Weihnachten im Hotel Matze 2025 Sabine Rückert, Fahri Yardim, Bosse, Filiz Tasdan

Shownotes

Sabine ist Gerichtsreporterin und Stimme von ZEIT Verbrechen, Filiz ist Comedienne und tourte dieses Jahr mit ihrer ersten Solo-Show, Fahri ist Schauspieler und Produzent und Aki Bosse ist Musiker, der gerade mit neuen Songs unterwegs ist.

Ich wollte von den vier wissen, wie ihr Jahr war, welche Veränderungen sie beschäftigt haben und warum rund um Weihnachten manchmal die ehrlichsten Momente des Jahres entstehen. Wir sprechen über Midlife-Crisis, Stress ohne Urlaub, Hangover, Mordprozesse, Shitstorms, Kinder, die ausziehen, Safe-Spaces für Humor, Frühlingsenergie und Wintertief, Weltlage-Frust und Hoffnung. Es war eine sehr besondere Weihnachtsfolge inklusive Live-Experiment von Fahri – und ich freue mich, das Jahr mit so viel Lachen abschließen zu können.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Meine neueste Seite ist, dass ich wirklich merke, dass ich alt werde.

00:00:03: Ja, dass so mein Körper langsam anfängt zu zerfallen.

00:00:07: Seit letzter Woche will ich komplett am Durchdrehen.

00:00:09: Von einem Tag auf dem anderen habe ich so eine Panik auf einmal gekriegt.

00:00:12: Sowieso Torschlos Panik, dass ich so dachte, nee, Mann, ich bin nicht tot, Alter.

00:00:16: Ich muss jetzt noch mal feiern

00:00:17: gehen.

00:00:19: Ich muss Röcke

00:00:20: anziehen.

00:00:23: Ich muss jetzt hier noch mal sexy sein, Alter.

00:00:25: Ich weiß nicht, was gerade los ist.

00:00:26: Ich hab das Gefühl, ich muss jetzt noch mal zehn Jahre sexy sein.

00:00:30: Wir sind ja ganz unten.

00:00:31: Mit Love Crisis ist der unglücklichste Punkt im Leben.

00:00:35: Und

00:00:35: dann geht's wieder nach oben.

00:00:36: Wenn die Kinder raus, dann fängst du an anzugreifen.

00:00:40: Aber wir sitzen richtig in der Scheiße.

00:00:43: Heute war ich auf dem Kindergeburtstag.

00:00:45: Ich

00:00:46: bin immer

00:00:46: noch geladen.

00:00:47: Pferdehof.

00:00:48: Mit den beklopptesten Leuten, die es gibt.

00:00:51: Meine Kinder lieben Pferde.

00:00:55: Womit gehst du an und auf die Nerven?

00:00:57: Weil ich immer alles bestimmen will.

00:00:58: Und sie machen's dann ... Mitunter nicht, sondern beschweren sich darüber.

00:01:03: Das ist der Hauptgrund.

00:01:05: Womit gehst du dir selbst auf die Nerven?

00:01:07: Ich liebe mich.

00:01:12: Da sind wir noch richtig weit entfernt.

00:01:15: Ich könnte das niemals sagen,

00:01:18: ohne zu lachen.

00:01:19: Ich liebe

00:01:20: mich.

00:01:23: Ich kann das gar nicht sagen.

00:01:25: Ich will jetzt das Experiment starten.

00:01:27: Das ist ein gutes Moment dafür.

00:01:29: Es ist gefährlich.

00:01:32: Es kann alles Mögliche passieren.

00:01:33: Es passt überhaupt nicht.

00:01:35: Matze hat vorhin zu mir gesagt, du liest den Raum, ob es passend ist, ob das stimmig ist in dem Moment.

00:01:40: Das

00:01:41: klingt ja schon

00:01:42: kretter.

00:01:43: Ja, dir wird es total gefallen, Sabine.

00:01:45: Da bin ich mir ziemlich sicher.

00:01:48: Ich möchte einfach, wollte immer mal in der Öffentlichkeit.

00:01:54: Willkommen zu Weihnachten im Hotel Matze.

00:01:57: Wie jedes Jahr sitze ich mit Lieblingsgästen zusammen und versuche herauszufinden, wie ihr ja so war.

00:02:02: In diesem Jahr dabei Sabine Rückert.

00:02:03: Sie ist Gerichtsreporterin und Stimme von Zeitverbrechen.

00:02:07: Der Schauspieler Fariadem, die Stand-up-Komedien Phyllis Tastan und natürlich Acci Bosset, der auch in diesem Jahr nicht fehlen darf und auch wieder Musik gemacht hat.

00:02:16: Wir haben uns live vor Publikum im wunderschönen deutschen Theater in Berlin unterhalten und ich habe schon gedacht, dass das eine ziemlich heitere Runde werden könnte.

00:02:24: Wie heiter das Ganze geworden ist, wie absurd das teilweise auch war, das habe ich nicht geahnt.

00:02:29: Es war ein Weihnachtsfest wie ein kleiner Fiebertraum.

00:02:32: Wenn ihr euch jetzt gerade einstimmen wollt auf euer Fest oder vielleicht sogar eine kleine Ablenkung, so ich glaube, dann ist diese Folge genau das Richtige.

00:02:39: Ich wünsche euch fröhliche Weihnachten und viel Vergnügen mit Sabine Rückert, Phyllis Tastan, Faryadem und Akibossa.

00:02:50: Also ich freue mich seit ungefähr einem Jahr Seitdem wir das letzte Mal zusammen auf der Bühne waren, war Nacki auf diesem Abend.

00:02:58: War jemand da beim letzten Mal?

00:03:00: Ja!

00:03:02: Super!

00:03:03: Und die letzten Tage war es so, dass ich gedacht habe, ey, da war es, wie soll ich sagen, das Jahr hat noch mal richtig reingekickt.

00:03:11: Und dachte auch, das noch, das noch, okay, okay.

00:03:13: Aber wenn dann dieser Abend ist, dann nach ist Feierabend.

00:03:16: Auch wirklich Schluss.

00:03:16: Und dann war ich gestern Abend mit meinen besten Freunden essen.

00:03:19: Und hab denen das erzählt, dann hab ich gesagt, nee, es muss irgendwie ganz anders sein.

00:03:22: Es muss so sein, wenn ich auf der Bühne sitze, dann ist quasi Weihnachten.

00:03:27: Also jetzt geht's los sozusagen.

00:03:33: Sabine, wir haben vor ein paar Wochen telefoniert.

00:03:35: Nein, diese Woche haben wir telefoniert.

00:03:36: Ja, wir haben vorgestern telefoniert.

00:03:37: So

00:03:38: war's.

00:03:41: Und ich habe gedacht, dass dein Jahr eigentlich total ruhig gewesen ist.

00:03:45: Ich habe gedacht, dass du eigentlich schon, nachdem du von der Chefredaktion der Zeit zurückgetreten bist, dass du eigentlich schon in so einem halben Vorruhestand bist.

00:03:55: Dann hast du mir gesagt... Ich habe mich auch

00:03:56: gedacht, das wollte ich eigentlich auch.

00:03:58: Dann hast du mir gesagt, das war das stressigste Jahr deines Lebens.

00:04:02: Ja, ich habe jedenfalls keinen Urlaub genommen dieses Jahr, weil es irgendwie sich nicht ausgegangen ist.

00:04:07: Aber bevor wir tief eintauchen in diesen Stress, was war an diesem Jahr gut für dich?

00:04:12: Es ist ja so eine Mischung immer nicht.

00:04:14: Also persönlich kann ich sagen, ist in diesem Jahr sehr viel gut gelaufen und in die Weltlage spielt natürlich immer so als schwarze Wolke, die über einem hängt, so eine miese Rolle.

00:04:25: Also einerseits wurde zum Beispiel jemand freigesprochen.

00:04:29: vor ein paar Tagen der unschuldig gewesen ist und den sie erst mal eingesperrt haben und wegen Mordes verurteilt haben und so weiter.

00:04:36: Und ich habe den Fall begleitet und der junge Mann wurde vor ein paar Tagen freigesprochen vom Landgericht Traunstein.

00:04:44: Und das war zum Beispiel eine sehr, sehr gute Nachricht.

00:04:48: Und da ich zwei Jahre an diesem Fall hingebastelt habe und den Fall recherchiert habe, hat mich das sehr glücklich gestimmt.

00:04:56: Und andererseits kriegt man dann halt dann immer so Nachrichten aus der schönen neuen Welt, über dem Teich, was da so wieder los ist und was sich da zusammen braut.

00:05:07: Und das verdüstert dann das persönliche Gelingen und das persönliche Glück auch auf eine Weise, dass ich mir denke, ich dränge das weg, aber es geht nicht.

00:05:20: Es ist immer irgendwie da, so wie ein Stein im Schuh.

00:05:22: oder irgendein eingeklemmter Nerv, der manchmal immer wieder daran erinnert, dass man in Europa womöglich nicht mehr gefahrlos leben kann.

00:05:35: Und dann freue ich mich, ich denke mir dann, ja.

00:05:39: Also ich bastel hier an Biografien einzelner Menschen, ja, ich begleite die über zwei Jahre, wird jetzt irgendein armer Teufel aus dem Bayerischen, wird der jetzt irgendwie freigesprochen oder nicht?

00:05:52: Und währenddessen verdüstert sich der gesamte Globus.

00:05:56: Und trotzdem denke ich mir dann, wenn er dann freigesprochen wird, ist das ein Zeichen dafür, dass wir in einem Rechtsstaat leben und dass das hier eine ganz großartige Sache ist und dass man sehr dankbar dafür sein muss, dass man in einer Welt, wo die Leute abgeknallt werden oder ohne Gerichtsurteil eingesperrt werden, dass es da tatsächlich eine Justiz gibt, die sich langsam, aber immerhin über Jahre mit diesem Fall beschäftigt und den am Schluss Krumme Wege gerade macht und ihn zu einem guten Ende bringt.

00:06:29: Und dann denke ich mir, ich bin sehr dankbar, dass ich hier leben darf und mich irgendwo anders leben muss.

00:06:40: Ich nehme an, dass es für dich was ganz anderes ist, Phyllis.

00:06:44: Also, wenn ich das höre, ist mein Jahr komplett nutzlos gewesen.

00:06:47: Also, ich habe niemanden

00:06:54: das Leben geschätzt.

00:06:56: Also dann weiß ich gar nicht, wie ich da anschließen soll.

00:06:58: Wie war die Frage nochmal?

00:07:01: Die Frage war, was für dich in diesem Jahr gut war.

00:07:03: Aber ich muss sagen, also ich hab dich dieses Jahr einige Male live gesehen.

00:07:06: Du hast jedes Mal auf jeden Fall meinen Tag gerettet, egal wie der davor war.

00:07:15: Ja, das ist schon

00:07:16: mal gut.

00:07:16: Das ist schon

00:07:17: mal gut.

00:07:17: Ja, weil ich denke irgendwie, ich mach da einfach für niemanden irgendwas, aber anscheinend mach ich doch was.

00:07:22: Doch, doch.

00:07:23: Für mich

00:07:23: ja.

00:07:23: Ja, war ein sehr gutes Jahr.

00:07:25: War die Frage, ne?

00:07:29: Es war mein Tourjahr.

00:07:31: Also ich habe meine Solo-Tour quasi pausenlos gemacht.

00:07:34: War jemand da?

00:07:34: War jemand dabei?

00:07:36: Ja, sehr viele Leute.

00:07:39: Ich habe ausverkauft, wie ihr

00:07:40: seht.

00:07:41: Fast alle Tour

00:07:42: da.

00:07:45: Nein, es war wirklich geil, einfach zu sehen.

00:07:48: Ich habe mir das ja schon immer gewünscht, wirklich.

00:07:49: Also so eine Solo-Tour.

00:07:51: Das habe ich mir auch immer manifestiert, als ich sowas noch nicht hatte.

00:07:54: Tatsächlich.

00:07:54: Also wirklich, ich lag so im Bett ab und dachte so wie ich.

00:07:58: Ja, dann ist da ein volles Theater.

00:08:03: Da sind die alle nur wegen dir hier, als sie jetzt heute nicht so.

00:08:06: Aber leider.

00:08:08: Nein, aber sonst war es wirklich das ganze Jahr über eigentlich so... Tolle Show ist einfach gehabt.

00:08:12: Das war dein Hauptinhalt.

00:08:14: Ja, ich habe eigentlich fast nichts anderes gemacht dieses Jahr.

00:08:16: Pari, was war bei dir los?

00:08:18: Jetzt?

00:08:20: Jetzt oder in diesem Jahr?

00:08:21: Ehrlich gesagt, komme ich gerade noch an, muss ich ganz ehrlich sagen.

00:08:25: Das ist wirklich ein Schock für mich hier.

00:08:28: Wenn ihr wisstet, ich bin.

00:08:28: zweite Wahl.

00:08:29: Eigentlich sollte Klaas hier sitzen.

00:08:33: Schade, ich weiß.

00:08:34: Alle so, was?

00:08:35: Wir hätten Klaas haben können und jetzt haben wir... Es ist, mir geht's auch so.

00:08:44: Ich wusste nicht, worauf ich mich einlass.

00:08:45: Ich bin wirklich eine falsche Wahl.

00:08:48: Das merke ich einfach.

00:08:48: Ich hab Jahresrückblick.

00:08:50: Ich kann zwei Wochen zurückgucken.

00:08:54: Das kann ich dir noch sagen.

00:08:55: Aber was davor war so dünn.

00:08:57: Die letzten zwei Wochen, was war los?

00:08:59: Die letzten zwei Wochen war auch nicht viel.

00:09:01: Auch

00:09:01: nicht los.

00:09:05: Bei

00:09:05: mir ist

00:09:05: es ein ganz dünner Gast.

00:09:07: Ich werde viel zuhören heute.

00:09:10: Also, wie sonst jemand vielleicht?

00:09:13: Ja, das wäre wirklich, also jeder, der hier setzt, ich bin ehrlich gesagt gespannt, wer so bei dir so kommt.

00:09:19: Weil das finde ich eigentlich die schönste, den schönsten Moment gerade, dass die Leute, die hier in so eine Live-Sendung kommen.

00:09:24: Weil das mag ich mit dir so plaudern in Team und dann hören die Leute das vielleicht oder nicht.

00:09:28: Aber wenn sie dann so live kommen und sich dann gegenseitig so angucken, der, die hört das auch und so.

00:09:34: Das würde ich mir komisch vorstellen.

00:09:37: Ich guck gerade, was das ist.

00:09:39: Leute sind, aber schon nette Leute, schon eher nett.

00:09:43: Wie viele Leute haben von euch Abitur?

00:09:45: Können die mal alle?

00:09:49: Nicht so viele.

00:09:49: So viel wie

00:09:50: ich.

00:09:51: Und jetzt zwei, ich glaube, ich hab zwei gesehen.

00:09:55: Meine Leute seid ihr sehr gut.

00:09:56: Mein Jahr war, also die letzten zwei Wochen waren, was war denn das Highlight der letzten Woche?

00:10:02: Ich hab tatsächlich, was ich für mich festgestellt, ich mach gleich einen Punkt, ich hab ... dass ich nicht mehr ... Ich hab letztes Wochenende hart gefeiert und bin immer noch verkatert.

00:10:15: Ich brauch eine Woche für eine gute Nacht.

00:10:18: Das mach ich nicht mehr.

00:10:19: Das ist für mich eine wichtige Erkenntnis.

00:10:22: Ich hab brutal hart gefeiert.

00:10:24: Das

00:10:25: ist alter, ne?

00:10:26: Was

00:10:26: ist das Alter?

00:10:27: Früher hat man noch zwei, drei Tagen auf dem Damm, aber es dauert immer länger.

00:10:33: Ich wusste, es dauert einen Monat.

00:10:35: Okay, da bin ich noch nicht ganz.

00:10:38: Ich bin schon fast da.

00:10:40: So entrückert bin ich noch nicht.

00:10:42: Ich bin immer noch beim Dopaminhaushalten.

00:10:45: Also ganz hart.

00:10:46: Wenn ich traurig werde, liegt das am letzten Wochenende.

00:10:51: Ich bin auch hier hergefahren mit einem Miles-Auto.

00:10:53: Und dann hab ich, weil ich so eine Traurigkeit verspürt hab, und ich dachte, das gehört jetzt nicht auf die Bühne, hab ich so bewusst geweint.

00:11:00: Also ohne, dass ich musste, aber ich hab einfach ... Von Prenzlauer Berg bis hierher durchgewein.

00:11:11: Eine

00:11:11: harte Strecke auf jeden Fall.

00:11:14: Jetzt ist alles raus, das ist wieder fit.

00:11:17: Ich komm noch an, Entschuldigung.

00:11:21: Ich bin's großartig, dass du da bist.

00:11:23: Er hat vorhin da gesessen, er hatte die Augen zu, vor so einem Spiegel.

00:11:28: Und ich von hinten so an die Haare, ich so, alles gut.

00:11:30: Und er so, ja, ich hab grad Farben gesehen.

00:11:32: Das war

00:11:34: eben,

00:11:35: ne?

00:11:36: Ja.

00:11:38: Ja, es ist

00:11:39: schwierig.

00:11:40: Herzlich willkommen.

00:11:49: Komisch, wenn Sie so unmittelbar gucken.

00:11:54: Mit dieser Erwartungshaltung.

00:11:56: Kannst mal sehen, was ich die ganze Zeit durchmache.

00:11:58: Ja,

00:11:58: das machst du beruflich.

00:11:59: Das mach ich nicht.

00:12:00: Ich mag das, mein Film zu machen und dann ganz lange nichts mehr damit zu tun zu haben.

00:12:05: Und so, das ist nicht klar.

00:12:08: Klaas hätte ich hier.

00:12:10: Der wäre super gewesen.

00:12:13: Was hat das ja für dich zum guten Jahr gemacht?

00:12:15: Boah,

00:12:17: also ich hab dieses Jahr auf jeden Fall irgendwie jetzt so im Rückblick richtig viel Freude gehabt, fand ich.

00:12:22: Also, genau, Freude mit Musik und mit Familie und so.

00:12:26: Und genau, und sonst finde ich es aber so ein bisschen sabinemäßig.

00:12:29: Ich hab auch die ganze Zeit irgendwie so ein Stein in der Sandale gehabt.

00:12:32: Genau, aber irgendwie finde ich, hab ich es ganz gut hingekriegt, zumindest immer die zwei Stunden auf der Bühne das irgendwie zu vergessen und da wirklich Spaß zu haben.

00:12:40: Und genau, aber ich hab auch echt ... Kein Urlaub gemacht?

00:12:43: Also ich glaub wirklich, wir telefonieren ja manchmal, ich glaub wirklich, hab ich Urlaub gemacht?

00:12:46: Ich hab mich gerade, weil Sabine es gerade meinte, nee, nicht so richtig.

00:12:50: Nee, ich wüsste auch nicht.

00:12:51: Ja, offenbar, also auch ganz schön viel.

00:12:54: Und ich find so geil immer Richtung Jahresende, man sagt im Frühjahr immer so, ja, ich komme, ja, ich mach, kann das auch noch machen und so.

00:12:59: Und ich find jetzt grad so Richtung ähnlich, weiß nicht, ob es euch auch so geht, ist es eben einfach so, so jeder Termin außer der hier natürlich, weil der steht ja sowieso.

00:13:09: Ich bin so ein Idiot, dass ich immer alles im Frühjahr zusage.

00:13:12: Hinten raus kommt das immer wie so Nadelstiche.

00:13:15: Weil ich gehöre so derbe auf Sofa.

00:13:18: Warum

00:13:18: langt das nicht?

00:13:20: frag ich mich die ganze Zeit.

00:13:21: Also bei mir jetzt in dem Falle so schöne Sachen, so weiß ich nicht, dann habe ich letztens die Donuts gefragt, also auch so im Frühjahr, hey, hast du Bock?

00:13:27: Ja, klar, Logo, kein Problem.

00:13:28: Und so und ich sage dann allen zu und das sind ja auch alles manette Leute und dann merke ich aber so Richtung Ende.

00:13:32: Krass, ich habe auch jetzt noch bis Weihnachten jeden Tag irgendwas, weil ich immer ja gesagt habe und ich finde es gut.

00:13:38: Und ich falle jedes Jahr wieder aufs Neue drauf rein, auf die Frühlingsenergie und eigentlich will ich nur irgendwas überbacken ist und ins Sofa.

00:13:45: Ich

00:13:45: glaube, wenn man sich was vornimmt fürs Neu-Jahr, dann kann man sich vorn nehmen, im Frühjahr nicht Jahr zu sagen.

00:13:51: Vielleicht,

00:13:52: das muss ich lernen, ja.

00:13:53: Man muss sozusagen, im April muss man sagen Nein.

00:13:55: Ja, das stimmt.

00:13:56: Ich bereue, dass ich einen Termin Nein gesagt habe.

00:13:58: Welchen?

00:13:59: Das kann ich auch mal sagen.

00:14:00: Ich hätte jetzt bei Jägermeister schön bei der Weihnachtsfeier ein Quiz moderieren können.

00:14:04: Jetzt gerade.

00:14:08: Morgen wäre es gewesen, aber jetzt bin

00:14:10: ich...

00:14:13: Aber das bereue ich, dass ich ein bisschen reingesagt hätte.

00:14:16: Hätte ich Bock drauf gehabt.

00:14:17: Und ein paar Jägermeister oben drauf.

00:14:20: Ich kriege immer Weihnachtsfeieranfragen, da sagen sie mal, hey, kann Phyllis kommen und unseren Chef

00:14:25: fertig machen.

00:14:26: Das sind

00:14:27: immer so die Sachen,

00:14:28: die ich... Ich muss es sich selber nicht... Ja,

00:14:31: genau.

00:14:31: Dann muss ich das irgendwie machen.

00:14:32: Machst

00:14:33: du so was öfters?

00:14:34: Kann man dich buchen?

00:14:35: Also genau dafür?

00:14:36: Also ich bin offen.

00:14:39: Du hast doch gar keinen Chef.

00:14:40: Jee,

00:14:41: aber hier...

00:14:42: Ich bin offen für

00:14:43: Filmfeiern.

00:14:46: Du machst das so richtig?

00:14:49: Ja, ich mach's.

00:14:52: Aber da muss ich auch mal sagen, ich komme ja aus der Region Wolfenbüttel.

00:14:55: Da kommt das Zeug her.

00:14:58: Und als ich vor tausend Jahren irgendwann mein Vater geworden bin und ich kein Geld hatte, haben die mich gerettet, weil ich hab dann damals diese Rockliga von denen moderiert.

00:15:06: So auch für ganz okay Geld.

00:15:07: Und ich kann mich eben noch erinnern, wie absurd diese Touren waren.

00:15:10: Weil es war natürlich gesponsort von dem Getränkso.

00:15:13: Und die waren alle einfach im Marlattenstramm.

00:15:15: Das war so unglaublich.

00:15:17: Ich würde keine Werbung machen.

00:15:26: Für nichts, ne?

00:15:27: Nee, nee,

00:15:27: nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee,

00:15:29: nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee,

00:15:31: nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee,

00:15:35: nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee,

00:15:37: nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee,

00:15:38: nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee,

00:15:40: nee, nee, nee, nee,

00:15:41: nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee.

00:15:48: Ja, weiß ich auch nicht, weil es auch immer so mit dem nicht Nein sagen können.

00:15:52: Und dann kommt jemand an und sagt Hilfe.

00:15:57: Wie kann ich mir das vorstellen?

00:15:59: Du sitzt ja eigentlich irgendwo im Vorort von Hamburg bis zu Hause.

00:16:02: Ja, ich sitze in meinem Büro in der Zeit, aber da bin ich jetzt auch immer selten, weil ich sehr viel von zu Hause ausmache.

00:16:08: Es muss ja nicht mehr da sein und keine Konferenzen erleiten und das alles ist vorbei.

00:16:13: Aber

00:16:13: wer ruft dann um Hilfe?

00:16:15: Zum Beispiel Leute, die sich von der Justiz bedrängt sehen.

00:16:18: Wer ruft wirklich Menschen an und sagen, ich stehe hier vor Gericht?

00:16:22: Oft eben auch durch Mittelsmänner, also durch Verwandte oder durch Anwälte oder sonst was, die melden sich dann und dann heißt es ja, ich werde hier irgendwie beschuldigt oder ich werde hier, ich bin, mir ist was angetan worden und ich habe den Eindruck, niemand tut was.

00:16:38: Und dann, was soll ich denn da machen?

00:16:39: Soll ich dann sagen, ich leg mich jetzt auf die Couch?

00:16:41: Oder geht nicht?

00:16:43: Dann springe ich halt auf und dann reagiere ich in der Sache nach und manchmal und meistens ist nichts dran.

00:16:48: Das muss ich jetzt auch sagen.

00:16:49: Es gibt sehr viele, die machen einfach nur blinden Alarm und dann sieht man, oh Gott, oh Gott, der wird sehr zu Recht von der Justiz verfolgen.

00:16:57: Mit diesem Opfer stimmt auch was nicht.

00:16:59: Also da... Finger weg.

00:17:01: Aber manchmal eben nicht.

00:17:03: Und manchmal stimmt es eben.

00:17:04: Und dann ist es ein sehr, sehr viel Arbeit, der Sache dann auch im Grund zu gehen.

00:17:09: Also ich würde ja denken, ich rufe zuerst vielleicht irgendwie die Polizei an oder ich rufe Anwalt oder eine Anwälte an.

00:17:13: Das haben die ja alles längst.

00:17:14: Die haben ja längst die Polizei angerufen.

00:17:17: Und die haben ja, das ist ja alles schon überwunden.

00:17:19: Die sind ja schon in einem Strudel, aus dem sie glauben, sie kommen nicht mehr raus.

00:17:22: Und zu Recht glauben sie das.

00:17:24: Und deswegen rufen sie an, weil sie sich denken, jetzt ist das ein Fall für die Presse.

00:17:28: Und das ist dann ein Fall für mich.

00:17:30: Ich

00:17:34: habe richtig Bock.

00:17:34: Gab es irgendein Fall in diesem Jahr, der dich besonders eindruckt hat im Guten wie im Schlechten?

00:17:41: Na, also den, den ich eben erwähnt habe.

00:17:43: Da sieht man eben, dass es, da mache ich auch ein Podcast raus, aber jetzt noch nicht.

00:17:48: Jetzt muss ich erst mal das verdauen.

00:17:50: Also es ist so, wir glauben ja alle, dass das Verbrechen weit weg ist von uns und die Polizei auch weit weg ist.

00:17:57: Wir rufen sie mal, wenn wir einen Blechschaden haben und dann sagt die Polizei meistens, machen sie das bitte selber aus mit dem Unfallgegner.

00:18:05: Aber es kann eben auch passieren und diese Leute kenne ich eben in größerer Zahl.

00:18:11: dass du durch Zufall in irgendwas reingerätzt, wo du nicht mehr rauskommst.

00:18:15: Also ich habe zum Beispiel Freunde, die haben einen Sohn, der ist an Silvester losgezogen mit seinen Kumpels und da ist es ja in den Städten, also auch in Hamburg gibt es ja so Stellen, da ballt sich alles und da werden dann Feuerwerkskörper losgelassen, also wie im Krieg ist es da.

00:18:34: Und da ging der auch hin, mit seinen Kumpels in der Ruhm gestanden und überall gingen die Raketen hoch und so.

00:18:40: Und eine dieser Raketen flog in eine Wohnung rein und setzte die in Brand.

00:18:45: Und alle flohen, als da schossen, natürlich wie eine Tarantel der Wohnungsinhaber unten aus der Haustür raus und wollte den Grabchen, der das verursacht hat.

00:18:56: Er wusste allerdings nicht so richtig, wer das ist.

00:18:59: Und der Einzige, der stehen blieb, war der Esel da, der Sohn meiner Freunde.

00:19:05: Und der hatte auch noch so einen gelben Anurag an, weil er war also deutlich zu erkennen.

00:19:09: Und dann hat er gesagt, der hat da die Arrakelle abgeschossen, die hat meine Wohnung in Brand gesetzt, dann kam die Polizei und hat ihn mitgenommen.

00:19:17: Und er hat auch nichts gesagt, er hat seine Eltern nicht angerufen und ist mitgegangen, hat alle Handangaben gemacht und wurde die Nacht überfestgesetzt.

00:19:28: Und am nächsten Morgen, der war damals, jetzt ist er etwas älter, aber damals war er neunzehn.

00:19:34: Und er schlichtstrukturiert und hat dann also mit den Polizisten da, also größere Gespräche geführt, anstatt dass er sofort seine Mama anruft und so, sondern hat da Angaben gemacht über dieses und jenes und dann blieb er die ganze Nacht in Haft, war aber nicht beleidigt, denn die Leute waren nett zu ihm.

00:19:59: Und am Mittag des nächsten Tages kommt er nach Hause und wird von uns gefragt, wie war's denn so?

00:20:05: Und dann sagt er, na so Mittel.

00:20:09: Und dann fragen wir ja, was war denn Mittel?

00:20:12: Und dann erzählt er das, dass er die ganze Nacht im Knast war.

00:20:18: Aber die waren sehr nett, die haben auch gesagt, das wird schon.

00:20:20: Da hab ich mir gedacht, ja, das wird schon.

00:20:22: Pass mal auf, der hat am Schluss eine Riesenanklage wegen Brandstiftung an der Backe.

00:20:26: Da hab ich sofort natürlich einen Rechtsanwalt organisiert, der die Sache dann plattgetreten hat.

00:20:31: Aber so geht's nicht.

00:20:32: Und wenn du dich dann nicht wehrst, sondern meinst, es wird, es klärt sich alles von selber auf.

00:20:36: Es ist wie im Tatort und so.

00:20:38: Kannst du vergessen.

00:20:39: Das sind schon Biografien, die den Berg runtergegangen, weil die Leute sich nicht mit dem Neues-Versumittel begnügt haben.

00:20:48: Und das ist gar nicht so selten.

00:20:50: Hier in diesem Fall, in Bayern war das auch so.

00:20:54: Das ist auch ein harmloser Mensch, der rannte nachts irgendwie rum und dann haben sie einen Täter gebrochen und haben gesagt, der wird es schon gewesen sein.

00:21:01: Genau so war es.

00:21:03: Muss ich sagen, er war es nicht, sondern es war so, wie ich es jetzt geschildert habe, man hat einen herausgegriffen.

00:21:08: Und hat gesagt, der kann sich nicht wehren.

00:21:10: Dem schiebt man's in die Schuhe.

00:21:12: Jetzt können wir nicht dich anrufen.

00:21:14: Je mehr du redest, desto mehr mich mit dir befreundlich

00:21:20: ist.

00:21:20: Du brauchst einen guten Arzt, einen guten Anmater,

00:21:22: als

00:21:23: Türke.

00:21:25: Du bist ja nie

00:21:25: beschuldigt.

00:21:26: Zwei von fünf Türken von wegen, das erlebst du nicht, offen mit der Polizei.

00:21:30: Weißt du, wie oft ich mit der Polizei zu tun hatte?

00:21:32: Weil ich mir neuerdings ein Schnäuzer wachsen lasse.

00:21:35: Das passiert schon.

00:21:39: Das war früher, da haben sie mich früher.

00:21:42: Vielleicht auch mal zurecht, das kann ich nicht mehr so beurteilen.

00:21:45: So, du warst gar nicht unschuldig.

00:21:47: Aber ich bräuchte deine Nummer trotzdem.

00:21:51: Aber Sabine, wie groß ist dein Team eigentlich?

00:21:53: Das frage ich mich wirklich.

00:21:54: Also wie viele Leute arbeiten da?

00:21:56: An

00:21:56: einem Fall?

00:21:57: Ja, also im Allgemeinen.

00:21:59: Nein, also wir von Zeit verbrechen sind inzwischen mehrere.

00:22:02: Aber ich arbeite allein.

00:22:04: Ich arbeite

00:22:05: immer allein.

00:22:05: Ich kann keinen Braun, der nur noch mitwürstelt.

00:22:08: Mache ich

00:22:09: nervös.

00:22:10: Und dann bist du die ganze Zeit vor Gericht?

00:22:12: Nein, ich bin nicht vor Gericht.

00:22:13: Ich mach ja Ermittlungen hinten rum und by the way und am Rande der Veranstaltung.

00:22:19: Aber ich geh auch manchmal in Prozesse und hör mir die Prozesse an und schreib darüber.

00:22:24: Ich hab jetzt zwei sehr interessante Fälle gehabt im Osten.

00:22:28: der Republik.

00:22:29: Ja, bei uns?

00:22:30: Ja, da waren zwei Damen, zwei sehr gut aussehende, aber nicht mehr ganz junge Damen, ungefähr so wie ich.

00:22:38: Und

00:22:39: die haben, die haben in fortgeschrittenem Alter nochmal geheiratet.

00:22:44: Jede einen Witwer, sehr reichen Witwer aus dem Westen.

00:22:48: Sie waren so Wendegewindler, diese kamen so aus dem Ruhrpott oder so und sind dann in den Osten gegangen.

00:22:54: und haben dort sehr viel Geld verdient, der eine als Arzt, der andere als Rechtsanwalt und haben nochmal eine flotte Frau aus dem Osten, eine Ossi, geheiratet und waren dann kurz danach tot.

00:23:07: Das war der Grund, weshalb ich dann vor Gericht war, denn es gab zwei Mordprozesse.

00:23:14: Das war sehr interessant.

00:23:15: Haben

00:23:15: die Ostfrauen die Westmänner umgebracht?

00:23:17: Ja, das ist noch nicht rechtskräftig.

00:23:20: Das eine ist aber schon entschieden als Mordlebenslang.

00:23:23: Das andere ist gerade noch in der Mache.

00:23:25: Da wird noch verhandelt.

00:23:26: Aber ich sehe nicht, wie die Frau daraus kommen soll aus der Situation.

00:23:31: Ich glaube, das andere war ein Zufall.

00:23:34: Das war ein Zufall, dass ein Auto drübergerollt ist.

00:23:38: Haben Sie die wegen der kleinsten Juline der Welt umgebracht?

00:23:41: Ja, ja, es waren, also es geht richtig um Kohle.

00:23:43: Es geht viel um viele Millionen.

00:23:45: Also da, und das Irre ist, dass die Fälle eben durch einen irren Zufall rausgekommen sind.

00:23:51: Also der, der erste, also die eine hat, die den Arzt umgebracht hat, da ging es auch so schon so um zehn, zwanzig Millionen.

00:24:00: Also richtig Geld.

00:24:01: Das ist ein Arzt.

00:24:01: Das ist ein Kardiologe gewesen.

00:24:03: Der kam aus Buchum oder so und hat sich dann In Chemnitz, eine Klinik gebaut hat, die Klinik verkauft, die hat ihm das Geld aus allen Hosen und Beinen raus.

00:24:14: Und der hatte im Tresor so richtig, wie bei Dago Bergdack, also so richtig im Goldbaren und so weiter.

00:24:23: Und der hat die dann geheiratet und dann hat, also lang hat das nicht überlebt.

00:24:30: Und jetzt, welche

00:24:31: Info

00:24:32: ich gerade, welche Info ich da rausgezogen habe, was ich fand, dass so ältere, reiche Witwe mit älteren Frauen zusammen sind.

00:24:39: Ich dachte, cool.

00:24:41: Ja, aber sie sollten

00:24:42: das lieber nicht

00:24:42: sein.

00:24:44: Ja, nicht nur mit den

00:24:44: beiden hätte ich abgeraten.

00:24:47: Das ist auch mal was Schönes.

00:24:49: Die älteren Damen denken auch an die Zukunft und an ihre eigene Zukunft.

00:24:55: In diesem Fall war es eben dann so, dass er dann von einem über Nacht überfallen worden ist und umgebracht worden ist.

00:25:01: Also Auftragskiller?

00:25:02: Das hat man ja damals noch nicht gewusst.

00:25:04: Erst hat man gedacht, naja, das ist also entschuldigbar und die Witwe raufte sich die Haare und so weiter.

00:25:09: Und dann sah man allerdings sie mit dem Killer auf einem Video, weil sie da, weil sie uns zwar noch in dieser Nacht In derselben Nacht, weil sie da eben durch eine Videokamera gelaufen ist, von der sie nicht wusste, dass es die gibt.

00:25:23: Hätte sie das nicht gemacht, hätte man sie nicht nachweisen können.

00:25:25: Da wäre der Fall ungelöst geblieben.

00:25:27: Und so war es, also deutlich habe ich das Video gesehen.

00:25:29: Also gibt es keinen Zweifel dran, das ist sie.

00:25:32: Du hast mal erzählt, dass jeder Mensch eigentlich dazu fähig wäre, jemanden umzubringen.

00:25:36: Ja.

00:25:38: Denkst du, dass wir hier jemanden umbringen könnten?

00:25:41: Ja, jeder von uns.

00:25:42: Klar.

00:25:43: Unter welchen Umständen?

00:25:44: unter den entsprechenden, kommt drauf an.

00:25:47: Also zum Beispiel, wenn du mit jemandem verheiratet bist, der sehr, sehr viel Geld hat und der dir extrem auf die Nerven geht.

00:25:55: Dann überlegst du dir, wie komme ich an das Geld, aber er steht zwischen dir und dem Geld.

00:26:00: Was machst du dann?

00:26:02: Da kommen die hermlosesten Geister auf die bösesten Gedanken.

00:26:06: Das sage ich dir.

00:26:06: Aber schon innerhalb der Familie eher, was soll ich sagen, als ein Fremden?

00:26:10: Also die erste Person, die du umbringen würdest.

00:26:13: Wäre sie in der Familie?

00:26:14: Nö.

00:26:16: Es kommt drauf an, in welche Situation du kommst.

00:26:18: Aber man kommt im Leben echt nicht jeder.

00:26:22: Aber es gibt viele Leute, die kommen in fürchterliche Situationen.

00:26:26: Ich möchte nicht wissen, wie sie da Ukraine

00:26:28: sind.

00:26:29: Ich bin unter Schock.

00:26:30: Ich bin auch mit einer Frau aus dem Osten zusammen.

00:26:33: Pass mal auf.

00:26:41: Ich hab Telekom-Werbung gemacht.

00:26:45: Scheiße.

00:26:47: Du musst wirklich aufpassen, wir sollten heute zu dir kommen.

00:26:50: Ich nerv sie extrem.

00:26:56: Die Frage ist, wie viel hast du auf dem Konto?

00:26:58: Lohnt es sich?

00:27:00: Ich

00:27:01: seh nicht so aus.

00:27:03: Aber der Dim hat schon gut gezahlt.

00:27:08: Ja, ich glaube.

00:27:11: Das

00:27:11: ist immer so eine Kosten-Nutzen, nicht?

00:27:13: Das Risiko?

00:27:14: Wie viel Risiko gehe ich für?

00:27:15: Wie viele einen?

00:27:17: Also der Reiste, den ich kenne, ist Felix Umbryer.

00:27:21: Ich hänge Kameras

00:27:22: auf.

00:27:22: Ich müsste

00:27:22: ihn umbringen.

00:27:23: Felix Umbryer?

00:27:26: Aber ein paar Kameras werden jetzt installiert.

00:27:31: Zu Haus auf jeden Fall.

00:27:34: Ja, und die andere, die ist noch vor Gericht, die wird vorgeworfen, dass sie ihren Mann mit dem Auto überfahren hat.

00:27:41: Und dann als sogenannte Geisterfahrer, also als der ist gechockt.

00:27:45: und dann hat er gechockt, war auch schon etwas älter, wollte also wieder fit sein und schick und so weiter.

00:27:53: Dann kam von hinten ein SUV und hat die

00:27:55: Fahrradlad

00:27:57: gemacht, also furchtbar.

00:28:00: Das ist schwerer nachzuweisen.

00:28:02: Aber von dem SUV fiel ein Stück runter, also bei dem Aufprall.

00:28:06: Und auf diesem Stückchen war eine Nummer.

00:28:08: Und durch diese Nummer kam man auf einen Mann, der dieses Auto gekauft hatte, drei Tage vorher.

00:28:16: Und dieser Mann wiederum war im Dienste der Witwe unterwegs.

00:28:22: Und so schloss sich ein zauberischer Kreis.

00:28:24: Die Polizei hat genau zwei Stunden gebraucht, um sie zu ermitteln.

00:28:29: Es ist ein Familienfest, nicht?

00:28:35: Es

00:28:35: ist ein Familienfest.

00:28:37: Gegen welches Gesetz hast du schon verstoßen, Fari?

00:28:40: Ich weiß nicht einige, aber auf milden Niveau.

00:28:44: Ich war früher viel auf Anti-Nazi-Demos unterwegs.

00:28:48: Da bist du ja schnell mal ein Knüppel auf dem Kopf.

00:28:52: Und sonst einfach Betäubungsmittel durchprobiert.

00:28:59: Und nee, aber nie jemandem doll wehgetan oder so, das nicht.

00:29:04: Ich hab auch früher mal diese kleinen Schnuller geklaut, die waren mal in.

00:29:07: Da gab's so Schnuller, die hat man sich umgehängt.

00:29:09: Kennst

00:29:10: du

00:29:11: die?

00:29:12: Die hab ich immer so fallen lassen im Laden und dann hab ich so, oh Gott, dann hab ich mir mal ein paar eingesteckt und so.

00:29:16: Da wurde ich erwischt, aber es war alles nichts, nichts Schlimmes.

00:29:20: Die Knüppel, die knüppel, die vergesse ich nicht.

00:29:22: Das gehört aber dazu.

00:29:25: Hamburg, da mussten wir die Nazis rausbrüllen.

00:29:30: Das hast du schon mal gegen das Gesetz verstoßen?

00:29:32: Der klaut viel.

00:29:34: Viel, da war

00:29:35: viel.

00:29:35: Ja, muss schon sagen, bevor ich sechzehn geworden bin.

00:29:38: Weil meine Freundin hat immer gesagt, wenn du sechzehn bist, dann ist Scheiße.

00:29:41: Aber davor kannst du... Was soll ich sagen?

00:29:43: Hier

00:29:44: stimmt auch nicht, da haben sie dir falsch gesagt.

00:29:45: Ja,

00:29:45: wahrscheinlich.

00:29:46: Da war schon mal so ein Kajalstift.

00:29:58: Wenn man das einmal macht, dann denkt man, ach, so einfach ist das.

00:30:01: Und dann macht man es ein paar Mal.

00:30:08: Ich wurde

00:30:09: erwischt.

00:30:09: Meine Mutter musste kommen.

00:30:10: Das war, glaube ich, weiß ich nicht.

00:30:12: Ich war so in der Drogerie.

00:30:13: Kette.

00:30:15: Und dann war ich hinten in so einem Hinterzimmer, dann ist die gekommen, das Erste, was sie gemacht hat, sie sieht, macht so ...

00:30:22: Eine Mutter.

00:30:22: ... hat

00:30:22: so in die Luft gespuckt und hat dann auf Türkisch gesagt, warum lass du dich erwischen, Alter, ey.

00:30:32: Dann hab ich aufgehört.

00:30:32: Da hab ich wirklich aufgehört, das war zu peinlich.

00:30:34: Interessant,

00:30:35: ne?

00:30:35: Ja, super.

00:30:35: Ich wurde mal erwischt, als ich Papers geklaut hab, und da hab ich einen gefetscht gekriegt, glaub ich, dann.

00:30:42: Vom Wien?

00:30:42: Vom Papa?

00:30:43: Ja, sicher.

00:30:45: Das wird heute noch düster hier.

00:30:47: Ja,

00:30:47: sicher.

00:30:48: War doch gesaft.

00:30:50: Hast du schon mal gegen das Gesetz verstoßen?

00:30:52: Nee,

00:30:52: eigentlich glaube ich nicht.

00:30:53: Also, ich werd super oft geblitzt eben.

00:30:58: Also, früher so Mundraub.

00:30:59: Sagt man das, wenn man so Sachen nascht irgendwo?

00:31:02: Aber da war ich auch.

00:31:02: Pommes

00:31:03: oder was vom Nachbar-Tisch?

00:31:05: Nee,

00:31:06: so.

00:31:06: Haft der wegen Pommes am Nachbar-Tisch?

00:31:08: So nascht hier aus dem Laden oder so.

00:31:09: wenn man sich da mal so einen nimmt oder so.

00:31:11: Aber wirklich ganz, ganz zahm.

00:31:13: Aber sonst viel geblitzt, das auch.

00:31:14: Siehst

00:31:14: du so ein Raser?

00:31:15: Nee, überhaupt nicht.

00:31:18: Ja, aber in Berlin sind ja überall Blitze, und man muss immer zwanzig fahren.

00:31:23: Ja,

00:31:23: genau so da.

00:31:23: Dann braucht

00:31:24: man kein Raser sein, um geblitzt zu werden.

00:31:26: Ja, na klar.

00:31:30: Welche neue Seite hast du und dir dies Jahr entdeckt?

00:31:32: Ganz ehrlich, also die ist so ähnlich wie bei dir, so mit der Woche, die man braucht nach irgendwas.

00:31:38: Ich hab auf jeden Fall ... Meine neuste Seite ist, dass ich wirklich merke, ganz ehrlich, dass ich alt werde.

00:31:43: Also, dass ich merke, dass ich nicht mehr so viel abkann.

00:31:48: Und dass ich irgendwie, ja, dass so mein Körper langsam anfängt zu zerfallen.

00:31:55: Also, der meldet sich an verschieden.

00:31:57: Und ich glaube, wenn sich Sachen so melden, ist das so der

00:31:59: Anfang ... Wie alt

00:32:00: bist du denn?

00:32:00: ... ist gar nicht schlimm.

00:32:02: Ich bin wirklich fit und so.

00:32:03: Aber ich merke wirklich, dass ich nicht

00:32:08: ... Oh, gerade gleichzeitig nach

00:32:10: Kotze.

00:32:14: Ich bin auch forty-fünf.

00:32:17: Der Arsch fängt an langsam.

00:32:19: Ja,

00:32:19: es irgendwie ist es in diesem Jahr so, dass alle erst mal wirklich merklich, dass ich so, dass ich weiß ich nicht, ich hab irgendwie vorgestern, war ich Boxen und ich hab immer noch so Muskelkater.

00:32:29: Mein Arschstubewehr.

00:32:29: Und ich hatte das vorher nie und das fängt jetzt so an.

00:32:32: Das ist meine neuste Seite.

00:32:35: Voll.

00:32:36: Fari, unfilisiert mir beide erzählt, dass ihr in der Midlife-Crisis seid.

00:32:41: Du auch.

00:32:42: Wie alt bist du denn?

00:32:48: Jetzt ist er doch beeindruckt.

00:32:50: Ich bin

00:32:50: schon ziemlich lang, ehrlich gesagt.

00:32:51: Ich weiß auch nicht inzwischen, ob es eine Ausrede wird.

00:32:54: Also je länger ich dieses Argument sage, desto mehr habe ich das Gefühl, so lange Krise das immer alles zu nennen.

00:33:03: Also so zu tun, als wäre das von außen gekommen oder als wäre ich da so reingeschlittert und könnte nichts dafür.

00:33:08: Also ich glaube, ich fange langsam an, die Verantwortung zu übernehmen.

00:33:12: Ich habe auch tatsächlich einen richtig schönen Moment, ist mir gerade eingefangen.

00:33:15: Darf ich den teilen?

00:33:15: Also der war wirklich berührend von wegen Midlife Crisis für mich selbst.

00:33:20: Ich habe in der Szene gespielt, Nucki Dai, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven, vor sehr attraktiven.

00:33:33: Und die wollten so einen Schott machen zwischen meinen Beinen durch auf so ein johlenes Publikum.

00:33:40: Und man durfte aber mein, man durfte nicht sehen, dass da was hängt.

00:33:45: Also wurde das so aufwendig hochgebunden und so.

00:33:49: Und wirklich mit so Klebestreifen und so.

00:33:54: Das hab ich mit einer Intimacy-Coach, also jemand, der extra dafür bestellt ist, diese Szene zu begleiten, dass ich mich wohlfühle.

00:34:05: Und die hat so auch geklemmt und viel immer so was wieder raus.

00:34:09: Und wir hingen da echt lange beschäftigt und dann hatten wir endlich so ein Ball hier hin gebunden, so an die Haare ran geklebt.

00:34:17: Und dann bin ich da hingegangen zu diesen Frauen mit diesen gekleppen ... Und die haben mich ausgelacht.

00:34:25: Richtig aus tiefsten Herzen.

00:34:27: Die konnten nicht an sich halten.

00:34:28: Obwohl denen gesagt wurden, die haben unterschrieben, dass man nicht sich gegenseitig auslacht.

00:34:34: Aber die konnten

00:34:35: nicht mehr.

00:34:36: Wir hingen da einen Bauchschmerz und haben auf mich gezeigt.

00:34:42: Das war hart.

00:34:43: Und ich war da so als viertzigjähriger Stand da.

00:34:47: Und vor fünf Jahren hättest mir wehgetan.

00:34:51: tief weh getan.

00:34:52: Ich hätte wirklich, ich glaube, ich hätte noch mal versucht, ich wäre noch mal versucht, so Richtung Boxen noch mal, ich greif noch mal an und ich, ich shade mich noch mal, wie diese, diese Midlife-Christ-Typen, die dann noch mal noch einmal Fuckability nach oben holen.

00:35:08: Diese Fuckability, ich will

00:35:09: noch mal,

00:35:10: dass ich schön bin.

00:35:12: Noch einmal, und das hatte ich nicht.

00:35:15: Es hatte ich nicht.

00:35:17: Ich hatte so einen Rückzugsraum ... Du hattest

00:35:18: aufgegeben.

00:35:19: Nee, nee, nee.

00:35:24: Nee, ich ... nein.

00:35:26: Ich bin in meinen Rückzugsraum und da war ein Spiegel.

00:35:29: Der hat mich immer wieder daran erinnert, dass ich wahnsinnig ... Das ist auch bescheuert aussah.

00:35:33: Dann hab ich mir in die Augen geguckt und hatte so einen echten Selbstliebenmoment.

00:35:39: Es kommt jetzt keine Poante.

00:35:41: Ich war wirklich ... hab mich angesehen und so geschmunzelt und gedacht, Okay, es ist okay.

00:35:48: Du bist

00:35:49: wirklich okay.

00:35:58: Wie berührt mich das?

00:35:59: Es war nicht so ein vorgenommenes, irgendwie nicht so ein Coaching-Ding, nicht so hölzern, sondern ich habe mich wirklich angeguckt und so ein mildes Okay gespürt.

00:36:08: Und das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich wirklich dachte, du bist okay, ich mag dich.

00:36:14: Du bist ein Okay-Typ, nicht perfekt, aber ich mag den.

00:36:19: Und das war schön, diese selbst befreundete Moment.

00:36:22: Das war mein Moment des Jahres.

00:36:25: Danke fürs Teilen.

00:36:26: Danke

00:36:27: fürs Hören.

00:36:32: Wie zeigt sich bei dir die Midlife-Crisis?

00:36:34: Es ist eigentlich ähnlich wie ... Also ich stand auch letztens vom Spiegel, hab meine Eier nach oben geklebt und dachte...

00:36:43: Hast du auch, oder?

00:36:43: Ja, ich hab auch welche.

00:36:45: Ich hab auch Eier, sogar mehr als manche Typen manchmal.

00:36:49: Nein, nee, das ist aber, also ich, ich glaube... Ich bin ja jetzt dreiundvierzig, ja, aber ich glaube, das ist dieses Mitleidkreis Alter.

00:36:56: Man wird irgendwann, wird man so abvierzig, denkt man so, ja, jetzt werde ich gemütlich,

00:37:01: ne?

00:37:01: Man hat dann schon sein Leben so vor sich, man sieht sich dann so auf der Couch, ja, ich arbeite, dann gehe ich auf die Couch, dann ist er mein Freund, dann machen wir was zu essen, dann gucken wir Fernsehen, da gucken wir Netflix, also so irgendwann hat man das.

00:37:15: und dann denkt man so, ja, das ist eigentlich ganz cool und das mache ich dann bis ich siebzig bin so.

00:37:20: So ein Film hatte ich irgendwann.

00:37:22: Und jetzt irgendwie seit letzter Woche bin ich komplett am Durchdrehen.

00:37:25: Seit letzter Woche?

00:37:25: Ja, ich bin wirklich so... Ich weiß, von einem Tag auf dem anderen habe ich so eine Panik auf einmal gekriegt.

00:37:30: Sowieso Torschlos-Panik, dass ich so dachte, so ne, Mann, ich bin nicht tot, Alter.

00:37:35: Ich muss jetzt noch mal feiern gehen.

00:37:38: Ich muss Röcke

00:37:39: anziehen.

00:37:42: Ich muss jetzt hier... So viel du sagst, ich muss jetzt hier noch mal sexy sein, Alter.

00:37:46: So wirklich.

00:37:47: Ich weiß nicht, was gerade los ist.

00:37:48: Ich hab das Gefühl, ich muss jetzt noch mal zehn Jahre sexy sein.

00:37:52: Und hast du Schluss gemacht?

00:37:54: Nein.

00:37:54: Darum geht's gar nicht.

00:37:55: Nein, nein, nein.

00:37:56: Es geht nicht um mein Freund.

00:37:57: Es geht um dieses gemütliche Leben, dass man sich dann irgendwann mal so einredet.

00:38:01: Dann denkt man so, nein, jetzt, kennt ihr das?

00:38:03: Man geht jetzt nicht mehr weg.

00:38:04: Man ist jetzt ordentlich.

00:38:06: Man hat sein Leben unter Kontrolle.

00:38:08: Ich habe viel gefeiert früher.

00:38:09: Und irgendwann denkt man, jetzt muss ich mein Leben wieder unter Kontrolle kriegen.

00:38:12: Jetzt muss ich mal gesünder werden.

00:38:13: Und jetzt bin ich gerade so ein bisschen, wo ich so denke, so, ne, muss ich nicht.

00:38:19: Ich weiß nicht, ob das gut ist oder schlecht.

00:38:20: Das ist einfach eine Phase gerade.

00:38:22: Gut, die geht erst seit einer Woche, das ist ja noch

00:38:24: ein Ordner.

00:38:26: Und was erhoffst du dir, was passiert?

00:38:28: Oh, nee.

00:38:31: Einfach wirklich einfach wieder mal ein bisschen rausgehen, keine Ahnung, was erleben, gucken, was los.

00:38:37: Ja, das sieht nicht so aus, als würde das jetzt so ganz schnell passieren bei dir.

00:38:39: Ich glaube

00:38:40: auch nicht.

00:38:40: Ich kann das nicht anders beschreiben, aber so dieses... Ich glaube für Frauen ist das noch mal ein bisschen anders, weil... Also Fari holt jetzt hier rum.

00:38:49: Nein, Scherz.

00:38:50: Das darfst du

00:38:50: sagen oder stimmt ja.

00:38:51: Nein,

00:38:51: da alles gut.

00:38:52: Aber ich hab Drogen dabei.

00:38:53: Also wirklich.

00:38:55: Also ich hab ein bisschen was dabei.

00:38:56: Ja, können wir da mal gucken eigentlich.

00:38:58: Nee, nachher, ich wollte eigentlich... Wie lange sind wir denn noch hier?

00:39:03: Jetzt hier auf der Bühne, man.

00:39:04: Jetzt ernsthaft.

00:39:06: Wie lange sind wir unterwegs?

00:39:08: Ihr habt kein Zeitgefühl.

00:39:09: Wir haben noch ein bisschen.

00:39:10: Ja,

00:39:10: aber wie lange waren wir denn schon?

00:39:14: Stöndchen.

00:39:15: Fünfzig Minuten.

00:39:15: Ach echt?

00:39:16: Erst?

00:39:18: Oh, ha, ja gut, dann noch ein bisschen durch, dann kommt ja noch was.

00:39:24: Ich habe mir fürs letzte Drittel wirklich vorgenommen, ein Experiment auszuprobieren.

00:39:29: Ich würde gerne mit euch gemeinsam ein kleines Experiment

00:39:31: durchführen.

00:39:32: Muss ich aber gucken, später, ob das sich noch ... Sieht

00:39:34: er sich wieder aus, ne?

00:39:37: Dann müssen alle sagen, das hat

00:39:45: alles ausgesagt.

00:39:45: Fiedest du so mit dem Kameraschuss?

00:39:48: Ja, genau.

00:39:49: Wo ist die

00:39:49: Kamera so durch?

00:39:50: Aber bin friedig, dich dieser Aussage oder soll ich noch mehr ins Detail gehen?

00:39:54: Kannst gerne noch ins Detail gehen.

00:39:55: Es

00:39:55: ist wirklich nur das.

00:39:56: Ich weiß nicht, wie es anderen Leuten geht.

00:39:57: Ich fühle mich gerade so hier irgendwie gejudged irgendwie von euch.

00:40:00: Warum?

00:40:01: Nein, Quatsch.

00:40:02: So die so Mitlife-Crisis haben.

00:40:03: Projektion,

00:40:04: das Projektion.

00:40:05: Ich habe ein bisschen Angst vor dem Tod in letzter Zeit.

00:40:08: Ich glaube, deswegen kommt das.

00:40:11: Also

00:40:11: nicht, dass ich jetzt sterbe, sondern ich hab Angst vorm Tod einfach generell.

00:40:15: Aber das ist der Auslöser.

00:40:17: Das

00:40:17: ist der Anfang.

00:40:18: Ja, diese Angst.

00:40:20: Das ist der Anfang.

00:40:21: Weil

00:40:21: das rückt jetzt irgendwie doch...

00:40:23: Du guckst uns grad

00:40:24: an, als wenn wir nicht sterben würden oder so.

00:40:28: Ihr werdet schon sterben.

00:40:29: Ja, das weiß ich.

00:40:29: Du

00:40:29: auch.

00:40:30: Ja, ich auch.

00:40:31: Schon komisch.

00:40:32: Irgendwann kriegen wir einen Anruf.

00:40:33: Aber du meinst, dass du diese mittleren Jahre, dass diese Grundangst, dass der Organismus merkt, halbzeit und vielleicht weniger weiß

00:40:43: ich.

00:40:44: Vor fährt sich, bei mir war das so, war es noch weit weg, sehr weit weg.

00:40:49: Da passen noch ganz viele tolle Sachen.

00:40:51: Jetzt auf der zweiten Hälfte denke ich, soweit ist das gar nicht weg.

00:40:55: Man ist häufiger auf Beerdigung als auf Hochzeiten.

00:40:57: Was jetzt schon?

00:41:00: Ja, es ist so.

00:41:03: Der Tod wird so, der wird fassbar.

00:41:05: Du fängst an, das ist nicht mehr so ein philosophisch-melancholisches, geiles Schnacke.

00:41:12: Ich bin mehr auf Hochzeiten als auf Beerdigung.

00:41:15: Ich bin zwanzig Jahre älter.

00:41:20: Meine Patentierchinder heiraten alle nacheinander

00:41:23: weg.

00:41:24: Irgendwann geht das wieder los.

00:41:25: Aber

00:41:26: Beerdigung hatte ich bisher noch keine.

00:41:29: Aber hattest du eine Mitleid-Crisis?

00:41:33: Ich kann mich nicht erinnern.

00:41:35: Vielleicht kommt sie noch.

00:41:39: Was ich durchhöre, ist, das kenne ich auch, dieses Gefühl, oder dieses so besonders vernünftig zu sein.

00:41:47: Und so ... Ah, in der Ernährung muss man jetzt wirklich mal ein bisschen drauf aufpassen, obwohl gar nicht mehr.

00:41:52: Und wenn ich jetzt eine rauche, dann ... Ah, nee, das geht ja alles gar nicht.

00:41:55: Also, sehr achten.

00:41:55: Kannst du mich?

00:41:56: Ja, ob du das auch mal hattest.

00:41:57: Ja, das hab ich jetzt.

00:42:00: Ich vertrag einfach nichts mehr, deswegen habe ich ja vorhin, weil ich habe ihm ja gesagt, es wird in der Woche bald nicht mehr getan sein.

00:42:08: Also ich muss schon beim Alkohol aufpassen.

00:42:11: Ich trinke jetzt auch lauter alkoholfreies Bier und so.

00:42:13: Nicht immer, nicht immer, aber immer öfter.

00:42:16: Und Figur muss man natürlich auch aufpassen.

00:42:18: Man geht auch auf wie ein Hefenklo.

00:42:20: so, wenn man sich dauernd an irgendwelche Diäten hält, ist auch nervig.

00:42:26: Aber ich verstehe offenbar den Fari-Punkt mit dem Spiegel.

00:42:28: Ich verstehe den offenbar schon so, weil ... Also, für mich sind die mittleren Jahre nämlich so ... keine Ahnung, also ... Das erste Kind zieht aus.

00:42:38: Hörte da ...

00:42:39: Das, man ... Gut sei Dank.

00:42:40: Man hat irgendwie ... Äh ...

00:42:45: Ich bin da viel herrlich, endlich mal wieder Ruhe.

00:42:47: Und nicht nur ein Party und irgendwelche Leute nachts um fünf Uhr abholen irgendwo.

00:42:53: Woll mich mal abmachen.

00:42:55: Alles vorbei,

00:42:56: herrlich.

00:42:57: Eins, A.

00:43:05: Ich glaub aber auch, dass das so ein U ist.

00:43:07: Wir sind ja ganz unten.

00:43:08: Mit Love Crisis ist der unglücklichste Punkt im Leben.

00:43:11: Und dann

00:43:12: geht's wieder nach oben.

00:43:13: Wenn die Kinder raus, dann fängst du an anzugreifen.

00:43:16: Aber wir sitzen richtig in der Scheiße.

00:43:21: Heute war ich auf dem Kindergeburtstag.

00:43:24: Ich

00:43:25: bin immer

00:43:26: noch geladen.

00:43:28: Pferdehof.

00:43:29: Ein Pferdehof.

00:43:31: Mit den beklopptesten Leuten, die es gibt.

00:43:34: Und meine Kinder lieben Pferde.

00:43:37: Oh fuck.

00:43:39: Es ist so scheiße.

00:43:41: Ich hasse Pferde.

00:43:42: Ich bin jetzt gebunden und dann rubbelst du da rum und guckt dich dieses dumme Pferd an und weißt nicht, was es denkt.

00:43:53: Gar nix.

00:43:54: Gar nix denkt's wahrscheinlich mit seinen Spatzen hören und du rubbelst da.

00:43:59: Ruppelts da an diesem Pferd rum und dann reitest du da drei Runden und dann ist vorbei und du hast gefroren.

00:44:04: Es war so bekloppt.

00:44:05: Das war der beschissensste Geburtstag.

00:44:08: Wenn deine Kinder ausziehen, Halli Galli.

00:44:11: Du wirst das alles nie wieder machen.

00:44:13: Aber das musst du raus, dass du mir leidest.

00:44:16: Wenn deine Kinder den Podcast hören, werden sie dich hassen.

00:44:18: Ach, ist das nicht so

00:44:20: jung.

00:44:21: Dass du brauchen, sie kein Podcast.

00:44:25: Nein, ich liebe die.

00:44:26: Die sind okay.

00:44:27: Deswegen macht man das ja alles mit.

00:44:29: Aber man fängt schon an, alles zu rütteln.

00:44:30: Vier und acht.

00:44:32: So ganz klein.

00:44:33: Ja, die ziehen noch nicht aus.

00:44:34: Die

00:44:34: sind noch voll.

00:44:37: Hey, sehr voll schön.

00:44:38: Und habt ihr als ganze Familie noch die komplette Schulpflicht vor euch?

00:44:41: Ja, herrlich.

00:44:42: Das ist A. Okay, wie ist es für dich?

00:44:46: Deine Tochter ist jetzt ausgezogen?

00:44:48: Ja.

00:44:48: Und bräuchst du dich auch darüber?

00:44:50: Nee.

00:44:51: Oh.

00:44:51: Ja, beides.

00:44:53: Aber wir sind ja auch so, deswegen ist es okay.

00:44:55: Aber

00:44:56: ich

00:44:57: fühle offenbar den Punkt, dass wenn sich ganz viele Sachen innerhalb von zwei Jahren ändern, dann verstehe ich schon den Punkt, dass man da irgendwie in die Krise kommt.

00:45:06: Und auf der anderen Seite, klar, ist auch ganz viel Schönes dabei, dass man keine Schulpflicht mehr hat oder

00:45:11: so,

00:45:11: dass man sich nicht mehr so oft sieht oder anders.

00:45:14: Klar, ich verstehe das.

00:45:15: Aber ich fand eben diesen Blick in dem Spiegel, ich gucke mich super selten im Spiegel an.

00:45:19: Und wenn ich mal reingucke, so ... Wenn ich vom Pissen komme, gibst du einen Spiegel, dann gucke ich und denke so,

00:45:26: hui,

00:45:26: hui, hui.

00:45:28: Hat sich doch einiges geändert oder ganz schön müde und so.

00:45:30: Dann sehe ich das eben.

00:45:31: Dann hatte ich das in den letzten anderthalb Jahren, dass ich dachte, wenn es eine Midlife-Crisis gibt, dann ist die Diss jetzt gerade.

00:45:38: Und das aber gar nicht, weil ich irgendwie verloren gehe oder zu viel, weiß ich nicht, zu früh schlafen gehe oder zu viel auf dem Sofa liege, sondern eigentlich nur, weil die Sachen sich ändern und weil mein Innerstes merkt, Alter, Es passiert gerade so viel, was ich vielleicht gar nicht in der Hand habe.

00:45:55: Und irgendwo da befindet man sich.

00:45:58: Und ich finde, das ist irgendwie das Verwirrende, dass man sich beschäftigen kann, dass man sich neue Sachen, meinetwegen auch neue Leute oder keine Ahnung, was sucht.

00:46:05: Das ist es gar nicht so.

00:46:07: Und ich finde so diesen Punkt, dass die Sachen aufhören oder feste Strukturen auseinanderbrechen, wie eine Familie.

00:46:14: Das finde ich superkrisig.

00:46:16: Wir telefonieren ja wirklich relativ häufig, aber wir reden ja zum ersten Mal drüber, dass du sowas wie die Midlife Crisis

00:46:20: hast.

00:46:20: Nee,

00:46:21: hab ich aber nicht.

00:46:23: Aber für mich könnte das, so hab ich immer gedacht, muss Krise sein.

00:46:27: Weil ich dann immer so denke, ja, was ist denn diese komische Krise, wenn die Leute dann anfangen, mit diesen komischen Bikes durch die Gegend zu fahren oder so.

00:46:34: Aber ich versteh's jetzt ja auch, weil ich hab auch Knie.

00:46:37: Ich versteh das schon mit dem Fahrrad.

00:46:39: Aber stell dir mal vor, deine Tochter würde nicht ausziehen und würde wie ein alter Schweizer Käse bei dir hoppen, bis sie vierzig ist.

00:46:45: Ist ja doch noch viel schlimmer, oder?

00:46:46: Total,

00:46:47: total.

00:46:48: Aber der Punkt ist loslassen hat, glaube ich, viel auch mit Mitlife quasi zu tun.

00:46:52: Aber ich mag das Wort auch nicht.

00:46:53: Sondern vielleicht ist das ja auch dann einfach ganz, ganz oft.

00:46:56: Also ich meine, guck's dir ganz, ganz viel zurück und denkst dir, hey, das und das hab ich gemacht, das war scheiße.

00:47:02: Wie geht's weiter?

00:47:03: Ich hab Angst vor der Zukunft.

00:47:04: So was dachte ich.

00:47:05: Nee, bei

00:47:05: mir ist das so ein Rütteltest.

00:47:08: Ich steh vor meinem Lebenswerk bis zur Hälfte und guck mir das an und denk, das ist aber auch ganz schön gewachsen aus alten Mustern und teilweise auch Mustern, die mir jetzt erst bewusst werden.

00:47:22: Und dann siehst du da so dein, dieses Gerüst und dieses Etwas und es wächst ein anderer Teil, der irgendwie Lust hat, das alles zu dekonstruieren, alles so runterzureißen und nochmal neu zu beginnen oder anders zu beginnen oder so Anteile in sich.

00:47:36: irgendwie den so ein bisschen Auslauf zu liefern, die noch nicht so da waren.

00:47:41: Also dieses eingestaubte, dieses eingegrabenen, diese lebendigen Leichen, die es so oft um einen rum gibt, dieses Gefühl, du lebst, du atmest irgendwie, aber irgendwie fühlst du dich tot an.

00:47:53: Da ist nichts mehr vital.

00:47:54: Es gibt so oft, ich weiß jetzt nicht, wie ihr seid, aber es ist oft so, dass du das Gefühl hast, oh Mann, irgendwie... Das kann's doch nicht sein.

00:48:02: Wir leben nur einmal und der Tod wird einem bewusst.

00:48:05: Ich krieg so eine unfassbare Lust, das noch mal so richtig auszuschürfen.

00:48:09: So richtig reinzugehen.

00:48:10: Und dann probier ich's halt letzte Woche mit

00:48:13: Saufi-Saufi und dann hast du eine Woche.

00:48:15: Saufi-Saufi

00:48:15: und noch ein bisschen was anderes und so.

00:48:17: Das hat auch was Positives, was du gesagt hast.

00:48:19: Weil ich dachte früher immer, ich bin so die lebensbeneinende.

00:48:23: Lebensbeneinende?

00:48:24: Ja, das ist ja auch immer so mein Image so ein bisschen.

00:48:27: Guck mal, die findet alles kacke.

00:48:30: Und so.

00:48:31: Und jetzt merke ich aber, und ich dachte mal, ich mag das Leben nicht, aber jetzt merke ich, ey, ich liebe das, ich finde das Leben richtig geil.

00:48:37: Nur hoher Anspruch, das

00:48:39: war ein hoher Anspruch.

00:48:40: Ja,

00:48:40: genau, genauso wie du sagst, durch meine Midlife-Crisis gerade merke ich so, krass, ich will alles aus diesem Leben rausholen, was man rausholen kann.

00:48:48: Und dann merke ich erst mal, wie heftig geil ich das Leben eigentlich finde.

00:48:51: Und ich weiß ganz genau diese Zombies, die du manchmal meinst, die dann irgendwo da sitzen und das gar nicht schneiden, wie geil das Leben ist und die dann so ...

00:48:58: Ja, aber man wird ja selbst fast so.

00:49:00: Genau, man hat so Schüsse.

00:49:03: Und dann hängst du da abends und machst immer das gleiche.

00:49:07: Ist das das Leben, ist das das, soll es das gewesen sein?

00:49:10: Und dann kommst du in so, ich bin dann so in Berührung gekommen, relativ spät mit so Queerszenen.

00:49:15: Alter Schwede, dann haben die in ihrem Safe Space ... eine Freiheit kreiert, die sozusagen, weil sie mussten, weil sie in dieser normativen Gesellschaft nicht anerkannt waren, haben sie gesagt, okay, dann machen wir hier einen Freiraum auf, in dem wir uns leben dürfen, in unserer Eigentlichkeit, in unserer Wesentlichkeit.

00:49:32: Und dann erlebst du plötzlich eine andere Lebendigkeit und Freiheit, wo ich noch so Schamgrenzen habe und irgendwelche richtig und falsche Zwänge in mir entdecke, und dann befreit dich das mit.

00:49:45: Und dann denkst du, warum trage

00:49:46: ich nicht morgen

00:49:46: Rock,

00:49:47: wenn ich Bock drauf hab?

00:49:49: Ich bin auch bald dabei.

00:49:52: Warum nicht?

00:49:56: Man muss raus aus diesem Konstrukt, aus diesem ganzen Mann, Frau, Türke, Deutsch, was ich da mitgekriegt hab.

00:50:03: Und wo ich so unterwegs war in meinem bürgerlichen Leben, so angekommen, merke ich einfach, ich hab Lust, ein bisschen was davon wegzureißen, ohne Menschen zu verletzen.

00:50:12: Und dann irgendwie noch mal ... Noch mal neu.

00:50:15: Auch mein Beruf, der ja sehr gewachsen war aus so einer Anerkennungssucht.

00:50:19: Ich wollte unbedingt gesehen und geliebt werden und so weiter.

00:50:22: Und dann sitzt du da und denkst immer, nee, das ist es nicht mehr.

00:50:25: Ich bin jetzt einigermaßen gefüllt.

00:50:27: Ich kann jetzt in so ein Spiel gegucken und mich mild anlächeln.

00:50:30: Ich brauch nicht mehr die Zuspruch von den twenty-fünfjährigen.

00:50:33: Das ist total schön.

00:50:34: Und wenn du dann anfängst zu gucken, noch mal neu, was könnte es jetzt sein?

00:50:38: Das ist spannend.

00:50:39: Das Neue ist noch nicht so richtig da, aber das alte ... Das ist meine Midlife Crisis.

00:50:45: Was bedeutet das für dein Umfeld?

00:50:47: Das ist mich so easy peasy.

00:50:50: Ich meld mich aber viel nicht mehr.

00:50:52: Ich ghoste einfach viele alte Bekanntschaften.

00:50:56: Manchmal teile ich mit, wo ich bin, manchmal gehe ich mit dieser Krise in Kontakt.

00:51:01: Ich will vieles nicht mehr von früher.

00:51:05: Ich mach das nicht mehr so gerne mit.

00:51:07: Und für die ganz nahen, die sind im Kontakt damit.

00:51:10: Aber ganz ehrlich, das ist eine komische Umwälzung.

00:51:13: Also, es ist richtig was los.

00:51:14: Ich weiß nicht, also, wenn ich in einem Jahr mich dann unterwegs ... Also, wenn du mich noch mal einlädst, weiß ich nicht, ob ich kommt.

00:51:21: Also, nee, dann kommt ja klar.

00:51:25: Aber keine Ahnung.

00:51:28: Spannende Phase war sich so ein bisschen Vertrauen in die Ungewissheit.

00:51:33: Hast

00:51:33: du eine Idee, wie diese Ungewissheit aussieht?

00:51:37: Willst du noch Schauspieler sein?

00:51:38: Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, muss nicht sein.

00:51:41: Ich bin sehr rigoros, habe sehr viel abgesagt.

00:51:43: Das habe ich echt gelernt.

00:51:45: alles möglich abgesagt.

00:51:46: Ich bin jetzt wirklich so Freude als höchste Intelligenz, ist gerade bei mir aktiv und sucht gerade nach Resonanz.

00:51:53: Das ist gerade mein Lieblingswort des Jahres.

00:51:55: Ich gehe nur noch über Resonanz und guck, wo es resoniert.

00:51:59: Und wenn nicht, dann mach ich es nicht.

00:52:01: Und wenn ich so mit Kita-Eltern irgendwie zusammensitz und dann redet wieder irgendwie, weiß ich nicht, über den neuesten Ahnung, Rack oder was weiß ich was, dann sage ich Leute, ich sterbe gerade.

00:52:14: Sterbe in diesem Moment.

00:52:18: Das ist brutal.

00:52:20: Ich bin wirklich ein bisschen brutal.

00:52:22: Ich bin bestimmt auch unerstehlich für einige.

00:52:25: Das ist nicht höflich, aber es mir scheißegal.

00:52:29: Es mir scheiß tut

00:52:31: so gut.

00:52:32: Wenn man einen Kind gezeugt hat, hat man das auf dem Arm.

00:52:36: Dann sitzt man in einem Kita-Verband und merkt, ah ja, Scheiße.

00:52:40: Daran hab ich die ganze Zeit nicht gedacht.

00:52:43: Ich will nicht so toll gegen die sein, weil die sich richtig lieben.

00:52:46: Nein,

00:52:46: die sind auch toll.

00:52:48: Aber ich find schon

00:52:49: ... Das nervt auch.

00:52:52: Der

00:52:53: Chat.

00:52:53: Der E-Mail-Verkehr.

00:52:56: Was ist denn mit euch los?

00:52:58: Ich hab aber auch immer die Fehler gemacht, ganz am Anfang.

00:53:00: Möchte jemand die Kita-Vertreterschaften?

00:53:03: Ja, ich.

00:53:04: Und alle immer so ... Großen Anfängerfehler, hab ich da sehr viele gemacht.

00:53:10: Das ist ein schwerer Fehler.

00:53:11: Das ist verbrechen, da kannst du in Ihrem Pferd.

00:53:14: Ja, auf jeden Fall.

00:53:16: Ich bin nach deiner Lippen nicht mehr.

00:53:18: Sag mal, Mathe, dürfen wir dich auch was fragen?

00:53:21: Bin du willst?

00:53:22: Was war dein Jahr, wenn du zurückblickst auf das letzte Jahr?

00:53:26: Wer war dein Lieblingsgast?

00:53:28: Sag mal.

00:53:28: Was hast du denn da so erlebt?

00:53:29: Ein schönster

00:53:30: Moment.

00:53:31: Bist du auch in der Midlife Crisis?

00:53:34: Also ich frage mich die ganze Zeit, ob ich eine haben sollte, weil es fühlt sich irgendwie spannend an.

00:53:39: Wie

00:53:39: hört sich das schon, wenn ich das so höre, mit dem Spiegel und so weiter?

00:53:42: Das war interessant, aber ich glaube, ich habe keine.

00:53:47: Schade eigentlich.

00:53:49: Und ansonsten, ich fand das eigentlich... Ähnlich, was du so gesagt hast, in dem Momenten, wenn ich hier sitze und so weiter, dann ist das alles, finde ich das immer großartig.

00:54:01: Und auch im Podcast zu sein, mit meinen Freunden zu sein, und sobald es irgendwie rauszoomt, in Weltlage, dann denke ich, oh Gott, oh Gott.

00:54:08: Und jetzt am Ende des Jahres habe ich, denke ich so, ich

00:54:11: hab, ich kann, Ulf Posch hat dein Freund, oder?

00:54:16: Was, du hast keinen Bock mehr?

00:54:18: Keinen Bock mehr, worauf?

00:54:20: Nee, auf Weltlage.

00:54:23: Auf Weltlage hab

00:54:23: ich keinen Bock mehr.

00:54:24: Das würde die Welt aber nicht interessieren, mein Lieber, ob du da Bock hast.

00:54:27: Nee, das weiß ich.

00:54:29: Aber hast du noch Bock auf Weltlage?

00:54:30: Nee, aber ich informiere mich soweit, dass ich weiß, wann ich in den Keller gehen muss.

00:54:39: Ich krieg ja schon überall.

00:54:40: Wir haben jetzt so Wurfzettel bekommen, Katastrophenschutz, decken sie sich mit Wasser ein und so.

00:54:46: Habst du das nicht bekommen?

00:54:48: Wir haben das gekriegt.

00:54:52: Ist die Regierung aufmerksamer offenbar als in Berlin?

00:54:55: Wir haben nur folgepiste Matratzen.

00:54:59: Hallo, ich liege unter der Matratze.

00:55:01: Mir

00:55:02: kann nix passieren.

00:55:04: Was für ein Katastrophenschutz.

00:55:06: Ja, katastrophenschutz.

00:55:08: Was man machen soll, wenn man zum Beispiel ein Blackout kommt.

00:55:11: Der Blackout ist ja immer wieder ... Du liest keine Zeitung.

00:55:14: Jetzt sag ich dir, was drinsteht.

00:55:16: Also der Blackout ist immer wieder ein Thema ...

00:55:19: Habt ihr das mitbekommen?

00:55:20: Mit Blackouts?

00:55:21: Nee.

00:55:21: Jetzt

00:55:22: gerade?

00:55:24: Ja.

00:55:26: Oh, war ja.

00:55:26: Letztes Wochenende hatte ich ...

00:55:27: Ich hoffe, es ist

00:55:29: keiner, sonst wär's

00:55:30: eben

00:55:32: dunkel.

00:55:32: Aber wenn dann auf einmal kein Strom mehr ist, weil Stromversorge angegriffen werden oder so.

00:55:38: Ich hab gehört, man soll die Badewanne volllaufen lassen und sich so ein Radio holen, was man so handbetreiben kann.

00:55:45: Richtig?

00:55:47: Mit so einer kleinen Maus, die

00:55:48: da drin ist.

00:55:49: Es steht alles in diesem Katastrophenschutzbüchelchen.

00:55:52: Er hat das nicht

00:55:53: mitgebracht.

00:56:07: Kann ich mal kurz bei dieser Midlife Crisis bleiben?

00:56:09: Immer noch.

00:56:17: Das ist für mich in diesem Jahr neu, dass ich etwas nostalgischer nach hinten gucke.

00:56:23: Also, ich gucke ein bisschen.

00:56:24: Also, wir gehen ja nächste Woche zur Radiohead.

00:56:27: Ich höre die ganze Zeit nur nach Radiohead und Oasis und solche Sachen.

00:56:30: Und ich bin laut Spotify-Alter auch noch u.a

00:56:34: Also, es ist wirklich richtig

00:56:35: hart

00:56:35: geworden.

00:56:35: Ich bin einundzwanzig.

00:56:36: Du bist einundzwanzig?

00:56:38: Ja.

00:56:39: Laut Spotify-Alter.

00:56:40: Deutschrap.

00:56:42: Bei mir war es u.a.

00:56:44: In diesem Jahr war ich nie nostalgisch, hab nie so zurückgedacht.

00:56:49: Aber in diesem Jahr hat das so angefangen.

00:56:51: Also, dass ich so ein bisschen dachte, ah, das war so und so, das war so und so.

00:56:54: Kennt ihr das in eurer Mittellach-Crisis?

00:56:57: Ich bin gar nicht neu, das ist nostalgisch.

00:56:59: Also, ich habe sowas gar nicht.

00:57:01: Ich bin auch nicht sentimental oder ich schmeiß alles weg von früher.

00:57:04: Sorry, es hört sich so hart an, aber ich mich interessiert, dass ich was vorher war oder ich habe eigentlich beräuchte nichts.

00:57:10: Ich bereue eher die Sachen, die ich nicht gemacht habe.

00:57:13: Zum Beispiel?

00:57:13: Das kann man jetzt hier nicht sagen.

00:57:20: Nein,

00:57:20: aber ich bin da nicht so.

00:57:21: Nee, so nostalgisch bin ich gar nicht, eigentlich.

00:57:24: Fari, du?

00:57:25: Nee, ich bin zu vergesslich.

00:57:27: Das ist wirklich mein Problem.

00:57:28: Ich wäre gerne, glaube ich.

00:57:29: Ich wäre gerne nostalgisch.

00:57:31: Aber ich bin unfassbar vergesslich.

00:57:33: Es ist einfach vorbei.

00:57:35: Ich bin einfach im Hier und Jetzt und also ich sitze jetzt hier mit euch und das genieße ich und so.

00:57:40: Und ich glaube, dass das auch alles hier stattfindet jetzt.

00:57:43: Auch die Nostalgie findet jetzt hier statt.

00:57:45: Ich glaube einfach, dass das... Ich habe das leider nicht.

00:57:49: Ich bin aber auch so ein Schlüsselkennig.

00:57:51: Ich glaube, ich war nur unterwegs.

00:57:52: Wir sind ständig umgezogen.

00:57:54: Es war eine sehr unstehte, sehr nicht stabile Zeit, mein ganzes Leben.

00:58:00: Und ich glaube, deswegen ist es so, es wird daran gewöhnt, dass es bricht.

00:58:05: Der Bruch ist mein Zuhause, habe ich irgendwann gedacht.

00:58:07: Ja, es klingt tragisch und war es auch.

00:58:12: Aber es hat mich auch gefüttert an so einer Stelle.

00:58:16: Nicht nur Resilienz, sondern auch was genährt.

00:58:20: Auch eine Vielfalt.

00:58:23: Vielleicht ist das in meinem Midlife Drive, dass ich gerne mit brechen, mit dem, was sich so einrichtet.

00:58:28: Das Einrichten ist für mich immer eine Sehnsucht gewesen, anzukommen.

00:58:32: Aber gleichzeitig, wenn ich ankomme, breche ich wieder auf.

00:58:36: Wie sind wir da noch mal hingekommen?

00:58:37: Was war die Frage?

00:58:38: Nostalgie.

00:58:39: Nostalgie.

00:58:40: Aber ich hab mich auch nicht so.

00:58:41: Nicht so doll.

00:58:42: Hast du das?

00:58:43: Nicht so.

00:58:44: Ich hab gestern Abend in Friedrichshain übernachtet und bin dann nachts noch durch den Kiez gelaufen.

00:58:48: Ich fand's so krass, weil ich hab das, ich glaub, von neunzig bis, keine Ahnung, hab ich da gewohnt.

00:58:54: Und ich war, glaub ich, auch seitdem nicht mehr so viel Nachts da unterwegs.

00:58:57: Und ich bin dann so rumgelaufen.

00:58:58: Und dann gibt's ja so ein paules Metal-Eck, wo ich früher mal gekickert habe.

00:59:02: Und ich hab das dann schon manchmal, dass ich dann so ... Gestern guck ich durch dieses Fenster, dann kickern die da so.

00:59:08: Da hab ich damals in meiner Freundin Amsel gespielt und die anderen hatten Handschuhe.

00:59:12: Dann geh ich um die Ecke und denk, da hab ich im Callcenter gearbeitet und so.

00:59:16: Aber das ist nicht mit so einer Träne im Knopfloch, dass das geiler war.

00:59:19: Aber ich fühl dann so was schon.

00:59:22: Das wär zufriedrig sein.

00:59:23: Ansonsten, was war da los?

00:59:26: Ich war da sehr lang nicht mehr.

00:59:27: Ob ihr da alle wohnt oder so, aber ich find's

00:59:29: schon wow.

00:59:30: Du hast gestern in Prüger Leim mitbekommen, was du mir erst erzählt.

00:59:33: Ja, genau auch.

00:59:34: Ja.

00:59:35: Prügelei?

00:59:36: Ja, es war ganz, ging alles so ganz, war ganz kurz viel.

00:59:38: Ich war echt so ein bisschen reizüberflutet, wobei ich eigentlich gar nicht so bin.

00:59:41: Aber ich Prügelei sagen auch nur Leute, die noch nie in der Schlägerei

00:59:46: waren.

00:59:48: Prügelei, ja.

00:59:49: Eine kleine Rauferei, ein Fritz ist

00:59:51: da hin.

00:59:51: Eine Rauferei,

00:59:53: eine

00:59:53: Rauferei.

00:59:53: Sie haben

00:59:54: sich geweigt an Boxy.

00:59:56: Aber es zieht dich das auch so an.

00:59:58: Aber so eine

00:59:58: Brügellei,

01:00:00: ich hab da so einen Resonanz.

01:00:02: Da ist so was Lebendiges.

01:00:04: Mein Vater,

01:00:04: das war's.

01:00:05: Mein Vater hat mal am Hermannplatz, war eine Schlägerei mit so zehn, fünfzehn Leuten.

01:00:10: Und das war schon ernst.

01:00:12: Und mein Vater ist wirklich so, da darf ich mal kurz ausstehen, der war zu Besuch und er hat dann die Hände so nach hinten genommen und ist dann so in diese

01:00:18: Reise.

01:00:20: Und ich dachte, hey Papa, wo willst du denn hin?

01:00:22: Ich bring die auseinander.

01:00:26: Die nehmen dich gleich auseinander, Alter.

01:00:28: Also, der wollte schlichten.

01:00:29: Der dachte, er redet jetzt so zwei, drei weise türkische Worte, sagt da irgendein Sprichwort.

01:00:34: Und die sind dann alles, oh, danke, dass sie ... Danke, dass Aller sie gesammt hat.

01:00:42: Wir hören jetzt auf.

01:00:45: Ist er reingegangen

01:00:45: oder nicht?

01:00:47: Ich muss ihn rausziehen, richtig.

01:00:49: Zweimal muss ich ihn rausziehen, aber er wollte das einfach schlichten.

01:00:53: Ja, das fühle ich, das fühle ich.

01:00:55: Aber Matze, bist du nostalgisch?

01:00:58: Als ich damals noch auf so einer Bühne gestanden habe und auf meinem Bass rumgeslappt habe.

01:01:02: In einer Band.

01:01:03: Nee, eher in der Musik.

01:01:05: Da bin ich total nostalgisch eher gerade.

01:01:06: Ja, achtundachtzig.

01:01:08: Achtundachtzig, offensichtlich.

01:01:09: Und da vor allen Dingen auch in der Zeit, wo ich noch gar nicht gelebt habe, dementsprechend.

01:01:12: Aber das habe ich total.

01:01:14: Ja.

01:01:15: Akki,

01:01:16: wenn ich dich hier so angucke, hättest du vielleicht auch Lust, Musik zu machen.

01:01:19: Ja, klar.

01:01:20: Das kommt

01:01:21: ja spontan mit dem Klavier.

01:01:30: Es gibt ein Lied von dir, was eins, also meine absoluten Lieblingslieder ist.

01:01:34: Ich weiß nicht, als ich das zum ersten Mal gehört hatte, bis mir mein Freund Fiete vorgespielt.

01:01:39: Ja,

01:01:39: aber bei Fiete muss man auch sagen, damals ... Also, Fiete war damals in meiner Plattenfirma.

01:01:45: Das ist heute

01:01:46: auch hier, glaube ich, oder,

01:01:47: Fiete?

01:01:47: Fiete, bist du da?

01:01:50: Ja, Fiete.

01:01:50: Und dann muss man eben schon sagen, dass ... Also ich weiß, was ich spiele, weil wir haben es heute den ganzen Tag geprobt, weil wir haben ewig nicht mehr geprobt.

01:01:58: Und bei dem Song war das nämlich so, dass der fast gar nicht aufs Album gekommen wäre.

01:02:03: Und Fiete dann immer die ganze Zeit gesagt hat,

01:02:04: das,

01:02:05: das ist.

01:02:06: Und ich so, ja warum?

01:02:06: Ja, ich glaube, Fiete, du hast gesagt, dass du geheult hast oder so.

01:02:09: Und dann war das offenbar so der Hauptgrund.

01:02:11: Und ich bin Fiete sehr dankbar, weil ohne den Song wäre, glaube ich, alles irgendwie auch vielleicht anders gelaufen.

01:02:17: Ich weiß es nicht.

01:02:18: Auf jeden Fall geht da ganz, ganz viel rüber Richtung Fiete.

01:02:22: Und ja.

01:02:24: Schöne Bitte.

01:02:27: Möchtest du das Spielstil falsch spielen?

01:02:28: Ja.

01:02:29: Hul?

01:02:30: Ja.

01:02:30: Soll ich die beiden anderen auf die Bühne holen?

01:02:32: Alter, mein Muskelkarte.

01:02:35: Boah, ey.

01:02:38: So, jetzt gleich geht's los.

01:02:39: Wartet, einen Augenblick.

01:02:40: Hi.

01:02:42: Großen Applaus, das ist Havivi, der spielt Piano.

01:02:45: Und das ist Nicky, der

01:02:46: spielt Cello.

01:02:53: Du humpst ja wirklich

01:02:53: rüber.

01:02:54: Ja, genau.

01:02:56: Aber ich muss auch noch mal sagen wegen der Prügelei, also ich komme ja aus dem Kampfsport und wenn sich Leute prügeln und ich dann aber auch nichts machen kann und dann kam auch die Polizei und das war ein Durcheinander, dann muss ich, dann beobachte ich mich dabei, wie ich anfange zu analysieren.

01:03:09: Warum?

01:03:10: Die Beintechnik.

01:03:12: So bin ich da der.

01:03:14: Aber gestern war ich dann auch so, ja schnell mal weg.

01:03:20: Ich habe das Lied damals geschrieben.

01:03:22: Als ich mit dem Hollandrad meiner Oma von meinem Elternhaus über die Feldmark gefahren bin in den alten Laden, wo ich als zwölfjähriger auf den Dorf tanzen konnte, da gab es dann immer Mittwoch so in die Disco und mein großer Bruder hat mich mitgenommen.

01:03:34: Und irgendwann saß ich da und durfte da mich ins Klavier setzen und es ging ziemlich schnell und ich habe ... Ein Lied über meine Pubertät geschrieben, über alle Irrungen und Würrungen und über die Wegweiser, über die ersten Küste und über Kurt Cobain und meine Bushaltestelle mit dem eingeritzten Anarchiezeichen.

01:03:52: Das Lied heißt die schönste Zeit.

01:04:16: Es gab nun dich und mich da

01:04:18: draußen, große Felder

01:04:21: und sehen doch viel mehr nicht.

01:04:24: Es war Ninze in

01:04:25: vierneinzig und wir wussten nicht wohin.

01:04:28: Also gingen wir in deinem

01:04:30: Welt Und wir teilen

01:04:33: uns unseren Wortmenn.

01:04:36: Das erste Bier, mein Mova und den Frust Im Nachbus, Fenster der Mond.

01:04:44: Der erste Kuss war erbärböle und spuckend Wie ein Polaräute im Regen leicht verschwommen.

01:04:52: Das war die schönste Zeit.

01:04:54: Die schönste Zeit.

01:04:56: Weil alles dort begann.

01:04:58: Die schönste Zeit.

01:05:00: Berlin war wie New York.

01:05:03: Einmal im weit entferntem Ort.

01:05:07: Und deinen Tränen waren kein

01:05:09: Jahr.

01:05:11: An dem Tag als Köppgebein

01:05:13: stand, lagst

01:05:14: du in mein Arm.

01:05:16: Das war die schönste Zeit.

01:05:18: Die schönste Zeit.

01:05:20: Weil alles dort begann.

01:05:22: Die schönste Zeit.

01:05:25: Dein erstes Tattoo war dann der Refrain.

01:05:29: It's better to

01:05:30: burn out than to fade away.

01:05:34: My, my, hey, hey.

01:05:36: Und ich kaufte mir Neil Young

01:05:38: und einer warner Schirmt.

01:05:41: Als du später wegzugs, brach ich heimlich zu sein.

01:05:45: Ich spielte unentweckend Gitarre.

01:05:47: Heute auf Papier.

01:05:48: Du warst ein Poder heute im Regen.

01:05:51: Und mein erstes Lied, das war die schönste Zeit.

01:05:55: Die schönste Zeit.

01:05:57: Weil alles

01:05:58: dort begann.

01:05:59: Die schönste

01:06:00: Zeit.

01:06:01: Und Berlin war wie New York.

01:06:05: Mein Wald entfernt dort.

01:06:08: Und deine Zrennen waren kajal.

01:06:13: An dem Tag, als Köttgebängscht ab, lagst du mein Arm.

01:06:17: Das war die schönste Zeit.

01:06:19: Die schönste Zeit.

01:06:23: Hey, hey, my, my.

01:06:35: Was wir nicht kennen, ist irgendwas wiederhol'.

01:06:39: Kein Augenblick, kein Moment, kann sich je wiederhol'.

01:06:43: Was wir nicht kennen, ist irgendwas wiederhol'.

01:06:47: Wir können nicht zurück und warum sollten wir auf?

01:07:01: War die schönste Zeit?

01:07:03: Die schönste Zeit?

01:07:05: Weil alles dort begann?

01:07:07: Die schönste Zeit?

01:07:09: Und Berlin war wieder in den Fandau Und deine Zähne war am Kajal Im Tag als Kölngebächtel.

01:07:23: Lass es tun meiner.

01:07:25: Das war die

01:07:26: schönste Zeit.

01:07:29: Well, whatever, never mind.

01:07:30: Hab letzte Nacht von dir geträumt Und von der schönsten Zeit.

01:07:35: Die schönste Zeit Da wo

01:07:37: alles begann.

01:07:39: Die schönste Zeit.

01:08:07: Ich hab auf jeden Fall, als mir das Video damals vorgespielt hat, ich hab da auf jeden Fall auch geholt, das erste Mal.

01:08:13: Danke, ja, also, hey, fiete noch mal, ne?

01:08:18: Weil ich weiß, was noch, das war irgendwie komisch, ne?

01:08:22: Ist das

01:08:22: eine echte Geschichte?

01:08:24: Ja, das ist eine wirklich... Was ist

01:08:25: mit der Frau, wo ist die jetzt?

01:08:27: Ach so,

01:08:28: wir haben,

01:08:28: ich glaub, vor letzte Woche immer wieder telefoniert.

01:08:30: Wir haben alle viel Kinder gekriegt und so, aber das, also... Für mich war das damals so die absolute Rettung, weil ich hatte schon das Gefühl, deswegen haben wir auch so früh mit Kampfsport angefangen, mit der Prügelein, weil ich schon das Gefühl hatte, dass ich gerade bei mir in dieser Dorfgegend damals am Randgebiet, Helmstedt und so, ja, da einfach so wenig Verbündete, und ich hab die dann irgendwann morgens im Dorfbus Richtung Gymnasium kennengelernt, und die war eben, die war zugezogen, das war einfach ein absoluter Glücksfall.

01:08:56: Also auch wegen der ersten großen Lieber war einfach, dass man überhaupt jemanden hatte, mit dem man mal ein paar Sachen teilen konnte.

01:09:01: Richtig

01:09:02: gut.

01:09:02: Wie lange wart ihr zusammen?

01:09:03: Auch gar nicht so lange.

01:09:06: Es war damals, es war irgendwie so eine Freundschaftsliebe, liebe Freundschaft.

01:09:11: Voll gut.

01:09:13: Wie positiv er ist, ey.

01:09:14: Ja, aber was, also ja.

01:09:15: Alle

01:09:15: anderen würden sagen, voll schlimm und er voll

01:09:17: gut.

01:09:17: Nein, das ist aber auch...

01:09:18: Also ich war in der Friend Zone, das war richtig

01:09:20: cool.

01:09:20: Ja, aber ich finde, ja.

01:09:24: Nein, aber ich finde irgendwie, also ist, also ist doch gut, wenn die... Das war echt eine ziemlich gute Zeit, die wir hatten.

01:09:29: Und das sehen wir, das sehen wir beide so.

01:09:31: Und übrigens auch so, also auch da komplett unnostalgisch.

01:09:34: Aber ich muss schon sagen, dass die immer meine ängsten Leute geblieben sind, einfach auch die Leute von damals.

01:09:41: Und ich glaube, dass es ohne Verklärt jetzt zurück zu blicken, wirklich voll gut.

01:09:45: Ja, es war gut.

01:09:48: Philistine, du glaubst ja nicht so richtig.

01:09:50: Warum nicht?

01:09:51: Nein, nein, ich glaube nicht.

01:09:52: Alles super unkompliziert.

01:09:53: Nee,

01:09:54: weil ich so pessimistisch bin.

01:09:55: Du hast halt so erzählt, so ja, wir waren ein bisschen befreundet, bisschen zusammen.

01:09:58: Also das wäre für mich eine Katastrophe gewesen.

01:10:01: Oder?

01:10:01: Also, es hört sich jetzt nicht so an wie eine Beziehung.

01:10:03: Ja, aber ich war da nicht zwei und dreißig und genau, sondern ich war vierzehn.

01:10:07: Ja, da

01:10:07: war ich schon auch so.

01:10:08: Ja, und?

01:10:09: Ich war mit Vizysch und Pysimist.

01:10:11: Nein, und bist du auch gar nicht so?

01:10:13: Das

01:10:13: erste Geräusch, was ich mit vier gemacht habe, hat meine Eltern mir letztens erzählt, weil das hier...

01:10:20: Das ist ja jetzt anders.

01:10:21: Du hast

01:10:22: mit vier dein erstes Geräusch erst gemacht.

01:10:24: Ja.

01:10:29: Davor?

01:10:30: Geredet.

01:10:32: Das war ein Wort.

01:10:33: Ja.

01:10:34: Die haben das als dein erstes Wort.

01:10:35: Das

01:10:35: war so das erste, ich sag mal so, die erste Gefühlsregung oder so, weiß ich.

01:10:41: Keine Ahnung, ist doch scheißegal.

01:10:42: Jetzt war noch nicht meine Geschichte.

01:10:45: Ich hab auch nichts zu deinen aufgeklebten Eiern gesagt.

01:10:49: Dass du aufwächer hast, was uns erzählt.

01:10:53: Das erste Wort gelernt von deiner Mutter.

01:10:55: Ja, genau.

01:11:00: So viel

01:11:00: mit Geräuschen.

01:11:03: Jetzt bin ich so viel

01:11:04: geredet.

01:11:08: Sabine, in welcher Lebensphase bist du eigentlich gerade?

01:11:11: Ich bin offenbar in einer besseren hier als alle

01:11:13: anderen.

01:11:21: Du bist jetzt wirklich so ein Bettlehemdenstern, wo jetzt alle sagen, ah, da ist Sabine Rücker.

01:11:27: dass sie die angebliche Na, wie heißt das?

01:11:33: Mit Leifpreis?

01:11:33: Ich habe das Wort schon vergessen.

01:11:35: Nein,

01:11:36: na?

01:11:36: Leucht.

01:11:37: Irgendwas mit Leucht.

01:11:38: Nein, nicht leucht.

01:11:43: Das fällt das Wort nicht ein.

01:11:44: Na gut, ich warte jedenfalls darauf, dass irgendwie die Depression mich überkommt oder so, aber ich habe irgendwie keine Gelegenheit dazu.

01:11:52: Sie lässt mich aus.

01:11:54: Das ist das mal gut, aber hast du eine Idee, in welcher Lebensphase du jetzt bist?

01:11:58: Ich werde jetzt im achten Januar, werde ich in den Sechzig, da kann man sich ausrechnen, in welcher Lebensphase ich bin.

01:12:03: Das ist eine mathematische Aufgabe.

01:12:07: Innerlich bin ich ... Ich hab ja vorhin schon darüber gesprochen, dass das Leben mit einer sehr guten Laune anfängt.

01:12:18: Dann kommt das Defintal, wo hier die alle drinsitzen gerade.

01:12:22: Und dann?

01:12:23: Ich nicht.

01:12:25: Der Rufeisen, die Rufeisen.

01:12:27: Und dann geht's wieder hoch.

01:12:28: Und so, ich bin am anderen Ende jetzt.

01:12:33: Das mag daran liegen.

01:12:35: Hast du schon immer ... Hast du schon immer so viel gelacht?

01:12:41: Ja.

01:12:44: Anders geht's ja nicht, sonst wird man ja wahnsinnig.

01:12:47: Also, wenn man Kriminalreporterin ist und man fängt, um noch anzuheulen, dann kann man einpacken.

01:12:52: Dann sollte man's nicht machen.

01:12:54: Man braucht einen Gegengewicht.

01:12:58: Ich bin bei meinem ersten Freund geblieben, der mit Erdbeerbohle und Spucke war bei uns auch so.

01:13:02: Es war keine Erdbeerbohle, sondern Apfelschnapps.

01:13:07: Ich weiß noch.

01:13:08: Spucke war auch dabei, jede Menge.

01:13:12: Der ist heute noch da.

01:13:13: Insofern ist das das Gegengewicht für den ganzen Frust der Welt.

01:13:18: Wie schön.

01:13:20: Hast du die Idee gehabt?

01:13:22: Auszubrechen aus all dem, dass was Fari gerade hat?

01:13:26: Ja, so richtig nie.

01:13:28: Warum auch?

01:13:30: Es gibt keinen Grund, wo es ist, was schön.

01:13:33: Und ich muss auch sagen, ich habe so viel an gescheiterten Leben erlebt, durch meinen Beruf.

01:13:40: Und an schiefgegangenem und an verunglücktem und an wirklich schrecklichen Dingen.

01:13:48: Da hat man dann abends keine Lust mehr, da noch irgendwie auszubrechen.

01:13:55: Ist man froh, dass man irgendwo hin nach Hause gehen kann und dass da ein Sofa steht und ein Netflix-Apparat.

01:14:01: Wenn jetzt es genau umgekehrt, ich seh nämlich förmlich danach.

01:14:05: Weil die Realität...

01:14:06: Vielleicht muss man im Elend ein bisschen wühlen?

01:14:08: Nein,

01:14:09: es ist nicht das Elend.

01:14:12: Ich würde auch nicht sagen, dass ich im Elend wühle, weit davon entfernt, sondern es geht darum, dass die... Entschuldige,

01:14:17: das habe ich da sonst richtig

01:14:19: gemeint.

01:14:19: Das habe ich

01:14:19: nur für mich...

01:14:20: Okay, Entschuldige,

01:14:21: komisch

01:14:23: weisige

01:14:23: Luft hier.

01:14:24: Das ist nicht die Absicht, die ich habe, sondern die Absicht, die ich habe, ist, ich bin Reporterin und ich beschäftige mich mit dem Zustand des Staates.

01:14:32: Und mit dem Zustand der Ermittlungsbehörden.

01:14:36: Und das trifft eben dann auch Leute, nicht?

01:14:38: Und das hat natürlich mit den Biografien von Menschen zu tun.

01:14:42: Und zwar in einer Endphase.

01:14:44: Also nicht in irgendwie, mir geht's mal schlecht oder so, sondern man ist erledigt hinterher.

01:14:48: Man ist sogar auch tot.

01:14:49: Und deswegen sage ich mir, ich bin ganz froh, dass ich nach all dem wieder nach Hause gehen kann und den Schrecken der Welt hinter mir lassen kann.

01:14:58: Und ist das ein Gerechtigkeitsantrieb, den du da hast?

01:15:02: Das heißt Gerechtigkeit.

01:15:04: Wir haben Rechtsstaat ist was anderes als Gerechtigkeit.

01:15:07: Rechtsstaat ist, dass irgendwie am Schluss Rechtsfrieden herrscht und die Leute halbwegs sich nicht umbringen gegenseitig.

01:15:13: Aber mit Gerechtigkeit hat das nichts zu tun.

01:15:15: Wer Gerechtigkeit will, soll auf das Weltgericht hoffen oder sich zur Religion flüchten.

01:15:21: Da ist dann die Idee von der Gerechtigkeit.

01:15:23: Aber verwirklichbar ist das nicht.

01:15:27: Auf Erden jedenfalls nicht.

01:15:28: Das kann man vergessen.

01:15:30: Du bist nicht depressiv.

01:15:31: Nö.

01:15:33: Wieso?

01:15:33: Ich bin realistisch und das ist doch möglich.

01:15:35: Und ich habe ja gerade gesagt, es gibt Menschen, die werden dann freigesprochen, weil sie es nicht gewesen sind.

01:15:40: Und das ist doch immerhin ein weihnachtliches Erlebnis, finde ich.

01:15:45: Voll.

01:15:47: Also schon?

01:15:48: Was guckst du so farig?

01:15:50: Alles gut.

01:15:52: Ich hab einfach irgendwie, ich bin da nicht, ich will da jetzt demütig drauf schauen und das da einfach so stehen lassen.

01:15:58: Aber ich kann mir schon vorstellen, wenn man in der Konfrontation ist, auch mit so viel Realität, der ich aus dem Weg gehe oder die mich nicht so berührt im Leben, dass man dann natürlich anders auf sein heileres Leben schauen kann.

01:16:13: Also das kann ich mir schon vorstellen, dass da eine Dankbarkeit wächst im Anbetracht von Verbrechen.

01:16:26: Das hat nichts mit dir zu tun, Sabine.

01:16:30: Mir hat man schon auf den Tipp gegeben.

01:16:32: Jetzt verbinde dich doch mal mit dem Grauen und so und geh doch mal in Kinderhospiz und als Clown oder so, um dann zu spüren, was es noch gibt.

01:16:43: Dass es eben Luxusproblem auch ist, dass es ein bisschen eine Wohlstandsverwahrlosung ist oder eben Privileg auch sich so infrage stellen zu können in dieser sehr heilen Situation eigentlich.

01:16:54: So rütteln, so zu rütteln an etwas, was eigentlich ganz gut dasteht.

01:16:58: Gleichzeitig ist Krise Krise, also ich kann das jetzt nicht Es bleibt eine Krise.

01:17:06: Ich bin aber auch ganz okay damit.

01:17:08: Deswegen zieht es mich jetzt noch nicht Richtung Verbrechen.

01:17:12: Ich würde auch weinen die ganze Zeit.

01:17:15: Es würde mich auch zu sehr berühren.

01:17:17: Das

01:17:18: kann ich mir vorstellen.

01:17:18: Das

01:17:20: ist wirklich so.

01:17:21: Es gibt viele Leute, die können das nicht.

01:17:23: Weil sie sagen, das geht mir, ich kann da nachts nicht schlafen.

01:17:27: Woran liegt es, dass du das kannst?

01:17:29: Das würde ich immer wieder denen aussetzen können.

01:17:30: Manchmal frage ich mir, ob mit mir was nicht stimmt, weil ich kann sehr gut schlafen.

01:17:35: Ich glaube ehrlich gestanden deswegen, weil die Sachen nicht offen bleiben mehr.

01:17:40: Wenn man sie dann verfolgt bis zum Schluss, dann sind sie irgendwann geschlossen.

01:17:43: Also die Drohe geht dann zu und dann ist es auch gut.

01:17:47: Dass mich zum Beispiel wirklich beunruhigt sind Sachen wie XY.

01:17:51: Also wo Verbrecher gesucht werden, ich gucke mir das nicht an, weil da werden Leute, es ist offen, also es werden Leute gesucht, die rennen irgendwo rum und überfallen andere und tun den Plastiktüten über den Kopf und so und die werden jetzt gesucht.

01:18:04: Also es ist eine gefährliche Situation, die geschildert wird, wo man irgendwie jetzt auch hilflos davor steht, vielleicht hat man einen gesehen, der so ähnlich aussieht wie dieses komische Bild, das jetzt eingeblendet wird.

01:18:15: Das finde ich zum Beispiel unruhigend.

01:18:17: Aber das, was ich mache, dass ich Sachen nachgehe, großen Kriminalgeschichten nachgehe, wo ich finde, da läuft was schief oder so, das finde ich absolut notwendig.

01:18:28: Wie schaust du darauf?

01:18:29: Es gibt wahnsinnig viele

01:18:31: True-Crime-Formate.

01:18:33: Und ihr seid dieses Jahr mit einem Zeitverbrechen.

01:18:36: Ihr wart richtig in der Uber-Arena und richtig riesengroße Hallen in Deutschland.

01:18:42: Es gibt auch so eine Art von Unterhaltung.

01:18:46: Unterhaltungswahrnehmung.

01:18:48: Das sind echte Fälle, echte Mordfälle.

01:18:53: Manche nehmen das einfach als Unterhaltung wahr.

01:18:55: Wie findest du das?

01:18:56: Das war für uns ein Riesenthema.

01:18:58: Ich finde die Kritik daran auch nachvollziehbar und berechtigt.

01:19:02: Ich finde, dass auch viel quatsch gemacht wird damit.

01:19:05: Und genau das wollen wir eigentlich nicht.

01:19:07: Also wir waren in den Erreden.

01:19:09: Ich war dagegen, muss ich auch sagen.

01:19:11: Ich habe mich da breitschlagen lassen.

01:19:12: Ich mache es auch nicht nochmal.

01:19:14: Aber wir haben es versucht,

01:19:16: so

01:19:16: würdig wie möglich zu machen.

01:19:18: Also ich habe den Fall, den ich jetzt gerade geschildert habe.

01:19:21: Der war damals noch nicht abgeschlossen.

01:19:23: Der Fall mit dem jungen Mann, der da eines Mordes beschuldigt worden ist, den habe ich davor gestellt.

01:19:29: Und das war schon beeindruckend.

01:19:31: Also wenn es sich davor fünf oder sechs oder sieben oder achttausend Leute hinzustellen.

01:19:37: Da geht einem dann schon die Düse.

01:19:38: Ich habe dann das ... Ich habe das Heulen angefangen.

01:19:42: Da liefen mir die Tränen runter plötzlich, weil ich gedacht habe, das darf doch nicht wahr sein hier.

01:19:47: Es ist ja ein unvorstellbarer Menschenmengen und da soll ich jetzt was sagen.

01:19:53: Aber ich glaube, es war aber am Anfang war das so und dann ging es aber auch.

01:19:56: Ich habe mich dann damit abgefunden.

01:19:59: Was glaubst du daran, das liegt, dass achttausend Menschen anderen Menschen dabei zuhören wollen, wenn es darum geht, dass jemand Ungerechtigkeit erfahren hat.

01:20:09: Ja, ich finde, das ist nachvollziehbar, würde mich auch interessieren.

01:20:12: Also wenn Leute Ungerechtigkeit, das ist doch etwas, was den Menschen in dem Kern seiner Natur betrifft.

01:20:20: Ungerechtigkeit ist etwas, das weiß jedes Kind, was das ist.

01:20:24: Jedes Kind weiß, was böse ist.

01:20:27: Das sieht man im Kindergarten schon, dass die Kinder da genau wissen, was böse ist und gut.

01:20:32: Und man sieht auch genau, dass Kinder merken, es ist etwas ungerecht.

01:20:37: Das könnt ihr sicher auch bestätigen mit euren kleinen Kindern, dass die sofort merken, wenn ein anderer bevorzugt wird.

01:20:44: Da sind die aber auf der Zinne sofort, bei drei.

01:20:47: Das sind so Grundbefindlichkeiten der Menschen, dass sie auf Ungerechtigkeit aggressiv reagieren und allergisch reagieren.

01:20:56: Davon leben auch viele Literatur und Cholhas, also kannst du hingreifen, wo du willst.

01:21:03: Ungerechtigkeit ist etwas, was die Leute extrem anfasst.

01:21:07: Und deswegen, glaube ich, kommen sie dann und hören sich das an.

01:21:11: Und wie so was kommt.

01:21:12: Und es betrifft ja tatsächlich auch alle.

01:21:15: Das kann ja jedem geschehen.

01:21:17: Und was erhoffen sich die... Das

01:21:18: glauben die Leute eben nicht.

01:21:20: Das begreifen sie nicht, wie schnell sie in so einer Situation sein können und daran überhaupt keinen Anteil haben.

01:21:26: Es kann mit einem Autounfall losgehen, wo einer eine falsche Aussage macht und nur zahlst ein Leben lang für ein Personenschaden oder so.

01:21:33: Es ist unglaublich, wie schnell Menschen in eine richtige Schieflage geraten können durch einen blöden Zufall oder durch böse Leute, also die ihnen was anhängen wollen.

01:21:44: Und was erhoffen sich die Menschen, wenn sie dann... zu so einer Arena-Show kommen?

01:21:49: Sie erhoffen sich, wenn Sie zu unserer Show kommen, dass Sie was erfahren über das Leben, von dem Sie nichts wissen, also über einen ganzen Bereich, einen riesigen Apparat, die Polizei, die Justizgerichte, Sachverständige.

01:22:05: Das ist ein gigantischer Apparat.

01:22:07: Und von dem wissen die Leute nur, was sie im Fernsehen sehen.

01:22:10: Aber davon erhoffen Sie sich einen Durchblick und einen Blick.

01:22:15: Und das ist der Sinn der Sache.

01:22:17: Und wie hat sich dein Blick auf die Justiz über die Jahre verändert?

01:22:20: Also du hast erst gesagt ganz am Anfang, du bist froh, dass wir in Deutschland leben, weil auf der Welt passiert so viel.

01:22:25: Ich möchte nicht in Russland vor Gericht stehen.

01:22:27: Und in Amerika möchte ich es auch wirklich nicht.

01:22:30: Da bin ich froh, dass ich hier lebe.

01:22:32: Und wie steht es um die deutsche Justiz?

01:22:36: Ja, die deutsche Justiz ist okay.

01:22:37: Aber es gibt natürlich viele Fehler, die wir nicht erfahren.

01:22:43: und auch bei der Polizei.

01:22:45: Wir haben ja einen, so sehe ich das, einen durch diese ununterbrochene Bombardierung der Bevölkerung mit fantastischen Polizeigeschichten, wo immer der gute, also die Perspektive ist die, das Ermittlas und der am Schluss alles aufdeckt und der Böse kriegt seine Strafe und so, das ist ja so eine Art.

01:23:05: Der Tatort am Sonntag ist ja schon so eine Art Gottesdienst.

01:23:08: Am Schluss, Gott sei Dank, alles gut ausgegangen.

01:23:11: Aber es ist halt in der Realität nicht so.

01:23:14: Und da werden eben viele Fehler gemacht und es wird auch viel unter den Teppich gekehrt.

01:23:18: Und es ist viel mehr, als ich da jemals recherchieren könnte.

01:23:21: Aber hin und wieder kriege ich was zu fassen.

01:23:23: Und dann ziehe ich dran.

01:23:25: Wie viele Menschenleben hast du schon gerettet?

01:23:28: Das ist jetzt vermessen.

01:23:30: Das zu sagen, aber ein paar sind's.

01:23:34: Ich hab ja auch Leute aus dem Knast geholt.

01:23:36: Also, so ist es nicht.

01:23:38: Ich glaube, du kriegst ... Die Nummer wird heute rumgegeben von dir.

01:23:43: Ja, aber bitte nur, wenn's echt ist.

01:23:45: Nicht irgendwie.

01:23:46: Du bist unsere Kim Kardashian.

01:23:48: Schau mal mal, Kim Kardashian, um Gottes Willen.

01:23:51: Da muss ich mir gegen's den Arsch hochziehen lassen.

01:23:57: Danke, nee.

01:24:00: Keine wahrsten Figur.

01:24:02: Willis, warum kommen die Leute zu dir, zu der Show?

01:24:05: Ich glaube, weil sie mich witzig sind.

01:24:07: Ja, in erster Linie natürlich kommen sie zu einer Comedy-Show, weil sie mich witzig finden.

01:24:11: Aber ich glaube, bei mir finden sie vielleicht witzig, dass ich manchmal Dinge sage, die sie sich nicht trauen, selber laut zu sagen.

01:24:18: Und irgendwie finden sie das vielleicht witzig.

01:24:20: Kann ich mir vorstellen.

01:24:21: Muss natürlich die Leute fragen, aber

01:24:23: ja.

01:24:25: Also ich krieg oft das Feedback, was ich witzig, wenn ich mach meistens so Autogrammstunde nach den Shows und einfach mal die Leute zu sehen, weil ich sehe die ja einfach nicht, wer kommt.

01:24:33: Also es ist eher für mich, so dass ich denke, ey cool, jetzt seh ich mal paar Zuschauer.

01:24:38: Und

01:24:39: das sind immer so ganz liebe Leute, so liebe Pärchen, alle so komplett schüchtern.

01:24:46: Und die sagen jedes Mal, Phyllis mach mal Dollar.

01:24:50: Das ist für mich so witzig.

01:24:51: Also sie sagen, nee, man kann's ruhig noch Dollar machen.

01:24:54: Aber sie sind alle total lieb.

01:24:56: So.

01:24:56: Oder hast du Angst, es noch doller zu machen?

01:24:58: Nein.

01:25:00: Also nicht bei meinen Live Shows.

01:25:01: Also ich habe Angst, dass online sage ich ganz ehrlich.

01:25:04: Und Podcast muss jetzt auch nicht unbedingt sein.

01:25:07: Wenn das online ist, ich habe nicht Angst, aber ich finde, so muss nicht sein.

01:25:14: Ich will nicht, dass das kommentiert wird von irgendwelchen Trotteln einfach.

01:25:18: Ja, das muss ich auch mal sagen.

01:25:19: Es sind einfach viele Trottel unterwegs.

01:25:22: Ja.

01:25:23: Online.

01:25:25: Es sind viele Verrückte unterwegs.

01:25:26: Die Welt besteht schon ganz schön viel Wahnsinn in der Welt.

01:25:29: Ich

01:25:29: gebe mir halt so viel Mühe, also es ist schon viel.

01:25:32: Das sieht immer alles so einfach aus.

01:25:34: und vor allen Dingen, wenn man so Jokes macht oder wenn man auch ein bisschen härtere Jokes macht oder so oder ich gehe ja auch unter die Gürtellinie, ich mache gerne so ein bisschen dirty Sachen und so.

01:25:42: und da denken die Leute immer, ah, das ist ja total einfach.

01:25:46: Die sagt das jetzt einfach.

01:25:47: Es ist viel Arbeit.

01:25:49: Ich stecke da viel Arbeit rein.

01:25:52: Ich will viel Abwechslung im Penis-Witzen auch haben.

01:25:54: Das ist mir sehr wichtig.

01:25:58: Es gibt sehr viele Unterschiede.

01:25:59: Es gibt eine

01:25:59: Frechheit.

01:26:00: Es gibt Bandbreite an unterschiedlichen Penissen.

01:26:04: Das ist eine Frechheit.

01:26:05: Das ist so unterschiedlich verteilt.

01:26:09: Das finde ich eine echte Frechheit von der Natur.

01:26:13: Das

01:26:14: ist nicht normal,

01:26:17: dass der bei dem einen

01:26:18: dieses

01:26:20: ausgefahrenen Zustand kleiner als beim anderen im Nicht-ausgefahrenen.

01:26:25: Was ist das für ein Spektrum?

01:26:28: Das ist unfair.

01:26:30: Hallo.

01:26:31: Das ist unfair.

01:26:33: Entschuldige.

01:26:34: Das ist genau

01:26:35: ... Du sprichst

01:26:36: mir aus dem Herzen die ganze Zeit.

01:26:38: Dann will ich das nicht, dass da irgendjemand ... Zu Hause auf der Toilette sitzt und dann so ist

01:26:43: es nicht witzig.

01:26:44: Oder so stelle ich mir das dann halt immer vor und das entwürdigte das alles.

01:26:48: Ja, so einfach so nebenbei im Bus, dass da jemand reingeht und sagt irgendwie, das sagt man nicht.

01:26:56: Wie schreibst du?

01:26:57: Wie schreibst du?

01:26:58: Also wie entwürfst du die Sachen?

01:27:00: Also ich denke eigentlich, also jetzt im Moment bin ich in der Nicht-Arbeitsphase, deswegen also ich bin gerade privat quasi.

01:27:06: Aber ich bin normalerweise immer mit so einem Comedy... Brain dann unterwegs und dann gucke ich mir schon Sachen an, beobachte was, das fällt mir auf.

01:27:15: Du machst alles

01:27:15: allein.

01:27:16: Also du hast keine Gagschreiber hinter dem Vorhang sitzen.

01:27:20: Nein,

01:27:21: nein, nein.

01:27:21: Und dann schreibe ich es ehrlich gesagt in mein Handy so die Ideen und dann gehe ich dann immer so durch und gucke wo was hängen bleibt, wo ich ein bisschen mehr machen kann.

01:27:28: und dann gehe ich testen

01:27:30: in Berlin.

01:27:30: Wo testest du?

01:27:31: In so Berliner Openmikes, also da kommt ja immer Matze auch gerne mal ab und zu mal vorbei.

01:27:35: Da gibst du Open Mics in Berlin sehr viele sogar.

01:27:38: Also viermal, du kannst wirklich viermal am Tag testen gehen.

01:27:42: Dann geh ich zu verschiedenen Shows, teste die Witze, guck ob da ein, zwei Lacher drin sind und dann arbeite ich weiter dran.

01:27:48: Und wenn da nichts dabei ist, dann schmeiß ich es weg.

01:27:51: Farid, du hast mir gesagt,

01:27:52: du hast

01:27:53: eine fette Mauer zwischen mir und dem Akuten errichtet.

01:27:58: Das liegt jetzt ein bisschen besser als ich es hinbekomme, aber es ist irgendwo gelesen, irgendeine Soziologin, ich glaube sogar Zeit, hat das gesagt, dass es wichtig ist, zwischendurch wirklich so eine Mauer zwischen sich und die Welt zu schrammen, damit man überhaupt noch mal kurz in so eine Reflexionsebene kommen kann, um aus diesem Empörungswahnsinn oder diesem Reaktiven so rauszukommen.

01:28:21: Und ich hab das so ein bisschen für mich, also Gaza war für mich, ich weiß, wir wollen heute nicht darüber sprechen, aber das war für mich so ein einschneidendes Erlebnis.

01:28:27: Da hab ich wirklich Instagram gelöscht und alles und hab gesagt, jetzt reicht's.

01:28:31: Jetzt bin ich nur noch im Berührt sein und bewegt sein und empört sein.

01:28:36: Ich hab Twitter gelöscht und alles, um mich einfach mal kurz rauszunehmen aus diesem emotionalen Gefangensein.

01:28:43: Und ehrlich gesagt, geht's mir ein bisschen besser seitdem.

01:28:47: Und ... Gleichzeitig gibt es das Schamgefühl, dass man sich nicht mehr ganz so beteiligt am Weltschmerz, aber ich habe auch niemandem geholfen mit meinen Tränen.

01:29:00: Und jetzt suche ich so ein bisschen nach meinem Moment.

01:29:03: Ich habe keine Lust mehr darüber zu reden.

01:29:06: Ich will da auch nicht so heilig klingen.

01:29:08: Es war Wahnsinn.

01:29:08: Es war einfach wahnsinnig unerträglich für mich.

01:29:12: Das ist unerträglich, mein Handy war für mich unerträglich.

01:29:15: Und ich bin so froh, dass das gerade

01:29:18: ruht,

01:29:19: dass da was ruht, was immer noch da ist, aber ich einfach mal kurz wieder ankommen kann, wieder Anbindung erleben darf und von dort aus dann vielleicht wieder in was, auch vielleicht raus aus der Ohnmacht in irgendwas rein.

01:29:36: Da bin ich noch auf der Suche, aber mich irgendwie dran zu beteiligen an der Welt, da bin ich... Dabei, also es ist ja inspirierend zu hören, dass man tun kann, dass eben XY ungelöst scheiße ist, weil da die Ungewissheit lauert, aber in einem Zusammenhang, in dem man was tun kann, in dem man wieder reinkommt, da sehe ich mich noch so nach dem Kampf, an dem ich mich beteiligen könnte.

01:30:00: Wenn ich im Moment noch erst mal die Scherben aufsammeln, die das angerichtet hat.

01:30:06: Hast du, Agi, du hast letztes Jahr gesagt, dass du gerne ... nicht mehr so ein strenger Tennisvater zu dir selbst sein willst.

01:30:13: Hat, glaube ich, ganz okay geklappt.

01:30:15: Scheitest du aus an dem Moment, wenn du neue Sachen machst, so wie jetzt gerade?

01:30:19: Also scheitest du die Welt aus?

01:30:21: Nein, eigentlich nicht.

01:30:23: Nee, aber ich finde auch, das gehört irgendwie so zu meinem Leben auch ganz oft dazu, dass ich dann schon ja so verschiedene Welten habe.

01:30:30: Also in denen muss ich so klarkommen.

01:30:31: Aber ich bin, ich kann das alles irgendwie auf einmal ganz gut.

01:30:37: Aber klar, also wenn ich dann da sitze und auch in mein Handy irgendwas rein jodeln oder so oder irgendwas reinschreib oder ich weiß nicht letztens habe ich Streicher aufgenommen, so echt ganz ganz schön und dann sitze ich dann manchmal so mittendrin und denke mir so wie gut, weil genau, also das ist dann einfach mal alles weg und man ist eben nur da, das ist ja immer noch die Champions League der Dinge, die wir Menschen so machen können, also einfach, keine Ahnung, wenn ich durch den Wald jogge, habe ich das manchmal nicht, weil dann höre ich eben, weiß ich nicht, irgendein Podcast von euch oder so.

01:31:08: Und genau, aber da muss es ja eigentlich wieder mehr hingehen.

01:31:10: Und ich finde das eigentlich ganz geil beim Musikmachen.

01:31:12: Das stimmt schon.

01:31:13: Wer man das macht, dann macht man eben auch nur das.

01:31:15: Und dann ist man da voll drin und voll fokussiert und genau.

01:31:20: Und dann vermischen sich natürlich trotzdem die Sachen.

01:31:22: Also wenn man dann ein gesellschaftliches Lied singt, dann ist man auch dann wieder in der normalen Welt.

01:31:28: Eigentlich ein ganz geiler Beruf fällt mir gerade auf.

01:31:31: Ist ja wirklich so.

01:31:33: Genau.

01:31:33: Also ist schon so das klar.

01:31:35: Aber ich habe das nie so als Exit gesehen, oh Gott, ich flüchte mich jetzt in meine Kunst, um nichts mehr mitzukriegen.

01:31:42: Will ich auch nicht, weil ich habe Bock, Sachen mitzukriegen und ich habe auch nach wie vor, weiß ich nicht, genug inbrunst, um zumindest mir vorzustellen, dass auch Musik Sachen anschieben kann und Leute vielleicht sogar ändern kann, dass das helfen kann, dass das Bock bringt, dass die lachen und tanzen und heulen und so.

01:31:58: Also eigentlich, wie gesagt, das größte Privileg, dass ich das machen kann und immer noch total Bock drauf.

01:32:04: War das überhaupt eine Antwort

01:32:05: gerade?

01:32:05: Auf jeden Fall.

01:32:06: Können stundenlang

01:32:06: weiterreden.

01:32:07: Womit bist du dir diese auf die Nerven gegangen?

01:32:10: Ich mir selber.

01:32:11: Oder anderen vielleicht auch.

01:32:12: Bei mir gibt es ein paar Probleme.

01:32:14: Ungeduld auf jeden Fall.

01:32:16: Das nervt andere, glaube ich, wirklich.

01:32:18: Vielleicht ein bisschen zu viel Energie an manchen Stellen oder so.

01:32:21: Aber wie gesagt, ich habe mein ganzes Beruf, dieses Umfeld, sind auch nur Freundinnen und Freunde.

01:32:27: Und sonst habe ich eben meine Familie und ein Freundeskreis und die sind alle immer sehr ehrlich zu mir.

01:32:31: Und ansonsten, ja, ich glaub, ungeduld damit nerv ich andere.

01:32:34: Also, wenn Leute weniger Energie haben als ich, dann wirkt das wahrscheinlich ungeduldig, oder?

01:32:39: Ja.

01:32:40: Und du?

01:32:41: Womit gehst du an?

01:32:42: und auf die Nerven?

01:32:43: Weil ich immer alles bestimmen will.

01:32:46: Immer bist du der Bestimmer.

01:32:48: Immer, immer du, immer du.

01:32:49: Und wenn ich was sag, dann geh ich auf mein Zimmer.

01:32:52: Immer du, immer du, immer du.

01:32:54: Kennst du das Lied?

01:32:56: Nee.

01:32:56: Also, dann kennst du es nicht.

01:32:58: Das stimmt.

01:33:00: Also.

01:33:01: Ja, das geht den Leuten auf die Nerven, weil ich ihnen ständig sage, was sie machen soll.

01:33:05: Also

01:33:06: du machst das auch?

01:33:07: Ich sage ihnen, was sie machen sollen und sie machen es dann mitunter nicht.

01:33:14: Sondern beschweren sich darüber und dass ich ihnen damit auf die Nerven gehe.

01:33:20: Das ist eigentlich der Hauptgrund, warum ich anderen auf die Nerven gehe.

01:33:23: Und womit gehst du dir selbst aus den Nerven?

01:33:25: Ich liebe mich.

01:33:35: Da sind wir noch richtig weit entfernt.

01:33:40: Du bist die Entgegnerin heute hier, glaub ich.

01:33:42: Ja, auf jeden Fall.

01:33:44: Oh, ich krieg eine.

01:33:44: Herr Hauer, wenn das Vorhang gehalten

01:33:46: ist.

01:33:46: Könnt das niemals sagen, ohne zu lachen.

01:33:49: Ich

01:33:49: lache auch.

01:33:50: Ich kann das nicht sagen.

01:33:51: Ich kann das nicht sagen, wenn ich das sagen würde.

01:33:54: Ich liebe

01:33:55: mich.

01:33:57: Ich kann das gar nicht sagen.

01:33:59: Ist aber so.

01:34:03: Warum?

01:34:05: Das weiß ich, das ist doch völlig klar.

01:34:07: Das sieht ja wohl ein Blinder.

01:34:14: Es ist wirklich interessant, es gibt gar nicht so viele Menschen, die so selbstbewusst sind wie du.

01:34:19: Sie meint jetzt dich?

01:34:21: Meinst

01:34:21: du

01:34:21: mich?

01:34:23: Ja, da sehen sich ja wirklich alle.

01:34:25: Im Laufe meines Lebens hat sich das so angesammelt.

01:34:29: Jetzt ist es da.

01:34:31: Guck mal, da sind wir ein paar, wir alle hier, die sagen ja, wo hast du das dann hergeholt?

01:34:36: weiß ich jetzt auch nicht, vielleicht vom vielen daheim sitzen oder irgendwie, ich hab keine Ahnung, also ich kann es dir jetzt nicht sagen, wo ich das habe, aber es war jetzt nicht immer so, ich hab mir früher vor allem in die Hose gemacht und hatte furchtbare Angstzustände, also es war jetzt nicht so, dass ich da als Graf Cox geboren worden bin, das kann man jetzt nicht sagen, aber im Laufe der Zeit, ich glaube, dazu gehört diese Erfahrung der tiefen Angst, wenn man das mal überwunden hat.

01:35:06: Das macht dann doch gute Laune, muss ich sagen.

01:35:09: Und ich hatte extreme Angstzustände, lange, viele Jahre.

01:35:13: Wovor?

01:35:14: Vor dem Sterben, davor krank zu werden.

01:35:18: Ich war ununterbrochen beim Arzt, hab mich untersuchen lassen, weil ich den Eindruck hatte, ich hab Krebs.

01:35:23: Dann hatte ich den Eindruck, ich hatte Alzheimer, dann habe ich den Eindruck, ich ertaube.

01:35:27: Also ich war während, nach dem Abitur setzte das ein und hat sich dann bestimmt fünf, sechs Jahre hingezogen.

01:35:34: Ich war als junge Frau, also in diesem Alter, wo man sagt, schönste Zeit des Lebens für eine Frau war für mich die absolute Hölle, war richtig scheiße.

01:35:42: Und dann hat das aufgehört.

01:35:45: Und dann habe ich angefangen zu arbeiten und mit der Arbeit und mit diesem Recherchieren und mit diesem sich reinstürzen in Sachen und auch merken, man kann was bewegen.

01:35:56: Das stimmt schon, du hast schon recht.

01:35:58: Wenn man das Gefühl hat, man kann nichts bewegen, das macht einen depressiv.

01:36:01: Und wenn man das Gefühl hat, man kann was machen, wenigstens ein bisschen was, dann ist das... ein gutes Gefühl.

01:36:08: Ich glaube, vielleicht liegt es daran, ja.

01:36:09: Aber auf jeden Fall hat die Angst dann irgendwann aufgehört und es kam eine gewisse Sympathie für mich selbst, die jetzt doch starke Züge angenommen

01:36:19: haben.

01:36:26: Eins muss ich auch noch sagen, ich finde, dass alte Eltern werden, ist was tolle Sache, also gerade für Frauen.

01:36:33: Die bleiben ja länger gesund, die Männer bei den Bröseln immer so ein bisschen.

01:36:39: Aber älter werden ist eine feine Sache.

01:36:41: Und jeder, der den Frauen einreden will, dass ab vierzig das Leben scheiße ist, dem kann man der kriegten Kind haken.

01:36:47: Das Leben ist herrlich.

01:36:53: Das Leben ist herrlich.

01:36:55: Und es wird immer schöner.

01:36:57: Es wird immer schöner auch für euch.

01:36:59: Wartet mal.

01:37:04: Für das was denkst du grad?

01:37:06: Ja, geil.

01:37:07: Also

01:37:08: ich sehe einfach nur Hoffnung.

01:37:09: Und dass es nur gut werden kann.

01:37:13: Ich hab ja auch eher einen positiven Blick.

01:37:15: Ich sag nur einfach nur, dass es

01:37:16: gerade ... Du hast gesagt, du liebst das Leben.

01:37:18: Und es wird immer besser.

01:37:19: Und du hast ja schon angefangen, es zu lieben.

01:37:21: Hast du gerade gesagt ... Ja, sag ich ja.

01:37:23: Sondern voraus.

01:37:24: Eins, A.

01:37:24: Ja, schrei mich nicht an, Sabine.

01:37:26: Eins,

01:37:26: A. Sabine,

01:37:28: nicht

01:37:28: A.

01:37:29: Stimmt mir jetzt schon wieder.

01:37:35: Phyllis, womit gehst du anderen auf die Nerven?

01:37:36: Ich?

01:37:37: Ich nimm immer so Sprach nach hinten auf mit nur einem Wort.

01:37:41: Oh, war ja.

01:37:44: Ja?

01:37:48: Ja.

01:37:49: Ja.

01:37:50: Oder nein, halt.

01:37:54: Ist wirklich so.

01:37:55: Wieso schreibst du das nicht?

01:37:56: Keine Ahnung.

01:37:59: Ich hasse dieses Tippen.

01:38:00: Deswegen will ich manchmal und ich hasse viel reden.

01:38:03: Also ich rede eigentlich gar nicht so viel.

01:38:04: Ich rede eigentlich sehr abgehackt, mache gar nicht so lange Sätze.

01:38:07: Deswegen nehme ich manchmal einfach nur ein Wort auf.

01:38:09: Nein.

01:38:11: Dann haben die da ihre drei Sekunden und müssen trotzdem hören, weil die nicht wissen, was dahinter ist.

01:38:18: Es könnte auch ein Ja sein.

01:38:23: Bist du denn davor, was gefragt worden?

01:38:29: Oder ist das einfach eine Einstellung zu der Person, die das

01:38:32: trifft?

01:38:34: Meistens eine Frage vorher, ja.

01:38:36: Ich fände es aber wirklich stark, wenn du einfach nur noch so ja an Leute schicken würdest, nein.

01:38:40: Mach ich.

01:38:41: Also auch ohne Frage.

01:38:43: Ach so, ja, das könnte auch passieren, ja.

01:38:46: Das

01:38:48: kann das gar nicht.

01:38:48: Das darf

01:38:49: ja noch kein Emoji gibt, oder?

01:38:50: Nee.

01:38:51: Das spucken, mein Zug.

01:38:54: Das nämlich heute Abend mit.

01:38:55: Und wann bist du genervt von dir?

01:38:57: Womit gehst du dir selber auf die Nerven?

01:38:59: Ich bin schon so ein... So, wenn's zum Comedy geht, dann bin ich schon so nerd, aber so richtig nervig, ey.

01:39:07: Ich fang mal selber an zu reden, jemand fragt mich irgendwas über Comedy, und dann geht's los, dann fang ich an zu reden, und dann denke ich, bei mir reden schon so halt die Schnauze.

01:39:17: Aber dann kann

01:39:17: ich nicht aufhören, weil ich will unbedingt den Leuten meinen Wissen vermitteln und so, und da nervig mich selber schon ein bisschen.

01:39:23: Also das muss echt nicht sein.

01:39:25: Das möchte ich auch an alle anderen Comedy-Kollegen, die hier zuhören, sagen, noch mal im Backstage.

01:39:30: Haltet eure Fresse.

01:39:32: Es interessiert wirklich niemand.

01:39:35: Es ist einfach zu viel rumgenörde.

01:39:38: Womit gehst du dir auf den Sack,

01:39:39: Fari?

01:39:40: Oha, oha, gar nicht so, eigentlich.

01:39:48: Nee, ist schon viel, klar.

01:39:50: Aber ich finde es, ehrlich gesagt, ganz okay.

01:39:52: Ich finde es auch okay, sich ein bisschen zu nerven.

01:39:55: Ich hab ein okayes Verhältnis auch zu dem... Ich finde es in Ordnung, mich zu nervig.

01:40:01: Ich guck mich inzwischen milder an und find's auch lustig, mit so einem Typen wie mir unterwegs zu sein.

01:40:08: Durch die Welt zu gehen, ist schon auch sehr lustig.

01:40:10: In meiner Haut durch die Welt kommt's in komische Situationen.

01:40:16: Die komischen Situation kann ich, glaub ich, erzählen.

01:40:21: Kannst du leuten?

01:40:22: Ja, kurz Test.

01:40:27: Was privat ist?

01:40:28: Was haben wir gemacht?

01:40:29: Ich weiß es nicht mehr.

01:40:30: Ja,

01:40:31: das ist mir klar.

01:40:32: Nein.

01:40:34: Von erst hinten.

01:40:36: Von Ärzten?

01:40:37: Nee, hinten.

01:40:38: Fari ist angekommen und ich wusste, dass Fari da ist.

01:40:40: Dann wurde mir gesagt, ich fand das schon ...

01:40:43: Da kann ich wieder bimmeln.

01:40:44: Das war so harmlos.

01:40:48: Aber sehr schön.

01:40:48: Das zeigt, wie witzig es mit dir ist.

01:40:50: Jetzt

01:40:51: sag doch mal ...

01:40:53: Das ist wirklich eine ganz schlechte Fallhöhe, die jetzt gebaut

01:40:55: wurde.

01:40:56: Da kommt wirklich nix ab.

01:41:00: Das ist so öde.

01:41:02: Also, Fari,

01:41:04: oh, das Wetter.

01:41:04: Fari

01:41:04: hat sich hinten in einem Schrank versteckt.

01:41:08: Das war's.

01:41:09: Ich bin einfach angekommen mit jemandem, der sich um mich gekümmert hat, ein netter Herr, Alex, der hat mich so in Empfang genommen und dann hat er mir die Dings gezeigt, da hab ich mich schnell versteckt.

01:41:20: Und dann war so ganz entgeistert.

01:41:21: Wo ist der denn jetzt?

01:41:23: Und hatte so Angst, dass er mich nicht unter Kontrolle hält.

01:41:26: Und dass dieser Sitz frei bleibt und so.

01:41:29: Und das fand ich süß kurz.

01:41:31: Durch diesen

01:41:31: Spalt gucken und ihm zu diesem hochholten Kopf, der kennt mich ja nicht.

01:41:35: Und dachte, oh Gott, das ist so ein unverlässlicher Typ und so.

01:41:39: Das

01:41:40: war's.

01:41:41: Das war nix, also das war wirklich, das war das mildeste.

01:41:45: Ich hab tatsächlich, ich hab ein komischer, ich glaube auch in dieser Sucht nach dem Bruch, da hab ich schon so, ich hab so, wenn ein Moment zu harmonisch wird, gibt es bei mir so eine Sehnsucht, so einen kleinen, schelmischen Typen, der will das irgendwie anknacksen.

01:42:01: Und das ist schon nervig, das ist schon sehr nervig.

01:42:04: Also für viele Runden, wo Leute sich so nach Harmonie sehen und so abends, Und so, also das ist mit mir, es ist gefährlich.

01:42:16: Es kann alles Mögliche passieren.

01:42:17: Und das weiß ich auch selbst noch nicht.

01:42:19: Ich will jetzt das Experiment starten.

01:42:22: Das ist ein gutes Moment dafür.

01:42:24: Es passt überhaupt nicht, weil Matze hat vorhin zu mir gesagt, du liest den Raum, ob es passend ist, ob das stimmig ist in dem Moment.

01:42:32: Das klingt ja schon

01:42:33: krettlich.

01:42:35: Ja, dir wird es total gefallen, Sabine.

01:42:37: Da bin ich mir ziemlich sicher.

01:42:40: Das ist auch wieder zu große Fallhöhe.

01:42:42: Aber ich möchte einfach immer mal in der Öffentlichkeit

01:42:46: bekifft sein.

01:42:46: Weil ich bin sehr selten bekifft.

01:42:50: Ich bin so ein ganz selten Kiffer.

01:42:51: Aber ich hab heute so eine Sehnsucht zu kiffen.

01:42:53: Ist okay?

01:42:54: Können wir das ausprobieren?

01:42:56: Oder ist es nicht so weihnachtlich?

01:42:58: Ah, skeptisch.

01:42:59: Ich krieg so skeptische Blicke.

01:43:01: Aber du siehst

01:43:02: doch gar nix.

01:43:03: Ich bin sehr harmlos.

01:43:04: Wir sehen

01:43:05: ja, dass Publikum praktisch nichts.

01:43:07: Es ist eigentlich egal.

01:43:07: Vierte Wand.

01:43:08: Saal ist egal.

01:43:09: Hat Gott schalt immer gesagt.

01:43:11: Gott hab ihn seelig.

01:43:18: Das ist dein Humor.

01:43:20: Da bimmel ich nicht.

01:43:21: Aber wegen Brandschutz geh ich noch mal kurz um die Ecke.

01:43:25: Ihr hört den Genuss über das Mikrofon vielleicht.

01:43:28: Ich mach das selten.

01:43:29: Aber ich bin mal kurz unterwegs.

01:43:35: Es kratzt immer so im Hals.

01:43:37: Mal gucken.

01:43:38: Ist okay, hab ich dein Einverständnis.

01:43:41: Ist ein freies Land.

01:43:42: Komm, scheiß drauf.

01:43:44: Also er macht's

01:43:45: nicht hier,

01:43:45: sondern hinter dem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem...

01:43:48: Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem...

01:43:50: Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem...

01:43:52: Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem...

01:43:58: Hintetem... Hintetem...

01:43:59: Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem...

01:44:01: Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem...

01:44:04: Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintetem... Hintet.

01:44:09: Keiner weiß, was da wirklich

01:44:11: los ist.

01:44:11: Ich weiß auch nicht, was er darunter versteht.

01:44:13: Jetzt

01:44:13: hast du ein bisschen gespannt, was sollen wir jetzt machen?

01:44:14: Ich glaube,

01:44:15: der Effekt ist, die Fallhöhe ist genau wie dein Joke, den du erzählt hast.

01:44:19: Da wird nicht so viel passieren, habe ich das Gefühl, ehrlich gesagt.

01:44:22: Wahrscheinlich muss er nur aufs Klo.

01:44:23: Ich glaube, ich auch.

01:44:25: Schöne Ausrede.

01:44:28: Ich habe bei Fari seit Jokes nicht mehr gesehen, ich finde es voll gut, dass dem so gut geht.

01:44:32: Ja.

01:44:33: Ich finde es auch geil, dass er vor so einem Berliner Publikum, er so, ich will nach den Käfen.

01:44:49: Ich war gerade in U-Ach, die hat mir ein gesehen, der Fentanyl

01:44:51: gelaufen.

01:44:57: Voll das krasse Experiment mit den Chipsen.

01:45:01: Das ist jetzt legal.

01:45:05: Ob der wohl noch auf die Bühne kommen kann?

01:45:11: Auf Sabine kann ich die Polizei.

01:45:24: Wir haben noch ein bisschen, würde ich sagen.

01:45:27: Was ist mit ihm?

01:45:32: Der

01:45:32: Computer.

01:45:33: Ja, der Computer.

01:45:33: Ich

01:45:33: weiß, dass bei ihm auch so ein großer Unterschied ist.

01:45:38: Ich glaube, der wird eher ruhiger.

01:45:40: Das wird eher langweiligerer Abend, wenn er jetzt wieder zurückkommt.

01:45:43: Hey, Phyllis, wann bist du auf Tour?

01:45:45: Der antwortet so wie ich gleich.

01:45:46: Ja.

01:45:49: Nein.

01:45:50: Sorry, was denkst du denn über das Lüben?

01:45:52: Nein.

01:45:55: Willst du noch ein Kind, Joach?

01:46:01: Vielleicht.

01:46:01: Vielleicht.

01:46:06: Ja, Leute,

01:46:06: mehr an Überbrückung kann ich auch nicht machen.

01:46:08: Was soll ich denn?

01:46:09: Also, das schneidet sich jetzt aber nicht raus, ne?

01:46:19: Das

01:46:19: lassen wir

01:46:19: alles drin.

01:46:20: Das lassen wir alles auf jeden Fall drin.

01:46:21: Mein Gott, endlich kommen wir auch mal zu Wort, ey.

01:46:26: Das ist eigentlich ganz

01:46:27: geil, dass er weg ist.

01:46:36: Oh, nee, frag nicht, Alter, ich hab damals ...

01:46:47: Ich will gar nichts fragen, ich wirst du gerade laufen lassen.

01:46:52: Ja,

01:46:53: Garza jetzt, aber nie da,

01:46:54: mein Pimmel.

01:46:55: Da ist er.

01:47:07: Da ist er.

01:47:08: Hallöchen.

01:47:09: Oh

01:47:11: Gott.

01:47:13: Oh Gott.

01:47:14: Hat schon Angst gehabt, dass sich die Sache hier versebstständigt.

01:47:21: Und was

01:47:21: ist?

01:47:21: Das ist ja Horror.

01:47:23: Das ist ja Horror.

01:47:25: Es wird alles auf einmal so ganz klar.

01:47:34: Könnt ihr weitermachen?

01:47:37: Jetzt ist das wirklich so, als wenn Klaas hier wäre.

01:47:42: Wie?

01:47:42: Wie?

01:47:44: Wie?

01:47:44: Harry?

01:47:45: Wie meint

01:47:45: sie, ihr habt das nicht verstanden?

01:47:46: Alles gut.

01:47:48: Wir

01:47:48: freuen uns, dass ihr wieder da bist.

01:47:50: Das liebt.

01:47:50: Danke.

01:47:50: Ich freue mich auch.

01:47:51: Weil, das

01:47:51: stinkt.

01:47:55: Ja, das ist...

01:47:56: Ja, gut.

01:47:58: Oh,

01:47:59: ja.

01:48:00: Ja?

01:48:00: Kommt ja jetzt erst langsam.

01:48:03: Sicher zu langsam ein.

01:48:04: Fari,

01:48:06: eine leichte Frage für dich.

01:48:07: Was ist der Sinn des Lebens?

01:48:10: Na ja, das Witzige beim Bekäft sein ist ja wirklich... Oh Gott, jetzt grins ich so dumm die ganze... Wie?

01:48:16: Aber das Witzige ist ja wirklich, dass man abends dann so, das ich schon oft so... aufgeschrieben habe, so wesentliche Dinge und dachte so jetzt hätte ich so Erkenntnisse, so Unfassbarkeiten und dann habe ich die so auf aufgeschrieben und mich so dachte alles klar ich bin der nächste Dostoyevsky oder so.

01:48:34: und dann und dann habe ich das natürlich im Nüchtern im Moment im nächsten Tag kontrolliert und es war oft sehr sehr dünn, also es waren oft, da war nicht viel dabei, das war nicht viel, hatte nicht viel Tiefe.

01:48:47: Das war kein Gehalt.

01:48:49: Aber du sagst ja oft, das scheint der eine oder andere Satz dann doch gewesen zu sein, der von dir bleiben wird.

01:48:55: Welche sind das denn?

01:48:57: Hä?

01:48:59: Dann hab ich das denn gesagt.

01:49:01: Du hast ja nicht gesagt,

01:49:02: dass du immer am nächsten Tag es verworfen

01:49:05: hättest.

01:49:05: Du meinst,

01:49:05: so ein paar Perlen sind übergelegt.

01:49:08: Vielleicht

01:49:08: hast du eine für

01:49:09: uns dabei, die du mit uns teilen

01:49:11: möchtest.

01:49:12: Sie zerrt mich jetzt da vorne und schlachtet mich.

01:49:17: Jetzt weiß ich, warum du denkst, dass alle zu verbrechern werden

01:49:20: können.

01:49:21: Stell dir mal vor, die Sabine hätte eine Plakat am Alexanderplatz.

01:49:24: Und du könntest jetzt

01:49:25: ... Hey, habt ihr euch ... ihr habt euch abgesprochen.

01:49:34: Matze, kannst du irgendwas sagen?

01:49:36: Ja,

01:49:37: ich gucke zu.

01:49:38: Ich hab erst mal gesagt, ich fühl mich jetzt schon Weihnachten wunderbar.

01:49:42: Ich freu mich, dass Klaas abgesagt hat.

01:49:43: Hat er aufgegeben.

01:49:44: Ist vorbei?

01:49:46: Die Sendung?

01:49:47: Bald, ja, aber ich gucke noch ein bisschen zu.

01:49:49: Also das ist auf jeden Fall...

01:49:51: Könnt ihr das lassen?

01:49:52: Also ernsthaft, könnt ihr das lassen?

01:49:54: Könnt ihr mich nicht angucken?

01:49:57: Ich meine, könnt ihr einfach zu denen angucken, solange ich in dem Zustand ankomme?

01:50:01: Dafür hast du aber ein bisschen wenig Show für gemacht, dass ich keine

01:50:04: angucke.

01:50:06: Warten mal, ich gehe kurz raus.

01:50:08: Und dann komme ich bekifft wieder zurück.

01:50:10: Wie scheiße.

01:50:11: Du musst

01:50:11: einfach den gleichen Typ... Ja klar, du musst ja irgendwas zeigen, was er unterscheidet.

01:50:15: Nicht anders?

01:50:16: Äh, nicht anders?

01:50:17: Nee.

01:50:19: C'mon.

01:50:19: Nee, es hat

01:50:20: sich überhaupt nichts verändert, Farid.

01:50:22: Das ist gemein, er foltert mich.

01:50:24: Nein.

01:50:25: Nee.

01:50:27: Du warst pissen.

01:50:28: Jetzt sehen

01:50:28: wir die Geschwindigkeit.

01:50:34: Ich sag bitte, rette mich mal

01:50:35: zu.

01:50:35: Merk das nicht.

01:50:36: Ist alles so wie immer.

01:50:39: Auch deine Augen waren vorhin schon ein bisschen rot.

01:50:41: Vom Wein im Meilt.

01:50:45: Vom Träum am Spiegel.

01:50:46: Das ist ganz geil.

01:50:48: Eine Fariade im Weint, im Meils, in der Uber-Arena.

01:50:56: So ist es mittlerweile.

01:51:00: Ich wusste nicht, was passieren wird, aber das ist interessant.

01:51:04: Ich denke, es passiert nichts.

01:51:07: Was

01:51:07: machen wir denn jetzt?

01:51:09: Wir fahren im Meils langsam nach Hause.

01:51:11: Nee, jetzt grad so schön.

01:51:16: Du kannst ja noch sitzen bleiben.

01:51:20: Hey, fröhliche Weihnachten, Matze.

01:51:22: Ja, dann doch nicht ganz.

01:51:24: Ach so.

01:51:24: Kann ich noch?

01:51:25: Kommen wir noch?

01:51:27: Kurz?

01:51:28: Ja?

01:51:28: Ja.

01:51:29: Was willst du mir nach Jahrzehntausendfünfundzwanzig nehmen?

01:51:32: Okay.

01:51:33: Irgendwie find

01:51:33: ich ein neues Album raus.

01:51:34: Ja, kommt.

01:51:36: Ja,

01:51:36: ist gut.

01:51:36: Ja, es kommt.

01:51:38: Aber ...

01:51:40: Willst du den Albumtitel testen?

01:51:43: Ja, es heißt im Moment bei mir in meinem ... Also auf ... Also schon aufgeschrieben, handschriftlich heißt es stabile Poesie, aber ich weiß noch nicht.

01:51:51: Stabile Poesie.

01:51:53: Ja, mach nicht.

01:51:55: Ehrliche Rückmeldung, mach nicht.

01:51:59: So sollte dein Album heißen.

01:52:01: Ich weiß es noch nicht, aber ich hab's da oben drin.

01:52:02: Machen nicht.

01:52:06: Machen nicht, stabile Poesie.

01:52:09: War stabile Poesie

01:52:11: gut?

01:52:11: Obwohl?

01:52:12: Ja.

01:52:14: Der kommt so langsam.

01:52:15: Stabile Poesie.

01:52:18: Ich weiß nicht, ob Farid der Richtige ist, den ich fragen will.

01:52:20: Ich hör mich ganz sicher.

01:52:23: Sabine und ich, wir fanden es erst gut.

01:52:24: Ich find's gut.

01:52:25: Stabile Poesie, das

01:52:26: ist

01:52:27: eine

01:52:27: totale Wortschöpfung.

01:52:28: Da denkt man erst mal drüber nach.

01:52:30: Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

01:52:32: Und währenddessen hört man schon die Platte.

01:52:34: Danke schön.

01:52:36: Komm bitte auf mein Konzert in Hamburg.

01:52:38: Mit deiner ganzen WG.

01:52:40: Lad mich

01:52:40: ein.

01:52:41: Uneingeladen

01:52:42: komm ich natürlich nicht.

01:52:45: Ich lade hiermit Sabine Rückert zu meinem Konzert nach Hamburg ein.

01:52:49: Oder auch Berlin-Max Schmeling.

01:52:52: Reinkommen.

01:52:53: Ich würde auch kommen.

01:52:55: Im Mai.

01:52:56: Ich bin im Mai auf Tour.

01:52:57: Du kannst kommen.

01:52:59: Warst du nicht schon mal da?

01:53:01: Nee.

01:53:01: Ach so.

01:53:02: Aber hast du mich schon mal eingeladen?

01:53:04: Nee.

01:53:06: Aber jetzt?

01:53:06: Ja, schön.

01:53:07: Ich

01:53:07: komm

01:53:09: auf jeden Fall.

01:53:10: Was ich mitgenommen habe ist, was ich dieses Jahr gemerkt hab, ist, dass ich ... dass es mir am meisten Spaß bringt, wenn ich Sachen mache und ich habe ja mein ganzes Leben lang sehr viel immer so allein gearbeitet und das mache ich auch immer noch, aber ich habe das Gefühl, ich habe mich dieses Jahr, habe dieses Jahr so viel tolle Leute kennengelernt und habe so viel Action gemacht und habe aber auch irgendwie so viel Sachen gemacht, die mir mehr bedeutet haben, als vielleicht nur ein Lied über Freundschaft zu schreiben.

01:53:37: und irgendwie genau ist Dali grad irgendwie das Feuer und das will ich irgendwie gerne mitnehmen.

01:53:41: Und sonst ist bei mir so, dass ich noch nicht so richtig weiß, weil ich habe dieses Jahr noch so oft Ja gesagt und ich muss aber noch ein bisschen schreiben, damit die Platte irgendwann auch im Anfang nächsten Jahres hoffentlich kommen kann.

01:53:50: Und deswegen mal gucken, was ich da noch so mitnehme.

01:53:52: Aber eigentlich sind eigentlich immer nur die Leute um mich rum und mit genau.

01:53:57: Also das war schon ganz schön gut dieses Jahr.

01:54:00: Mal abgesehen von den tollen Konzerten und und sonst.

01:54:03: Aber ich weiß nicht, ich mag Leute gerne, die irgendwie Die eine Wucht und eine Power.

01:54:11: Entschuldige,

01:54:14: ich will dich nicht ablegen.

01:54:15: Ich muss mich nur ganz schön schlägen.

01:54:18: Also Kreislauf ist schon echt der zweite.

01:54:20: Soll

01:54:21: ich den Ballist holen?

01:54:22: Ich schrei dann schon.

01:54:24: Wir machen keinen Zeichen ab.

01:54:25: Jetzt

01:54:25: sieht man das.

01:54:25: Jetzt sieht man's auch.

01:54:29: Ich seh's dir an.

01:54:30: Danke.

01:54:31: Du siehst alles gut.

01:54:32: Ich dachte, du schlägst mich.

01:54:38: Nee, ich will erzähl doch weiter.

01:54:41: Ich wollte nicht dazwischen.

01:54:42: Ich wollte wirklich nicht dazwischen.

01:54:43: Gute Leute und Bock.

01:54:45: Ja, das würde ich gerne mitnehmen.

01:54:48: Sorry.

01:54:53: Farid, darf ich dich fragen, was du mit ins nächste Jahr nehmen willst?

01:54:55: Oh, come on.

01:54:55: Ähm... diesen moment.

01:55:06: Diesen merkwürdigen Moment.

01:55:08: Den nehme ich mit.

01:55:08: Weil es ist echt... eigenartig, also aus dieser Perspektive so ein Perspektivwechsel zu erleben durch so eine Substanz und plötzlich hier ganz anders zu sitzen als vorher.

01:55:19: Schon echt merkwürdig.

01:55:20: Vielleicht seht ihr mir das nicht an, aber es ist so komisch, es hätte das auf keinen Fall machen sollen.

01:55:27: Also das nehme ich auch mit.

01:55:28: Das mache ich nie, nie wieder, nie wieder und das tut mir total leid.

01:55:33: Aber Aber ich nehme mit, dass das irgendwie total schön war mit so einem Publikum.

01:55:38: Und ich finde es eigentlich, also was mache ich ja selten.

01:55:41: Und so warm und so so unmittelbar.

01:55:44: Und das ist schon was Besonderes, dass wir das hier so miteinander teilen.

01:55:47: Find ich voll schön.

01:55:49: Danke.

01:55:57: Das ist so schwer jetzt.

01:55:59: Ich

01:55:59: komm mir jetzt gar nicht in diese Stimmung rein.

01:56:01: Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.

01:56:03: Was nehme ich mit?

01:56:03: Ich nehme mit, dass man mit einem Zug Joint anscheinend schon komplett drauf ist.

01:56:09: dass ich mein Leben lang das einfach falsch

01:56:11: gemacht habe.

01:56:16: Was nehme ich noch mit?

01:56:18: Ja, ich fand das irgendwie heute mit der Midlife Crisis, die nehme ich jetzt noch mit.

01:56:23: Die nehme ich wirklich mit, weil ich habe jetzt irgendwie gemerkt, dass es auch was Gutes hat durch Sabine.

01:56:29: Dass der Weg in eine, also es kann in eine positive Richtung gehen und vielleicht macht diese Midlife Crisis... Kann dazu beitragen, weil ich muss nächstes Jahr, ich habe ein Jahr Zeit, um ein neues Programm zu schreiben, ist sehr wenig Zeit.

01:56:42: Und ich hoffe, dass die Midlife Crisis mir so viel Stoff gibt, dass ich euch dann einen neuen Programm das einfach mal zeigen kann.

01:56:49: Willst du uns auch alle ein?

01:56:50: Ich lad euch alle ein.

01:56:53: Also euch nicht!

01:56:58: Nicht

01:56:58: das Publikum, Leute.

01:56:59: So viel Cola wie noch nicht.

01:57:00: Entspannt euch.

01:57:00: Irgendeiner muss ja zahlen.

01:57:03: Was nimmst du mit?

01:57:04: Ja, alles.

01:57:06: Also, ich nehme alles mit.

01:57:07: Ich gewüsste jetzt nicht, was ich, außer vielleicht zehn Kilo, aber sonst würde ich gern, sonst, sonst würde ich möchte ich nichts zurücklassen.

01:57:16: In diesem Jahr.

01:57:17: Schön.

01:57:18: Ja.

01:57:19: Mir fiel jetzt nichts ein, was ich nicht mitnehmen wollte.

01:57:22: Mein, alles.

01:57:24: Ich nehme alles mit.

01:57:25: Auch euch.

01:57:31: Da bin ich, du bist klasse.

01:57:34: Ich würde dir ganz im Schluss noch ein Lied hören wollen.

01:57:36: Oh, yeah.

01:57:43: Das darf ich sagen, als du mir das Lied vorgespielt hast.

01:57:46: zum ersten Mal, hab ich gesagt, das wird ein Riesen-Hit werden.

01:57:52: Das hat

01:57:52: noch

01:57:53: niemand gehört.

01:57:55: Ich schick Matze immer sehr früh, schick ich ihm so Sachen, um so zu testen.

01:57:59: Und du hast das wirklich geschrieben, trotz des Wortes, was da rein vorkommt, ich glaub so dreißig Mal, das ist das Wort Ficken.

01:58:10: Was ist Sabine?

01:58:13: Was ist Sabine?

01:58:14: Frage

01:58:15: mich gerade, was in dem Lied vorkommt.

01:58:17: Ja,

01:58:18: ich glaube, ich weiß woran.

01:58:21: Ich habe eine Ahnung.

01:58:25: Ich habe das Lied geschrieben, weil eine Freundin von mir vor einer Zeit einen derben Shitstorm bekommen hat.

01:58:31: Wir standen in Kontakt und ich habe die ersten Nachrichten gelesen und war das erste Mal richtig mit dabei.

01:58:37: Das ist ein Lied gegen digitale Gewalt.

01:58:39: Ich fand es, dann habe ich angefangen zu recherchieren.

01:58:42: Auch bei ihr war das meist benutzte Wort.

01:58:46: Wenn es um Beschimpfung ging, war das Wort Ficken.

01:58:50: Dann habe ich ihr das Lied geschrieben, lasst dich nicht ficken.

01:58:53: Und es ist ganz krass, das ist jetzt so seit zwei Wochen, macht es irgendwie so eine Welle, dass ich das Gefühl habe, es hauen gerade sehr viele Leute, von weitlich gelesenen Leuten aber auch aus magnetisierten Gruppen einfach ihre Hasskommentare raus und da unterbildet sich dann eine solidarische Gemeinschaft und es fängt irgendwie gerade an so ganz gut Sinn zu machen.

01:59:12: Und das ist auch so ein bisschen das, was ich meine für meine Zukunft, dass ich irgendwie im besten Falle Also, der zumindest eine Bühne bieten kann und Musik machen kann, egal ob die Leute das scheiße finden oder gut, was ich mache, aber ich mache das eben gerne.

01:59:25: Und das ist dann, das sehe ich jetzt zumindest für den Großteil, was mir so Sinn gibt, ist das, glaube ich, so fürs nächste Jahr.

01:59:32: Habe ich da Bock, eine Bühne zu bieten und vielleicht verbündeter zu sein für manche Sachen und eben aber auch Kohle zu sammeln.

01:59:38: Und das passiert jetzt eben in dem Zuge auch, dass ich eben versuche, Spenden zu generieren für Hate-Aid, was sehr gut funktioniert.

01:59:47: Hated ist ein Verein, die einfach der Rücken dafür sind, wenn man, gerade auch wenn man nicht in der Öffentlichkeit steht, einfach eine Expertise bilden und gute Anwältinnen haben, die eben einfach kostenfrei beratend Anzeigen raushauen bei digitaler Gewalt.

02:00:02: Raus an die Politik muss man eben sagen, das Netz ist eben einfach mittlerweile genauso da wie die Realität.

02:00:08: Da müssen demokratische Werte gelten und auch Menschenrechte.

02:00:10: Digitale Gewalt ist Gewalt, genau.

02:00:12: Und das ist die Aussage.

02:00:15: Und das ist dann schon krass, weil ich mich jetzt gerade in den letzten Wochen, also auch so, genau, ich habe mich sehr viel mit Leuten verbunden, habe vor allem mit weiblich gelesenen Leuten gesprochen und ich bin echt drin im Thema und das ist echt so unfassbar, was manche Leute um die Ohren bekommen und was das dann aber auch in der realen Welt bedeutet.

02:00:35: Also die Bekannte von mir musste erst mal eine Arbeitspause machen.

02:00:38: Genau, ich habe aber auch mit anderen Leuten gesprochen, die so derbe beschimpft werden und so bedroht werden.

02:00:44: Und da geht's auch um Klarnamen, das muss geklärt werden, genau, das muss die Wege ein bisschen vereinfacht werden, um's abzurunnen.

02:00:50: Ich hab ihr offenbar das Lied geschrieben, lasst dich nicht ficken.

02:00:52: Und das ist momentan auch so mein eigenes Lieblingslied von mir.

02:00:57: Wow!

02:00:57: Das meint's auf jeden Fall auch.

02:01:00: Ich hab eben mein Lieblingslied geschrieben.

02:01:03: Und ich finde auch, wenn man jetzt am Ende des Jahres und aufs nächste Jahr guckt, ich glaube, das ist die beste Nachricht, die man irgendwie ... nach draußen geben kann, dass man sich nicht ficken lassen

02:01:11: soll.

02:01:12: Ja, das universelle Einsatz war auf jeden Fall gerade.

02:01:14: Ja, finde ich auch.

02:01:14: Hast

02:01:14: du Lust, das zum Ende zu spielen?

02:01:15: Aber bitte.

02:01:16: Aber

02:01:17: bitte, oder?

02:01:18: Ich hab sehr viel Lust, danke schön.

02:01:23: Ist ganz schwer zu singen.

02:01:25: Ich mag den Song auch ganz gerne, weil der täuscht eben so als Chanson

02:01:28: an.

02:01:31: Und das ist ja ein Metier, wo ich mich sonst gar nicht so gerne aufhalte.

02:01:36: Ja.

02:01:39: Lass dich nicht ficken.

02:01:43: Lass dich nicht ficken.

02:01:45: Lass dir von niemand

02:01:49: in deine

02:01:50: Sobis bitten.

02:01:52: Oh, lass dich nicht fliegen.

02:01:56: Lass

02:01:57: dich nicht fliegen.

02:01:59: Mach den Regenschirm auf, wenn sie ihren Müll über dich kommen.

02:02:06: So viel Scheiße die Mann sich geben muss, weil

02:02:10: die Leute ihren eigenen Schritt nicht klären.

02:02:13: So viel Scheiß die Mann sich geben muss.

02:02:17: Und lass es, was wir daraus lernen.

02:02:20: Lass dich nicht finden.

02:02:24: Lass dich nicht finden.

02:02:27: Lass dich von niemandem In deines Obes bitten.

02:02:34: Lass dich nicht finden.

02:02:38: Lass dich nicht finden.

02:02:41: Wohl den Finger raus.

02:02:44: Immer schön stabil Immer schön stabil.

02:02:51: Lass dich nicht finden.

02:03:06: Du bist so dünn, du bist

02:03:08: dumm, du bist

02:03:09: fett.

02:03:10: Du siehst

02:03:11: so fertig aus, geh mal ins Bett.

02:03:13: Du bist ein Freak so, so un-talentiert.

02:03:17: Warum so emotional kompliziert?

02:03:20: Du gehörst in die Klappse, in deine

02:03:23: Tabletten.

02:03:24: Schneid die Haare, du System Marionette.

02:03:28: Zieh dich doch einfach mal ordentlich an.

02:03:31: Bist du Frau

02:03:33: oder Mann?

02:03:35: Aß dich nicht finden, lass dir

02:03:42: von niemand In deine Sobnis bitten.

02:03:50: Aß dich nicht finden, Aß dich nicht finden.

02:03:57: Immer schön stabil, immer schön stabil Schön stabil, lass dich nicht finden In deine Sobnis bitten.

02:04:24: Aß dich nicht finden, Aß dich nicht finden.

02:04:42: Lass dich nicht fick'n, bönch

02:05:01: stabil, immer schön

02:05:06: stabil.

02:05:07: Lass dich nicht fick'n.

02:05:17: Ich hoffe doch sehr, das soll überall laufen.

02:05:19: Das

02:05:20: könnte ganz schwierig werden.

02:05:21: Ich hab irgendwann auch gedacht, meine Musik hören ja wirklich auch Familien und so.

02:05:24: Und dann hab ich die ganze Zeit gegrübelt und irgendwann hat dann meine Tochter gesagt, zwicken und ich so, alles klar.

02:05:29: Und dann hab ich eben noch die erlasslichen nicht zwicken Version aufgenommen und genau, vielleicht kann die auf Radio Teddy laufen oder wie das

02:05:36: heißt, ist okay.

02:05:37: Ist okay.

02:05:39: Also ich würde sagen, das Motto für nächstes Jahr steht.

02:05:41: Ja, finde ich gut.

02:05:42: Wir lassen uns einfach nicht ficken.

02:05:43: Bekifft

02:05:44: ist das Lied so schön.

02:05:47: So schön!

02:05:49: Geigen?

02:05:51: Das

02:05:51: waren ganz viele Geigen, Fari.

02:05:53: Fari, das

02:05:54: war richtig.

02:05:54: was los.

02:05:55: Müllvoller

02:05:55: Geigen.

02:05:58: Ich freu mich sehr, dass ihr da wart, dass ihr Tickets gekauft habt und nicht wusste, was heute Abend auf der Bühne passiert.

02:06:02: Und wie ihr euch denken könnt, ich wusste es auch nicht so richtig.

02:06:07: Ich fand es wunderschön mit euch, dass ihr mir vertraut, dass ihr hergekommen seid.

02:06:14: Ich wünsche euch ein wunderschönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und lasst euch nicht ficken.

02:06:19: Danke schön.

02:06:20: Vielen herzlichen Dank.

02:06:22: Danke euch.

02:06:23: Danke schön.

02:06:23: Tschüss.

02:06:36: Das war Weihnachten im Hotel Matze.

02:06:38: Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zuschauen und auch zu hören.

02:06:41: Wir hatten einen wirklich, wirklich wunderschönen Abend.

02:06:43: Und ich hoffe, die Stimmung hat sich so ein bisschen auf euch jetzt übertragen, wenn ihr gerade irgendwo zu Hause rumwuselt, wo vielleicht auch einfach umliegt oder durch die Straßen läuft, durch die Natur.

02:06:52: Und vielleicht habt ihr jetzt auch so oft das mal ein richtig fettes Grinsen gehabt.

02:06:54: Das würde mich total freuen.

02:06:56: Vielleicht konnten die auch ein bisschen, so ging es mir von der Energie mitnehmen für die nächsten Tage.

02:07:01: Vor allen Dingen die Energie von Sabine Rückert hat

02:07:03: mich richtig,

02:07:04: richtig begeistert und alle anderen auch.

02:07:06: Wie gesagt, ich hoffe, euch geht's genauso.

02:07:08: Ich möchte mich herzlich bedanken bei einigen Menschen.

02:07:10: Einigen Firmen, die daran beteiligt waren natürlich bei denjenigen, die vor Ort waren, die live vor Ort waren, sich einfach ein Ticket gekauft haben.

02:07:16: Nicht wussten, was auf der Bühne passiert.

02:07:19: wie man sich das jetzt denken kann.

02:07:20: Ich wusste es auch nicht so richtig.

02:07:21: Also herzlichen Dank, dass ihr dabei wart.

02:07:23: Ich freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr.

02:07:24: Herzlichen Dank ans Deutsche Theater, an Allartist, an Trinity Music.

02:07:28: Die haben sich darum gekümmert, dass diese Abend so stattfinden konnte.

02:07:31: Herzlichen Dank an die Werbepartner, die nämlich kleine Goodies in die Goodie-Bags für euch gemacht haben, denn das Publikum, das raus aus dem Saal kam, jeder und jeder hat mich noch so ein kleines gelbes Tütchen bekommen.

02:07:41: Da waren Produkte von Age One, von Kuro, von DM, von Readly und BookBit drin.

02:07:45: Ich hoffe, ihr konntet damit etwas anfangen.

02:07:48: Und natürlich Ich möchte mich auch bei der Gang von Mitvergnügen bedanken.

02:07:50: Bei Alex Stößlern und Lukas haben wir auch für die Produktion, bei Lena Rocholl, für die Redaktion und bei Alexander Grahle, der sehr mit mir unterwegs ist.

02:07:58: Und natürlich bei Phyllis, bei Sabine, bei Aki, bei Berliner Kneipenkor

02:08:02: und

02:08:03: bei Fari Yadem.

02:08:05: Ich wünsche euch ein wunderschönes Weihnachtsfest.

02:08:07: Ich hoffe, es ist genauso, wie ihr euch das wünschten.

02:08:09: Vielleicht sogar noch ein bisschen heiterer, als ihr das erwartet habt, so wie für mich dieser Abend war.

02:08:14: Ich

02:08:16: gehe jetzt bald in eine kleine Pause, aber das wird eine andere Pause als sonst.

02:08:19: Aber da erfahrt ihr demnächst noch was davon.

02:08:21: Also abonniert diesen Kanal, falls ihr das nicht gemacht habt, damit ihr das nicht verpasst.

02:08:25: Es wird nach einer Silvesterfolge geben, vielleicht auch wieder mit Stucki.

02:08:28: Und dann gibt es im Januar hier eine kleine Überraschung.

02:08:31: Immer mal ein bisschen was anderes.

02:08:33: Wie gesagt, ein schönes Weihnachtsfest.

02:08:34: Schön, dass ihr in diesem Jahr dabei wart.

02:08:37: Alles Gute.

02:08:37: Bleibt gesund.

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