tatort gucken.
00:29:22: Aber ich lass mich dessen gerne in das Besseren belehren.
00:29:26: Also ich finde es schwer darüber zu reden in anderen Worten und es ist schwer darüber ein Gespräch zu führen, weil wir alle das Bedürfnis haben, nicht genau hinzugucken und ich glaube, dass das, was gerade passiert in unserer Gesellschaft unter anderem darauf beruht.
00:29:42: dass es unter anderem darauf beruht, dass wir uns irgendwie in Sicherheit wegen, dass wir irgendwie glauben, dass unser Schweigen uns beschützen wird, dass unser Wegschauen uns beschützen wird.
00:29:52: Und das wird es nicht.
00:29:56: Viele Menschen, die das die letzten Jahre versucht haben, genießen diesen Schutz schon nicht mehr, werden täglich auf der Straße bedroht.
00:30:06: werden täglich von der Politik so im Stich gelassen, dass sie sich unsicher fühlen.
00:30:13: Und in gewisser Hinsicht kann man eigentlich nicht genug darüber reden.
00:30:22: Und trotzdem haben beide das Bedürfnis, das nicht zu tun.
00:30:26: Die Schwierigkeit, die es in sich trägt und das ... ist, glaube ich, dass man in einem nicht funktionierenden System, wie wir es gerade erleben, also wir sind heute mit der Bahn hier hergekommen und...
00:30:40: Wir sind angekommen.
00:30:41: Wir
00:30:41: sind angekommen, aber es
00:30:43: hatte
00:30:45: interessante Züge und ich merke auch, es gibt bei mir einen, also ich bin auch vier unterwegs gewesen in den letzten Wochen und bei mir ist schon so ein innerliches Lachen, wenn ich die Na, die Sprecherhöre.
00:31:00: Und das ist irgendwie, also ich denke, ich höre da gar nicht mehr zu.
00:31:03: Das ist irgendwie, ha, witzig, wie das alles kaputt geht.
00:31:07: Und es ist, glaube ich, auch völlig roulette, ehrlich gesagt.
00:31:10: Also das hat häufig, glaube ich, gar nichts mit den eigentlichen Gründen der Verspätung zu tun.
00:31:15: Und es hat nicht.
00:31:15: Und was aber, ich glaube, das Problem ist, und das hast du auch in deinem Buch drin.
00:31:20: Und das ist auch etwas, was ich in Berlin extrem merke, dass es... dass es natürlich schwierig ist, wenn wir über Liebe sprechen, etwas, was nicht funktioniert, zu lieben.
00:31:33: Und zu sagen, okay, also ich sehe es in Berlin, das eine oder andere Mal schon von Folgepisten Matratzen erzählt, die überall rumstehen.
00:31:42: in Leipzig, habe ich keine einzige bisher gesehen.
00:31:44: Ich weiß nicht, ob das hier irgendwie ein magischer Ort ist, was das betrifft, aber in Berlin gibt es sehr viele Folgepiste Matratzen, die auf der Straße stehen.
00:31:51: Ähm, und das ist natürlich dann auch ... Also Moment, gibt's die in Leipzig auch?
00:31:56: Ja?
00:31:58: Nee, Moment.
00:32:00: Ja, gut, ich vertraue ... Nein, ist da, aber ich vertraue dieser Person, sie ist älter.
00:32:08: Ich hab so das Gefühl, wir könnten aus dieser Matratzenummer wirklich was draus machen.
00:32:12: Aber ich weiß überhaupt noch nicht was.
00:32:14: Ist dir das auch aufgefallen mit den folgenden Pisten?
00:32:16: Ja, definitiv.
00:32:18: Ich finde es auch faszinierend, wie in den vergangenen Jahren.
00:32:21: Ich wohne in Berlin-Neukölln und die Obdachlosen-Dichter hat sich so extrem erhöht.
00:32:29: Es war früher völlig normal, mit der U-Bahn von Neukölln nach Kreuzweg zu fahren.
00:32:34: Man hat einen Obdachlosen gesehen.
00:32:37: Heute kommt bei jeder Station ein neuer Obdachloser dazu.
00:32:41: Manchmal auch zwei.
00:32:43: Das Straßenbild in Neukölln ist inzwischen ein völlig anderes.
00:32:48: Also vor dem K-Stad, in dem ich oft einkaufen gehe, weil dort der nächste Supermarkt für mich drinnen ist.
00:32:56: Da gibt es auch so ein Madratzenager, wo immer ein paar Obdachlose sind.
00:33:00: Und mir tun die wahnsinnig leid.
00:33:05: Sie machen mir ein Gefühl der Hilflosigkeit, weil ich natürlich helfen möchte und gleichzeitig nicht kann.
00:33:14: Ich habe auch das Gefühl, dass wir einen, also unter anderem daran erkennen können, wie groß das politische Versagen ist, mit dem wir konfrontiert werden, wie klein die Bereitschaft der Politik machen, denn geworden ist, sich um soziale Belange zu kümmern, wie groß unsere Bereitschaft geworden ist, den Schwächsten der Gesellschaft nicht mehr zu helfen.
00:33:48: Ein gewisser Hinsicht ist es auch ein Scheitern von Liebe, ein Scheitern unserer ganz grundsätzlichsten Aufgabe, eine irgendwie funktionierende Gemeinschaft zu schaffen, ein gesellschaftliches System am Laufen zu halten, was halt für die meisten Menschen funktioniert und dass die Schwächsten dieser Gesellschaft eben auch irgendwie auffängt.
00:34:16: Hast du das Gefühl, wenn du das so sagst, also wenn wir über das Versagen von vom System sprechen oder auch von Folgepisten matratzen oder was es auch immer ist.
00:34:27: Und das auszusprechen, ich finde es auf der einen Seite wirklich auch total wichtig.
00:34:31: Und ich habe aber auch einen kleinen Inneren irgendjemand, der mir sagt, ja, also das sorgt ja dafür, wenn man das immer weiter verstärkt.
00:34:42: Also es fängt auch, immer wieder den Mangel zu benennen, macht den Mangel immer größer.
00:34:50: Und da hab ich manchmal ein bisschen, kennst du diese Stimme, dieses Sagen, okay, also das Meckern über die Deutsche Bahn.
00:35:01: Ich hab jetzt nicht das Gefühl, dass irgendetwas sich verbessert, sondern dass man eher noch, dass es eigentlich eher noch schlimmer wird.
00:35:07: Also man verstärkt mit seinem Meckern das Problem.
00:35:12: Weil es, und deswegen frage ich manchmal, also ich find ... gar keine Frage, wichtige Sachen auszusprechen.
00:35:18: Und manchmal gibt es aber eben auch diesen Handpuppe.
00:35:22: Ich glaube, da ist schon ein großer Unterschied über die Verspätung der deutschen Bahn zu meckern.
00:35:25: Und ich kann das völlig nachvaccinieren, es geht mir auch so.
00:35:27: Ich habe irgendwann aufgehört, mich darüber aufzuregen und mich darauf zu verlassen, okay, irgendwann kommst du schon an.
00:35:33: Und man kommt ja meistens an.
00:35:37: Und genau, und das ist auch eine ganz lebenspraktische Sache, einfach fertig.
00:35:42: auch dreimal, dreiviermal die Woche fahren oder noch öfter.
00:35:47: Aber es ist ein Unterschied auf wirklich konkrete Missstände unserer Gesellschaft hinzuweisen, darauf hinzuweisen, wie viele Menschen leiden, wie viele Menschen in... von der Politik im Stich gelassen werden, die sich eigentlich zur Aufgabe gemacht hat, eine funktionierende Gesellschaft, ein funktionierendes System zu schaffen.
00:36:08: Also wir haben die Politikmachenden genau dafür gewählt, dass sie Dinge wie soziale Maßnahmen umsetzen, dass sie Dinge wie Klima-Maßnahmen umsetzen.
00:36:17: Und all das machen sie nicht mehr.
00:36:19: Ich habe im vergangenen Jahr viel Zeit im Ruhrgebiet verbracht, wo ich ein Schipenium hatte und ich hatte mich... Tatsächlich sehr darauf gefreut, auch auf die Zeit, die ich hatte zum Schreiben und so weiter.
00:36:33: Und war irgendwann so schockiert, weil dort das politische Versagen anders als in Berlin und auch anders als hier, glaube ich, in Leipzig ... sehr viel konkreter ist.
00:36:45: Wenn man dort irgendwo sein möchte und kein Auto hat, wird es sehr schwierig.
00:36:52: Man wartet auf Busse, die eine halbe Stunde kommen sollen und einfach nicht kommen.
00:36:57: Und niemand regt sich inzwischen mehr auf darüber, weil es keinen Sinn hat, weil es einfacher ist, die Stunde dann zu warten und dann auf den nächsten Bus zu nehmen.
00:37:10: Die Bahn im Ruhrgebiet funktioniert auch überhaupt nicht mehr.
00:37:14: Und selbst immer ein Auto hat, gerät man immer wieder in Staus und so weiter.
00:37:19: Auch da gibt es eine ganz grundsätzliche Planungsunsicherheit.
00:37:24: Und ich finde es so gerade im Ruhrgebiet so faszinierend, weil es dort so deutlich wird, dass sich die Politik heute und einen Großteil der Politik nicht mehr um die Menschen der mittleren und unteren Schichten, die die Mehrheit des Landes ausmachen kümmern, sondern nur noch um Menschen oder vor allem was der Fokus der Politik, vor allem auf das Wohlergehen der oberen Schichten liegt.
00:37:59: Und wenn man zum Beispiel sich mit, es gibt einen Essen, gibt es solche wahnsinnig schöne Willenviertel, Essenbredanei, und wenn man Dorbelmenschen spricht, dann können sie das überhaupt nicht nachvollziehen.
00:38:13: dass sich dort über nicht kommende Busse zu beschweren.
00:38:18: Sie können überhaupt nicht nachvollziehen, dass irgendwas im Agen ist, weil dort auch nichts im Agen ist, weil dort die Infrastruktur extrem gut funktioniert, weil dort das Leben tatsächlich ... gut funktioniert.
00:38:32: Aber für die Mehrheit der Menschen dort funktioniert es nicht mehr.
00:38:37: Meine Familie lebt in Mecklenburg-Vorpommern-Brannenburg auf dem Land.
00:38:41: Dort macht sich immer stärker ein Gefühl, dass abgehängt seins breit, das Gefühl einer grundsätzlichen Bedeutungslosigkeit, das Gefühl politisch nicht mehr repräsentiert zu werden.
00:38:55: Und das geführt eine reale Basis, weil die meisten Menschen eben nicht mehr repräsentiert werden.
00:39:01: Also wir leben heute in einer Welt, die den neoliberalen Wirtschaftsstrukturen dient, aber nicht mehr dem Gemeinwohl.
00:39:12: Wir leben heute in einer Welt, wo uns monatelang weiß gemacht werden sollte, dass das größte Problem, was wir im Land haben, ein paar Tausend Bürgergeldempfangene sind, denen es jetzt aufgrund der neuen Gesetzesinitiative ein bisschen schlechter geht.
00:39:33: Und das ist die große Leistung dieser Regierung.
00:39:37: Aber nicht die Finanz- und Kapitalerkommunitionen, die zu einem extremen Ungleichgewicht in unserer Gesellschaft führt, nicht die rechtsextreme Gewalt, nicht die autokratische Übernahme, die immer weiter voranschreitet.
00:39:56: Und ich rede mich gerade so ein bisschen in Rage und habe auch natürlich auch gleichzeitig das Gefühl, dass diese Umstände alle zu benennen, hat inzwischen auch sowas Extremes bekommen.
00:40:10: Und ich glaube, dass wir diese Umstände stärker und konkreter benennen müssen, um daran was zu ändern.
00:40:18: Und dass diese Haltung des Wegschauens und diese Haltung des, ja, unsere paar Privilegien, die wir, die viele von uns haben, die werden uns schon irgendwie durch diese Zeit bringen, mit dafür verantwortlich, ist, dass uns auch diese paar Privilegien irgendwann nicht mehr durch diese Zeit bringen werden.
00:40:40: Wir waren zusammen am Essen von... zwei, drei Jahren und dann waren wir mit einem anderen Freund von uns essen und ich habe gemerkt, ihr seid beide homosexuell und ihr erzähltet von der Angst, die ihr habt.
00:40:57: Und ich merkte so, dass ich in diesem Moment, ich konnte es einfach, also ich versuche, ich glaube schon, dass ich ein heilwegs empathischer Typ bin, aber ich habe gemerkt, So richtig nachvollziehen kann ich es nicht.
00:41:07: Ich weiß nicht, ob du dich anders sei als noch erinnerst.
00:41:10: Ja, sehr gut sogar tatsächlich.
00:41:14: Schade.
00:41:17: Weil ich glaube, es ist auch, ich erlebe das in auch in anderen Fällen immer wieder, dass ich denke so, ich will es eigentlich, will ich es fühlen?
00:41:25: Aber ich merke, nee, ich kann es nicht richtig nachvollziehen.
00:41:29: Ich weiß nicht, wie das ist als... Homosexueller Junge in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen zu sein und was es bedeutet.
00:41:38: Und ich kann es auch nicht nachvollziehen, was es bedeutet, People of Color zu sein.
00:41:42: Ich kann das alles nicht wirklich nachvollziehen.
00:41:46: Ich kann es versuchen, aber es fehlt doch etwas.
00:41:50: Und dann gibt es dann Momente wie dieses Essen, wo ich sage, ja komm, so schlimm ist es doch nicht.
00:41:55: Und da sitzen mir zwei Gegenüber, die sagen... Du zahlst.
00:42:01: Hast du bezahlt?
00:42:02: zum Schluss?
00:42:03: Ja.
00:42:06: Aus Scham.
00:42:09: Glaubst du, dass das vielleicht auch ein Problem daran ist?
00:42:14: Also ich war in diesem Jahr viel auf dem Land unterwegs.
00:42:17: Und was ich da gesehen habe oder immer wieder gemerkt habe ist, wenn ich gesagt habe, ich komme aus Berlin, Das war jetzt nicht, das war jetzt kein Türöffner.
00:42:27: Wie
00:42:27: sonst in der Welt.
00:42:30: Nein, es ist eher, ich glaube, es gibt einen unglaublichen, also ein unglaubliches Misstrauen.
00:42:35: Und da würde ich schon fast sagen, so ein Argwohn gegen Menschen, die aus Berlin kommen.
00:42:40: Dazu noch Prenzlauer Berg, das macht es nicht besser.
00:42:43: Aber ich glaube, dass es einen zwischen Stadt und Land Problem gibt und eben dieses dass man es eben nicht nachvollziehen kann.
00:42:52: Also dass die, egal ob man sich bemüht oder nicht, man kann es eben nicht so richtig nachvollziehen.
00:42:59: Und meine Frage war, also kann man jetzt auch nicht empirisch beantworten.
00:43:02: Ja, nein, Matze Hiescher, so ist es.
00:43:05: Hast du das Gefühl, dass du verstanden wirst von Menschen, die in der Politik sind oder... Hast du gar nicht das Gefühl?
00:43:13: Ich habe das Gefühl, dass ich von einigen definitiv verstanden werde und dass ich auch von bestimmten Personen, also von denen fühle ich mich tatsächlich repräsentiert.
00:43:24: Hast du ein Beispiel dafür?
00:43:26: Ja, aber ich versuche auch in dem Buch, ich nenne keine Personennamen und auch keine Parteennamen.
00:43:31: Wir
00:43:31: können es piepen.
00:43:38: Das würde mich jetzt schon, also euch ja auch.
00:43:40: Wer kennt ihr, oder?
00:43:42: Nein, nein,
00:43:42: nein, nein.
00:43:43: Sie sind auf meiner Seite, keine Sorge.
00:43:45: Nein,
00:43:45: ich will da kein großes Bedürfnis.
00:43:50: Und... Also...
00:43:53: Wie ist es mit mich wirklich interessieren?
00:43:55: Ich finde, ich finde, also Sven Lehmann von den Grünen, finde ich großartig.
00:43:59: Ich finde, er macht tolle Politik, was er sagt, ist beeindruckend.
00:44:05: Ich hab das Gefühl, dass der tatsächlich sich für, also auch eine mittlere und eine untere, ein anführungsreichen Gesellschaft einsetzt, dass er sich für auch für Minderheiten, für queere Minderheiten und so weiter einsetzt und es dann eine große Weitsicht herrscht.
00:44:25: Und das ist aber nur ein Beispiel.
00:44:30: Und es gibt solche Beispiele aber auch aus, ja ... aus anderen Parteien für mich.
00:44:36: Und genau, und es ist mir...
00:44:40: Das nachvollziehen.
00:44:41: Ja, also ich verliege gerade, also ich hänge immer noch bei den Städten und Land, weil ich glaube, dass viele Leute auf dem Land, also ich glaube gar nicht, dass so diese, also dieser Bruch wirklich so sehr existiert, aber ich habe den Eindruck, dass viele Leute auf dem Land zumindest das Land, das ich kenne in Mecklenburg-Vorpölen und Brandenburg, dass sie tatsächlich nicht mehr repräsentiert werden von der Politik.
00:45:08: Und dass dann die Leute, die aus Berlin kommen, halt eine Projektionsfläche für Leute werden, die von der Politik repräsentiert werden, die in einem Teil dieses Landes wohnen, wo die Gesellschaft noch für die Mehrheit der Menschen funktioniert.
00:45:28: Und ich glaube, wir machen uns das nicht deutlich genug, dass die Gesellschaft, in der wir heute leben, für immer weniger Menschen funktioniert.
00:45:39: Und es ist einfach eine grundlegende Wahrheit.
00:45:42: Und wir wollen das nicht wahrhaben, gerade die, die wir jetzt ein paar Privilegien haben und die halbwegs gut durchs Leben kommen.
00:45:52: Es ist viel einfacher, sich das nicht anzugucken.
00:45:56: als etwas dagegen zu unternehmen.
00:46:00: Aber wir müssen etwas dagegen unternehmen, weil uns das gerade so um die Ohren fliegt.
00:46:06: Weil diese massive Ungleichheit, diese grundlegende fehlende politische Präsentation unter anderem dafür sorgt, dass die einzige politische Stimme, die das benennt, gerade die Demokratie von der Bühne fängt.
00:46:28: Und dieses Land, das wir jetzt seit einigen Jahrzehnten demokratisch geführt haben, immer mehr unterwandert und immer mehr in ein autokratischer Staat umbaut.
00:46:48: Woher kommt bei dir der Mut?
00:46:52: jetzt das so anzusprechen.
00:46:54: Also ich kenne dich jetzt auch ein paar Jahre und wir haben uns auch beim allerersten Mal darüber unterhalten über unsere Herkunft und eigentlich auch das eher leise sein manchmal an der ein oder anderen Stelle.
00:47:09: Wir haben beide gemeint, dass Bei mir war es der Grüne See, zu dem ich hingegangen bin, wenn es irgendwie nicht so gut lief.
00:47:17: Und bei dir war es ein anderer See, den du mir immer noch nicht verraten hast, wie der heißt, weil du wahrscheinlich Angst hast, dass ich da immer dahin komme.
00:47:25: Und du kennst eigentlich eher den Rückzug und das Leise sein.
00:47:29: Und jetzt merke ich dir, ich lerne heute einen neuen Daniel kenn, so kenn ich dich gar nicht.
00:47:34: Ich kenn dich gar nicht.
00:47:35: Also ich ... Ich finde das gut.
00:47:39: Aber was ist passiert dazwischen, dass du sagst, okay, auch als Autor, das Buch ist sehr, sehr politisch und ganz, ganz anders als die anderen Bücher.
00:47:50: Was ist von, ich ziehe mich zurück, ich bin an meinem See in der Natur, in der Küche.
00:47:56: Was ist dazwischen passiert, dass jetzt mir gegenüber jemand sitzt, der ... sich eher ein Rage redet und sehr, sehr politisch ist.
00:48:04: Also du hast ja erst schon erzählt, dass die Politik sich eigentlich auch, du warst ein sehr politisch interessierter Mensch und hast dich dann dissoziiert, hast du erst gesagt.
00:48:14: Was ist da, was ist zwischen Raum eins und zwei passiert?
00:48:18: Also ich glaube, dass die, also grundlegend, dass diese Dissoziationsmechanismen eben nicht mehr halten für mich, dass ich tagtäglich mit einer grundlegenden Bedrohung konfrontiert werde.
00:48:36: Du selbst?
00:48:37: Also, sobald ich die Nachrichten aufmache, ist eine persönliche Bedrohung, wenn Leute für Politikerinnen und Politiker einen derartigen Hass gegenüber alle Schwachen der Gesellschaft, gegenüber alle möglichen Minderheiten herstellen, den Anfeuern, dann ist es eine ganz konkrete Bedrohung.
00:49:09: Und ich habe vorhin diese Art Retraumatisierung angesprochen.
00:49:14: Ich habe wirklich den Eindruck, dass eine Zeit so Ende geht, in der ich mich sicher gefühlt habe.
00:49:24: Eine Zeit, in der Menschen wie ich sicher in dieser Gesellschaft leben konnten.
00:49:30: Und für immer weniger von uns ist das inzwischen noch möglich.
00:49:35: Man muss sich inzwischen Gedanken machen, wo man auf die Straße geht, auf welche Paraden, auf welche Demonstration man geht.
00:49:49: Ich erinnere mich, es war völlig normal, in den neunziger Jahren angegriffen und auch verbal angegriffen und körperlich angegriffen zu werden.
00:49:57: Es war immer eine Möglichkeit, es sind Dinge, die passiert sind.
00:50:02: Man kann sich diesen Stress schlecht vorstellen, wenn man das selbstlich erlebt hat.
00:50:08: Man kann sich auch die Erleichterung nicht vorstellen.
00:50:11: wenn man erlebt, dass das auf einmal nicht mehr der Fall ist und dass das jetzt wieder der Fall ist, hat eben genau zu dieser, ja, Politisierung geführt.
00:50:21: Und genau, und da wir vielleicht zum ersten Mal heute über dieses Buch reden, ist es für mich auch eine extrem seltsame Situation, weil ich natürlich, ich glaube, ich bin eine viel bessere Autor als der Redner und ich wäre auch in der Politik überhaupt nicht gut aufgehoben.
00:50:40: Aber beim Schreiben und beim Nachdenken über diese Themen kommt man natürlich zu einer ganz anderen Klarheit, die ich auf der Bühne nicht so gut rüberbringen kann.
00:50:53: Ich finde, du machst das sehr gut.
00:50:54: Ja,
00:50:54: okay, dann bin ich beruhigt.
00:51:05: Und ich habe aber trotzdem das Gefühl, es reicht nicht.
00:51:09: dieses Buch zu schreiben, sondern ich muss auch darüber sprechen und ich muss überall, wo ich kann, Gespräche zu diesen Themen anstoßen, weil wir müssen über diese Themen sprechen.
00:51:25: Du hast dich sehr auch mit der Literatur beschäftigt.
00:51:30: anderen Krisen beschäftigt und geschaut, was sind die Sachen, die man braucht?
00:51:36: Also, was schafft eine kleine Veränderung?
00:51:38: Weil ich glaube, das ist ja etwas, was ihr wahrscheinlich auch alle kennt, ist irgendwie so ein, ja toll, und jetzt, was machen wir jetzt?
00:51:47: Oder eben aber auch, das bringt doch alles nichts mehr.
00:51:50: Also, das kenne ich.
00:51:51: Also, das ist so ein, ja okay, jetzt kann ich ja alles machen.
00:51:58: Was hast du?
00:51:59: in der Vergangenheit gefunden, in der Geschichte, in der Literatur, wo du gemerkt hast, okay, guck mal, hier sind Sachen passiert, wo man vielleicht auch nicht gedacht hätte, dass daraus was Großes entstehen kann.
00:52:11: Es ist total faszinierend.
00:52:14: Und wir leben ja gerade in Leipzig, also was ja auch total
00:52:17: gesagt ist.
00:52:17: Genau, einer der Orte ist, wo das passiert ist.
00:52:23: Und es war auch ein Grund, warum ich mich mit diesen politischen Liebeskonzeptionen beschäftigen wollte.
00:52:29: Weil die Geschichte voll mit politischen Bewegungen ist, die sich auf Ideen von Lieber berufen.
00:52:36: Und diese politischen Bewegungen sind extrem erfolgreich gewesen in der Geschichte.
00:52:42: Und es sind aber eines Bewegungen, die wir nicht ganz vergessen haben vielleicht, aber deren interaktuelle oder philosophische Untermauung, die wir vergessen haben, die deren Ideen irgendwie domestiziert haben.
00:52:58: Und das fängt mit Bewegungen wie den Bauernaufständen in Russland an, die unter anderem von Nervteilstoi mit einer Philosophie der Liebe und der Gewaltlosigkeit untermauert wurden.
00:53:14: Das geht mit...
00:53:16: Kannst du ein bisschen mehr dazu erzählen, weil ich habe noch nie von gehört.
00:53:21: Und die
00:53:21: Bauernaufstände?
00:53:22: Genau, die Aufstände der Leib eigenen in Russland.
00:53:25: Inwiefern
00:53:26: war das ein Aufstand der Liebe?
00:53:30: Weil es ein Aufstand der Gewaltlosigkeit war.
00:53:32: Und von Thals Toi gibt es einen sehr einschlussreichen Aufsatz genau darüber, dass dieser Aufstand gegen die Leibeigenschaft eben ein gewaltloser Aufstand sein muss.
00:53:47: Aufgrund einer bei ihm... christlichen Liebesidee.
00:53:51: Und weil er nicht glaubte, dass andere Aufstandsformen effektiv sein könnten.
00:53:58: Und er hatte tatsächlich recht.
00:53:59: Also die Leib-Eigenschaft wurde abgeschafft aufgrund solcher gewaltlose Aufstände und nicht, weil es eine blutige Revolution gab.
00:54:11: Es geht mit Figuren, wie hat Magandhi weiter, der sich unter anderem aufteilsteu bezogen hat und der mit dafür gesorgt hat, dass die, dass Indien unabhängig wurde, dass die britische Kolonialherrschaft in Indien geendet hat, dass Indien bis vor kurzem ein laizistischer Staat war, in dem es möglich war, verschiedene Religionen zu praktizieren.
00:54:45: Es geht Mit Figuren wie Martin Luther Kingweiter, der eine extrem schöne Philosophie der Liebe hatte, um seine Politik zu untermauern, um seine Politik der Versöhnung zu untermauern, mit der er und die Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten es geschafft haben, also die gesetzlich verankerte.
00:55:12: Segregation zu beenden, was etwas war, was völlig jenseits das Vorstellungsvermögen gelegen hatte.
00:55:21: Das ist immer etwas, wie wir das hier bei den Demonstrationen in Leipzig auch hatten, dass es einfach immer mehr demonstriert worden ist.
00:55:29: Also hat das immer einen ähnlichen Effekt gehabt.
00:55:31: Also das Menschen, du hast es ja erst, man spricht von dem Rückzug, die Menschen gehen immer mehr ins private und dann irgendwann Passiert es, dass immer mehr Leute auf die Straße gehen?
00:55:41: Ist das da auch so passiert?
00:55:44: Definitiv.
00:55:46: Also es gab, zum Beispiel bei der Bürgerrechtsbewegung, gab es bestimmte konzentrierte Aktionen, aber also wie den Montgomery-Buzzball-Cot oder den Marsch auf Washington.
00:55:58: Aber anhand dieser Aktion kamen immer mehr Menschen zusammen.
00:56:05: Und Arthur Luther King war an der Stelle ein sehr begabter Redner.
00:56:11: Er war jetzt
00:56:12: extremist der Liebe bezeichnet.
00:56:14: Genau.
00:56:16: Und sein Liebeskonzept war auch tatsächlich radikal.
00:56:19: Also er war auch Pastor und es ist auch ein christlich hergeleitetes Liduskonzept.
00:56:25: Aber er hat es auch politisch wirklich beeindruckende Weise umgesetzt.
00:56:31: Und seiner Meinung nach ging es schon darum, dass man auch in seinen politischen Gegnerinnen und Gegnern etwas finden müsste, was man gut findet, dass man auch in der Nation, die einen verfolgt, etwas findet, was man gut findet.
00:56:50: Ihm war es wichtig, die Taten des Gegenübers oder des ... politischen Gegner zu verurteilen, aber nicht den politischen Vergegner selbst, weil diesen Gegner eben auch eine grundsätzliche Menschlichkeit auszeichnet, die uns alle auszeichnet und auf deren Ebene wir uns begegnen müssen, wenn wir funktionierende Gemeinschaften, funktionierende Gesellschaften herstellen wollen.
00:57:17: Seine Idee der Liebe drehte sich auch unter anderem darum, dass er glaubte, dass diese Idee einen vor den Folgen des politischen Widerstands schützt, dass man ohne diese Idee eben nicht die Gefängnisstrafen absitzen kann, die er und viele andere absitzen mussten, dass man ohne diese Idee nicht die Gewalt verarbeiten kann, die er und viele andere in der Bürgerrechtsbewegung erfahren haben.
00:57:54: die staatliche, die polizeiliche...
00:57:56: Also ist es eigentlich sehr, sehr pacifistisch?
00:58:00: Es ist sehr pacifistisch, aber der... der Pazifismus ist kein Selbstzweck, sondern es ging für ihn wirklich darum, eine Gesellschaft der Liebe herzustellen, eine Gesellschaft, in der wir uns... ja... von Mensch zu Mensch auf Grundlage unserer ganz irreduziblen Menschlichkeit begegnen.
00:58:28: Wenn das von dieser Praxis der Liebe sprichst, was ist etwas?
00:58:33: Also ich merke jetzt zum Beispiel, wenn du darüber redest... hat sich komplett dein Gesichtsausdruck verändert.
00:58:38: Ja, warst du auch fast schon.
00:58:41: Genau, also erst, als du über die Missstände gesprochen hast, hast du einen ganz anderen Gesichtsausdruck gehabt als jetzt gerade.
00:58:48: Und da merke ich schon, ah, also es bringt allein ja schon mal was über Liebe zu sprechen, weil es ändert, also dein Gesicht ändert sich und dadurch wird es ja direkt weicher.
00:58:58: Wie kann das weitergehen?
00:58:59: Also wie kann, also wie kriegen wir jetzt alle auf die Straße?
00:59:04: Ich glaube, in dem wir im Anfang Liebe wieder zu denken, politisch und Gesellschaft wieder zu denken, in dem wir anfangen, Menschen wieder auf dieser menschlichen Ebene zu begegnen, auch wenn wir politisch nicht einer Meinung sind, in dem wir anfangen mit... mit unseren politischen Gegnerinnen und Gegnern oder vermeintlichen politischen Gegnerinnen und Gegnern zumindest auf den Ebenen zusammenzuarbeiten, wo wir einer Meinung sind, wo wir uns treffen.
00:59:43: Und ich glaube, dass diese Ideen also nicht nur in der Vergangenheit sehr anschlussfähig waren, sondern dass sie es auch heute sein können.
00:59:53: Und ich glaube, dass wir tatsächlich genau das brauchen.
00:59:57: Also mein Eindruck ist, dass wir in der heutigen gesellschaftlichen, politischen, gesamtkommunikativen Situation keine andere Möglichkeit haben, als uns auf Ideen von Liebe zu konzentrieren.
01:00:17: Weil wir anders offensichtlich nicht mehr miteinander reden können.
01:00:22: Wir müssen wieder anfangen, miteinander zu reden.
01:00:26: leben in einer Zeit, in einer extremen Bedrohung, die auch in der gesamten Welt zu beobachten ist.
01:00:35: In der gesamten Welt ist zu beobachten, wesig Rechtsextreme und neoliberale Kräfte oder die Rechtsextreme und neoliberalen Elite miteinander verbünden.
01:00:46: Besonders in den Vereinigten Staaten ist das offensichtlich.
01:00:49: Das langfristige Ziel dieses Schulterschlusses ist die Errichtung von Autokratien, in denen demokratische Rechte, den Bürgerrechte, Bürgerinnenrechte nicht mehr existieren.
01:01:02: Aber würdest du auch sagen, dass man die in die nächsten Liebe mit einbeziehen sollte unbedingt?
01:01:09: Also
01:01:09: geht es darum, als wenn man... Also die nächsten
01:01:10: Liebe gilt für alle tatsächlich.
01:01:13: Und, aber lass mich kurz im Gedanken zu Ende führen und dann antworte ich diese sehr schwierige Frage.
01:01:21: Und diese... Also diese Kollektion dieser rechtsextremen und neoliberalen Eliten, dieser rechtsextremen Eliten unter Tech-Majoriderien, unter Überreichen, die wir uns die ganze Zeit klarmachen, dass zum Beispiel der Klimawandel überhaupt keine Bedrohung ist, während dieser Klimawandel die größte Bedrohung ist, die wir uns vorstellen können.
01:01:47: Während die Verteilungskämpfe, die mit dem Klimawandel einhergehen, jetzt schon spürbar sind.
01:01:54: Und dieser Schulterschluss, das ist eine Wette gegen die Menschheit.
01:02:01: Und wir müssen uns gegen diese Koalition irgendwie verbinden.
01:02:07: Und ich glaube, es ist nur möglich, indem wir eine wirklich große Allianz bilden gegen diese machtvollen Eliten, die es geschafft haben, durch ihre populistische Kommunikation politisch extrem erfolgreich zu werden.
01:02:25: Und ich glaube, es ist nur möglich, gegen die anzugehen, wenn wir tatsächlich eine große, eine parteiübergreifende Allianz bilden, mit der wir irgendwie versuchen, diese Demokratie, in der wir leben, zu retten, in der wir irgendwie versuchen, dieses Klima, was wir noch haben und was wir in zwanzig Jahren nicht mehr haben werden, wenn es so weitergeht, zu retten, indem wir versuchen, ja, die Welt zu retten.
01:02:54: Und ich glaube, als gemeinsame Idee für so eine Allianz kann nur eine Idee der Liebe funktionieren.
01:03:03: Wir kommen gleich nochmal, also ich schieb nochmal was ein und dann kommen wir zum, dann frage ich dich, wie du Donald Trump lieben willst.
01:03:12: und Alice Weidel und Björn Höcke und so weiter.
01:03:17: Wenn also der, diese Allianz von der du sprichst, da würde ich sofort sagen machen wir.
01:03:26: Was wir beide aber glaube ich erleben und wahrscheinlich auch viele andere hier, kann ich mir vorstellen, ist auch ein immer größerer werdendes Zerfasern der der Leute, mit dem man eigentlich ein Allianz bilden will.
01:03:41: Also, für Menschen in Palästina zu sprechen, kann schon ein großes Problem sein, weil man sich nicht genügend auch für die andere Seite, also es wird, das ist nur ein Beispiel an der Stelle, es wird alles, was man, also ganz viele Sachen, die man sagt, werden genau angeguckt, hat man auch genügend dafür und auch dafür und da und wenn nicht, dann ist es das und dann bist du eigentlich nicht mehr Teil unserer Gruppe.
01:04:10: Ich erlebe eigentlich gerade, also, ich bin aufgewachsen in einer Zeit, in der die Leute, vor denen ich weggelaufen bin, das waren die mit den Glatzen und mit den Springerstiefeln und den Bomberjagden.
01:04:22: Das war für mich ganz, ganz einfach.
01:04:24: Also, nicht einfach, aber das war klar, wo die sind.
01:04:28: Jetzt kenne ich auch die Sorge oder eine Angst.
01:04:34: Oh, also, wenn wir im Podcast, so haben wir sie mir unter uns, Wenn wir da was rausschneiden, ist es nicht eine Angst vor was Rechtes oder vor Autokraten oder vor Menschen in der AfD oder sowas, sondern es sind eigentlich, es ist eher so, oh, wenn das drin bleibt, das ist eher, das weiß ich nicht.
01:04:58: Kennst du, also wie soll eine Allianz gelingen mit den Menschen oder wie kann die gelingen mit den Leuten, die mit uns eigentlich auf der gleichen Straße leben?
01:05:08: Und ich weiß nicht, ob du diese Beobachtung auch teilst, dieses vorsichtige Sprechen, und ich hab nichts gegen vorsichtiges Sprechen, aber auch die Angst vor den, der sogenannte Shitstorm, der kommt ja eigentlich, wenn er kommt, heftig von der eigenen, aus denen, von denen man eigentlich eine Rückendeckung möchte.
01:05:25: Und das war früher, wir haben erst über die DDR oder die Wendezeit gesprochen, in den Neunzeigen, dann wusste ich, die Leute im Heizhaus Elsterwerder, die sind alle auf meiner Seite.
01:05:37: Und jetzt hätte ich das Gefühl, ich habe mich hier nicht richtig ausgedrückt, bin ich auch wirklich veganer oder nicht, sind die dann noch meiner Seite, weiß ich nicht mehr.
01:05:50: Ich habe so Schwierigkeiten mit dieser Frage zu antworten, weil ich...
01:05:53: Es ist auch gar keine gewesen, ne?
01:05:56: Nein, weil natürlich, also ich finde natürlich dieses mediale Phänomen des Shitstorms völlig bedrohlich.
01:06:09: Das kennst du auch?
01:06:10: Ja, natürlich kenn ich das auch.
01:06:13: Ich kenne es interessanterweise eher.
01:06:15: Persönlich habe ich es nur von rechter Seite erfahren.
01:06:18: Als ich ein Artikel für die Zeit über die Idee von Heimat geschrieben habe, wurde ich von einer AfD-Zeitung zum Abschluss ausgerufen.
01:06:29: Und es war tatsächlich wunderbar funktionierend.
01:06:32: Und ich habe innerhalb von, keine Ahnung, einen Tag ... Tausend Hassnachrichten bekommen.
01:06:40: Ich kenne es auch von, vor allem von Freundinnen, die Artikel schreiben und die seit Jahren abscheulichste, ekelhafteste Gewalt an Drogen bekommen, permanent die ganze Zeit.
01:06:57: Und darüber reden wir aber nicht.
01:07:02: Manche machen es, Leute wie Also, wie diese Freundin, die Melikeak, öffentlich, und dann sind Leute immer erstaunt, wie widerlich diese Briefe sind, die sie bekommen.
01:07:17: Und ich habe den Eindruck, dass wir insgesamt als so mediale Kultur, als eher die so rechtsextremer Talking Points übernommen haben, von Cancel Culture und von Vocalism und so weiter.
01:07:34: Und ich möchte damit nicht sagen, dass die Kompromisslosigkeit einiger Akteuren auf dieser Seite nicht problematisch wäre.
01:07:45: Natürlich ist diese Art von Kompromisslosigkeit problematisch.
01:07:48: Natürlich ist sie nur begrenzt wirksam.
01:07:51: Natürlich ist sie ungerecht und trifft häufig die Falschen.
01:07:58: Aber die Bedrohung ist tatsächlich eine ganz andere.
01:08:01: Und wir sehen das gerade in den Vereinigten Staaten.
01:08:04: Und auch deutsche Politiker sitzen heute in Talkshows und erklären, dass die Zensur, die dort ihre Regierung in der gesamten Medienleinschaft vornimmt, nur das Gleiche wäre, wie die Känzelkalsche der Linken und so weiter.
01:08:23: Wir haben es mit zwei völlig anderen... Phänomen zu tun.
01:08:28: Auf der einen Seite haben wir einzelne Menschen, einzelne Gruppen, die mit manchmal problematischen Mitteln für bestimmte Themen eintreten.
01:08:38: Auf der anderen Seite haben wir politische Figuren, die in Regierung sitzen, und das ist auch in Deutschland, zum Beispiel was das sogenannte Genderverbot oder das Genderpflicht angeht.
01:08:50: die offizielle Verbote erlassen, die offizielle Zensur erlassen und die das untergraben, was verfassungsrechtlich verankert ist, unsere Meinungsfreiheit.
01:09:04: Und deswegen, ich kann die Angst verstehen von einem Schutzdorm, ein Griffen zu werden von einem ungerechten Schutzdorm.
01:09:13: Trotzdem habe ich persönlich sehr viel mehr Angst davor, was passiert, wenn weitere Genderverbote erlassen werden, wie in Bayern oder in dem heutigen Kulturministerium.
01:09:26: Ich habe sehr viel mehr Angst davor, was weiterhin in den Vereinigten Staaten passiert, wo der autokratische Umbau mehr oder weniger vollzogen ist, wo täglich Menschen auf offener Straße gefasst und in Tarnierungslage.
01:09:42: geschleppt werden und deportiert werden?
01:09:45: Ich bin deswegen darauf gekommen, weil du von der Allianz gesprochen hast.
01:09:47: Und ich glaube, die Allianz funktioniert ja erst mal auch nur, wenn wir sagen, okay, wir haben eine größere Großzügigkeit miteinander auch wieder.
01:09:55: Also wir sind, es geht nicht darum, Trix, du jetzt die richtigen Schuhe oder hast du nicht dies an?
01:09:59: und jedes Mal, du hast wunderbare Schuhe an gar keine Frage.
01:10:02: Also wirklich.
01:10:05: Die sind neu, ne?
01:10:07: Relativ, so, zwei Monate oder so.
01:10:08: Ja,
01:10:09: wir sind sehr sauber fremd.
01:10:10: Maxi auch.
01:10:10: Ja.
01:10:14: Diese Botschaft der Allianz richtet sich an alle natürlich, ne?
01:10:18: Die richtet sich an die Konservativen und die progressiven Stimmen.
01:10:22: Die richtet sich an alle möglichen Stimmen auf dem demokratischen Schwektrum.
01:10:26: Es geht heute darum, die Demokratie zu verteidigen.
01:10:29: Es geht heute darum, ganz die grundsätzlichsten Verfassungs- in der Verfassung verankerten Rechte zu verteidigen, weil die werden uns gerade weggenommen und das fängt als schleichender Prozess an und es ist aber auch nicht mehr mehr ein schleichender Prozess.
01:10:51: Also selbst bestimmte Teile der deutschen Regierung treten für Dinge ein, die sich mit einer Idee von Meinungsfreiheit nicht mehr decken lassen.
01:11:06: Es ist, genau, es richtet sich natürlich an alle dieser Aufruf dieser Liebe, dieser Aufruf des Allianzbildens.
01:11:15: Und genau, und ich habe aber ein Problem damit zu sagen, nee, wir können das nicht, weil auf der Seite gibt es so ein paar Leute, die sind besonders laut und besonders unangenehm.
01:11:32: Ich bin da erste, der mitmarschiert.
01:11:34: Nein, aber es ist eine... Selbstzerfleischung, einer eigenen, wo man sagt, das sind ja eigentlich like-minded people und so eine Reinheitskultur, die es auch gibt, die finde ich total schwierig und hochproblematisch, gerade weil es um wichtigere Dinge geht und ich oftmals das Gefühl habe, worüber reden wir eigentlich, also das ist doch nicht wichtig, dass es quatsch, es geht um was anderes.
01:12:04: Aber lass uns einmal auf diese nächsten, liebe ... zurückkommen, wie weit die bei dir geht.
01:12:10: Es gibt einen wunderschönen Satz in deinem Buch, Zitat einer Freundin, die sagt, man muss nicht jeden mögen, aber man sollte jeden Menschen lieben.
01:12:19: Ja.
01:12:20: Und es ist so ein Satz, der mir lange völlig auf den Nerven gegangen ist.
01:12:24: Hundertprozentig.
01:12:25: Ja.
01:12:25: Es ist wirklich, und es ist auch die, ich liebe diese Freundin, aber es ist, also sie sagt das auch immer mit so einem, mit so einer Schwere und so einem Part.
01:12:34: Und ich habe Also für mich selbst lange gebraucht, um tatsächlich zu verstehen, was sie damit meinen.
01:12:42: Hast du erstmal das Gefühl, dass sie dieses Prinzip, dass man nicht jeden Menschen mögen muss, aber jeden Menschen lieben sollte, dass sie das wirklich ... würdest du sagen?
01:12:52: Sie versucht das in jedem Fall umzusetzen.
01:12:54: Ja.
01:12:54: Und ich glaube, es kann ohnehin nur darum gehen, das zu versuchen.
01:12:58: Und das in seinen ... Was
01:13:00: ist sie für ein Mensch?
01:13:05: Es ist schwierig zu sagen, was für ein Mensch der ist.
01:13:07: Naja, aber es ist ja schon krass.
01:13:09: Also ich finde es, wenn man das, der Satz klingt erstmal super.
01:13:12: Und ich würde mir wünschen, dass ich den immer sage und aber auch vor allen Dingen so meine.
01:13:18: Aber das klingt mir schon, also ich bin ja dann auch genervt.
01:13:21: Sie ist eine sehr spirituelle Drehbuchautorin und der Satz passt zu ihr tatsächlich.
01:13:27: Und das ist auch authentisch.
01:13:29: Und dann war natürlich... gelingt ihr das nicht bei jeder Person und natürlich...
01:13:36: Es geht um eine Utopie.
01:13:39: Es geht um den Versuch, es geht um die Praxis und es geht um diese Praxis der Liebe.
01:13:44: und dass dieser Praxis niemals perfekt sein kann, kann uns nicht davon abhalten, sie trotzdem vorzuführen, sie trotzdem versuchen.
01:13:54: Wir haben immer alle möglichen Gründe dafür, Dinge nicht zu tun.
01:13:59: Und Menschen vorzuwerfen, ah, so extreme du sein willst, bist du doch gar nicht.
01:14:06: Du kannst es auch nicht umsetzen.
01:14:08: Heißt nicht, dass wir diese Ideen von uns weisen müssen.
01:14:15: Und es ist ein Phänomen auch, ich sage das auch, weil alle der AutorInnen und Philosophen die ich in dem Buch untersucht habe, all denen ist das passiert.
01:14:27: Also Albert Schweizer, Erich Fromm, Hannah Are, Martin Luther King.
01:14:32: All diese Figuren wurden irgendwie zu Heiligen ernannt, schon während zur Lebzeit.
01:14:37: Und dann wurde irgendwann festgestellt, ah nee, das sind überhaupt keine Heilige gewesen, sondern Albert Schweizer hat auch... schlimme kolonialistische Sachen gesagt, weil er ein Kind seinerzeit war.
01:14:49: Der Briefwechsel zwischen Hannah Arendt und James Baldwin, da kann man bestimmte rassistische Motive nachweisen.
01:14:58: Martin Luther King hat wenigstens der Texte wirklich selbst geschrieben, hat viel groß weiter benutzt.
01:15:06: Wurde eine große sexuelle Promisqualität nachgesagt, was für viele Menschen einen Grund ist, auch seine Ideen nicht ernst zu nehmen.
01:15:17: Und was wir machen ist zu sagen, ah ja, die sind die.
01:15:20: Also dann sind die Ideen ja auch nicht richtig.
01:15:24: Haben wir erlebt, auch mit Riccarda Lange oder Luisa Neubauer oder Robert Habeck, wenn es sobald da irgendwie ein Kaffeebächer irgendwie nicht recycelbar war, war das sofort ein Scharlatan.
01:15:38: Genau.
01:15:38: Und es ist immer einfach.
01:15:41: Menschen diese Art von Inkonsistenz vorzuwerfen.
01:15:46: Und das ist vor allem dann einfach, wenn sie Ideale formulieren, wenn sie Ideale von einer Gesellschaft einfordern, weil niemand Ideale erfüllen kann.
01:16:00: Wir alle machen Fehler, wir alle sind fehlbar und trotzdem ist es mir sehr viel lieber.
01:16:07: Menschen mit Idealen zu begegnen, als Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese Ideale zu zerstören und die Welt weiter kaputt zu machen und mehr Leid zu verursachen.
01:16:21: Wie kann ich mir deine tägliche Praxis der Liebe vorstellen?
01:16:26: Ich schreibe.
01:16:27: Das ist tatsächlich meine Praxis der Liebe.
01:16:32: Ich glaube, ich bin sehr nett zu meinen Nachbarin und zu meinen Freunden.
01:16:40: Das würde ich auch sagen, ja.
01:16:42: Es würde mich wahnsinnig wundern, wenn du so ein richtiger, voll arsch wärst zum Nachfahren.
01:16:47: Ich versuche auch.
01:16:48: Ich bin auch nett zum Bahnpersonal.
01:16:50: Ich habe aber auch schlechte Tage, muss ich sagen.
01:16:52: Natürlich.
01:16:52: Wo?
01:16:53: Ist mir ein Nächster einfach fällt.
01:16:56: Aber also meine Arbeit war schon immer die des Schreibens.
01:17:01: Und dieser Arbeit ist jetzt in den... vergangenen Jahren zu einer politischen Arbeit geworden?
01:17:10: Gibt es also in diesem nächsten, in dieser Praxis, also wenn wir übernächsten die besprechen und wenn man das jetzt natürlich ist, wird niemand perfekt sein, das ist klar, aber geht es für dich auch, versuchst
01:17:27: du
01:17:27: auch die Gegenposition noch zu verstehen?
01:17:30: Ja,
01:17:30: total.
01:17:31: Für mich ist es total wichtig.
01:17:33: Und ich hab's persönlich auch nie wirklich verstanden, wie man so persönliche ... Also, ja, Fäden anhand von politischer Nicht-Übereinstimmung haben kann.
01:17:47: Also, ich hab zum Beispiel einen Freund von mir, der ... Also, ich freu mich immer, mit dem über Pluzik reden kann, weil der ... Genau, weil es total wertvoll ist und der lebt auf einem Schloss und redet viel über Leistungsträger.
01:18:12: Und es ist völlig faszinierend für mich und er ist der Mann einer sehr engen Freundin.
01:18:19: Und immerhin für uns sehen wir Freunde schon darauf.
01:18:25: Manchmal nimmt er mich zum Reiten mit und dann reden wir die ganze Autofahrt über nichts anderes als Politik.
01:18:33: Welche Position vertritt er, die du eigentlich abscheulich findest?
01:18:40: Eine sehr deutliche neoliberale Position, die sich gegen jede Form von Erbschaft, Schenkungs- und Übertragungssteuer aus zeichnet.
01:18:52: eine Position, die nicht daran glaubt, dass Kapitaleinkünfte genauso besteuert werden sollten wie Einkommen.
01:19:01: Eine Position, die daran glaubt, dass besonders wohlhabende Menschen wohlhabend sind, weil sie aus ihrer eigenen Leistung erst geschafft haben und eben nicht, weil sie in einer einem Land leben, in dem die Infrastruktur funktioniert, weil sie in einem Land leben, das einen hohen Bildungsstandard hat, weil sie in einem Land leben, das seit vielen Jahren eine funktionierende demokratische Gesellschaft ist und diese Form von Kapitalerkommunition ermöglichen.
01:19:33: Also ich stelle mir diese Autofahrt lebendig vor.
01:19:36: Ja, ja, genau.
01:19:38: Und wie schafft ihr es, dass ihr dann noch gemeinsam ausreitet?
01:19:43: Also das ist ja etwas, wo man sagen wird, okay, das sind, also ich merke dir, wie du darüber redest, okay, das ist etwas, da hast du eine klarer Meinung und Graf so und so hat eine andere Meinung.
01:19:53: Das ist kein Graf.
01:19:54: Okay, ist Schlossherr so und so, hat eine völlig andere Meinung.
01:19:57: Und ich finde das ja irgendwie gut, ich finde es nett von dir, dass du mit ihm reiten gehst.
01:20:07: Aber wie kommt ihr wieder zusammen?
01:20:09: Das
01:20:10: Ding ist, wir sind gar nicht auseinander.
01:20:12: Wir reden über diese Sachen und wir haben eine politische Meinung.
01:20:16: Ich glaube, wir glauben beide daran, dass es wichtig ist, sich darüber auszutauschen.
01:20:22: Ohne sich in irgendeiner Form als Gegner oder Feind anzusehen.
01:20:27: Wir verstehen uns auf allen anderen Ebenen.
01:20:30: Das Leben ist supergut und ich bringe total gerne Zeit mit dem.
01:20:36: Gibt es aber eine Position, die er vertreten könnte, wo du sagen würdest, jetzt ist Schluss und lieber Schluss her?
01:20:44: Ja, also ich glaube...
01:20:47: Das ist ein schönes Bild einfach, oder?
01:20:49: Also ich stelle mir das jetzt schon...
01:20:50: Ich muss ihn noch fragen, ob ich darüber öffentlich reden darf.
01:20:54: Ist
01:20:54: es eine Probe heute?
01:20:58: Ja, also es gibt eine Linie bei mir und zwar sind tatsächlich rechtsextreme Meinungen.
01:21:04: Das sind Meinungen, die gegenüber Minderheiten hetzen, die über die Schwächsten der Gesellschaft hetzen, die eben sich dadurch auszeichnen, dass sie nicht am Dialog interessiert sind, dass sie nicht an einem Austausch von Gedanken und Argumenten interessiert sind.
01:21:21: Also eigentlich ist für dich extrem in dem Moment, wenn das Weltbild geschlossen ist und es gibt keine Öffnungsmöglichkeit mehr?
01:21:28: Genau.
01:21:29: Also in dem Moment, wo kein Gespräch mehr möglich ist.
01:21:32: bin ich auch nicht mehr interessiert, weil ich merke, also es ist kein Dialog möglich, es ist kein Gespräch möglich, dann hat es auch keinen Sinn, über solche Dinge zu sprechen.
01:21:44: Und ich finde, also um auf deine Frage mit Donald Trump und Björn Höcke, Björn Höcke und so zurückzukommen oder wie sie die doch stellen.
01:21:51: Ich find's wirklich super, wenn da Björn Höcke heißen würde.
01:21:54: Okay,
01:21:54: das ist Höcke, genau.
01:21:56: Jesus.
01:21:57: Also ich versöhn'.
01:21:58: ich glaube nicht, dass man mit Rechtsextremen Politikern reden kann.
01:22:02: Einfach aus dem Grund, aus dem Erfahrungswert.
01:22:04: Wir versuchen es als Gesellschaft seit fünfzehn Jahren, die besten Journalistinnen und Journalisten der Welt, laden diese Politikerinnen und Politiker so in die Talkshows ein, in die geben in die größten Bühnen.
01:22:19: Und diese Politiker verabscheuen diese demokratische Arena, die man ihnen bietet.
01:22:24: Diese Politiker wollen diese demokratische Arena zerstören.
01:22:29: Sie sind nicht an einem Dialog, nicht an den demokratischen, nicht an den politischen Mitteln interessiert, die wir haben, nicht am Überzeug, nicht im Überreden, nicht am Kompromisse schließen.
01:22:40: Das heißt, mit denen ein Gespräch auf dieser Ebene führen zu wollen, ist gar nicht möglich.
01:22:46: weil es nur darum geht, diese Ebene zu zerstören.
01:22:50: Das heißt, es lohnt sich nicht, sich mit diesen Menschen zu unterhalten, um ihnen eine Bühne für ihren Hass zu geben, eine Bühne für ihre Polarisierungsstrategien zu geben.
01:23:04: Und ich rede jetzt auch so von meiner Perspektive.
01:23:08: Mir ist klar, dass der politische Zusammenarbeit heutzutage an in vielen Bundesländern unter anderem in diesem einfach eine andere Art von Gespräch nötig macht.
01:23:23: Aber ich persönlich würde keinen Sinn darin sehen, mit Rechtsextremen Politikerinnen und Politiker zu sprechen.
01:23:30: Und ich glaube aber, dass man mit Rechtsextremen Wählenden sprechen muss unter anderem, weil diese Leute eben häufig doch an einem Gespräch Interessiert sind.
01:23:45: Und auch wenn ich in dem Moment nicht umgehen kann, damit glaube ich, dass es möglich sein muss, einen Dialog zu finden.
01:23:52: Und ich bin mir sehr sicher, dass es Menschen gibt, die das besser können als ich.
01:23:56: Und mir würde es auch nicht gelingen, wenn ein Freund oder eine Freundin solche Meinungen vertreten würden.
01:24:06: Genau, aber ich glaube, man muss mit Rechtsextremen wählen und reden.
01:24:09: Unter anderem, weil sie selbst die größten Leidtragenden dieser autokratischen Übernahme sind.
01:24:16: Weil sie zudem Bevölkerungsgruppen gehören, die von diesem rechtsextremen neoliberalen Schulterschluss am meisten unterdrückt werden.
01:24:28: In die Ferne.
01:24:29: weil es die Bevölkerungsgruppen sind, deren soziales Netzradikal beschnitten wird.
01:24:34: Und davon erleben wir hier nur die Anfänge.
01:24:37: Wenn man sich anguckt, was in Amerika passiert, das jetzt in den vergangenen Monaten allein, dann wie viele Leuten dort die Krankenversicherung.
01:24:45: The Big Beautiful Bill.
01:24:47: Genau.
01:24:48: Dann wie viele... Bauern und Bauerinnen von den Zöllen der amerikanischen Regierung betroffen sind und so weiter ist.
01:24:57: Also das sind die tatsächlich, die wirklich.
01:25:01: teilweise gehören sie zu den Bevölkerungen, die wirklich am meisten unter dieser neoliberalen Politik leiden.
01:25:07: Und allein deswegen muss man schon mit ihnen reden.
01:25:12: Und glaubst du, dass man mit denen auch immer nur über Politik reden muss.
01:25:15: oder findest du dann auch, also ganz am Anfang habe ich dir erzählt von den fünfzig Euro, Und ich habe irgendwann festgestellt, dass es gar keinen Sinn macht, in den, sagen wir mal, weiteren Familienkreis über Robert Habeck zu sprechen.
01:25:31: Weil da habe ich das Gefühl, da ist, also die Grünen generell, da habe ich das Gefühl gehabt, da...
01:25:36: Das ist so irre mit Robert Habeck, weil es sein Politiker ist, über den inzwischen nur noch unter den Maßgaben rechtsextremer Hetze und Talking Points geredet wird.
01:25:49: Und es ist völlig erschreckend, wie diese Talking Points nicht nur von bestimmten Medien aufgegriffen wurden, sondern auch von anderen Politikmachenden und sogar jetzt noch, wo er nicht mehr in der Politik ist.
01:26:06: Und das ist, glaube ich, ein Teil des Problems.
01:26:11: Ich glaube aber, dass ihr diese fünfzig Euro-Regeln abschaffen solltet, persönlich.
01:26:16: Also ich glaube, dass ihr über Prözik reden solltet, auch wenn es wehtut, auch wenn es ungemütlich wird.
01:26:24: Ich glaube, die Zeit ist dreif dafür, dass wir uns diese Ungemütlichkeit stellen.
01:26:30: Ich habe eine Nachricht an meiner Kursine dahinten.
01:26:32: Das nächste Familienfest wird lustig.
01:26:36: Das hat meine Kursin.
01:26:39: Es hat eine Cousine von einem Meinung über Robert Habeck.
01:26:42: Also ich würde sagen, wenn, also das kann ich jetzt ja sagen, liebe Anja, glaube ich.
01:26:46: Also wenn ich, wenn Anja mich nicht mitgenommen hätte, als verkleideter, dreizehnjähriger, in besetzter Häuser und zu Funkprokonzerten, dann wäre ich wahrscheinlich heute nicht hier.
01:26:58: Das ist der Sinn der mein Schatz.
01:27:06: Nee, ich war bestimmt älter.
01:27:07: Ich war bestimmt älter.
01:27:10: Ganz sicher.
01:27:14: Lass mich so schnell ablenken heute, das ist wirklich verrückt.
01:27:16: Vielleicht liegt es daran, dass eigentlich jetzt Tatort laufen würde.
01:27:22: Das jetzt alles so zu schreiben, was du geschrieben hast und wir werden gleich ein Stückchen davon hören.
01:27:27: Überleitung, du meinst?
01:27:28: War gut.
01:27:33: Hast du Sorge?
01:27:36: Ich weiß, dass du ein bisschen angespannt warst heute vor dem Tempo.
01:27:41: Du redest zum ersten Mal drüber, du hast davor geschrieben.
01:27:45: Aber warum bist du deswegen angespannt?
01:27:52: Weil ich den Eindruck habe, dass es ein extrem wichtiges Thema ist und weil ich das so gut wie möglich rüberbringen möchte, weil ich so viele Leute wie möglich damit erreichen möchte, weil ich so viele Leute wie möglich dazu anregen möchte, über diese Themen zu sprechen, anders über Politik zu denken, diese Dinge auf eine andere Art und Weise ernst zu nehmen.
01:28:11: Und genau, und ich habe es vorhin schon gesagt, dass ich, ich habe den Eindruck, dass ich es beschreiben kann.
01:28:19: dass ich da über die nötigen Mittel verfüge, aber eben auf der Bühne nicht.
01:28:27: Das finde ich nicht.
01:28:28: Ja, es ist sehr nett und das danke.
01:28:30: Aber es ist tatsächlich, also deswegen war ich angespannt heute und deswegen, ich wollte es so gut wie möglich machen, weil ich das Thema so wichtig finde.
01:28:40: Und natürlich, ja, mache ich mir Sorgen in... bestimmte Zielkreuze zu geraten.
01:28:49: Natürlich bin ich unruhigt, was alles passieren kann, wenn ich weiter über diese Themen spreche.
01:28:59: Aber ich finde diese derzeitige Situation, in der wir leben, so bedrohlich, dass ich keine andere Möglichkeit sehe, als rauszugehen und mit aller Kraft darüber zu reden.
01:29:22: Ist das auch ein Stück, weil du hast erst gesagt, dass dich diese politische Entwicklung auch retromodisiert hat.
01:29:29: Und dahins zurückgebracht hat in die Neunziger.
01:29:33: Und das haben wir eben gemein.
01:29:36: Wir sind beide halt auch viel weggerannt.
01:29:38: Und ist das jetzt der Erwachsene, der jetzt sagt, nee, ich laufe nicht mehr weg?
01:29:44: Ich würde immer noch von dem Schläger-Trupp weglaufen.
01:29:46: Weil das nicht gut, gesund.
01:29:50: Richtig.
01:29:51: Aber natürlich ... ist es dieser Erwachsene, der jetzt andere Möglichkeiten hat, der eine andere Stimme hat, der ein Publikum hat, der die Möglichkeit hat, einen Buch in einem großen Verlag zu schreiben, das eventuell viele Leute erreichen kann.
01:30:14: Und genau, das ist eine Stimme, die ich nicht hatte, als ich Teenager war und auch eine, die ich nicht hatte, als ich ... für einen frühen Zwanziger war.
01:30:24: Jetzt habe ich die, jetzt kann ich den nutzen.
01:30:27: Jetzt muss ich den nutzen.
01:30:30: Ich würde vorschlagen, du liest jetzt was.
01:30:34: Das Ende von dem Buch, was ich wunderschön finde, ich freue mich, dass du das auch machst.
01:30:37: Daniel hat heute sein iPad mitgebracht und nicht das fertige Buch.
01:30:42: Genau, ich habe einen Extrakt von den letzten Seiten des Buches mitgebracht und es ist gerade in der Herstellung.
01:30:51: Also ihr hört ja zum ersten Mal, also die ersten Menschen, die was aus diesem Buch hören, und die ersten Menschen, die das hören, bis auf meine Verlegerin, meine Nektoren, Matze, und noch eine Hand voll anderer Freundinnen und Freunde.
01:31:10: Ich möchte dazu aufrufen, nicht mehr so zu tun, als wäre all das normal, was in den vergangenen Jahren passiert ist.
01:31:17: Jetzt würde das Leben schon einfach so weitergehen, als würde uns unser Schweigen und unser Wegschauen beschützen.
01:31:24: Ich möchte dazu aufrufen, dem derzeitigen Verfall unseres Miteinanders mit klarem Blick zu begegnen.
01:31:31: Ich möchte dazu aufrufen, sich bewusst zu machen, dass es, wenn wir aus Lieberhandeln, niemals in Ordnung ist, in der derzeitigen Lage der Welt nichts zu tun.
01:31:40: Dazu sich darauf zu besinnen, was wir in unserer Gesellschaft lieben und es mit aller Kraft zu verteidigen.
01:31:47: Sich voll ins Klart zu machen, dass, wenn wir unsere Gesellschaft nicht aktiv mitgestalten, es andere vor uns übernehmen.
01:31:56: Ich möchte zu einer radikalen Freundlichkeit aufrufen.
01:31:59: Wir denken häufig, dass das, was wir im Kleinen bewegen können, wenig bringt.
01:32:03: Die Welt kann machtvoll, unveränderbar und erdrückend wirken.
01:32:07: Wir tendieren dazu, zu erwarten, dass etwas für uns getan und entschieden wird.
01:32:11: Doch die Lösung fängt immer im Kleinen an.
01:32:14: Nicht nur Hass ist ansteckend, auch Nestenliebe, Anstand und Empathie sind es.
01:32:20: Unsere Welt ist auch ein Spiegel unserer Beziehungen, wie wir diese Beziehungen führen, entscheidet mit darüber, wie wir sie gestalten.
01:32:28: Wenn wir eine freundlichere, respektvollere Welt wollen, müssen wir bei uns selbst beginnen.
01:32:35: Ich möchte dazu aufrufen, Gemeinschaften zu gründen und Begegnungsräume zu schaffen, in denen man sich mit Respekt gegenüber tritt und in denen sich Formen der Liebe entfalten können.
01:32:45: Inseln des Trosts und des Widerstands, auf die man sich zurückziehen kann, um zum einen zu Kräften zu kommen und sich zum anderen politisch zu verständigen.
01:32:55: Räume, in denen wir sicher kommunizieren und Ideen des Miteinanders entwickeln können, Räume der Zuversicht.
01:33:02: Diese Räume werden nicht für uns geschaffen.
01:33:04: Wir müssen es selbst tun.
01:33:08: Ich möchte dazu aufrufen, uns hofergegenwärtigen, dass wir für unsere persönlichen Rechte und Freiheiten kämpfen müssen, da sie uns sonst wie in den Vereinigten Staaten oder in Ungarn zu beobachten ist, in jedem Fall wieder genommen werden, vor allem wenn wir zu Minderheiten und anderen traditionell benachteiligten Gruppen der Gesellschaft gehören.
01:33:28: Die in unserer Verfassung verankerte Unantastbarkeit menschlicher Würde ist nur so lange unantastbar, wie wir für sie kämpfen.
01:33:36: Einmal verlorene Rechte sind nur sehr schwer wieder zurück zu gewinnen.
01:33:40: Die Entmenschlichung bestimmter Menschengruppen ist ein äußerst effektiver Prozess.
01:33:46: Ich möchte dazu aufrufen, sich, wo immer es geht, Bewegungen anzuschließen, in denen wir unsere politischen Überzeugungen verwirklichen können.
01:33:54: Ich möchte dazu aufrufen, uns zu vergegenwärtigen, dass wir als Zivilgesellschaft eine unglaubliche Macht haben.
01:34:00: Ich möchte dazu aufrufen, mit großer Leidenschaft für alle möglichen politischen Ansichten, Meinungen und Projekte einzutreten und so für neue Pole in der derzeitigen binären Logik der Polarisierung zu sorgen.
01:34:14: ob es sich im Konservative oder Progressive um vermeintlich rechte oder vermeintlich linke Positionen um christdemokratische, sozialdemokratische, grüne oder linksdemokratische Positionen handelt.
01:34:26: Nur durch das leidenschaftliche Eintreten für eine Vielfalt politischer Pole lässt sich die derzeitige Spaltungslogik eines Kulturkampfes aufhalten, der versucht rechtsextreme, menschenverachtende Positionen als etwas Normales und aller anderen Meinungen als linksradikal darzustellen und der dabei politisches Kursräume so flächendeckend besetzt, dass demokratische Allianzen unmöglich werden.
01:34:54: Ich möchte dazu aufrufen, unsere gemeinschaftliche Realität, die Basis all unserer Verständigung, nicht der gewaltsamen Umdeutung durch die rechtsextreme Ideologie zu überlassen.
01:35:06: Dazu, sie gegen die offensichtliche Lust an der Lüge zu verteidigen, die Lust bestimmter Politikmachender daran, einfach das zu behaupten, was ihnen am meisten nützt und darauf zu bauen, dass sich niemand mehr für die Fakten interessiert.
01:35:20: die Lust daran, Mythen zu kreieren und damit wissenschaftliche Forschung und journalistische Expertise zu ersetzen.
01:35:27: Ich möchte dazu aufrufen, diese offene Feindschaft gegenüber einer überprüfbaren Realität nicht zu akzeptieren und auch, dass mit ihr ein hergehende magische Denken nicht, selbst wenn es von vielen Menschen immer wieder beschworen wird.
01:35:43: Ich möchte dazu aufrufen, politische Auseinandersetzung nicht mehr als Sportwettkämpfe zu betrachten, in denen es um das Gewinnen- oder Verlieren geht, sondern als Chance konstruktiv über Sachthemen zu sprechen.
01:35:55: Dazu aufrufen sich immer wieder auf die politischen Prozesse des Überredens, Überzeugens, Verhandelns und Kompromisse schliessens einzulassen.
01:36:04: Kultur kämpfe jeder Art, denen in letzter Instanz nur dazu die kulturelle Hegemonie des rechtsextremen neoliberalen Schulterschlusses auszuweiten und zu festigen.
01:36:14: Nur dazu die Sozialsysteme weiter zu zerstören, die Umverteilung von den mittleren gesellschaftlichen Schichten zu den Reichen und Überreichen weiter zu forcieren und die Überführung unserer Allgemeingüter in die Hände weniger Profitmachender voranzutreiben.
01:36:30: Ich möchte dazu aufrufen, wo immer es geht, gegen die eskalierende Ungleichheit anzugehen, die unsere Demokratie und unsere Zivilisation bedroht.
01:36:39: Dazu leidenschaftlich zu widersprechen, wenn die grundlegendsten Maßgaben unserer innergesellschaftlichen Solidarität in Frage gestellt werden und man die Schwächsten der Gesellschaft für die sozialen Abstiegserfahrungen der mittleren Schichten verantwortlich macht.
01:36:56: Ich möchte dazu aufrufen, sich nicht in Zynismus zurückzuziehen, sich nicht an die schale Bestätigung zu klammern, dass man alles besser wusste, wenn es zu spät ist.
01:37:07: Dazu sich zu vergegenwärtigen, dass sich Einsatz von Liebe selten sofort und für immer auszahlt, sondern häufig nur auf verschlungenen Wegen Ergebnisse erzielt.
01:37:17: Dass sie nie so linear oder erdrutschartig erfolgen, wie man es möchte.
01:37:23: Aber dass, wenn wir weiter eine Politik der Liebe verfolgen, Gegnerinnen und Gegner von gestern, unsere Verbündeten von morgen werden können.
01:37:34: Ich möchte zu einer Ehrfurcht vor dem Leben im Sinne Albert-Schweizers aufrufen, zum Amor Mundi von Hannah Arendt, zu einer Liebe zum Leben im Sinne Erich Froms.
01:37:44: Ich möchte dazu aufrufen, in unseren politischen Verhandlungen auf das gemeinsame, das uns Verbindende zu schauen, anstatt auf das, was uns voneinander trennt.
01:37:53: dazu hellwürdig zu werden, wenn jemand beginnt, andere Menschen zu verhöhnen oder zu demonisieren, gegen eine Rhetorik von Menschenverachtung und Gewalt anzugehen, egal woher sie kommt.
01:38:06: Ich möchte dazu aufrufen, sich von dem Reflex zu verabschieden, aus politischen Gegnerinnen und Gegnern Feinde zu machen, dazu die Hand auszustrecken und auf den Gebieten zu kooperieren, auf denen man sich trifft, selbst wenn man auf anderen Gebieten völlig unterschiedlicher Meinungen ist.
01:38:22: Ich möchte zu einer Politik der Versöhnung aufrufen, wie sie Martin Luther King praktiziert hat, zu einer Politik, die vielleicht die politischen Taten des Gegenübers verachtet, aber nicht das Gegenüber selbst.
01:38:35: Ich möchte zu einer Politik aufrufen, die auf die Stärke von Vergebung zurückgreift.
01:38:41: Anders können wir als Gesellschaft nicht bestehen.
01:38:44: Ich möchte dazu aufrufen, leidenschaftlich für Gemeinsinn zu kämpfen, für Verbundenheit und ja immer wieder und unbedingt für eine Politik der Liebe.
01:39:12: Ich liebe dieses Ende und ich liebe vor allen Dingen den Aufruf zur radikalen Freundlichkeit.
01:39:18: Das ist wirklich großartig.
01:39:19: Ich habe ganz am Anfang gesagt, dass es drei Gründe gibt, worum ich das Ganze hier mache.
01:39:24: Der erste war, euch zu sehen.
01:39:27: Der zweite war mit Daniel Zeit zu verbringen.
01:39:30: Der dritte war auch mal wieder unterwegs zu sein, egal.
01:39:36: Aber also der richtige dritte Grund ist etwas, was der junge Herr erst dahinten gefragt hat und auch was wir hier schon so ein bisschen besprochen haben.
01:39:45: Es ist ja immer die Frage, wie stiftet man Gemeinschaft oder wie findet man Verbündete?
01:39:51: Und der dritte Grund, warum ich das hier mache, ist damit ihr euch kennenlernt.
01:39:56: Ich hoffe, da wurde jetzt gerade niemand erschossen.
01:39:58: Nichts wie ein anderer Teg des Abends.
01:40:02: Also, bitte?
01:40:03: Tato?
01:40:05: Ah ja, das war der feine Schuss.
01:40:07: Ja, wir haben den Lörder.
01:40:10: Also, der dritte Grund ist tatsächlich, dass ihr euch kennenlernt.
01:40:12: Und seit diesem Jahr mache ich das immer so, dass ich, wenn ich irgendwo auf einer Bühne sitze, ich gehe mit meinem Gast oder meiner Gäste leise runter und überlasse euch gegenseitig.
01:40:25: Und ich würde mir wünschen, dass, bevor ihr rausgeht, ihr vielleicht noch so drei, vier Minuten sitzen bleibt und mit der Person neben euch oder hinter euch oder vor euch sprecht ihr noch nicht kennt.
01:40:39: Es ist wirklich so, ich krieg ganz viele Nachrichten gerade von Menschen, die in Städten leben und sagen, ey, super, dass es dem Podcast gibt, weil ich bin irgendwie allein und ich höre das zum Einschlafen.
01:40:54: Und das ist ein Begleiter und ich denke immer, fuck, okay.
01:40:58: Und ich weiß aber, also ich find das schön, aber es ist irgendwie auch etwas, es ist ein bisschen traurig.
01:41:03: Und eine Sache weiß ich, also nach dem Abend sowieso und auch generell, dass in diesem Raum keine Arschlöcher sind.
01:41:10: Das heißt, ich hab euch ja am ganz am Anfang gesagt, also meine Hoffnung ist natürlich, dass sich hier zufälligerweise auch noch mindestens zwei Leute finden, die sich aus Versehen noch verlieben.
01:41:24: dass da beim nächsten Mal noch mehr Hände oben sind.
01:41:26: Also ich würde mich total freuen, dass ihr noch sitzen bleiben würdet, ein bisschen miteinander quatscht, dann vielleicht gemeinsam rausgeht, euch verliebt und so weiter.
01:41:33: Ich weiß, kleine Wünsche.
01:41:35: Und ich würde als Einstiegsfrage eine ganz leichte Frage nehmen wollen, weil man braucht immer so einen kleinen Eisbrecher, habe ich das Gefühl.
01:41:44: Ihr könnt ja mal versuchen, die Frage, was ist Liebe?
01:41:47: zu beantworten.
01:41:50: Vielen herzlichen Dank fürs Kommen.
01:41:52: Ich freue mich, wenn wir euch ein bisschen quatschen und hinter der Bühne und ich freue mich, wenn wir uns das nächste Mal sehen und bedanke mich ganz, ganz herzlich für euch.
01:42:00: Danke
01:42:00: schön.
01:42:01: Kommt gut nach Hause.
01:42:13: Das war Dani Schreiber mit mir live auf der Bühne in Leipzig.
01:42:17: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zuhören.
01:42:20: Was
01:42:21: ich immer wieder schön finde an diesen Abenden ist, das Vertrauen, was ich bekomme.
01:42:25: in dem Moment ist ja vorher nicht klar, wer wird mit mir auf der Bühne sitzen und worüber werden wir sprechen.
01:42:30: und das war jetzt nicht so ein leichtes Thema, trotzdem fühlte es sich nicht so schwer an und ich glaube alle im Raum und ich hoffe hier auch haben gemerkt, wie wichtig und wie notwendig dieses Thema gerade für Daniel ist und warum es ihm wichtig ist, dass jetzt auch auszusprechen.
01:42:45: Ich bin gespannt auf eure Reaktion.
01:42:47: Pack die gerne in die Kommentare auf Spotify.
01:42:49: So kriege ich auch noch eure Perspektive auf das Gespräch und auf die Themen.
01:42:53: Ich möchte mich herzlich bedanken natürlich beim Live Publikum.
01:42:56: Das war wirklich wirklich schön.
01:42:58: Vielen herzlichen Dank für eure Besuch.
01:42:59: Beim Kupfersaal in Leipzig bei All Artist Alexander Kralisch und Landstreicher.
01:43:05: Und dann möchte ich mich natürlich herzlich bedanken bei Mitvergnügen für die Distribution und Vermarktung.
01:43:10: Wenn ihr Lust habt auf eine weitere Folge im Hotel Matze, dann möchte ich euch das allererste Gespräch mit Daniel Schreiber empfehlen.
01:43:18: Da spricht er noch so ein bisschen mehr über seine Herkunft.
01:43:21: Man erkennt noch ein bisschen mehr, was ihm bewegt, woher er kommt und worum er jetzt auch so ein Buch schreibt, glaube ich.
01:43:27: Ich wünsche euch einen schönen Abend, eine gute Nacht.
01:43:29: Auf bald, euer Matze.
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